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Thema: Eddie: nur noch eine Hand, Bruch offen, unter Eiter. Er ist nun leise gegangen...

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
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    Das ist so toll, dass er das alles so mitmacht Wenn ich mir meine dabei vorstellen müsste... Aber krass, dass es echt jetzt schon vier Wochen sind! Wenn das Loch aber fast zu ist, ist das jetzt im Moment noch nicht so gut, wenn noch etwas Eiter kommt, oder? Ich hoffe so, dass das bald erledigt ist! Ihr macht das super Und ich freue mich auch wirklich, dass er so gut eingebunden ist bei seinen Mit-Langohren
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
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  2. #2
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Ich habe ganz stark den Eidnruck, daß er sich erinnert hat, an die Zeit mit der ArmAmputation und daß ihm geholfen wurde und es ihm danach wieder gut ging. Er fügt sich total ein, ist sehr geduldig. OK, viel veranstalten kann er mit dem einen kaputten Händchen nun nicht. Aber er randaliert nicht im Käfig, nagt nicht an den Gitterstäben. Er hockt viel auf den Hinterfüßchen oder liegt oder putzt sich. Frißt sehr gut. Solange er merkt, daß an seiner hand behandelt wird, hält er still. Kaum daß der Verband drauf ist, will er sofort weg. Ebenso beim Medi geben. Er hält ganz still, solange man zügig voran macht. Er kann zählen, er kriegt 3 Spritzen und erst dann will er sofort weg.

    Am Freitag war wieder Ta-Besuch und es kam immer noch reichlich Eiter. Die Wunde war fast zu, mußte mit einer Kanülenspitze leicht aufgeschlitzt werden. Er zuckte nicht mal. Das Spülen war auch OK, das Aussmassieren tat ihm einige Male ziemlich weh. Sie hat lange und sehr gründlich gespült. Auf meinen Wunsch wurde die Wunde dann noch mit einem AB gespült, um die Keime tief innen zu dezimieren. Die Jodsalbe kommt durch die winzige Öffnung ja nirgends mehr hin. Er bekam einen leichten Verband, der auch zuhause noch dran war.

    Am Sonntag nacht fand ich dann Verband und Eddie wieder an unterschiedlichen Stellen im Käfig. Der Verband war nur oben am Fell geklebt, über der Hand war innen noch Mull drumgewickelt. Das hält alles so nicht. Er hat so lange oben am Rand gefummelt und geleckt, bis alles ab war. Ich habe dann ohne Hilfe nachts um 3 die Wunde neu gespült (es kam nur eine ganz winzige Menge an Eiter, was ja für das Spülen mit AB spricht) und den Verband so wieder erneuert, daß er auf der gesamten Unterseite des Armes klebt. Er fand das sehr gemein und zwickte mich einige Male kräftig. Zum Glück hört er auf energisches Nein dann immer eine Weile. Die Wunde war schon wieder fast ganz zu. Ich kam mit der Knopfkanüle nur gerade so eben noch rein. Also von außen heilen tut es gut. Das Handgelenk und die Hand selber sind aber noch ziemlich geschwollen. Er wird noch eine ganz Zeit sich schonen müssen. Allerdings war das bei meinem gebrochenen Fuß auch sehr lange so. Immerhin sieht er jetzt positiv und hat guten Appetit und er WILL wieder gesund werden. Der Verband ist sogar immer noch dran

    Habe eben mit der Praxis telefoniert und hole gleich nochmal AB zum weiteren Spülen, damit dem Eiter mal richtig was entgegen gesetzt wird. Blöd, daß das nicht gleich mitgeben wird und man sich da selber kümmern und hinterher laufen muß.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
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    Ich würde durchdrehen

    Aber du machst das wirklich alles mit so einer stoischen Ruhe, zumindest nach Außen, und ziehst da sso durch. Da zieh ich wirklich mal ganz tief den Hut vor dir! Du kämpfst ganz toll mit ihm und er wird das merken, dass es da für dich auch einfach keine Wahl für ihn gibt

    Dass du auf den Gedanken mit dem AB beim Spülen gekommen bist, ist klasse! Was gebt ihr da? Ich glaube, dass Ärzte sowas einfach nicht auf dem Schirm haben, wenn sie sowas regelmäßig machen, also sprich den Besitzern sowas zutrauen und mitgeben etc. Das machen ja dann doch schlussendlich die wenigsten Besitzer
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
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  4. #4
    Heldin des Alltags Avatar von Vreni
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    Ort: Mit den Füßen in NRW, mit dem Herzen in Bayern!
    Beiträge: 996

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    Wow, ich bewundere Eddie und Dich!
    Ihr könnt stolz sein.

