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Thema: Frischfutter ad libidum ggf. nicht immer die richtige Wahl ....

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
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    Meine bekommen seit Jahren Frischfutter in unterschiedlicher Auswahl und je nach Saison - mal zusätzlich mit Wiese, im Winter eben nicht - Salate, Kräuter, bisschen Obst und grundsätzlich ad libitum. Sie sind komplett gesund, teilen sich das Futter je nach Hunger ein und hatten nie Probleme. Ich hab das noch nie anders praktiziert und nie rationiert. Ich hab mir auch überhaupt nie Gedanken gemacht - sie fressen einfach, worauf sie Lust haben, und ich passe das dann an bzw. besorg ihnen das .

    Ihr Appetit wechselt durchaus, meistens jahreszeitlich oder wetterbedingt, und ich versuche Abwechslung im Frischfutter zu haben. Aber Sachen wie Karotte, Petersilie oder ein Stückchen Apfel ist jeden Tag dabei, das lieben sie.

    Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie Cunis gekauft.

    Sicher gibt es Ausnahmen, vor allem bei chronisch kranken Tieren. Bei gesunden Tieren wüsste ich nicht, warum sie nicht grundsätzlich ad libitum ernährt werden sollten - haben sie in der Natur ja auch. Gesunde Tiere selektieren sehr gut und können sich in den allermeisten Fällen auch Mengen gut einteilen.

    Manchmal lässt das nur die Haltungsform nicht zu - aber das ist noch mal ein anderer Punkt.


    Liebe Grüße, Anja

  2. #2
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
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    Vielen Dank liebe Anja

    das mit den Cunis hab ich erst angefangen als das mit den Bauchgeschichten bei Frischfütterung ad libidum - die jahrelang bei mir bestens und völlig problemlos funktioniert hatte - langsam anfing ..... denke, dass diese Fütterung vielleicht tatsächlich nicht jedem Kaninchen bekommt.

    Wie gesagt, Mats wurde nach 4 jahren Frischfutter ad libidum plötzlich krank und gleich so heftig, dass er am nächsten Morgen in der TK starb.

    Melissa, die diese Fütterung auch jahrelang vertragen hatte wurde ebenfalls plötzlich und in immer kürzer werdenden Abständen krank.

    Bella und Finn wurden von der Frischfutter ad libidum-Fütterung plötzlich ja immer und immer wieder krank, die Abstände wurden immer kürzer; Bellas Zwillingsschwester Blue hatte nie Probleme damit ......

    Jetzt, wo das Frischfutter drastisch runtergefahren wurde und sie viiiiel mehr Heu fressen müssen um satt zu werden sind alle gesund . Vielleicht hab ich es mit dem Frischfutter ad libidum einfach übertrieben .... zu viel angeboten ...

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
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    Oder für die Kaninchen "falsche" Sorten. Zu viel glaube ich nicht - gesunde Tiere können sich das einteilen.

    Mein Hoppel verträgt z.B. gespritzte Salate nicht, die lasse ich dann weg bzw. kaufe beim Bauern unbehandelte - das klappt .

    Manchmal sind es aber auch ganz andere Faktoren, durch die die Kaninchen krank wurden - und wir schieben es auf die Ernährung, weil es das sichtbarste für uns ist . Das ist aber oft nur eine Folge, eine Komplikation, und nicht die Ursache.

    (Und Cunis bei dir als Leckerlis oder eben für kranke Tiere sind auch völlig in Ordnung - nur meine brauchen das nicht.)


    Liebe Grüße, Anja

  4. #4
    Rentier Avatar von Bunny
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    auch wenn ich schon lange nicht mehr im Forum war möchte ich auch etwas dazu beitragen:

    Mein 1. Kaninchen zog 1997 bei mir ein (in Innenhaltung, keine Käfighaltung), auch ich fütterte getreidehaltiges Trockenfutter, Möhren hatte er noch nie gemocht und Heu bekam er auch und ging aber nur wenig oder fast gar nicht dran.

