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Thema: Ist Kurkuma (Gelbwurz) für Kaninchen giftig?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Lovably
    Gast

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    Hallo

    Wenn man schon dem Tier ein schwerkrankes Leben unbedingt verlängern möchte, sollte man ihm wenigstens die Wahl lassen, ob es damit auch einverstanden ist und Kurkuma anbieten aber nicht zwangsweise verabreichen. Nur so kann man sich auch sicher sein, dass man nicht überdosiert (zumal man wohl schwerlich Dosierungsempfehlungen für Kaninchen finden wird) und Wechselwirkungen mit Medikamenten provoziert.
    Geändert von Lovably (18.12.2016 um 15:38 Uhr)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
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    Standard

    Bei dem Text, den Du Dir da herausgesucht hast, wird die Eignung von Gelbwurz zur Verklumpung roter Blutkörperchen unter Laborbedingungen untersucht. Hier geht es um das in-vitro-Verhalten für eine in-Vitro-Anwendung. In einem solchen Test kann man einen Grippevirus nachweisen. Das hat mit den Bedingungen im Blut und nach Verdauung überhaupt nichts zu tun.

    Ob ich es selbst schon mal verfüttert hätte ist eine ziemlich sinnlose Frage, denn ich könnte ja irgendwas behaupten. Google mal nach turmeric rabbits. Du solltest früher oder später auf diese Artikel stossen:
    - Effect of Organic Turmeric Supplemented-diet in Rabbits Acutely Exposed to Ultraviolet Radiation: Oxidative Stress in the Blood
    - Effect of organic turmeric (Curcuma longa) feeding on testicular histology of rabbits exposed to ultraviolet radiation

    Inhaltlich sind die beiden Texte für Dich wahrscheinlich mehrheitlich uninteressant, aber der Versuchsaufbau sollte Dich interessieren, weil man in beiden Fällen einen relativ hohen Anteil Gelbwurz in das Futter getan hat, ohne dass es Vergiftungen gegeben hätte.

    Du stösst vielleicht auch auf diesen Artikel
    - THE EFFECT OF CURCUMA LONGA DRIED POWDER IN THE DIET ON WEIGHT GAIN OF RABBIT DOES

    und der ist für Dich interessant, weil es da um Gewichtsentwicklung geht, die Gelbwurz also mit dem Ziel einer Verbesserung der Gesamtkaninchen-Entwicklung verabreicht wird. Mehr Beweis ist fast nicht möglich.


    Zitat Zitat von Lovably Beitrag anzeigen
    Wenn man schon dem Tier ein schwerkrankes Leben unbedingt verlängern möchte, sollte man ihm wenigstens die Wahl lassen, ob es damit auch einverstanden ist und Kurkuma anbieten aber nicht zwangsweise verabreichen. Nur so kann man sich auch sicher sein, dass man nicht überdosiert (zumal man wohl schwerlich Dosierungsempfehlungen für Kaninchen finden wird) und Wechselwirkungen mit Medikamenten provoziert.
    Man kann Tieren diese Wahl nicht lassen, weil ihnen zu keinem Zeitpunkt bewusst ist, dass es eine Wahl gibt und welche Konsequenzen die Entscheidung hätte. Ein Kaninchen würde freiwillig nicht mal Baytril nehmen. Diese Entscheidungen muss die Halterin selbst treffen. Ein Kaninchen, welches Gelbwurz nicht kennt, wird es zunächst auch nicht fressen, wie mit allem Unbekannten. Das ist nichts Neues. Gerade bei Krebs hat man aber keine Zeit zu verlieren.

    Eine Überdosierung halte ich für praktisch ausgeschlossen und für Wechselwirkungen mit Medikamenten ist die "Droge" Gelbwurz doch etwas zu schwach.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 24.01.2009
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    Beiträge: 527

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    Ah, allerseits ganz herzlichen Dank. Zum Glück weiss die Maus noch nichts davon, dass sie Krebs hat. Zumindest nehme ich es an.

  4. #4
    Lovably
    Gast

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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ein Kaninchen würde freiwillig nicht mal Baytril nehmen.
    Aus gutem Grund.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Diese Entscheidungen muss die Halterin selbst treffen.
    Diese Meinung vom Menschen als "Über-Tier" mit Entscheidungsbefugnissen über alles teile ich nicht. Ich empfinde es als hocharrogantes Verhalten, dass der Mensch immer wieder meint, mit allen ihm verfügbaren medizinischen Mitteln über Tod und Leben anderer Lebewesen herrschaftlich entscheiden zu dürfen. In den meisten Fällen geht es Haltern bei der künstlichen Verlängerung der Lebensspanne von Haustieren vermutlich doch nur um eins: Selbst länger etwas vom Tier zu haben. Daher erschließt sich mir der Sinn, todkrankes Leid auch noch zu verlängern, so gar nicht.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ein Kaninchen, welches Gelbwurz nicht kennt, wird es zunächst auch nicht fressen, wie mit allem Unbekannten.
    Ein Kaninchen, das etwas nicht kennt aber als potentielle Nahrung identifiziert, wird das Unbekannte nicht gleich fressen aber durch einen Probebiss testen. Wenn es dann nach Abwarten auf die Wirkung feststellt, dass die Nahrung nicht schädlich ist und Nährwert besitzt, wird es das getestete auch fressen. Vorausgesetzt, der Halter hat es nicht schon längst entsorgt und bietet es nie wieder an, weil es aus seiner Sicht ja dem Kaninchen "nicht geschmeckt" hat.
    Geändert von Lovably (18.12.2016 um 23:34 Uhr)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Beiträge: 4.166

