hier vom Bauern
kleine Heuballen
gemischt mit Resten getrockneter Wiese vom Sommer
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kleine Heuballen
gemischt mit Resten getrockneter Wiese vom Sommer
trotzdem danke
ich glaube das FRieda seit der Kastrat. empfindlicher geworden ist...
im Sommer ist ja seit den homopath. Tropfen im Wasser alles gut..
Hallo zusammen!
So ich versuch's jetzt mal zu erklären, was ich erfahren habe.
Also, zu der Tierärztin bin ich gekommen, da sie auch freiberuflich für das Labor meiner TÄ arbeitet. Dort habe ich einfach mal so hingeschrieben, ob es evtl. möglich wäre, dass sich jemand meine ganzen Laborbefunde (Kot) vom letzten Jahr mal ansehen und mich diesbzgl. mal zurückrufen könnte, falls das überhaupt möglich ist. Und wirklich, ich bekam eine Mail, mit folgendem Inhalt:
"Intermittierender weicher Kot (auch Blinddarmkot) ist zumeist ein Zeichen für eine Entgleisung der normalen Darmflora, die korrigiert werden muss (sog. Darmkur: Futterumstellung, Antibiose etc.).
Wichtig ist es dabei aber va nicht nur den Darm zu sanieren, sondern die Ursache für die Verschiebung zu finden (B. Zähne, zu kohlenhydratreiche Fütterung (Kraftfutter) oder unregelmäßige Frischfuttergabe mit zu hohem Karotten und Obstanteil, Grundkrankheiten, wie Leber- und Nierenstörungen, Haarballen etc.) und diese zu behandeln, da das Problem sonst immer wieder kommt.
*
Bird Bene Bac wird Ihnen da allein nicht weiterhelfen, da es nur eine von fast 500 verschiedenen Arten ist, die im Kaninchendarm physiologisch vorkommt. Deshalb ist eine Kotuntersuchung auf Bakterien auch nicht sinnvoll, es sei denn sie suchen Salmonellen. Denn sie werden nicht „DAS Bakterium“ finden das „Schuld“ ist. Die Entgleisung hat immer eine andere Ursache (s. o.)
Eine parasitäre Kotuntersuchung ist jedoch sinnvoll, um Parasiten auszuschließen, und sollte aus einer Sammelkotprobe über drei Tage von beiden Tieren erfolgen."
Ich habe dann auch noch mit ihr telefoniert. Sie hat mir alles sehr detailliert erklärt. Leider kann ich das nicht mehr so wiedergeben, es war einfach zu viel Input auf einmal … Sie hat mir wirklich sehr genau erklärt, wie die Verdauung funktioniert, von Dickdarm, Dünndarm über Blinddarm usw. Zum Beispiel meinte sie auch, dass sie Hefen gar nicht mehr mit Nystatin behandelt, da diese nur ein Maßstab für die Verschiebung der Darmflora seien.
Mit der Verschiebung der Darmflora kommen manche Kaninchen besser klar als andere. Wie oben schon von ihr erwähnt, muss man natürlich erstmal alles ausschließen:
Ursachen für Verschiebung der Darmflora und Durfall:
intermittierend: (Caecotrophe)
◆Adipositas, Schmerzen, Futterumstellung
permanent:
◆Parasiten (Kokzidien)
◆Futter (Qualität, Quantität, Wechsel)
◆Antibiotika, Toxine
◆Stress (Haltung)
◆andere Krankheiten (Tumore, etc.)
Sind also Krankheiten, Parasiten usw. (s.o.) ausgeschlossen, muss man sich um die Fütterung Gedanken machen. Es bringt es jedoch nichts, diese nur umzustellen, sondern es muss zuvor eine Darmsanierung stattfinden, da meist die Darmlora zu stark verschoben ist bzw. die gram-negativen Bakterien Überhand gewonnen haben.
Daher empfiehlt sie eine Antibiose mit z.B. Baytril, um eben die gram-negativen Bakterien loszuwerden. Sie hat es noch genauer erklärt, das kann ich jedoch nicht mehr wiedergeben. Man soll es 10 bis 14 Tage geben. In dieser Zeit dürfen nur 2 bis 3 gewohnte Frischfuttersorten 2 bis 3 mal täglich gereicht werden, und zwar in den gewohnten Mengen. Ganz konsequent keine Karotten/Obst oder Kraftfutter/Leckerbissen. Keine Sämereien, keine Kräuter (weder frisch noch trocken), nichts zuckerhaltiges usw. Definitiv nur die 2-3 Frischfuttersorten (z.B. Endivie, Chinakohl, Chicorée), Heu und Wasser. Was gut für den Darm ist (lt. TU Hannover) ist Pektin, z.B. Apfelpektin 2 x tägl. Was in der Zeit wichtig ist, dass das Kaninchen nicht abnimmt. Sollte das der Fall sein, muss mit Critical Care oder Vergleichbarem zugefüttert werden.
Ziel: dauerhafte Futterumstellung
Wichtig ist, das man Zukunft rohfaserreich, und energiearm füttert. Und alles Neue, egal was, sehr, sehr langsam anfüttert. Kein plötzlicher Wechsel über Wochen! Umstellung auch nicht in Krankheitsphasen (ggf. Zufütterung von CC). Wichtig ist bei der Kaninchen-Ernährung die Regelmäßigkeit (Gewöhnung) in Auswahl/Mengen und Qualität des Futters.