    Später als ich einen PC hatte (ca. in 2003) recherchierte ich und er bekam Löwenzahn und wenig Wiese), Möhren mochte er noch immer nicht.
    Er verstarb im Januar 2006 im Alter von 9 Jahren von alleine, er war nie krank, hatte nie bauchgeschischten oder ähnliches und seine Zähne waren top.

    In 2006 zogen bei mir 2 KS-Tiere ein, ich fütterte genauso wie die Pflegestelle zuvor: Graspelltes und wenig Frischfutter und viel Heu und auch da hatte ich nie Probleme, bis auf die Häsin Nomi die aber an beidseitigen Nierentumore starb.

    Auch ich verfiel dann dem Hype mit der Ad.Lib. Frischutter-Ernährung mit dem Resultat mit immer Matschkotverklebten Hintzern.

    Dies ließ erst nach, nach dem ich den frischfutterkonsum rediduziert hatte.
    Auch ich fütterte Cunis und hatte auch die Erfafung machen müssen das einer davon Matschkot bekam und die andere ne dicke Wamme.

    Jetzt füttere ich das Samenberger Bioheu und von Mixerama das KS-Blättergemisch mit SB, Fenchel und Mariensamen
    Geändert von Bunny (07.01.2019 um 22:31 Uhr)
    Charly*1997+25.1.06, Nomi*2004+3.11.08, Hoppel*2003+3.8.12, Wanja*2004+2.9.13 Lea *2008 +15.10.2018 Felix * 2008 +12.04.2019

    Ihr habt mir soviel gegeben, dafür danke ich euch

  5. #5
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
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    @Taty: Heu, getrocknete Blätter und Kräuter sind dann aber auch keine Lebensmittel.

    @Birgit: Deine Tiere bekamen nur abends Frischfutter? (außer dem Rasen) Tagsüber nur Rasen und Heu?

    Hier ist es so wie bei Anja und die Tiere haben 24h Frischfutter ad libitum zur Verfügung. Und die passen sich jahreszeitlich ständig von selber an. Über den Sommer könnte ich das Heu sogar wegräumen, will sowieso keiner. Zweige mit Blättern sind je nach Sorte erst interessant, wenn sie einen bestimmten "Reifegrad" haben. Sonst lassen sie die vertrocknen und fressen sie erst dann (sieht dann immer aus, als wären die Nini-Elten nachlässig mit der Fütterung). Ich sammle auch im Winter Wiese, auch wenn sie davon längst nicht so begeistert sind wie im Sommer. Aber sie selektieren auch im Winter daraus, was ihnen gerade schmeckt. Und ausschließlich im Winter knabbern sie die Rinde von den Zweigen und fressen auch Heu.

    In den letzten 4 Jahren habe ich 6 Kaninchen aufgenommen,von denen nachweislich 4 ursprünglich garantiert nur billiges Kuntibunti kannten. Bei unseren 2 zuletzt aufgenommenen Häsinnen vermute ich es zumindest ähnlich. Keiner hat hier Bauchprobleme durch das Frischfutter ad libitum und alle sind tagsüber in freier Gartenhaltung. In ihrem Nachtquartier steht immer Frischfutter zur Verfügung und das wissen sie auch. Genau so wissen sie auch, dass es abends neues Futter gibt.

    Das Wasser im Napf wechseln wir nur für unser eigenes Gewissen, denn trinken tut hier niemand. Nicht mal unser Zahni, der auf seine eingeweichten Cunis und geraspeltes Gemüse angewiesen ist.

    Bei Heu und (trockenen) Cunis sähe das dann wohl ganz anders aus.