    "Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen.
    Die Hummel weiß das nicht und fliegt einfach."

  5. #5
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Danke Euch

    Gestern abend war wieder Verbandswechsel zu Hause. Die Haut war schön blaß und etwas faltig, es wächst sogar schon wieder Fell an den nackten Stellen. (Das gibt neuen Halt für den Klebeverband ) Es kamen nur ganz, ganz winzige Partikelchen Eiter. Das Loch war fast zu, ich mußte es wieder mit einer Kanülenspitze aufritzen. Er sagte nichts dazu. Es blutete auch nicht. Nur das Ausmassieren findet er nicht so schön. Habe dann wieder mit dem Metronidazol gespült. Es sieht im Moment so aus, als ob dies den Eiter nun vernichtet. Ich hoffe es mal stark, damit der Bruch dann auch endlich mal zum Abheilen kommt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Metronidazol

    Habe ihm einen schicken Verband gebastelt, besser, als von den Profis und heute morgen sah der Verband außen schon reichlich angenuckelt aus. Eddie hat nun Erfahrung im Abmontieren gesammelt und gibt sein Bestes. Aber ich habe einfach noch einen Streifen MediTape draufgepappt.

    Kiwi, ich mache schon seit Jahrzehnten fast nichts anderes, als ständig kranke Tiere gesund zu pflegen . Ich habe nach meiner Schulzeit eine Lehre in einer Zoohandlung gemacht, weil ich was mit Tieren machen wollte. Es war sehr dramatisch, weil Tiere damals noch per Bahn in winzigen Holzkisten verschickt wurden. Viele kamen bereits krank an. Ja und die Kranken landeten dann erstmal bei mir zu Hause. Ging auf eigene Kosten zum Ta, denn das war in dem Laden im Budget nicht drin. Denen ging es auch nur um den Profit. Das bekam ich öfter zu hören, daß ich immer an die Tiere denke und nicht an den Umsatz. Damals hatte ich auch noch Unterstützung von meiner Mutter. Und ich war immer wieder voller Panik, wenn nichts half und trotz aller Pflege das Tier starb. Vor allem bei meinen Kaninchen natürlich. Ich war jedesmal selber total fertig, wenn ich merkte, ich schaffs einfach nicht. Die diagnostischen und medizinischen Möglichkeiten, die wir heute haben, die gabs in den 70er Jahren noch nicht so. Da starben die Tiere, weil man nicht wußte, warum eigentlich oder was dagegen tun.
    Ich habe zahlreiche Vögel gepäppelt, Reptilien gepflegt, Hunde, Katzen und Kaninchen gesund gepflegt und Fundtiere aufgezogen oder gepflegt. Irgendwann waren meine Bandscheiben von der schweren Arbeit im Laden kaputt und ich gab den Job auf. Ich konnte auch kein Tier mehr verkaufen. Je mehr ich über Tiere lernte, desto mehr ging es mir gegen Strich, an teils völlig ignorante Kunden ein Tier abzugeben.
    Dann kamen die Pferde dazu. Zu mir kamen immer die, welche dringend Hilfe benötigten. Ich habe an Pferdekrankheiten alles durch, was es so gibt. Aber ich habe auch sehr viel dabei gelernt, dadurch weiß ich meistens, was zu tun ist. Das gibt Sicherheit. Und ich weiß, daß es meistens einen Weg gibt, auch wenn es manchmal sehr lange dauert, wenn auch leider nicht immer. Aber wenn man aufgibt, ist es oft zu früh.
    Doch, ich kriege auch heute noch die Panik, sehr schnell sogar, bin nervig und renne im Kreis. Als Eddie damals den Armbruch hatte, da war ich schon sehr durch den Wind. Aber ich habe inzwischen gelernt, besser damit umzugehen und setze die Energie dann schnell in Action um, fahre auch am Heiligen Abend oder nachts um 2 noch zum NotTa

    Und dann gibts heute ja noch was sehr Nutzbringendes, nämlich das Internet. Da, wo man früher völlig uninformiert rummachen mußte, findet man heute massenhaft Infos zu und kann sich das Passende schon raussuchen. Und dann geh ich zum Doc und sage, ich will, daß dies und das gemacht wird . Und das klappt sogar

