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Thema: Eddie: nur noch eine Hand, Bruch offen, unter Eiter. Er ist nun leise gegangen...

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.145

    Standard

    Hallo Jana,

    Danke für Dein Mitgefühl

    Ich hab den Eddie erstmal ohne die Halskrause gelassen. Habe ihn beobachtet und er ging nur wenig an den Verband. Knabberte mal dran rum, aber ohne große Schäden. Habe ihn nachts nach 3 Std kontrolliert und alles war dran. Als ich aufstand auch alles OK. War dann mehrere Stunden unterwegs beim Pferd und einkaufen. Dann war ein Stück rausgefressen vom Verband. aber nicht viel Er war gestern sehr gestreßt und nervös und unruhig. Fraß aber frischen Bambus und seine Päppelspritze immer Häppchenweise, aber er schluckte es brav alles weg. Sein Bauch ist weiterhin gut gefüllt, vielleicht nicht ganz so prall, wie sonst. Er frißt offensichtlich viel Heu.

    Den Trichter kennt er ja noch von der Amputation. Wußte auch sofort Bescheid, wie man ihn bearbeiten und versuchsweise zerstören kann. DAS hat er nicht vergessen. Klar, wäre das erstmal wieder Streß für ihn, aber er hat sich damals auch dran gewöhnt. Mein Trichter ist entsprechend modifiziert, daß er damit freie Sicht hat und er so kurz wie möglich geschnitten ist. Mit so einem Halskragen hat er riesen Probleme. Er hat sich dann gleich damit nach hinten überschlagen und geriet direkt in Panik. Frau Dr.J. riet mir davon ab, da sie dadurch schon Wirbelverletzungen hatte.

    Er sitzt jetzt im Meterkäfig im Wohnzimmer relativ außer Gehweite. Er kann alles überblicken, aber ist genug weit entfernt. Lotte ist oft in seiner Nähe. Tommi auch, wenn ich nicht im Raum bin. Der ist ohne den frechen Eddie noch scheuer. Der Käfig ist eigentlich Lottes Schlafplatz und Klokiste. Sie hat aber noch genug andere Plätze. Habe ihr noch eine zusätzliche Unterschale aufgestellt zum Liegen. Er ist ruhig darin, liegt viel. Kratzt immer mal und nagt an seinem Verband ein bißchen. Habe schon einmal mit Leukoplast nachgebessert. Babysocken fand ich nur viel zu große. Die hätte ich an dem dünnen Ärmchen nicht fest gekriegt. Habe jetzt noch diesen elastischen selbsthaftenden Verband genommen und einmal drumgewickelt und mit Leukoplast befestigt. Da hat er eine Weile was dran zu knabbern. Der elastische Verband dürfte sich schlecht knabbern lassen. Hoffe ich mal. Den kann man aber schnell erneuern.

    Insgesamt wirkt er noch ziemlich gestreßt. Atmet schnell, Augen sind weit auf. Als ich ihn rausnahm zum Päppeln und Verband ausbessern und mit rumtragen mußte, fiepte und jammerte er. Irgendwie gefiel mir das mit dem Verband nicht so, weil an einer Stelle, wo er ein Loch reingefressen hatte, die Haut so dunkel aussah. Überall ist sie sonst hell. Nachdem ich ein Stück noch aufgeschnitten hatte, sah ich, daß dort neues Fell wächst und dann ist die Haut dunkel, wegen der stärkeren Durchblutung. Ich befürchete schon Durchblutungsstörung . Irgendwie seh ich dann schon Gespenster kommt es mir vor. Da wo der Verband oben anfängt, ist die Haut nackig und rot. Da scheint er dran zu lecken. Er tut mir so leid. Mag sich aber auch nicht kraulen lassen. Berühren ist ihm unangenehm und festhalten erst recht. Wenn ich nicht aufpasse, beißt er. Mir scheint, er hat heute mehr Schmerzen, da er so viel liegt. Humpelt auch stärker als gestern. Vielleicht war er gestern aber auch nur so aktiv, weil er den Verband unbedingt ab haben wollte. Er scheint sich zu fügen, aber ihm ist wohl langsam klar, daß das jetzt keine schnelle Sache wird, so wie er humpelt. Ich werd es mal mit 4mal Schmerzmittel versuchen und falls er zu munter wird, zurückgehen damit. Schonen tut er sich. Bewegt sich wenig und legt den Arm lang ab. Er wird sich beruhigen. War damals ja auch so. Allerdings konnte er da ja laufen. Nicht laufen können dürfte für ein Fluchttier schon sehr beängstigend sein. Vorhin hat er sich seine 2 Päppelspritzen schon ohne einmal abzusetzen am Stück reingezogen . Er beginnt zu akzeptieren. Ich setze ihn mir dazu wie Lotte auf den Schoß, den Rücken an mich gelehnt. Das klappt sogar besser, als auf die Küchenanrichte gesetzt. Wenn er zappelt, sahe ich energisch nein und er hört auf.

