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Thema: Was können Kaninchen "denken" ?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

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    Zitat Zitat von Marianne Beitrag anzeigen
    Und Pandora und Hasi wissen auch ganz genau, was sie eigentlich nicht dürfen, machen es aber trotzdem, um uns zu ärgern. Pandora macht sich da einen richtigen Spaß draus, uns hoch zu scheuchen und dann mit Freude wegzurennen. :rollin
    Ja, sie wollen dann mit mir spielen. Ich erlebe das auch oft: Sie wissen das ganz genau und beobachten mich dann auch immer so von der Seite, ob ich das auch mitbekomme ...

    Manchmal kommt es mir auch vor, als erziehen die Kaninchen mich: Da wird von den in freier Wohnungshaltung lebenden stubenreinen Tierchen so lange täglich immer wieder das Pfützchen an die gleiche Stelle gemacht, bis ich endlich eine zweite Toilette dorthin umstelle. Sieht zwar in der Ecke ziemlich bescheuert aus, aber die Tiere wollen das so.

    Ich hab auch schon erlebt, dass sie um "Musik" gebettelt haben: Sie hören mir soooo gerne beim Klavierspielen zu und haben da ein ganz bestimmtes Lieblingslied. Immer wenn ich das spiele, legen sie sich entspannt auf den Boden nebeneinander und genießen . Inzwischen bin ich überzeugt, dass sie das Klavier auch mit mir in Verbindung bringen. Früher hatte ich manchmal geglaubt, sie denken, das spielt von alleine. Jetzt hoppeln sie manchmal um mich herum, wenn ich da in der Nähe bin, und dann soll ich ihnen vorspielen . Dann legen sie sich wieder hin und hören zu .

    Das ist wie das Beispiel mit dem kleinen Vogel, der die Besitzerin dahin "zerrt", wo er sie hinhaben will.


    Liebe Grüße, Anja

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Ludovica99
    Registriert seit: 11.09.2008
    Ort: alpine Heuwiese
    Beiträge: 2.314

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    Zitat Zitat von Anja S. Beitrag anzeigen

    Ich hab auch schon erlebt, dass sie um "Musik" gebettelt haben: Sie hören mir soooo gerne beim Klavierspielen zu und haben da ein ganz bestimmtes Lieblingslied. Immer wenn ich das spiele, legen sie sich entspannt auf den Boden nebeneinander und genießen . Inzwischen bin ich überzeugt, dass sie das Klavier auch mit mir in Verbindung bringen. Früher hatte ich manchmal geglaubt, sie denken, das spielt von alleine. Jetzt hoppeln sie manchmal um mich herum, wenn ich da in der Nähe bin, und dann soll ich ihnen vorspielen . Dann legen sie sich wieder hin und hören zu .

    .
    Das kenne ich, ich habe auch immer mindestens einen Musikliebhaber dabei ... wobei Ludwig, der Vorgänger meiner beiden Jungs jetzt, auch immer sehr aufmerksam Radio gehört hat (und nachdem bei mir fast nur Klassik-Radio läuft, das scheinbar auch sehr interessant, schön oder was auch immer fand). Man sah die Ohren immer mit der Melodie, der Tonhöhe mitgehen. Mir kam dabei vor, dass er gerade Violine sehr gerne gehört hat ... so zarte gefühlvolle Violinkonzerte im Sinne von Kammermusik. Zumindest sass er immer so lange da, bis das Stück beendet war.

    Meine Klavierkünste hat er allerdings auch nie verachtet.
    Emilio ist in seine Fussstapfen getreten. Der sitzt teilweise völlig regungslos auf oder unter dem Sofa wenn ich spiele, bewegt sich erst wieder wenn ich aufhöre. Oder er legt sich gleich hin, was er sonst im Wohnzimmer nie macht. Mir kommt es vor, als ob es ihn faszinieren würde ...

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

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    Kaninchen können wirklich denken und zielgerichtet handeln. Hoppel hat mich heute zu Hilfe geholt .

    Wuschel hat sich beim Balkonauslauf versehentlich im Schutzhäuschen eingesperrt - weil das Schutzhäuschen nämlich eigentlich gesperrt war, sie aber nach oben kam - nur fiel dann die Klappe wieder zu und Wuschel kam nicht wieder raus.

    Ich hab's zuerst gar nicht gemerkt. Wuschel hat Krach gemacht und ich dachte, sie nagt am Holz. Dann kam Hoppel zu mir ins Zimmer und ist immer um mich herumgeschlichen und wollte gar nicht wieder raus - das war sehr ungewöhnlich. Ich hab mich auch über das "Herumtänzeln" um mich sehr gewundert, das hat er noch nie gemacht.

