Ich hab es jetzt mal noch anders gehört: Altwerden ist nichts für Feiglinge...Zitat von Friederike
Ach Menno, altwerden ist doch doof
Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass besonders Gesunde immer sehr schnell und rigoros darüber urteilen, ab wann Leben nicht mehr lebens"wert" ist...
Deshalb sage ich, hör auf dein Herz, wenn überhaupt, kannst DU das hören, was dein Tier will... und: wenn jemand wirklich sterben will, tut er das auch...
Aber aus Egoismus an einem Leben festhalten ist vielleicht auch nicht richtig.
Es ist so, so schwierig. Ich werde sicher nichts überstürzen und ihn in der nächsten Zeit weiterhin genau beobachten.
Die Situation kennen ja viele von uns; ich auch. Sofern ein Tier keine Schmerzen hat und "normale", wenn auch heftige Alterserscheinungen hat, würde ich eher nicht einschläfern. Ich hätte dann immer das Gefühl, unrechtmäßig einzugreifen, denn ein gewisses Maß an Altersgebrechen und -leid gehört zum allerletzten Lebensabschnitt dazu.
Und was Du so schreibst, hört sich so an, als würdest Du auch (noch) nicht eingreifen wollen. Wenn Dein Bauchgefühl Dir sicher sagen würde, dass Du ihn erlösen musst, hättest Du den Thread vielleicht gar nicht eröffnet. Kann das sein?
Mach' ihm noch eine möglichst schöne Zeit, - tust Du ja sowieso. Alles Gute für Euch!! Schön, dass er so alt bei Dir geworden ist!
Was daran soll aber egoistisch sein? Das Leben bestimmt sich selbst, da seh ich doch eher Empathie...
Bis auf das Einkoten hat er doch keine weiteren Probleme oder gar Schmerzen?
Warum sollte man ihm dann die Chance nehmen, friedlich daheim einzuschlafen.
Das ist doch das, was wir uns für unsere Muckels wünschen aber was eher selten eintritt.
Es ist natürlich alles andere als einfach, das mit anzusehen. Speziell weil man nicht weiß, wie lange es dauert.
Ich kann das natürlich nur von Deinen Ausführungen her beurteilen... aber auch ein wenig mit Blick auf unseren Snoopy, bei dem es ja ähnlich ist. Der hat in unseren Augen definitiv noch Lebensqualität, nur auf einem anderen Niveau als junge/gesunde Tiere.
Ich hoffe, dass Euer Opi Euch noch eine Weile erhalten bleibt und die schwere Entscheidung irgendwann selber trifft (sozusagen)
Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere.
Man hat ein einziges Herz oder gar keins.
- Alphonse de Lamartine -
Ich schreibe gerne morgen ein paar Zeilen, da ich einen ähnlichen Fall habe.
Da eins meiner 4 Kaninchen jedoch gerade Bauchschmerzen hat und nicht frisst
Und mein Laptop in meiner neuen Wohnung ist, ist das schreiben hier sehr zeitaufwändig und umständlich
Ich kann Nin-fan nur voll zustimmen. Solange der Opi keine offensichtlichen Schmerzen hat, sondern "nur" alt ist, würde ich ihn auch nicht einschläfern, so schwer es vielleicht anzusehen ist. Leider wird das Alt-werden und Sterben immer mehr aus unserer Gesellschaft verbannt, auf jeder Ebene. Daher empfindet man das schnell als unerträglich. Das finde ich sehr schade.
Wenn Menschen sagen, sie möchten "gehen", heißt das auch nicht unbedingt, dass sie durch eine Giftinjektion sterben möchten. Vielleicht möchten sie ja gehen, aber eben auf natürlichem Wege ... Und da ist vielleicht auch noch die Sorge, nur noch eine Last zu sein für die Angehörigen, auch, wenn das gar nicht so ist. Diese Gedanken hat ein Tier nicht. Es lebt im Hier und Jetzt, gerade so, wie es das kann.
Ich finde es auch ganz schwierig zu raten.
Ich würde in der jetzigen Situation, die Du beschreibst, glaube ich auch noch abwarten. Wenn es nochmal deutlich schlimmer wird, er nicht mehr fressen mag, sich vlt. ständig einnässt ..würde ich ihn erlösen. Ich sag das jetzt mal so...solange man das Tier selbst nicht vor Augen hat ist es einfach sehr schwer das zu beurteilen.
Wenn ein Tier nur noch schwach ist und nichts mehr von sich aus kann, nur noch müde und man das Gefühl hat es hat abgeschlossen (und das merkt man schon finde ich) würde ich persönlich das nicht mehr lebenswert finden.
