Rieke, ich finde die Situation auch schwierig. Ein bisschen bin ich durch Sally in einer ähnlichen Situation.
Ich kann dir nichts raten, aber ich bin der Meinung, dass die Begleitung des natürlichen Sterbeprozesses sehr schwierig ist, wenn man darin keine Erfahrung hat. Einfach weil ich es mir nicht zutrauen würde zu sagen: das ist noch im Rahmen und das eben nicht mehr. Und der Tierarzt kann in der Tat nur bedingt unterstützen, denn für ihn sind die Konsultationen immer nur Momentaufnahmen.
Klar, beim Altsein/Altwerden gibt es gute und nicht so gute Tage. Und ein Tier, was viel schläft und das man zum Füttern wecken muss, finde ich persönlich im Rahmen. Was mir zu denken gibt ist das Einkoten und das damit verbundene Waschen, weil du schreibst, der kleine Mann empfindet das als Stress. Da würde ich mir die Frage stellen, ob das vertretbar ist und ob das ein lebenswertes Leben ist - auch wenn es nur vergleichbarer kleiner Moment des Tages ist.
Sandra hat mal geschrieben: lieber einen Monat zu früh, als 10 Minunten zu spät (einschläfern). Da kann man mal eine Weile drüber nachdenken. Aber ich finde, es hat auch etwas sehr tröstliches, sich auf einen Einschläferungstermin vorzubereiten, noch einmal ganz viel intensive Zeit mit dem Tier zu verbringen, es zu verwöhnen, es ganz intensiv zu erleben und dann gehen zu lassen. Mir steht dabei immer ein wenig der Gedanke im weg, ich würde dem Tier etwas nehmen. Nämlich Lebenszeit. Das stimmt aber eigentlich nicht, denn das Tier hat gelebt (siehe dein Opi) und das Tier weiß nicht, dass es z.B. noch 4,6,8 Wochen oder mehrere Monate leben könnte. Das Tier lebt im Hier und Heute.
Lesezeichen