    Schließlich bin ich mit ihm raus - und hab Wuschel dann sofort gesehen und "gerettet". Sie war sehr glücklich über die Befreiung - und ein Gutes hat das jetzt: Meine sehr ängstliche und menschenscheue Wuschel hat mit mir jetzt ein sehr positives Erlebnis verknüpft !

    Ich bin ziemlich erstaunt über das Verhalten von Hoppel, mich gezielt dazuzuholen, um seinem Freund zu helfen. Schlaue Hasen !


    Liebe Grüße, Anja

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

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    Du bist eben Hoppels bestes Tool
    Bravo, sag ich.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  5. #5
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.170

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    Ich bin ganz sicher, daß alle Tiere denken können. Immer in dem Rahmen, der ihrer Natur entspricht. Nur, weil es in anderen Dimensionen abläuft, als bei uns Menschen, heißt es nicht, daß sie es nicht können. Dabei gibt es aber welche, die es besser können und andere, die sich etwas schwerer tun.
    Aber insgesamt sind Tiere viel intelligenter, als viele Menschen glauben und zu eigenen Geistesleistungen fähig, die einen dann immer mal wieder staunen lassen. Ich staune oft selbst noch, was Tiere so alles drauf haben, wenn man sie nur läßt und das mal einfach nur beobachtet.

    Meine Tiere sind auf Zuruf getrimmt und auf Fragen. Ich stelle Futter hin und rufe "Essen gibts hier" durch die Wohnung und jeder weiß, wo er hin muß. Neulich traf ich Eddie daraufhin noch im Schlafzimmer an und sein Futter steht im Wohnzimmer. Er sah mich fragend an und ich sagte, es gibt Essen, Tommi frißt schon. Den hättet ihr mal durchstarten sehen sollen.
    Ich habe Eddie beigebracht, wenn ich frage, was möchtest Du denn, muß er Männchen machen muß und dann gibt es ein Leckerli. Das dauerte ca. 5 Lerneinheiten von etwas 10 Minuten. Länger kann er sich nicht konzentrieren. Als ich am 6ten tag morgens in mein Wohnzimmer kam, stand da ein Eddie auf den Hinterbeinen und sah mich erwartungsfroh an. Dies wiederholte sich dann über den Tag verteilt immer öfter, bis ich ihm leider sagen mußte, daß er ohne Aufforderung nichts mehr bekommt. Daraufhin wartet er nun meine Frage ab, auch wenn er schon steht und beantwortet diese durch freudige Bocksprünge und Sätze. Aber immer öfter steht er, um mir etwas zu sagen. Dies wurde von Lotte beobachtet, welche nun ihrerseits durch Männchenmachen um ein Leckerli bettelt. Das hatte sie vorher nie getan.
    Mein Teddy konnte auf meine Frage, was möchtest Du denn, sogar verschiedene Antworten geben. Er konnte Männchen machen und zu dem Regal weisen bzw. gucken, wo die Leckerli standen, er machte Männchen und sah mich dabei direkt an, wenn er ganz normal Futter wollte und wenn er schmusen wollte, machte er erst Männchen und wenn ich ihn dann fragte, ging er runter und senkte den Kopf und gab sein Genick frei. Manchmal habe ich getan, als ob ich ihn nicht bemerke. Dann fing er an, sich hinzustellen und unentwegt anzusehen. Rührte ich mich immer noch nicht, begann er in meinem Gesichtsfeld (woher er wohl wußte, wo das ist?) anzufangen mit Bocksprüngen. Da "konnte" ich ihn ja nicht mehr übersehen. Er hatte sich dies alles selber ausgedacht.
    Ich finde es sehr spannend, zu sehen, was Tiere sich alles ausdenken, wie sie einem mitteilen können, was sie wollen und wie sie sich dann freuen, wenn sie etwas gefunden haben und verstanden werden. Sie versuchen richtig, ein Zeichen zu finden, mit dem sie sich mitteilen können. Oft habe ich dann das starke Gefühl, daß Tiere (speziell auch mein Pferd) eigentlich wie Menschen denken und fühlen (natürlich in anderem Rahmen, den wir mit unserer Denke nicht nachvollziehen können) aber weil sie nicht sprechen können, in einem Körper gefangen sind, der ihnen verwehrt, in echte Kommunikation mit uns zu treten. Dies aber sehr gerne tun würden. Zwischen meinem Pferd und mir kommt es dann sogar oft zu echten Dialogen oder Diskussionen.
    Mein erster Wildkaninchen, handaufgezogen, rannte zur Haustür, sobald es klingelte, um zu sehen, wer da kommt. Alles, was im Haus vorging, interessierte ihn brennend. Er haßte meine Mutter und sie ärgerte ihn gern, wenn er auf dem Sofa lag. Irgendwann dann sprang er am anderen Ende runter und rannte zu ihren Beinen und biß sie dort, weil er wußte, dann ist erstmal Ruhe.
    Auch haben Kaninchen ein super gutes Gedächtnis. Wenn ich mit ihnen zum Ta muß, dann kündige ich das vorher laut an, daß wir zum Onkel Doktor fahren müssen. Dann sind sie sofort in Habachthaltung. Wenn ich sie dann einfange, wissen sie aber Bescheid und sind hinterher nicht beleidigt. Fange ich sie ohne Vorwarnung, sind sie tagelang sauer.
    Die Gedächtnisleistungen meines Pferdes sind noch viel besser. Das würde hier den Rahmen sprengen. Aber eines noch: ich bin sieben Jahre lang mit meiner damaligen Pflegestute einmal im Jahr immer auf den selben Hof in Urlaub gefahren. Sie erkannte sofort alles wieder, fühlte ich zu Hause und kannte alle Wege im Gelände. Wir konnten uns nicht verirren. Eine andere Stute, die ich aus einem früheren Stall kannte und die ich manchmal freundlich angesprochen hatte und auch mal ein Leckerli von mir bekommen hatte, begrüßte mich einen Abends lautstark aus der Nachbarbox meines Pflegepferdes. Sie war in unseren aktuellen Stall umgezogen und wir hatten uns über ein Jahr nicht mehr gesehen. Fortan wurde ich jeden Abend von zwei Pferden begrüßt.
    Was sie allerdings nicht können und das finde ich auch einen Vorteil: sie machen sich keinen Kopp um das, was sein könnte oder auch nicht. Sie denken einfach real und nicht abstrakt. Mein Pferd weiß genau, daß ab einem bestimmten Zeitpunkt die Weidezeit beginnt und dann wieder Winter ist. Das ist aber real und benötigt keine abstrakte Denke. Aber sie macht sich keine Gedanken darüber, ob sie sich verletzt, wenn sie auf glattem Boden ausrutscht oder sich mit einer Kollegin anlegt.
    Alles Gute für Eure Lieben
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Blume
    Registriert seit: 09.09.2011
    Ort: Bayreuth
    Beiträge: 2.365