    Vreni, der Eddie und ich, wir verstehen uns . Mache mir etwas Sorgen, wie er mit seiner kaputten Hand dann klarkommen wird. Aber ich versuche erstmal, optimistisch zu sein. Ich sag meinen Tieren immer, da mußt du jetzt mal durch, und ja, das ist alles jetzt ganz schlimm, aber es gibt nur diesen Weg, es nützt einfach nichts. Ich munter sie auf und motiviere und es scheint zu funktionieren . Ja, aber manchmal muß ich auch den Tatsachen ins Auge sehen und sie auf dem letzten Weg begleiten. Auch dann nützt es eben nichts und man muß da durch...
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  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
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    Wahnsinn, da hast du aber schon sehr viel durch und sehr viel erlebt Und das sozusagen von Klein auf. Ich kann es so gut nachvollziehen, dass du den Beruf irgendwann nicht mehr ausüben konntest, auch psychisch nicht. Irgendwann wird man sich plötzlich klar, wie sehr es das weitere Leben des Tieres beeinflusst, wenn man es verkauft. Klar, machst du es nicht, macht es ein anderer, aber man muss es dann wenigstens nicht mehr vor sich selbst rechtfertigen. Ich könnte es auch nicht... Ich hadere seit Jahren mit mir, ob ich nicht doch nochmal umswitchen und Tiermedizin studieren sollte, doch wenn ich mir vor Augen führe, mit was für Besitzern ich dort ständig zusammen käme, und dass ich nicht immer alle Möglichkeiten ausschöpfen könnte, die es gibt, nur weil der Besitzer es nicht bezahlen könnte oder nicht bereit wäre, es zu bezahlen - das würde mich kaputt machen. Da muss man realistisch sein.
    Ich finde es sehr bewundernstwert, wie sehr und wie vielen Tieren du bereits geholfen hast, und das auch auf eigene Kosten, obwohl es für deinen Arbeitgeber war Doch für diese Tiere hast du viel bewegt! Da darf man auch irgendwann mal durchdrehen, wenn gerade zuhause wieder alles zusammen kommt. Ich hätte auch gar keinen Spaß an Weihnachten, wenn ich wüsste, mein Tier läge plötzlich krank zuhause. Ich würde dann natürlich auch fahren, so ist es nun mal Schön wäre dann natürlich noch, wenn es dann auch die richtigen Freunde und Familie noch verstehen könnten. Aber darüber haben wir uns ja schon mal unterhalten

    Toll, dass die Behandlung anscheinend anschlägt, das wäre so klasse, wenn ihr euch jetzt endlich nur noch auf den Knochen konzentrieren müsstet
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
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  7. #7
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    Jana, genau, von ganz klein auf. Ich mußte meiner Mutter immer helfen, kaum, daß ich damit umgehen konnte, wenn ihre Stallhasen mal aufgegast waren, ihnen Underberg einzuflößen. Und das hat auch echt geholfen .

    Ja, wenn ich beim Ta bin und sehe, was man da so alles machen kann und Positives bewirken, denke ich auch manchmal, das wäre was für mich gewesen. Aber wenn ich dann da so höre, was sie alles nicht machen können, weil die Besitzer nicht mitmachen wollen oder sich zu dußlig anstellen, dann kann ich das doch nicht. Denn dann muß ich mich mit denen noch auseinandersetzen und dann mitansehen, wie das Tier leidet oder sterben muß. Das geht für mich gar nicht.

    Dem Eddie gehts jetzt schon wieder zu gut. Mit dem Eiter sind wohl auch die Schmerzen geschwunden. Er meint, der Verband kann jetzt ab, der ist über. Er tritt sogar auch schon mal gering etwas mit dem Pfötchen auf, kratzt auch viel im Käfig in der Streu. Gestern abend hatte er die äußere Schicht vom Verband schon mal wieder abgebaut. Sie hing noch an einem schmalen Streifen. Er war entsprechend säuerlich, als ich 3 neue Streifen angebracht habe . Heute morgen war am oberen Rand von der 5ten Schicht schon alles angelutscht und ein paar Fäden hingen heraus. Ich denke, heute abend wird das Ganze dann wieder zerfleddert sein. Aber da muß er eh wieder ab und neu. Werd ich heute mal alleine versuchen müssen. Die Freundin hat leider nicht wochenlang Zeit dafür. Wenn er zuviel zappelt, dann kriegt er halt einen Ganzkörperverband. Dann ist Ruhe
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