Ich meine aber dass Du es spüren wirst wenn es soweit ist oder er selbst und verabschiedet sich.
Geändert von hasili (18.08.2017 um 00:17 Uhr)
Giftinjektion ist ja nun sehr dramatisiert. Das idt ein kleiner Piks und Kaninchen schläft friedlich ein...... Ich würde mir das wünschen wenn ich nur noch sabbernd im Bett liegen kann.
Frederike: Wiegst Du ihn? Ich finde das immer ganz gut um Zahlen zu haben, die lügen nicht.
Ich möchte nichts dramatisieren. Ich habe nur geschrieben, wie ich das sehe. Und aus Friederikes Schilderungen kann ich kein "sabbernd im Bett liegen" erkennen, nur ein "sehr müde und inaktiv".
Letztens ist ein Wellensittich von mir gestorben. Ich habe auch die Tierärztin gefragt, ob ich ihn zum Einschläfern bringen soll. Sie meinte, wenn er keine Schmerzen hat und einfach nur sehr müde und schwach erscheint, sollte ich ihn einfach lassen. Alles andere wäre unnötiger Stress. So habe ich es auch gehalten, und letztlich war es auch gut so.
Sie schreibt auch, dass ihn das Baden stresst und ich denke, das ich hier ein wichtiger Knackpunkt.Ich möchte nichts dramatisieren. Ich habe nur geschrieben, wie ich das sehe. Und aus Friederikes Schilderungen kann ich kein "sabbernd im Bett liegen" erkennen, nur ein "sehr müde und inaktiv".
Rieke, es ist sehr schwer, dass zu beurteilen, ohne das Tier je gesehen zu haben. Du kennst ihn so lange und dein Bauchgefühl wird dir den richtigen Weg zeigen
Meinen Fussel war auch alt und klapprig geworden (aber schmerzfrei) und konnte zuhause einschlafen. Allerdings musste ich ihn auch waschen, zwar nicht jeden Tag, aber es war für ihn jedesmal der Stress total, er hat gejapst und gefiept, dass ich alleine aus dem Grund schon mehrmals überlegt hatte ihm über die RBB zu "helfen"...
Den Abend vor seinem Tod (ich wusste dass er in der Nacht gehen wird), hab ich ihn dreckig gelassen, er sollte mit seiner Stups einfach seine Ruhe haben...
Aber auch das war alles nur persönliches "Bauchgefühl" aus den ganzen Jahren des "Zusammenlebens",
Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)
Rieke, ich finde die Situation auch schwierig. Ein bisschen bin ich durch Sally in einer ähnlichen Situation.
Ich kann dir nichts raten, aber ich bin der Meinung, dass die Begleitung des natürlichen Sterbeprozesses sehr schwierig ist, wenn man darin keine Erfahrung hat. Einfach weil ich es mir nicht zutrauen würde zu sagen: das ist noch im Rahmen und das eben nicht mehr. Und der Tierarzt kann in der Tat nur bedingt unterstützen, denn für ihn sind die Konsultationen immer nur Momentaufnahmen.
Klar, beim Altsein/Altwerden gibt es gute und nicht so gute Tage. Und ein Tier, was viel schläft und das man zum Füttern wecken muss, finde ich persönlich im Rahmen. Was mir zu denken gibt ist das Einkoten und das damit verbundene Waschen, weil du schreibst, der kleine Mann empfindet das als Stress. Da würde ich mir die Frage stellen, ob das vertretbar ist und ob das ein lebenswertes Leben ist - auch wenn es nur vergleichbarer kleiner Moment des Tages ist.
Sandra hat mal geschrieben: lieber einen Monat zu früh, als 10 Minunten zu spät (einschläfern). Da kann man mal eine Weile drüber nachdenken. Aber ich finde, es hat auch etwas sehr tröstliches, sich auf einen Einschläferungstermin vorzubereiten, noch einmal ganz viel intensive Zeit mit dem Tier zu verbringen, es zu verwöhnen, es ganz intensiv zu erleben und dann gehen zu lassen. Mir steht dabei immer ein wenig der Gedanke im weg, ich würde dem Tier etwas nehmen. Nämlich Lebenszeit. Das stimmt aber eigentlich nicht, denn das Tier hat gelebt (siehe dein Opi) und das Tier weiß nicht, dass es z.B. noch 4,6,8 Wochen oder mehrere Monate leben könnte. Das Tier lebt im Hier und Heute.
Aber ist es nicht seltsam, dass er viel fitter ist, seit du den Thread eröffnet hast? Vielleicht merkt er, was für Gedanken du dir machst und denkt sich "nee, nee ich bin doch voll fit"
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
Berechtigungen
Zitieren
Lesezeichen