Wir haben drei (!) Befunde. Es sind eigentlich alle meine Vermutungen dabei.
Ganz toll ist das alles nicht - aber vorab: Beim CT muss man wissen, und das hab ich auch vorher so gewusst, dass da auch Dinge gesehen/gefunden werden, die man sonst vielleicht nie entdeckt hätte und die nie Probleme verursacht hätten.
1. Mittelohren (beide Ohren):
Die Bullae (normalerweise luftgefüllter Hohlraum; ich hatte das Wort vorher nie gehört) der Mittelohren müssten - da normalerweise aus Luft - im CT schwarz sein, sind bei Hoppel aber durchmischtes Weiß; TÄ sagt, mit Gewebeverwachsungen o.ä. fast komplett "zu". Da war nur noch eine winzig kleine Stelle und nur auf einer Seite schwarz, fast nicht zu sehen.
2. Conchien (Nebenhöhlen)
Das Wort hatte ich auch noch nie gehört. Hier ist eine winzige (da ist ja aber alles winzig beim Kaninchen) Veränderung auf der einen Seite, ich glaub links. Das müsste auch alles schwarz und hohl sein, links sieht das etwas anders aus, wie ein kleiner weißer Strich, aber kein Fremdkörper, sondern eine Anomalie oder auch eine Verwachsung. Das KÖNNTE es auch sein, aber die TÄ und ich halten es für zu klein/gering.
3. Kehlkopf
Der Kehlkopf weist eine größere Anomalie auf. Hier müssten auch zwei Seiten identisch aussehen, die eine ist aber wesentlich größer und "verdrängt" so ein bißchen auf dem Bild die andere. Das KANN es auch sein. Aber ich vermute es derzeit nicht, da Hoppel ja gestern plötzlich solche Verbesserungen nach der Ohrenbehandlung hatte. TÄ sagt, man müsste auch prüfen, was das ist. Sie kann nichts Tumoröses direkt erkennen, es könnte aber theoretisch natürlich sein, könnte aber auch eine Schilddrüsenverwachsung oder so was sein. Sie hat auch in der Literatur dazu beim Kaninchen leider nichts Vergleichbares gefunden (macht ja auch kaum jemand bisher ein CT, jedenfalls nichts mit diesem Resultat).
Die TÄ konnte auf den ersten Blick dann nicht sagen, welcher der drei Befunde das Schnuffeln verursacht. Es kann auch eine Kombination aus allen drei Befunden sein.
ABER: Ich hab ihr das dann von der gestrigen Verbesserung erzählt, und auf der Tupferprobe der Ohren von gestern wurden Bakterien gefunden, und so halte ich erst mal die Ohrengeschichte für das akute Problem.
Sie ist etwas direkter und meinte, die Verwachsungen an den Ohren sehen recht dramatisch aus, er hätte aus ihrer Sicht da bereits Probleme haben müssen. Hat er aber zum Glück nicht. Man könnte/müsste es dann notfalls operieren, wobei das irgendwas an den Ohren "aufgemeisselt" werden müsste und das eine große und recht riskante OP wäre.
Gemeinsam gehen wir jetzt der Reihe nach vor. Hoppel bekommt jetzt antibiotische Ohrentropfen (AB-Wirkstoff von Baytril, Enrofloxacin).
Ich sehe das ganze jetzt erst mal nicht so pessimistisch wie die TÄ, die erleben ja mehr als ich in der Praxis. Stiefelchens Kaninchen und einige andere hier haben die gleichen Schnuffelgeräusche problemlos teilweise seit Jahren. Solange er da jetzt keine Einschränkungen zeigt, operiere ich keinesfalls mit so einer gefährlichen OP. Die ersten beiden TÄ sagten ja vor dem CT auch, man könnte jetzt auch einfach gar nichts machen, weil es ihn nicht einschränkt. Da wussten wir die Diagnose noch nicht, aber das sehe ich auch so.
Zeppelinchen (ich glaube, sie war es, muss noch mal nachsehen) hatte auch in einem Beitrag geschrieben, ein CT ist super - aber man muss dann mit der Diagnose auch vernünftig umgehen können. Das sehe ich auch so. Ohne das CT - das macht ja fast niemand beim Kaninchen - hätte ich das alles nicht gewusst und jetzt ohnehin die Ohren behandelt. Insofern mache ich mich und Hoppel damit jetzt nicht "verrückt" und beobachte das erst einmal. Ich persönlich schließe ja nicht aus, dass er das alles vielleicht schon immer hatte - wer weiß. Wie das schon geschrieben stand, bringen CT's manchmal eben Dinge ans Licht, die sonst niemals auffällig gewesen wären.
Insofern gebe ich jetzt erst einmal 10 Tage die Tropfen. Dann gehe ich wieder hin.
Übrigens ist das CT total unkompliziert, hätte ich mal eher nach fragen sollen. Hoppel kam in eine kleine Box, eingepackt in Handtücher, dass er nicht so viel Platz hat. Obendrauf ein Deckel mit Luftlöchern. Das ganze samt Hoppel fährt dann durch diese Röhre.
Ich hab die Bilder auf CD, muss nachher mal gucken, vielleicht stell ich hier was von ein. Der zweite TA (gerade in Weiterbildung zum Fachtierarzt) hat "gespielt" und Hoppel als buntes Skelett gespeichert, sieht sehr witzig aus, das so zu sehen.
Wie mache ich das mit den Tropfen genau: Die dünnen Spritzen mit der abgefällten Menge tropfe ich in jedes Ohr. Die Schwester sagte, ich soll ein bißchen massieren. Ist das so wie "Ohrenkraulen", nur fester? Und läuft das dann in das Ohr - und dann? Weiter Richtung Hals/Rachen? Ich kenne mich damit so gar nicht aus ...
Bis nachher & liebe Grüße
Hoppel und Anja![]()
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