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Thema: #8 Verkalkte Nieren - Tipps und Erfahrungen?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
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    Ich wollte mehr darauf anspielen, dass das ganze System "Kaninchen" darauf angelegt ist, Futter mit wenig Nährstoffen zu verwerten, also den ganzen Tag fressen und 'rausziehen, was eben geht, während unsere Kaninchen zu Hause quasi eher einer Überversorgung ausgesetzt sind. Da ist man ja geradezu froh, wenn man mal etwas mit wenig Nährstoffen hat. Salat hat vor allem auch weniger Struktur, was nicht so schön ist.

    Was letztlich zur Bildung von Steinen führt, ist Gegenstand von Theorien. Nanobakterien könnten eine Rolle spielen, aber natürlich auch Stoffwechselstörungen. Sinnigerweise wären die vermuteten Stoffwechselstörungen aber nicht in der Niere, sondern in der Leber (hab ich aber nur noch sehr oberflächlich in Erinnerung), weil dort Enyme gebildet werden, die in der Niere die Bildung von Kristallen und Steinen verhindern.

    Insofern reicht die Calium/Phosphor-Geschichte, die für Blasengriess ausreicht, nicht für Steine. Da muss ein bisschen etwas anderes passieren.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von bunny-in
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ich wollte mehr darauf anspielen, dass das ganze System "Kaninchen" darauf angelegt ist, Futter mit wenig Nährstoffen zu verwerten, also den ganzen Tag fressen und 'rausziehen, was eben geht, während unsere Kaninchen zu Hause quasi eher einer Überversorgung ausgesetzt sind.
    Unterschreibe ich auch sofort!

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Was letztlich zur Bildung von Steinen führt, ist Gegenstand von Theorien.
    Man weiß jedoch, dass die Ernährung sehr viel dazu beiträgt. Nicht nur beim Kaninchen, auch bei den Fleischfressern.
    Gerade bei Katzen ist es irre, wieviele genau die gleichen Probleme haben - primär Nierenversagen - eben durch überwiegend Trockenfütterung.

    Ich hab ja doch so einige Patienten mit Störungen des Urogenitalsystems und als THP mache ich ja immer die Anamnesen und durchleuchte alles. Die Zeit haben die Tierärzte oftmals nicht. Und da ist wirklich kein Kaninchen bei mir gewesen, was von Beginn an perfekt ernährt worden wäre (also überwiegend Wiese usw.), sondern die meisten, die dann Steine oder Gries oder sogar Verkalkungen haben, waren Trofu Fresser, später dann Umstellung auf Gemüse und Wiese kam erst später. Es sind auch einige ehemalige EC-Patienten dabei gewesen, wo man ja weiß, dass der Erreger in der Niere Schaden zufügen kann.
    Auch hier ist meine persönliche (!) Vermutung, dass gerade EC u.U. zu späteren Problemen von Blase/Nieren führen kann. Muss nicht, aber kann!

    Ich empfehle auch immer möglichst auf Wiese umzustellen. Klar, wenn ein Tier nicht geimpft ist, ist das natürlich so eine Sache. Da muss man dann abwiegen.
    Liebe Grüße von Sonja und den Langohren

  3. #3
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
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    Bunny-in wurde es dann durch Wiese wieder besser? meine Motte bekommt jetzt seit fast zwei Wochen ausschließlich Wiese und Äste (und Heu) aber ihr Blasengries hat sich leider noch nicht gebessert, wann denkst Du kann sich da was entscheidend ändern? Ich hab wirklich große Hoffnung auf die Wiesenfütterung, da alles andere bei ihr (Matschkot) dadurch immer besser wurde.
    Gott sei Dank ist sie was trinken angeht ein Schleckermaul, sie trinkt null Wasser, aber sobald genügend Apfelsaft oder Möhrensaft mit drin ist, gibts kein Halten mehr
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maren86
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    Wie kann man aber die Stoffwechselstörungen diagnostizieren?
    Ok, Schilddrüsenwerte, die normalen Leberwerte sind machbar, aber sonst gibt's ja eigentlich für Kaninchen keine Möglichkeiten mehr, oder?

    Solangsam kommt man aber auch echt durcheinander, wenn man keine Wiese füttern kann/will, weil ungeimpft, Risikogebiet, krank usw.
    Wenn man nur Blättriges, etwas Gemüse und Obst und Heu gibt, heißt es ja immer mehr, dass man besser ein Trockenfutter zugeben soll, weil sie sonst einen Mangel bekommen und das Immunsystem anfällig wird.
    Dann hört man wieder, dass Kaninchen aus allen Dingen, die wenig Nährstoffe haben trotzdem ausreichend ihren Vitamin und Mineralienbedarf decken können und Trockenfutter weiterhin unnötig ist. Da wird man echt gaga

    Wobei ich sagen muss, dass die Testphase mit den Uroplex von Bunny wirklich gezeigt hat, dass mehr Gries rauskam und es ihm echt besser ging.

    Hast du dir das mit den Infusionen nochmal überlegt?