    Aber jeder muss halt irgendwie zusehen, dass er seine Tiere möglichst gesund hält, wie auch immer.
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  6. #6
    Streber-Tussi mit Charme Avatar von Taty
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    Zitat Zitat von inwi Beitrag anzeigen
    @Taty: Heu, getrocknete Blätter und Kräuter sind dann aber auch keine Lebensmittel.
    Das waren aber zumindest mal Lebensmittel, denen die Flüssigkeit entzogen wurde
    Bin ja auch kein Unmensch und wenns im Winter keine frischen Apfelblätter, Löwenzahn etc. gibt, kann ich damit in getrockneter Form als Leckerlie durchaus leben
    Cunis sind für mich allerdings Nichts.
    Liebe Grüße

    Taty

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Hallo Birgit

    Da Ernährung ja so ein bisschen mein persönliches Steckenpferd ist, möchte ich da naturgemäß auch gerne was zu schreiben

    Sicher ist niemand verärgert über deinen Beitrag, war das Thema ad-libitum oder eben nicht, hier ja schon ein paar Mal Thema.
    Die Ernährung von Kaninchen ist ja grundsätzlich "einfach", wenn man denn nicht den (Foren-)Trends folgt, sondern sich einfach an der Natur des Kaninchens orientiert. Ich schreibe oft mal "Richtig füttern reicht", aber dass dieses "richtig" beim einen Kaninchen evtl. anders aussehen kann, als beim anderen, schließt das natürlich nicht aus.
    Wenn wir jetzt aber von einem grundlegend gesunden Kaninchen ausgehen, was auch von Beginn an naturnah ernährt wurde, kann man durchaus sagen, dass die frischfutterbasierte Ernährung für Kaninchen "das Richtige" ist. Ob nun ad-libitum oder mehr oder weniger rationiert, darüber lässt sich natürlich diskutieren.

    Mein Standpunkt ist folgender: Solange die natürliche Nahrung zur Verfügung steht (und das ist Wiese und nicht Gemüse), sollte diese auch so angeboten, wie sie dem Kaninchen in der Natur zur Verfügung stände: Unbegrenzt. Das Ganze wird natürlich zum Herbst/Winter hin etwas weniger und damit auch etwas karger. Daher bin ich im Winter jemand, der seine Kaninchen mit all dem füttert, was die Natur noch so her gibt (und sie so eben auch noch finden würden) und ergänze (!) zusätzlich mit Gemüse. Die Ergänzung sieht hier aber so aus, dass sie eigentlich immer ganze Kohlköpfe zur Verfügung haben (meist Wirsing und Weißkohl/Spitzkohl), anderes Gemüse gibt es aber nicht ad libitum, sondern eben hin und wieder in geringen Mengen als Beigabe. Wurzelgemüse füttere ich so gut wie gar nicht, weil es der natürlichen Nahrung am wenigsten entspricht.

    Was man bei der ganzen Diskussion um die richtige Ernährung auch bedenken muss, ist, dass Kaninchen unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. Da wir im Tierschutz ja sehr häufig "Second-Hand"-Tiere haben, ist die Gefahr von ruinierten Verdauungssystemen einfach auch höher, als hätten wir unsere Kaninchen von Geburt an und sie wären direkt mit naturnaher Ernährung groß geworden. Die Wachstumsphase ist bei jedem Tier eine sehr sensible Phase, in der auch viel "kaputt" gemacht werden kann. Und wenn in dieser Phase dann eben nicht so gefüttert wurde, wie die Verdauung des Kaninchen es eigentlich benötigt, sondern irgendwie, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Darmflora hieran Schaden nimmt und sich auch Unverträglichkeiten, Hypersensibilitäten usw. entwickeln, ungleich höher. Daher kann eben der Eindruck entstehen, dass "weniger mehr ist".
    Meist macht aber nicht die reine Menge an Frischfutter, sondern die Auswahl und Kombination der Futtermittel die Probleme. Dann natürlich haben unterschiedliche Futtermittel unterschiedliche Verdauungszeiten.
    Meiner Meinung nach sollte man daher versuchen - ungeachtet dessen, welche Menge an Futter man nun letztlich anbietet - die Struktur des Futters recht ähnlich, nämlich so nah wie möglich an der natürlichen Nahrung zu halten.

