Aufgrund der speziellen Art, wie Kaninchen Calcium resorbieren und wieder abgeben, ist es bei ihnen leider nicht möglich, den Urin anzusäuern, was zur Auflösung der Steine/Grieskörner beitragen würde (Bei Katzen geht das beispielsweise). Daher kannst Du eigentlich nur versuchen, Calcium an sich einzudämmen (nicht übertrieben, sonst hast Du Zahnprobleme am Hals) und vor allem den Urin zu verdünnen, also ist alles Wasserreiche sinnvoll und alles Trockene nicht so toll. Also gerade calciumreiche Trockenkräuter meiden, lieber frisches, wasserteibendes, oder das Ganze aufgebrüht und abgekühlt als Tee geben. Zudem habe ich in der letzten Zeit 2 Dissertationen von Tierärzten gelesen, die sich mit genau diesem Problem befasst haben und zu dem Schluss gekommen sind, dass die Wassermenge, die getrunken wird, stark beeinflusst werden kann, indem man Salz (NaCl) gibt. Der Himalaya-Salzleckstein könnte vielleicht eine Überlegung wert sein.
Ich zitiere mal schnell: "Aufgrund dieses Unvermögens, den Harn-pH einzustellen, ist neben der Vermeidung einer
bedarfsüberschreitenden Ca-Aufnahme z.B. durch Ca-reiche Futtermittel wie Luzerne und –
produkte oder Mineralfutter die bisher einzige diätetische Maßnahme zur Prophylaxe von
Harnsteinen, die Wasseraufnahme der Tiere zu steigern. Dies kann neben einem
ausreichenden Angebot von Saftfutter und einem ad libitum Angebot von Wasser auch über
eine Supplementierung von NaCl erreicht werden. Dabei kann die in dieser Arbeit verwendete
Dosierung (10 g NaCl/ kg AF) empfohlen werden."
Dr. med. Vet. Cornelia Rückert, Effekte der Natriumchlorid- oder Ammoniumchloridsupplementierung auf
das Harnsteinbildungspotential beim Kaninchen, Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doctor medicinae veterinariae (Dr. med. vet.) durch die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig, 2016.
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