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von bunny-in
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    Zitat Zitat von danie69 Beitrag anzeigen
    Bunny-in wurde es dann durch Wiese wieder besser? meine Motte bekommt jetzt seit fast zwei Wochen ausschließlich Wiese und Äste (und Heu) aber ihr Blasengries hat sich leider noch nicht gebessert, wann denkst Du kann sich da was entscheidend ändern? Ich hab wirklich große Hoffnung auf die Wiesenfütterung, da alles andere bei ihr (Matschkot) dadurch immer besser wurde.
    Gott sei Dank ist sie was trinken angeht ein Schleckermaul, sie trinkt null Wasser, aber sobald genügend Apfelsaft oder Möhrensaft mit drin ist, gibts kein Halten mehr
    Wurde die Blase denn nicht in Narkose gänzlich vom Schlamm/Gries geleert? Das empfehle ich immer, bevor wir dann mit der Ernährungsumstellung und Therapie starten. So hat man auch eine gute Überwachung, ob es munter weiter mit der Gries-/Schlammbildung geht. Denn ich lasse dann 6-8 Wochen nach Beginn der Therapie Kontrollröntgen.
    Liebe Grüße von Sonja und den Langohren

  6. #6
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
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    Zitat Zitat von bunny-in Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von danie69 Beitrag anzeigen
    Bunny-in wurde es dann durch Wiese wieder besser? meine Motte bekommt jetzt seit fast zwei Wochen ausschließlich Wiese und Äste (und Heu) aber ihr Blasengries hat sich leider noch nicht gebessert, wann denkst Du kann sich da was entscheidend ändern? Ich hab wirklich große Hoffnung auf die Wiesenfütterung, da alles andere bei ihr (Matschkot) dadurch immer besser wurde.
    Gott sei Dank ist sie was trinken angeht ein Schleckermaul, sie trinkt null Wasser, aber sobald genügend Apfelsaft oder Möhrensaft mit drin ist, gibts kein Halten mehr
    Wurde die Blase denn nicht in Narkose gänzlich vom Schlamm/Gries geleert? Das empfehle ich immer, bevor wir dann mit der Ernährungsumstellung und Therapie starten. So hat man auch eine gute Überwachung, ob es munter weiter mit der Gries-/Schlammbildung geht. Denn ich lasse dann 6-8 Wochen nach Beginn der Therapie Kontrollröntgen.
    Nein in diesem Fall nicht, weil wir unser letztes Tier unmittelbar nach dem ausmassieren verloren haben und unsere Tierärztin hier strikt dagegen ist
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  7. #7
    Erfahrener Benutzer
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    Ist ja auch nicht unbedingt nötig, wenn das Tier keine Beschwerden damit zu haben scheint. Spätestens im Winter ist es vorbei mit der Wiese, fast alle Winterfutter haben irgendwelche Nachteile im Hinblick auf Blasengries, und wenn es deutlich weniger wird, sieht man das im Röntgenbild allenfalls auch.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  8. #8
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ist ja auch nicht unbedingt nötig, wenn das Tier keine Beschwerden damit zu haben scheint. Spätestens im Winter ist es vorbei mit der Wiese, fast alle Winterfutter haben irgendwelche Nachteile im Hinblick auf Blasengries, und wenn es deutlich weniger wird, sieht man das im Röntgenbild allenfalls auch.
    nach der Sache mit Mo hab ich einfach Angst, dass sie Probleme kriegen könnte dadurch sie pinkelt an manchen Tagen richtig gut, an manchen aber auch dünnstrahlig
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  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von bunny-in
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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Ist ja auch nicht unbedingt nötig, wenn das Tier keine Beschwerden damit zu haben scheint.
    Wenn viel Schlamm/Gries in der Blase ist, dann setzt sich das unten ab und kommt leider nur schwer über das Urinieren raus. Manuelles ausmassieren ohne Narkose ist eine Reizung, die ausgeübt wird. Das hat auch seine Nachteile.

    Ich möchte mich definitiv distanzieren, dass ich für Therapieerfolge zur Narkose rate - das stimmt so nicht!!!

    Wenn es um wenig Schlamm/Gries geht, dann empfehl ich auch keine narkotisierte Spülung der Blase. Diese Fälle landen aber selten beim THP, weil die Halter das gut selbst in Griff bekommen.

    Aber die Fälle, die bei mir landen sind dann schon schwere, wo sehr viel Griesiges oder Schlamm vorhanden ist, mit der Gefahr einer Steinbildung, die dann u.U. zu einer OP führt. Und dann haben wir auch Beschwerden, nämlich Inkontinenz oder permanente Beschwerden im Harnlassen, eben weil die Blase z.T. schon durch das Gewicht, was in ihr lagert ne gewisse "Ausleierung" hat. Auch chronische Zystitis, die sehr schmerzhaft ist, liegt dann oft schon vor. Durch das permanente ein-urinieren ist die Haut der Hinterläufe gereizt usw. Für die Tiere durchaus unangenehm.

    Danie hatte was gefragt und darauf ging ich ein.
    Ich denke die Antwort ist gegeben.

    Und schlussendlich entscheiden meine Patientenhalter immer selbst, was sie schulmedizinisch tun, da ich sie auch auf Risiken einer Narkose hinweise.
    Liebe Grüße von Sonja und den Langohren

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