    Danke fürs Daumendrücken
    Ich fürchte nur, 6 Wochen wird er Geduld haben müssen. So lange dauert es beim Menschen und die Tä meinte, beim Kaninchen dauert es länger als bei Menschen. Hoffentlich nicht. Ich hatte mal einen mit Handbruch, der lief 14 Tage auf 3 Beinen und dann fing er an das kranke Pfötchen wieder zu belasten. Ich hab auch schon so einiges durch, aber solche katastrophale Brüche auch noch nicht. Lernen tut er daraus eher nichts positives. Aber daß ihm geholfen wird, wenn er Mist baut. Also kann er ja ruhig. Das kennen wir ja schon vom letzten Mal
    Es bleibt spannend.
    Geändert von Teddy (21.12.2014 um 03:29 Uhr)
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  2. #2
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
    Registriert seit: 01.05.2012
    Ort: Aichach
    Beiträge: 3.192

    Standard

    Tristan lief beim Bruch von so einem Mittelhandknochen nach 2 - 3 Wochen ohne Verband wieder ganz gut. Er hielt keinen Verband vorne aus. Da hätte er sich bloß noch die Schulter ausgekugelt.
    Bekommt er Traumeel und Metacam? Das würde die Schwellung eher herausnehmen.
    Die Knochenenden in einer Kurznarkose etwas besser ausrichten ist nicht möglich? Also mögl. ohne reinschneiden.
    Ich hab auch einen Horror vor Druckstellen. Gepolstert ist der Verband ausreichen?
    Geändert von Walburga (21.12.2014 um 09:39 Uhr)

  3. #3
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.145

    Standard

    Eddie ist heute besser drauf. Sitzt viel, putzt sich mit dem Verband das Gesicht, putzt den Verband. Das ist ihm mega wichtig, er ist ein ganz reinlicher und gibt ihm sein Komfortgefühl wieder. Mit dem Verband kommt er gut klar. Habe den ja gestern noch ein wenig abgeklebt, sodaß da reichlich Beißschutz ist. Aber er geht kaum dran. Man sieht ein bißchen Beißspuren. Aber minimal. Vielleicht merkt er, daß er damit weniger Schmerzen hat. Hätte ich so nicht erwartet.

    Er humpelt immer noch sehr, kenne ich so gar nicht. Aber er kann ja nicht auf eine gesunde Hand ausweichen und trotz Stützverband gibt es Druck auf die verletzte Stelle. Aber die Einstreu umkratzen kann er . Trotzdem ist er sehr ruhig, immer noch gestreßt.

    Er bekommt Traumeel und Novalgin. Ich gebe ungern Metacam, das reizt den Magen so leicht. Da er beim Armbruch und der Amputation mit Novalgin bestens klarkam, habe ich das wieder so entschieden.

