Ich streite nicht ab, dass es im Einzelfall mit der täglichen Visite funktionieren kann, aber meine Erfahrung ist eine andere. Einfach zu leugnen oder zu verdrängen, dass die Konstellation "unerfahrener Mensch - ein Zeitpunkt in 24 Stunden - verschwindende Kaninchen" eine gewisse Realitätsnähe hat und wenig Aussicht auf die Verhinderung von Katastrophen, bringt einen dann nicht weiter. Für mich ein klarer Zwiespalt zwischen Ideologie und Praxis. Wünschenswert sind Eure Erfahrungen, ganz klar, aber sie sind meiner Erfahrung nach nicht typisch.
Natürlich ist die Formulierung nicht sehr nett, das sollte sie auch gar nicht sein. Ein "sollte man sich vorher überlegen - sorry", ist so ein arroganter und undifferenzierter Klotz, der verträgt auch einen Keil. Auch das ist nämlich Theorie: Wie mein Beispiel gezeigt hat (und viele weitere Beispiele im Notfallboard oder im Spendenboard ebenfalls zeigen) sind alle Überlegungen vorher (Jahre vorher, wohlgemerkt) gut und recht, können aber nicht verhindern, dass sich im Laufe von Jahren eine andere und vielleicht weniger wünschenswerte Entwicklung einstellt.
Ich möchte an dieser Stelle nochmal darauf hinweisen, dass die TE nur schrieb: "Wir sind von Freitag Abend bis Sonntag früh weg gewesen". Natürlich liegt der Gedanke an einen planbaren Urlaub nahe, aber es kommen noch andere Dinge in Frage, die weniger planbar sind und nicht mit Urlaub zu vergleichen. Auch hier finde ich es eher grenzwertig, verallgemeinernd zu erzählen, was man sich alles vorher überlegen sollte und ob man sich dann Tiere anschaffen dürfe. Man kann die Sachen auch anders beurteilen, ganz besonders, wenn man den Versuch aufgibt, man könne alles vorausdenken, alles vorausplanen, es müsse immer perfekt sein und unter dem geht gar nichts.



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