    Bietet man jetzt allerdings (beispielsweise) Wiese, blättriges Gemüse, Wurzelgemüse, Fruchtgemüse (Paprika, Tomaten,...), Saaten, Cunis, usw. zusammen an, ist die Gefahr, dass sich Verdauungsprobleme entwickeln, potentiell viel größer, als wenn man sich in der Kombination der Futtermittel etwas einschränkt.
    Beispiel: Gemüsesorten wie Paprika, Tomaten oder aber auch Sorten wie Gurke, Zucchini, usw. sind von der Struktur und oft auch von ihren Inhaltsstoffen her, natürlicher Kaninchennahrung so unähnlich, dass man sich damit auch Probleme hausgemacht servieren kann. Dann kommt noch die verschieden schnelle Verdaulichkeit hinzu und schon hat man den Eindruck, bei einer Fülle an Frischfutter, die man füttert, weil man es gut meint, dass das Frischfutter an sich Schuld an Verdauungsproblemen ist.

    Frischfutter per se macht erstmal garantiert keine Verdauungsprobleme. Hierfür sind so viele Faktoren wichtig bzw. ausschlaggebend. Ein paar habe ich ja schon aufgezählt. Ein Kaninchen mit einer schlechten, belasteteten Darmflora wird auch seine natürliche Nahrung nie so verdauen können, wie es eigentlich möglich wäre. Stress in der Gruppe oder zwischen den Partnern, Stress durch den TA, Antibiotikagaben bzw. Medikamentengaben allgemein, Impfungen, Fütterungsfehler in voriger Haltung, lange Mangelsituationen in der vorigen Haltung, plötzliche Futterumstellungen, Pflanzenschutzmittel, bakterielle/mykologische/parasitologische Infektionen, Fehlbildungen im Bereich des Darmtrakts, Vernarbungen durch Kastrationen oder andere Bauch-OPs usw. usf. sind Dinge, die ins Auge gefasst werden müssen.

    Natürlich macht jeder seine Erfahrungen und deine waren natürlich schlimm, das tut mir sehr leid
    Mein Fazit ist: Frischfutter ad libitum muss natürlich nicht für jedes Tier der Weisheit letzter Schluss sein - ich denke aber sehr wohl, dass mit einer wohlüberlegten Auswahl an Frischfutter und Beachtung der Kombination von Futtermitteln, diese Ernährungsform für die allermeisten Kaninchen das Richtige ist. Zumindest in der Wiesenzeit.
    Ich denke außerdem, dass die 100g Frischfutter pro Kaninchen-Kilo, nicht nur völlig veraltet, sondern auch nicht Sinn machend sind. Man überlege sich nur mal den Nährstoffgehalt von unterschiedlichen Gemüsesorten auf 100g.
    Was das "Hochloben" von Cunis angeht, muss ich aber abschließend tatsächlich Taty zustimmen (): Für gesunde Tiere machen Cunis absolut keinen Sinn und ich sehe keinen Grund, diese an gesunde Tiere zu verfüttern. "Abwechslung" ist wirklich ein menschengemachter Irrglaube in der Tierernährung. Und zum Sattwerden sollen Kaninchen - wie auch alle anderen Tiere - das fressen, was ihrer natürlichen Nahrung entspricht. Wir essen ja auch keine Schokolade, um satt zu werden
    Abschließend: Hört doch auf, Trends hinterher zu laufen und seht euch einfach die von Natur aus gegebenen Voraussetzungen der Kaninchenverdauung an. Von den physiologischen Voraussetzungen her, unterscheiden sich Kaninchen nämlich eben grade NICHT voneinander. Es sind immer nur die Umstände (die meist menschengemacht sind), die es schwer machen können, bestimmte Kaninchen ihrer Natur entsprechend zu ernähren.
    Geändert von Tanja B. (07.01.2019 um 22:32 Uhr)

  8. #8
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
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    Ich denke, man sollte sich vor allem nach dem richten, was funktioniert, wenn man mit bisherigen Methoden nicht gut gefahren ist. Ob das dann irgendeine Allgemeinheit gutheißt, ist doch völlig egal, solange es den Tieren gut tut.

