@april
Man kann aber Beides nicht pauschal behaupten, finde ich.
Ich finde Theorien und Messwerte (die meistens entweder auch nur Erfahrungswerte oder Laborwerte unter sterilen Bedingungen sind) ja auch sehr interessant, aber für die praktische Seite sehe ich eher einen Mangel als eine ideale Versorgung.
Kein Wildkaninchen frisst 12 Monate im Jahr nur Heu, warum sollte das ein Hauskaninchen dann müssen? Doch nicht nur wegen der Zähne. Es ist auch schon so, dass getrocknete Pflanzen nie die gleichen Werte haben, wie frische.
Auf der einen Seite ist eine dauerhafte Heuernährung ein Mangel an Qualität (die Pflanze ist tot) und auf der anderen Seite könnte ich mir auch vorstellen, dass es sogar zu einer Überversorgung von Vitaminen und Mineralien kommen könnte, da die 100g Trockenmasse im Gegensatz zum Gewicht der frischen Pflanze eine Konzentration der Inhaltsstoffe bedeutet und das Kaninchen gar nicht drum herum kommt, mehr davon zu fressen, als es mit frischer Wiese nötig wäre, um satt zu werden.
Bei der Trocknung gehen zudem die meisten ätherischen Öle verloren, die das Tier u.A. zur Selbstmedikation nutzt, das ist natürlich nur dann ein Nachteil, wenn man normalerweise davon ausgeht, dass nicht nur 3 Wiesenpflanzen gefüttert werden, sondern möglichst so viele verschiedene Pflanzen, wie auf einer normalen Wiese wachsen (würden).
Vielleicht gibt es Tiere, die ein Leben lang mit einer dauerhaften reinen Heuernährung klar kommen. "Klar kommen" würde für mich jedoch nicht ideal heißen, aufgrund doch einiger Nachteile für das Tier und dem einzigen Vorteil für den Halter, dass es bequem zu beschaffen ist.
Ich habe schon Tiere indirekt an einer Heuernährung sterben sehen, die im Krankheitsfall der Krankheit nichts entgegenzusetzen hatten und im Vergleich zu anders ernährten Tieren schneller schlapp machten, weil sie zu dünn waren und das gilt natürlich ganz besonders für größere Tiere, die man mit Heu alleine sowieso nicht ausreichend versorgen kann.
Das nächste Problem ist, wenn die Tiere nur Heu gewohnt sind und sie werden dann krank, woher weiß man auf die Schnelle, wie man die Tiere mit leckeren Dingen zum Fressen animiert, wenn sie kein Heu mehr fressen? Es gibt ja Tiere, die fressen nur das was sie kennen. Diese Tiere im Krankheitsfall an Anderes zu gewöhnen, könnte zu spät sein.


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, ich freue mich für Euch


Denn ich habe praktisch das gleiche Problem wie die TE, meinem Helmut wachsen die Wurzeln in den Kiefer, die Schneide- und Backenzähne müssen alle 3-4 Wochen geschliffen werden. Etliche Backenzähne wurden bereits gezogen, sind aber wieder nachgewachsen. Das Röntgenbild war anscheinend mit das schlimmste, was sie in der TK jemals gesehen haben, anscheinend konnten sie es nicht glauben, dass sowas möglich ist und das Nin noch frisst. Ab und zu ist mal was unter Eiter, dann gibt es AB.

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