Nach der Antibiose soll man dann gaaaaaanz laaaaaangsam die Sortenvielfalt wieder steigern (max. 5-6 Sorten). Man soll z.B. mit einem ganz kleinen Stück Möhre zusätzlich beginnen und dann wieder ganz regelmäßig geben und dann über relativ lange Zeit steigern. Dann erst das nächste Futtermittel. Die Bestandteile können dann am Ende auch mal ausgetauscht werden, solange die Konsistenz ähnlich, z.B. hat man keinen Eisbergsalat, kann man auch Endivie nehmen usw. Von Sämereien hält sie nicht viel – zu energiereich (zumindest bei Innenhaltung). Auch Trockenkräuter sollten nur als Leckerei gegeben werden. Wegen des hohen Calciumgehaltes (Gefahr der Blasen- und Nierensteinbildung) sollten Futtermittel wie Petersilie, Luzerne, Klee, Kohlrabiblätter und Möhrenkraut nur in geringen Mengen oder bei Problemen mit Blasenschlamm und Blasensteinen gar nicht gefüttert werden. Natürlich ist die natürliche Fütterung mit Wiese usw. am allerbesten. Frische Kräuter kann man schon geben, aber wenn, dann auch regelmäßig und nur in Maßen.
@danie69
und das passt definitiv zu Deiner Auflistung:
1. zu kräuterreiches heu
2. kohlrabi
3. zu viele sonnenblumenkerne
4. sellerie
5. Gemüse ad lib im winter
6. zu viel knolle und wurzelgemüse
und auch zu unseren ewigen Versuchen immer mal wieder dieses und jenes zu testen. Dieser ständige Wechsel ist definitiv Gift!
Sie meinte, mann muss sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Kaninchen, mit dem, was sie z.B. im Winter nur vorfinden, auch überleben können. Kaninchen sind in der Lage mit sehr karger Kost auszukommen und zu überleben, da sie sehr viele Stoffe (kann ich nicht mehr genau wiedergeben) selber bilden können.
So, ich hoffe, ich konnte jetzt dem einen oder anderen etwas weiterhelfen!
LG
Fee
Fee, danke für die genaue Zusammenfassung
So in etwa hatte mein TA das auch mal erklärt gehabt. Bei uns ist aber das Problem, das ich ein altes Tier habe, was auch was auf den Knochen braucht (also kein gewicht verlieren darf)
Ständig ausserhalb des Geheges kann ich ihm nichts hinlegen und im gehege ist die Dame des Hauses direkt zur stelle
Karotten können bei uns nicht das Problem sein, weil es die mal über ne längere zeit nicht gab und das Matschekot-Problem trotzdem noch da war![]()
vielen dank fee
diese geschichte mit den 2-3 arten, hatte ich ja mal angetestet zugebener maßen unter schmerzen meinerseits, es kam mir so spärlich vor. aber wenn ich es richtig verstanden habe, soll man das auch nur eine zweit von zwei-drei woche machen? und dann gaaanz langsam andere sachen anfüttern richtig?
Für immer im HerzenMo April 2005-29.12.2013
Mottchen Nov 2008-14.01.2015
Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022
Man kann es natürlich auch so mal probieren, die TÄ meinte jedoch, dass zuvor eine Antibiose nötig sei, wie oben beschrieben, um die Darmflora (in meinen Worten) auf "0" zu setzen und um sie dann gaaaaanz langsam wieder aufzubauen. Wenn man es ohne AB erstmal probieren möchte, braucht man, denke ich, länger als nur 2-3 Wochen mit dieser 2-3-Arten-Fütterung. Wenn es dann immer noch nicht besser wird, hilft es nichts und man muss das mit AB durchziehen, jedoch wirklich komplett konsequent, ohne die kleinste Ausnahme! Sonst war alles umsonst!
Also, ich kann nur sagen, seit ca. 3 Wochen füttere ich nur drei Sorten (Endivie, Chinakohl). Das hatte mir meine TÄ auch geraten. Sogar eigentlich nur Endivie. Ich war aber nicht konsequent genug, da ich abends immer ein paar Sämereien gegeben habe und ab und an konnte ich nicht widerstehen und habe Chili dann doch ein Mini-Stück Apfel oder Karotte gegeben. Wenn sie einen halt so anschauen mit ihren Augen …Es wurde in der Zeit schon etwas besser, aber nicht gut. Ich hatte immer noch weichen Blinddarmkot (weniger) und ab und an etwas normalen Matschkot. Seit ca. vier Tagen füttere ich wirklich komplett konsequent, und ich kann nur sagen es ist besser geworden. Ich habe mit meiner TÄ gesprochen. Wir probieren es erstmal so für 2 bis 3 Wochen (ohne AB). Sollte es nicht funktionieren, werde ich auf jeden Fall noch die Variante mit AB versuchen. Ich denke, einen Versuch ist es auf jeden Fall wert! Aber das muss jeder für sich entscheiden. Wie gesagt, man muss, wenn, dann wirklich konsequent bleiben. Und darauf achten, dass das Kaninchen nicht abnimmt, ggf. mit Critical Care o.ä. zufüttern.
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