Können Kaninchen vermehrt Hefen vom Strukturfutter kriegen? Auch wenn sie da wenig rangehen?
Können Kaninchen vermehrt Hefen vom Strukturfutter kriegen? Auch wenn sie da wenig rangehen?
"Wissen" tue ich es nicht, ich kann dir nur sagen, dass noch keines meiner Kaninchen Hefen hatte, sowas kannte ich gar nicht, bevor ich in die Foren kam. Ich habe ein paar Jahre Strukturfutter (Nösenberger oder JR Herbs) gefüttert, aber die längste Zeit meiner Haltung Pellets.
Allerdings gibt es bei mir zusätzlich nur wenig ausgewähltes Gemüse im Winter.
Achso.
Hoffentlich hast Du Recht damit, dass der Winter bald vorbei ist, nicht dass es dann bis Ende Mai noch schneit![]()
Übermäßige Hefen hängen ja nicht in erster Linie mit der Ernährung zusammen, sondern mit einem geschwächten Immunsystem. Der Körper kommt mit einem gesunden Immunsystem mit Vielem klar (ausgenommen bei Autoimmunerkrankungen), solange die krankmachenden Faktoren nicht stärker als das Immunsystem sind. Ist das Immunsystem geschwächt, reicht schon eine kleine Anzahl an krankmachenden Keimen und der Organismus kann sich nicht wehren.
Geändert von miri (14.02.2014 um 21:51 Uhr)
Nagut, dann weiß ich bescheid. Danke euch.
Knollen und Wurzeln = Fenchelknolle, Sellerieknolle, Möhre, Kohlrabiknolle, Rote Beete...
Fenchelgrün, Selleriegrün, Möhrengrün, Kohlrabiblätter etc. sind Blattfutter und damit quasi besser geeignet (Kaninchen sind von Natur aus Blattfresser). "Knolle" bezeichnet immer nur die Knolle selbst, nicht das Grün.
Fruchtgemüse wie Paprika, Gurke, Tomate können vom Speiseplan eigentlich gestrichen werden.
@ Moni
Ganz allgemein ist knolliges Futter (Fenchelknolle, Karottenknolle, Sellerieknolle, Topinamburknolle usw.) nicht vorteilhaft, weil es zu wenige Fasern enthält.
Ganz anders sind blättrige Grünfutter, also auch Karottengrün, Fenchelgrün, Selleriegrün (Blätter auf jeden Fall und ich meine auch - ohne weitere Fundierung- die Stangen). Brokkoli ist übrigens ein blättriges Grünfutter, Kohlrabiblatt, Radieschenblatt usw. Nicht jedes Kaninchen verträgt alles, manche bekommen von Kohlrabiblatt, manche von Wirsing Durchfall. Da hilft nur der Versuch.
Ferner ist grundsätzlich auf das Calcium-Phosphor-Verhältnis zu achten. Man empfiehlt doppelt so viel Calcium wie Phosphor und höchstens 0.2% Phosphor. In vielen mineralisierten Fertigfuttern ist 1% Calcium und 0.5% Phosphor drin. Das ist normalerweise zu viel, auch wenn es von vielen Autoren empfohlen wird (siehe Aufstellung hier)
Ich bin der Meinung: weniger ist mehr, 0.2% Phosphor sollte die Obergrenze sein, da es ansonsten sicher Verkalkungen gibt, und deshalb ist natürlich alles zu vermeiden, was mehr Phosphor als Calcium enthält. Am besten Calcium:Phosphor im Verhältnis 2:1.
Gelingt nicht immer, schon klar, aber ist wie Süssigkeiten mit dem Menschen: Wenn man drauf achtet, wird es weniger.
Als Anhaltspunkt findest Du hier eine gute Tabelle. Man muss das nicht auswendig lernen, aber mit der Zeit sich einprägen, welche Gemüsesorten vorteilhaft sind und welche es nicht sind.