    Ad libitum wurde schon oft infrage gestellt. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Frisches rationiert nicht funktioniert, ebenso wenig wie größere Mengen von welchem trockenen Futter auch immer. Einen bunten Teller mit riesiger Vielfalt gibt es aber auch nicht an Frischem. Damit fahre ich im Winter jetzt prima, habe aber auch mehrere Winter daran probiert.

    Zu den Kokis: mein TA behandelt die nur mit zweimaliger Gabe ohne jede Wiederholung. Schonend und hat hier immer funktioniert.


  9. #9
    erfahrener Benutzer Avatar von BirgitL
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    Ihr Lieben

    ich danke Euch Allen, jedem einzelnen für die vielen informativen Antworten und werde mich morgen melden .

    Ich habe ja auch einen Ehemann (der das ganze mit finanziert ) dem die ganzen Kaninchensorgen mächtig auf den Keks gingen da es ja monatelang kein anderes Thema mehr gab und so saß ich eben mit ihm eben etwas im Wohnzimmer. Er hat immer Verständnis aber irgendwann war seine Geduld überstrapaziert ....

    Ich muss jetzt schlafen gehen denn morgen ist ja wieder Arbeiten (aber homeoffice) angesagt.

    Nur ganz kurz: Belastete Salate gab es nicht, deutsche Salate der Saison, viel kohlrabiblätter und Möhren, Selleriegrün, Radießchenblätter, alles was es so gab inn der Saison mal mehr mal weniger. Frische kräuter vom Türken.

    Die Hauptfütterung war abends und das Frischfutter hat i. d. R. 24 Stunden ausgereicht. Aber es war natürlich nicht immer alle da. Das kann man ja gar nicht leisten. Welk gewordenes Frischfutter wurde weggeworfen und durch frisches ersetzt. Getrunken wurde auch im Sommer so gut wie nichts. Apfelbaumzweige, zweige von Weide und Haselnuss gab es frisch und auch angewelkt, beides wurde gern gefressen. Plötzlich fingen diese schlimmen Bauchgeschichten an ..... die sich ständig wiederholten .....

    Ich wünsche euch von herzen eine gute Nacht

  10. #10
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
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    Liebe Birgit,

    Code:
    viel kohlrabiblätter und Möhren (-grün?), Selleriegrün, Radießchenblätter
    hierzu möchte ich gerne noch etwas sagen und dir meine Erfahrungen schildern.

    Was du oben aufzählst, ist alles nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt und -sofern nicht aus biologischem Anbau- mit Pestiziden bis zum Abwinken gepritzt. Die lassen sich leider auch nicht abwaschen, da sie von den Blättern aufgenommen werden.

    Ich habe bei meinen Tieren oft erlebt, dass sie selbst Möhrengrün und Kohlrabiblätter plötzlich verweigert haben (aus konv. Anbau), aber aus meinem eigenen Garten oder Bio-Anbau sofort fraßen. Auch mehrfache vergleichende "Gemüse-Experimente" konventionell/bio haben mich inzwischen überzeugt, meine Tieren nach Möglichkeit aus dem eigenen Garten oder mit gekaufter Bio-Ware zu versorgen. Lege ich z.Bsp. je ein Stück Blumenkohl bio/konv. nebeneinander, dann bleibt konv. liegen - und das auch, nachdem der Bio-Blumenkohl aufgefressen ist. Selbes habe ich mit sämtlichen Gemüsen und auch Blättern ausprobiert mit gleichem Ergebnis.

    Die Tiere werden sicher wissen warum, das traue ich ihnen durchaus zu!

    Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass Kaninchen mit den "Grenzwerten an Schadstoffen" (die für Menschen geregelt sind und oftmals um ein vielfaches überschritten werden), völlig überfordert sein können und dementsprechend Probleme bekommen können.
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  11. #11
    Erfahrener Benutzer
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    Ja, diese Erfahrung kann ich bestätigen . Das habe ich hier auch erlebt.

    Die Tiere - gerade mit ad libitum-Ernährung, die nicht rationiert fressen - "wissen" das oft besser als wir und sortieren es aus.


    Liebe Grüße, Anja

  12. #12
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
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    Beiträge: 19.636

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    Das Problem mit belastetem Futter erkennen meine Tiere auch.