    Ich hatte gefragt, ob sie den Zeh etwas dehnen könnte, vor dem Verbinden, um die Knochenenden etwas zu richten. Sie sagte, sie hätte drauf gedrückt, aber nicht das Gefühl, daß es was gebracht hätte. Vielelicht weil es dick geschwollen war. Werde am Dienstag nochmal danach fragen. Chirurgisch wäre da nichts machbar. Ist mir schon klar, wenn man das sieht, wie winzig so ein Händchen ist. Man kann da ja dann auch nichts fixieren, das kann sich jederzeit wieder verschieben, weil einfach Platz dafür da ist.

    Der Verband ist mit so einer Wattematte abgepolstert. Habe das extra noch mal geprüft, wieviel Platz da zur Haut noch ist. Das reicht, das ist nicht zu eng. Sie hat den Verband auch sehr professional angelegt, sah geübt aus. Hat auch auf mein Anraten doppelseitig Fixomull oben angelegt, damit der Verband etwas klebt und nicht runterrutscht. Heut hat er das Lecken auch nachgelassen, die Haut ist weniger rot. Da er den Arm heute zum Putzen und Kratzen benutzt, denke ich, daß er gestern mehr Schmerzen hatte. Ich höre ihn heute auch öfter durch den Käfig hopsen, ist ziemlich laut, da er den Arm sehr entlastet und fast schon wie ein Känguruh hüpft. Auch sitzt er öfter, ohne sich mit dem Arm aufzustützen. Das macht er aber schon lange so. Er ist ein kurz gebautes Kerlchen, hat lange Füße und da fällt ihm das leicht. Ich hab auch schon dran gedacht, falls das mit dem Verband nicht funktioniert, ihn ohne zu lassen. Er bewegt sich ja wenig und die 3 intakten Mittelfußknochen tragen das Ganze. Aber er kann den Arm halt nicht entlasten. Bei 2 Armen wäre das überhaupt kein Problem. Habe gestern mal Lottes Hände abgetastet. Sie hat bei beiden 2-3 gebrochene Mittelfußknochen und die meisten scheinen nicht zusammengewachsen zu sein. Sie läuft auch hauptsächlich auf den Handballen bzw. halt so mit Gewicht auf dem Handgelenk. Ich hoffe nur, es bleibt dann erstmal so und geht nicht weiter mit Brüchen

    Fressen tut er gut, sein Bauch ist gefüllt, hauptsächlich Heu und er frißt gerne den Päppelbrei aus der Spritze. Bekommt er 3mal tägl. Er ist diesmal insgesamt ziemlich kooperativ. Er freute sich, als Tommi ihn am Käfig aufsuchte und steckte die Nase durchs Gitter, doch Tommi biß nach ihm. Er ist halt Chef und erwartet, daß Eddie kuscht, da er halt grundsätzlich oft respektlos ist.

    Insgesamt hat sich für alle alles geändert, vor allem aber für Tommi. Eddie ist der Kasper der Truppe und immer präsent und zieht die anderen dadurch mit. Eddie sitzt immer an der Wohnzimmertür und wartet auf mich, wenn ich komme und er und Tommi springen wie die Frösche durchs die Gegend, wenn ich nach Hause komme und es Futter gibt. Tommi alleine ist extrem vorsichtig. Da kommt sein Wildie Blut durch.
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  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Beiträge: 3.984

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    Ich drück Dir und Eddie die Daumen, dass das schnell und problemlos verheilt. Ich kann mich noch bestens an seinen Erfindungsreichtum erinnern, als es darum ging die Binden, Verbände und allgemein bewegungs-einschränkenden Mittel abzubekommen, die er bei der Amputation ertragen musste.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  5. #5
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.145