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    Nun könnte man es natürlich genauso gut als arrogant empfinden, dass jemand aus wenigen Zeilen Text Schlussfolgerungen zieht, die nicht verifiziert zu werden brauchen und daraus dann wieder allgemeine Urteile über die Menschheit strickt.

    Ob es sich um todkrankes Leid handelt oder um eine künstliche Verlängerung des Lebens - ist nicht jede medizinische Behandlung eine künstliche Verlängerung des Lebens? - lässt sich anhand weniger Zeilen Text gar nicht sagen. In einem liegst Du aber garantiert daneben: wer ein Haustier hält, das krank wird, der muss sich entscheiden: handeln oder nicht handeln. Dazwischen gibt es nichts.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  6. #6
    Lovably
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Nun könnte man es natürlich genauso gut als arrogant empfinden, dass jemand aus wenigen Zeilen Text Schlussfolgerungen zieht, die nicht verifiziert zu werden brauchen und daraus dann wieder allgemeine Urteile über die Menschheit strickt.

    Ob es sich um todkrankes Leid handelt oder um eine künstliche Verlängerung des Lebens - ist nicht jede medizinische Behandlung eine künstliche Verlängerung des Lebens? - lässt sich anhand weniger Zeilen Text gar nicht sagen.
    Du irrst - meine Meinung resultiert ganz sicher nicht aus diesem Einzelfall und wurde auch nicht erst gestern gebildet. Aber wenn Du es schon darauf runterbrechen willst: Gerade in der Behandlung von Krebs ist die Menschheit bzw. die Medizin bis heute keinen einzigen Schritt über die handwerkliche Manipulation raus weitergekommen. Sämtliche pharmazeutischen "Bemühungen" hatten nur ein Ergebnis: Der Schaden durch Eingreifen mittels Medikamente ist deutlich höher als der Nutzen. Und dass dies in diesem Fall laut Halter/in fachlich wohl auch für einen manipulativen Eingriff - sprich eine OP - gilt, kannst Du getrost eine Lösung durch Menschenhand als gescheitert ansehen.

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    handeln oder nicht handeln. Dazwischen gibt es nichts.
    Für mich macht es sehr wohl einen Unterschied, ob ich einem Tier etwas lediglich anbiete und ihm damit die Entscheidung, es aufzunehmen, überlasse oder ob ich es ihm zwangsweise und damit eindeutig gegen seinen Willen eintrichtere. Im Gegensatz zu uns sind Tiere auch immer noch in der Lage, den Nutzen eines natürlichen Wirkstoffs zu erkennen und nehmen ihn auch freiwillig auf, wenn er denn zu helfen verspricht.

  7. #7
    Mitten im Kaninchenchaos Avatar von lilia
    Registriert seit: 01.02.2014
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    Beiträge: 3.237

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    Sorry, aber ???
    Bedeutet Krebs denn automatisch schlimmes Leiden? Ganz sicher nicht, zumal auch jedes Tier individuell anderes ist, eigene Charakterzüge hat.
    Wenn es dem Tier gut geht, was spricht dagegen den Zustand so lange möglich auf diesem Niveau zu halten?

    Ich habe selbst ein Tier mit Krebs, ihr eigenes Wesen hat zur Entscheidung geführt, operative Optionen auszuschließen als Prophylaxe und nach Rezediv. Und nun? Soll ich sie mit schwerwiegenden Symptomen, die sie offensichtlich belasten in Ruhe lassen?
    Kommt für mich genau so wenig in Frage, denn damit würde ich doch ihr Leiden verlängern und sie hätte nie die Chance gehabt ein schönes Leben kennen zu lernen!
    Mit einem kleinen Trick bekommt sie täglich homöopathische Mittel und bei Bedarf Medis, ganz freiwillig genommen, ist sie so gut wie symptomlos und genießt ihr Leben.
    Was gibt mir denn das Recht, dieses derzeit gute Leben mit ihrer großen Liebe einfach zu beenden solange es ihr gut geht?
    Und nein, es geht mir nicht um mich! Wenn sie morgen zeigt, das sie nicht mehr mag oder in 3 Jahren, es wäre okay! Es geht zu 100% um ihr Leben!
    Sie war zu tiefst traumatisiert und ist es bis heute, wenn fremde sie anfassen wollen und stand dauerhaft unter Stress, zum Teil extrem Kreislauf belastend sogar, so schlimm war es.
    Jetzt ist sie entspannt, kuschelt mit ihrem Partner, der ihre Sprache gelernt hat, ihr Sicherheit und Geborgenheit gibt!
    Das soll ich ihr nehmen nur weil eine bösartige Krebserkrankung dazu kam?