    Meine Kaninchen bekommen auch Wiese/Äste/strukturiertes Frischfutter ad lib. und Bauchprobleme haben wir innerhalb inzwischen 15 Jahren Kaninchenhaltung so gut wie nie gehabt. Ausnahme waren Tiere wie Krötchen, die organische Bauchprobleme hatten. Heu steht immer zur Verfügung und Cunis bekommen die Zahnkaninchen in eingeweichtem Zustand. Bei sehr niedrigen Temperaturen füttere ich draußen Grünhopper Kraut und Rüben, das sind alles Riesen, die größere Mengen benötigen und mit eingefrorenem Frischfutter nicht genug Energie bekämen.

    Ich finde auch jetzt noch Wiese, füttere ansonsten Kohl und Endivie. Möhren haben wir, aber die bleiben eher liegen.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  13. #13
    Gast
    Gast

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    So viele tolle Beiträge, die mir aus dem Herzen sprechen . Ich will mich auch gar nicht wiederholen, aber nochmal darin bestärken, sich an den natürlichen Nahrungsquellen der Kaninchen zu orientieren und den Mut zu haben, mal ein bisschen zu experimentieren, was den eigenen Tieren gut tut.

    Ich zum Beispiel halte nichts, aber auch so gar nichts, von einer (Frisch-)Futterrationierung und füttere im Prinzip so wie Kathi. Ich fahre auch wesentlich besser, seitdem es bei meinen Tieren nur noch Wiese (Sommer), Kohl (Winter), Brombeerblätter, Zweige und Wiese gibt - und natürlich Heu, Heu, Heu, ergänzend Samen & Saaten... Natürlich habe ich auch immer mal Tiere gehabt, die krankheitsbedingt die eine oder andere Fütterungsmodifikation erfahren haben. Aber rückblickend sind das wirklich Einzelfälle gewesen.

  14. #14
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    Beiträge: 25

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    Zitat Zitat von sarahkara Beitrag anzeigen
    Erklärt hat er mir folgendes: wir meinen es zu gut mit der Fütterung. Jede Pflanze ist verschieden schnell verdaubar, wenn also jetzt etwas gefressen wird was sehr lange im Magen braucht um vorbereitet zu werden um in den Darm weiter zu rutschen wie zb. Rinde, und darauf etwas gefressen wird was schnell verdaubar ist wie Salat, kommt es sehr schnell zu Problemen.
    Meist gast das Kaninchen auf, Haare können durch den langsameren Verdauungsvorgang besser verfangen, usw.
    Mir fallen gerade die Tomaten von den Augen: Diese Überlegung liegt so Nahe, aber selber wäre ich da nie darauf gekommen.



    Zitat Zitat von Anja S. Beitrag anzeigen

    Ihr Appetit wechselt durchaus, meistens jahreszeitlich oder wetterbedingt, und ich versuche Abwechslung im Frischfutter zu haben. Aber Sachen wie Karotte, Petersilie oder ein Stückchen Apfel ist jeden Tag dabei, das lieben sie.
    Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, ich füttere, abgesehen vom Sommer-/ Winterunterschied, im Grunde immer die gleichen verschiedenen Sachen. Mal geht eine zeitlang das eine besser, mal das andere.


    Zitat Zitat von Katharina Beitrag anzeigen
    Das Problem mit belastetem Futter erkennen meine Tiere auch.
    Da wiederum hab ich die gegenteilige Erfahrung gemacht. Da ist mir zum Beispiel der Brokkoli im Kopf, der wird hier gerne gefressen. Meistens gibt es hier den folierten 500-g-Supermarkt-Brokkoli, aber ich hab den auch schon auf dem Markt vom Bio-Bauern geholt oder auch schon aus eigenem Anbau. Das kam beides nicht an. Genauso mit Kohlrabiblättern aus dem eigenen Garten, die Supermarkt-Blätter gehen aber so gut wie immer. Ich hab mir damals überlegt ob es daran liegt dass das Bio-eigene-Garten-Zeug viel intensiver schmeckt und meine Kaninchen das so ja gar nicht gewohnt sind. Ich weiß es nicht.

