Hallo,
ich hoffe, jemand hier kann mir helfen, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat u. der vielleicht mehr Glück hatte.
Ich musste meine geliebte Bella am 01.04.2014 einschläfern lassen und kann das alles noch nicht fassen. Der Reihe nach:
Bella, eine 3-jährige (Satin-)Widderhäsin, gesund bis auf einen Kiefernabszess in 2012.
Sie nieste seit 2/2014 ab und an, nachdem wir umgezogen waren, maximal 1x die Woche. Da sie sonst völlig fit war und ihr Partner ein Schnupfer ist, habe ich das hingenommen.
Am 24.03.2013 kam ich nach Hause und sie hockte unter dem Stuhl, sie kam nicht angehoppelt wie sonst, wenn ich nach Hause kam, kein Fressen. Als ich ganz nahe dran war, hörte ich, dass ihr Atem unglaublich schnell war. Ich habe richtige Panik bekommen und versuchte erfolglos einen Arzt ausfindig zu machen. Es war schon Mitternacht.
Am nächsten Tag war sie wieder normal, hoppelte, futterte. Trotzdem vereinbarte ich für Mittwoch einen Termin beim Tierarzt, die TÄ ist spezialisiert auf Kleintiere. Der habe ich alles geschildert, aber sie fand nichts. Sie hat Herz & Lunge abgehört und die Atemwege kontrolliert. Sie meinte, dass es vieleicht an der Verdauung lag (so was war schon mal).
Die nächsten Tage verliefen völlig normal u. ich ließ sie seitdem nicht mehr in die obere Etage, weil es dort evtl. ziehen könnte. Unten habe ich extra die Heizung ein wenig mehr aufgedreht. Bella war normal und lag Sonntag abend mit mir ausgestreckt und völlig entspannt auf der Couch.
Am nächsten Tag, 31.03. genau eine Woche später, kam ich wieder spät nach Hause und gleiches Spiel: Bella unterm Stuhl, apathisch. Selbst von ihren Lieblingsleckerlis nahm sie nur einen kleinen Bissen. Diesmal dachte ich, rege ich mich nicht wieder auf, sondern gehe ins Bett, sie wird morgen schon wieder fit sein.
Um 4 Uhr nachts ging ich, als ob ich eine Eingebung hatte, runter, um nach ihr zu sehen. Sie saß vor der Treppe, wo sie nie sitzt, und ich wäre fast über sie gestolpert. Ich wollte gerade mit ihr deswegen 'schimpfen', als ich sah, dass sie völlig ermattet und verschleimt war! Sie hatte das ganze Maul voller klarem (!) Schnodder und streckte das Köpfchen. Völlig panisch suchte ich die Adresse von der Tierklinik (den Tipp hatte mir eine Freundin nach dem Drama die Woche zvuor zum Glück gegeben) und fuhr mit ihr hin. Auf dem Weg dachte ich, meine Bella stirbt, sie röchelte, bäumte sich auf, überall der Schleim und durch den Transport und die Box regte sie sich auf und bekam noch weniger Luft. Es war entsetzlich.
In der Klinik um 5 Uhr morgens bekam sie direkt Sauerstoff. Sie wurde geröngt und die Notärztin sagte mir, es sei dunkel im Lungenbereich, es könne ein schwaches Herz sein. Nach einer Stunde Aufnahme und Erstdiagnose musste ich nach Hause.
Mittags rief dann die Klinik an und sagte mir, es gäbe keine Hoffnung. Ich bin völlig ausgerastet, dorthin und habe in 1 Stunde selbst erlebt, wie sie immer wieder diese Anfälle hatte. Sie zog den Kopf zurück, verspannte den ganzen Nacken und bäumte sich auf. Es war so entsetzlich, dass ich mich nach einer Stunde entschloss, sie zu erlösen, aber noch mit meiner anderen TÄ telefonieren wollte. Die Ärtzin sagte, sie hätte den ganzen Vormittag mind. 4 solcher Anfälle gehabt. Als ich ihr etwas zu trinken gab (sie war völlig entwässert, die Klinik hatte sie auch nicht an einen Tropf gelegt, was ich im Nachhinein nicht gut fand) bekam sie gleich wieder so einen Anfall. Gleiches mit einem Stück Gurke.
Weil sie sich zwischendurch berappelte u. putzte u. ich so unendlich an ihr hing, wollte ich sie nicht aufgeben. Mir konnte auch keiner sagen, was eigentlich war.
Ich dachte, wenn da nur etwas in der Speiseröhre steckt, was sich lösen lässt, kann man das Tier doch nicht sterben lassen.
Die TÄ in der Klinik entschloss sich, nachdem ich mit meiner sonst behandelnden TÄ (wo ich eine Woche vorher auch war) telefoniert hatte, doch zu operieren. Mit einem Endoskop versuchte man in der Speiseröhre etvl. Hindernisse o. Verletzungen zu entfernen oder entdecken. Wir hatten uns schon vorher darauf verständigt, sie schlafen zu lasen, wenn es keine Aussicht mehr gibt.
Als ich Bella um ca. 15:30 Uhr aus der Box in den Arm genommen hatte, wurde sie gleich ruhiger. Auf dem Arm hatte sie über eine Stunde keinen Anfall mehr, sah allerdings völlig fertig aus.
Um ca. 17 Uhr wurde sie operiert, bis ca. 17:30 Uhr. Danach bekam ich sie wieder und um 18 Uhr ist sie in meinen Armen ganz ruhig für immer eingeschlafen...
Die Ärztin sagte, sie hätte auch weiter in der OP diese Anfälle gehabt, man hätte in der Speiseröhre wegen des Schleims nicht viel sehen können. Aber der Schleim sei am Ende milchig und es kam ein Stück Gurke raus. In der Lunge sei Flüssigkeit gewesen. Sie sei sich sicher, Bella hätte eine Lungenentzündung gehabt, aber sie wusste nicht, ob das Folge oder Ursache war.
Was mich neben dem Verlust so rastlos macht, ist dass ich nicht weiß, was sie hatte.
Kommt eine Lungenentzündung so schnell? Ich weiß, dass K. als Beutetiere ihre Krankheit so lange wie möglich verstecken, aber binnen 24 hatte ich ein völlig ausgetauschtes Kaninchen?
Im Nachhinein hätte man beim ersten TA-Besuch röntgen müssen/sollen. Aber wer röngt ein Tier, das völlig in Ordnung scheint u. wo Lunge u. Atemwege nichts neg. hergeben? Hinterher ist man klüger.
Ich würde mich sehr über Erfahrungen freuen. Danke.
Andrea
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