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    Also ich konnte schon einige male ganz genau beobachten, dass die Kaninchen auf Höhen runter schauen und - ich schwöre - drüber nachdenken, ob sie den Sprung unbeschadet machen können. Manche entscheiden sich da für ja und andere für nein.

    Dass sie wissen, dass sie zum TA sollen, oder Medizin bekommen hat vermutlich weniger mit denken zu tun. Sie haben doch eine viel feinere Antenne wie wir und verstellen kann man sich vor Tieren einfach nicht. Gehe ich einfach so rein ist alles ok, versuche ich dasselbe - weiß aber, dass e szum TA geht - dann sind einige schnell weg.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

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    Man sagt, dass Kaninchen leicht unter der Lernfähigkeit/Intelligenz von Katzen sind. Also schnell mal dem Menschen überlegen
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  8. #8
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.170

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    Ja, beim Kaninchen beobachte ich das allerdings auch. Lotte hat einige defekte Zehen an den Vorderpfötchen und braucht einen rutschfreien Landeplatz. Wenn sie die Zeit hat, guckt sie immer erst, ob sie sicher unten aufkommt. Das hat auch Eddie die erste Zeit nach seiner Armamputation gemacht. Sie erinnern sich an die Schmerzen. Wenn sie an unbekannten Stellen runter springen wollen, überlegen sie auch erst eine Weile. Aber an bekannten Stellen nicht. Ich habe ohnehin den Eindruck, daß Kaninchen zu mehr Geistesleistungen fähig sind, als Pferde. Die brauchen viel mehr Wiederholungen, bis etwas gelerntes richtig sitzt. Dafür kann man sie aber besser trainieren. Ich denke schon, daß die Denkfähigkeit der einzelnen Tierarten unterschiedlich ist und von ihrer Lebensweise abhängt.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

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