  15. #15
    PS-Versager
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    Standard

    Ich denke ad libitum ist nicht gleich ad libitum.
    Meine haben z.B. im Winter Kohl ad libitum, das aber nur Weißkohl und Wirsing. So etwas liegt immer im Gehege.
    2x am Tag gibt es dann dazu etwas Knolle und anderes wie Chicoree, Fenchel, Lauch etc. was die Saisoin so hergibt. Knolle gibt es aber echt wenig, also 2kg Karotten halten bei mir für 1 Woche (11 Tiere, zusammen 32kg)

    Das Probleme mit Matsch auftreten ist, so meine Beoabchtung, häufig bei falscher Sortenwahl wie z.B. Eisbergsalat, Kopfsalat, Gurke, Tomate etc. bzw. insgesamt einfach viel zu viel durcheinander.
    Kaninchen sind karge Kost gewohnt, das vergessen viele.
    Geändert von Alexandra K. (10.01.2019 um 14:30 Uhr)

  16. #16
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Genau so, Alex

  17. #17
    Gast
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    Alex

    Wobei ich aber noch ergänzen möchte: karge Kost ist nicht gleich nur Heu" Das wird von vielen nämlich auch gerne so interpretiert (wenn auch nicht aus diesem Kreise hier).

    Im Grunde sind Kaninchen den Pferden sehr ähnlich. Pferde sind Steppentiere - sie laufen sehr viel und sind Steppengräser gewöhnt mit einem hohen Anteil an Lignin. Was wir hier in D mit unseren Pferden machen ist fast schon "Mast": fette Weiden mit einem hohen Anteil leistungsfähiger Weidelgräser in kräuterarmer Umgebung.

  18. #18
    PS-Versager
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    Ort: nördlich Hamburg
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    Zitat Zitat von Claudia Mü. Beitrag anzeigen
    Alex

    Wobei ich aber noch ergänzen möchte: karge Kost ist nicht gleich nur Heu" Das wird von vielen nämlich auch gerne so interpretiert (wenn auch nicht aus diesem Kreise hier).

    Im Grunde sind Kaninchen den Pferden sehr ähnlich. Pferde sind Steppentiere - sie laufen sehr viel und sind Steppengräser gewöhnt mit einem hohen Anteil an Lignin. Was wir hier in D mit unseren Pferden machen ist fast schon "Mast": fette Weiden mit einem hohen Anteil leistungsfähiger Weidelgräser in kräuterarmer Umgebung.
    Selbstverständlich ist karg nicht = nur Heu, auch wenn ich ein qualitativ hochwertiges Heu im Winter als sehr wichtig erachte. Ich meine damit das man nicht 10 verschiedene Sorten Gemüse und 10 verschiedene Sorten Samen etc. füttern muß/sollte.

  19. #19
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
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    Zitat Zitat von Alexandra S. Beitrag anzeigen
    Ich denke ad libitum ist nicht gleich ad libitum.
    Meine haben z.B. im Winter Kohl ad libitum, das aber nur Weißkohl und Wirsing. So etwas liegt immer im Gehege.
    2x am Tag gibt es dann dazu etwas Knolle und anderes wie Chicoree, Fenchel, Lauch etc. was die Saisoin so hergibt. Knolle gibt es aber echt wenig, also 2kg Karotten halten bei mir für 1 Woche (11 Tiere, zusammen 32kg)
    Das mache ich tatsächlich ganz genauso Auch andere Kohlsorten kombiniere ich immer mal dazu, aber ad libitum gibt es nur Weißkohl und Wirsing. Von allem, was ich bisher getestet habe, bekommt den Kaninchen diese Fütterung im Winter am besten, und dazu kommt, dass man sehr wenig wegwerfen muss, weil der Kohl sich lang hält und liegen bleibt, bis er gefressen wurde.


  20. #20
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
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    Ich machs genauso, wie ihr Beide
    Und Gründünger-Pflanzen gibts hier auch viel im Winter

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