    Anfangs war das Ziel noch kurativ, man merkte aber das es für sie der falsche Weg ist- okay- dann soll es so sein.
    Ich kenne und beobachte meine Tiere sehr genau und entscheide entsprechend nach dem was sie anbieten. Woher weißt du, das es bei diesem Tier, um das es im Threat geht anders ist?
    Woher weißt du, das es damit gequält wird? Oder woher weißt du, das es nicht möglich ist, das Ganze auf freiwilliger Basis( wenn auch über einen Trick) zu gestalten?
    Ich verstehe es also nicht! Lässt du dein Tier sofort "erlösen" weil du ihm keine Medis ect. geben willst oder lässt es dann einfach mit Schmerzen und anderen schwerwiegenden Symptomen alleine?
    Was gibt dir denn dazu, das Recht?


    Alles gute für deinen Patienten, Oma.

  8. #8
    Lovably
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von lilia Beitrag anzeigen
    homöopathische Mittel und bei Bedarf Medis, ganz freiwillig genommen,
    Klingt für mich prima. Solange das Tier sich freiwillig dafür entscheidet, haben diese ja auch offensichtlich einen tatsächlichen Nutzen. Ich hab ja nirgends geschrieben, dass man diesem Tier etwas verweigern soll sondern dass ich den kundgegebenen Vorsatz, bei Ablehnung "nicht lange nach Geschmack zu fragen", nicht gut heiße. Der Supergau hier ist allerdings mE noch was anderes (siehe unten).

    Zitat Zitat von lilia Beitrag anzeigen
    Was gibt mir denn das Recht, dieses derzeit gute Leben mit ihrer großen Liebe einfach zu beenden solange es ihr gut geht?
    Was macht Dich denn so sicher, dass ein Tier ohne zwangsverabreichte Medikamente früher sterben würde als mit? Offensichtlich tust Du selbst doch - neben dem Anbieten unterstützender Mittel - auch alles andere im Sinne eines "guten" Lebens für Dein Tier und diese liebevolle Zuwendung zeigt tollen Erfolg. Das nenne ich ganz viel gesunden Menschenverstand! Ich bin sicher, dass die maßvoll angebotenen Medikamente nur einen kleinen Bruchteil (wenn überhaupt) beeinflussen.

    Zitat Zitat von lilia Beitrag anzeigen
    Lässt du dein Tier sofort "erlösen" weil du ihm keine Medis ect. geben willst oder lässt es dann einfach mit Schmerzen und anderen schwerwiegenden Symptomen alleine?
    Da hast Du mich aber gründlich missverstanden. Ich weigere mich lediglich, einem Tier mit Zwang zu verabreichen was es selbst aus gutem Grund ablehnt. Das war auch in über 40 Jahren, in denen mich Kaninchen begleiten, nie nötig. Tiere nehmen angebotenes hilfreiches schließlich immer dankbar an - das ist ein deutlicher Vorteil, wenn man sich (entsprechendes Wissen vorausgesetzt) hauptsächlich aus der Natur bedient: Die Tiere "erkennen" die Hilfe deutlich schneller als wenn man zu künstlich hergestelltem greift.

    Hier wird geschildert, dass mehrere TÄ eine OP als zu risikoreich ablehnen "da das Tier so schwer herzkrank ist" und offensichtlich möchten sie auch keinerlei Medikamente gegen den Krebs verschreiben, denn sonst würde sich ein Halter wohl kaum auf die Suche nach natürlichen Alternativen machen. Und entgegen der Meinung von april bin ich nicht der Meinung, dass Kurkuma bedenkenlos in egal welcher Menge einem Kaninchen zwangsweise eingetrichtert werden sollte - natürliche Wirkstoffe sind nämlich nicht zwingend ungefährlich, sanft oder ohne Nebenwirkungen. Auch nicht Kurkuma.
    Der von april vermittelte Eindruck, man könne ruhig so viel wie man möchte verwenden und solle dem Tier auf keinen Fall eine Wahl lassen verbunden mit der Angstmache "Gerade bei Krebs hat man aber keine Zeit zu verlieren." ist sowohl moralisch verwerflich wie fachlich falsch. Es gibt keinerlei belastbare qualifizierte Studie, die frühzeitiger oder gar präventiver Medikation einen wie auch immer gearteten Nutzen oder gar ein längeres Leben eines Patienten bescheinigt - weder bei Tieren noch bei Menschen. Mit solcher Panikmache und gleichzeitiger Verharmlosung von Wirkstoffen arbeitet die gesamte Pharamindustrie seit Jahren mit nur einem einzigen Ziel: Ihre Umsätze zu steigern. Dass wir uns hier aber in einem Kaninchenschutzforum befinden und verantwortungsbewusst mit den Tieren umgehen sollten, scheint bei solchen "Empfehlungen" irgendwie vergessen.
    Geändert von Lovably (19.12.2016 um 19:47 Uhr)

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