    Standard

    Dankeschön

    Ja, sein Erfindungsreichtum kennt generell wenig Grenzen

    Heute hat sich nichts neues getan. Er ist weiterhin ruhig, liegt viel, rührt den Verband kaum an. Er putzt sich mitsamt Verband abwechselnd sein Gesicht und den Verband. Ist recht geschickt dabei. Ist auch sonst komplett sauber und gepflegt. Da legt er großen Wert drauf.
    Aber er sitzt noch immer mit großen, sorgenvollen Augen und schnell atmend. Wenn ich ihn zum Medigeben oder Päppeln rausnehme, was sehr schnell geht, da er ganz brav still hält und schluckt, atmet er danach noch schneller und zittert immer wieder kurz. Er läßt sich kurz streicheln, scheint es auch teilweise nicht völlig unangenehm zu finden. Aber er kommt noch immer nicht mit der Situation klar. Er will aus dem Käfig, aber er soll und kann nicht gut laufen. Lotte sitzt oft neben dem Käfig bzw. gräbt dort in ihrem Karton und auch Tommi hält sich viel dort auf. Ist jetzt auch friedlich und sie schnuppern Nase an Nase. Ich glaube, Eddie weiß, warum er da sitzen muß. Und ich denke auch, ihm ist ziemlich klar, in welch gefährlicher Situation er sich befindet. Ein Beutetier mit nur einer und gebrochener Hand.

    Habe heute noch mit meinem HP, der auch Masseur ist, gesprochen. Er sagt, den Bruch zu richten, ohne ihn zu fixieren, würde nichts bringen, da die Sehnen und der Muskel, welche den Finger bedienen, unter Spannung stehen und das Ganze immer wieder auseinanderziehen werden. Das war das, was ich mir auch dachte, als ich das Röntgenbild sah. Er sagt, es wird sich genügend Kallus bilden, um die Knochen zu verbinden. Im schlechten Fall könnte es aber trotzdem beweglich bleiben. Wenn die Schwellung zurückgegangen ist und der Heilungsprozeß abgeschlossen, kann er damit aber wieder laufen. Sie kompensieren das auch gut. Sehe ich ja bei Lotte.

    Morgen gehts wieder zum Ta zur Kontrolle.
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  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Kiwi
    Registriert seit: 15.11.2009
    Ort: Dortmund
    Beiträge: 3.035

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    Das kann ich total verstehen, dass er in diesen Situationen schnell atmet. Er wird undter großer Anspannung stehen, dazu sicher immer mal wieder Schmerzen bei falscher Bewegung, was natürlich eine zusätzlich Alarmfunktion hat. Aber ich kann mir wirklich vorstellen, dass das in einigen tagen auch schon wieder etwas anders aussieht und er mit der Situation besser zurecht kommt. Dass seine Partner da immer so in seiner Nähe sein könne, ist so viel wert
    Mag er den Päppelbrei vielleicht auch so vom Tellerchen nehmen? Vielleicht könntest du ihm da dann auch die Medis mit untermischen? Auch, wenn das sonst gut kappt, aber so wäre es NOCH einfacher
    Leni +10. Juni 2012
    Josy +29. August 2012
    Sammy +17. August 2013
    Krümel +10. April 2016
    ... ihr fehlt

  7. #7
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.145

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    Ja, das sehe ich auch so. Er ist sehr angespannt. Der Käfig steht in der Ecke, wo mehrere Klokisten stehen und Höhlen. Oft sitzen sie auch auf dem Käfig. Allein ist er also nicht. Sie nehmen ihn im Käfig auch als zugehörig war, scheint mir. Schmerzen hat er sicher noch, trotz Schmerzmittel. Brüche schmerzen ziemlich lange und die erste Zeit sehr übel. Jede Berührung ist schon schwer erträglich.

    Leider frißt er außer Bambus, Grünkohl und Heu nichts. Den Päppelbrei nimmt er auch nur, weil ich ihn ihm in die Schnute schiebe. Alles andere, womit ich vor seiner Nase wedel oder ihn ärgere, frißt er nicht. Schiebt er weg oder geht selber weg. Dafür ist er noch zu gestreßt.
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