Ideal ist Wiesenfütterung - ist das bei Dir nicht möglich?
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Boah..bei diesem eben genannten Link..bei den Kräutern in der Tabelle...da haben ja viele Kräuter viel viel mehr Ca als P? Ist das nicht falsch, soll Ca nicht nur doppelt so hoch wie P sein?? Und Chinakohl, Broccoli Und Karotten und noch einige andere, da stimmt doch das Verhältnis auch nicht..ehm..verdattert bin...habe ich da was falsch verstanden??
Geändert von -Gast- (26.02.2014 um 16:02 Uhr)
sorry Fehler
Hm ok, hatte das bisher so verstanden, daß eben diese Gemüse-und Kräutersorten hier oft empfohlen wurden oder bzw. oft gefüttert werden, da diese wohl am gesündesten sein sollen, aber dann sind ja auch diese mit Vorsicht und nur in Maßen zu füttern, ich hab grad einen Schreck gekriegt als ich die Tabelle sah, dachte das wäre unbedenklicher. Dann kann ich erst recht verstehen, daß man lieber nicht zuviel/e Gemüse füttern sollte (dazu noch die Pestizitbelastung etc..).
P.S. habe den Thread auch nicht von Anfang an gelesen, nur die letzten paar Beiträge. Ich dachte halt nur, daß die betreffenden SOrten unbedenklicher wären.
Geändert von -Gast- (26.02.2014 um 16:19 Uhr)
Für "bedenklich" halte ich ehrlich gesagt keine der dort gelisteten Gemüsesorten. Man gibt diese ja nicht alleine, sondern wenn man Vielfalt füttert eben mit vielen anderen Sorten zusammen.
Aber WENN man eben Gemüsefütterung nur im begrenzten Maße durchführen will, sollte man schon darauf achten, dass dann dort wenigstens die Werte einigermaßen passen.
Platt gesagt: Wenn ich mich 2 Monate lang nur von Kartoffeln ernähre stimmt auch was mit meinem Nährstoff- und Mineralstoffhaushalt nicht. Wenn ich mich abwechslungsreich ernähre und dabei hin und wieder auch mal etwas dabei ist, was eben "nicht gesund" ist, dann nehme ich davon nicht automatisch Schaden...![]()
Nein, das soll nicht genau doppelt so hoch oder nur doppelt so hoch sein - ab 0.4% Phosphor muss der Calciumanteil mindestens doppelt so hoch sein, da ansonsten Schäden nachweisbar sind.
Am besten wäre ein Phosphoranteil von höchstens 0.2% und dann ist man beim Calcium relativ frei, dann müsste es auch nicht doppelt so hoch sein.
Die Calciumanteile von Kräutern sind brutal hoch, weshalb es für Notfall-Kaninchen-jahrelang-nur-Körnlifutter gut sein kann, aber z.B. für Blasengriess-Kandidaten oder Kaninchen mit Nierenschäden nicht so gut ist. Aus genau dem Grund wird vielfach auch darauf hingewiesen, dass die Kräuter nicht den Hauptteil der Nahrung ausmachen sollten. Gras und Blätter haben bedeutend weniger Calcium.
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
Und dieser Vergleich klappt eben für Kaninchen nicht bzw. nur sehr begrenzt. Natürlich entscheidet über alles die Dosis, aber eben auch die Dauer. Ein Kaninchen, das die stark phosphorhaltigen Gemüse dauerhaft, also lebenslang, bekommt, womöglich noch dazu Sämereien, Haferflocken usw., kann lockere Zähne bekommen oder poröse bzw. porösere Knochen, Abszesse usw. Womöglich ist es noch ein Weibchen und kastriert, dann klappt das auch sehr gut. Es gehört ein bisschen Veranlagung dazu. Garantiert ist da nichts. Aber man sieht an dieser Tabelle auch, dass ein Grossteil der Gemüsesorten ganz und gar nicht den Kaninchenbedürfnissen entspricht.
Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"
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