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Thema: Welcher Bestandteil der Nahrung kann Matschekot verursachen?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
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    Rohfaserangaben sind eine verzwackte Sache, da sie einen je nach Analyseverfahren schnell in die Irre führen.

    Entscheidend ist nicht der gesamte "Rohfaseranteil" von etwas, sondern die Zusammensetzung der Rohfaser. Besonders das Verhältnis – und die aufgenommene Menge – von recht gut verdaulichen Fasern (die in den Blinddarm wandern) zu schlechter bzw. unverdaulichen Fasern, die für die Eigenkontraktion des Darms wichtig sind.

    Daher kann es sein, dass verschiedene Futtermittel auf den ähnlichen Blick einen vergleichbaren Rohfasergehalt haben, und sich je nach Analyseverfahren in ihrer Rohfaserzusammensetzung letztendlich ganz gravierend unterscheiden.

  2. #2
    Wuschel
    Gast

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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Rohfaserangaben sind eine verzwackte Sache, da sie einen je nach Analyseverfahren schnell in die Irre führen.
    Ich habe diese Angaben aus einer Tabelle aus einem Buch, daher denke ich, dass diese Futtermittel "gleich" analysiert wurden, sonst ergäbe diese Tabelle m.E. keinen Sinn.

  3. #3
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Doch, die meisten Tabellen ergeben keinen Sinn. Das genau ist der springende Punkt

    Kaninchen benötigen die Kohlenhydrate in einer bestimmten Zusammensetzung (und Menge). Dies wird in den gängigen Analyseverfahren normalerweise nicht abgedeckt, da diese die genaue Zusammensetzung der Rohfaser nicht aufgeschlüsseln. Wenn man da nach den Rohfaserwerten geht, kommt Bullshit heraus.

  4. #4
    Wuschel
    Gast

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    Das hab ich auch noch dazu gefunden und es bestätigt meine Bedenken, egal um welches Gemüse es sich handelt, vor allem, wo ich jetzt gelesen habe, dass Weißkohl denselben Rohfasergehalt wie Möhre hat. Ich glaube dieser Tabelle schon, denn sie stammt nicht aus einem 08/15-Kaninchenratgeber.

    Der Gehalt an wichtigen Nahrungsfasern liegt im frischen Grün um das fünffache höher als in Gemüse. Wenn man sich diese sehr niedrigen Gehalte im Zusammenhang mit dem Zuckergehalt in den Gemüsesorten im zweiten Diagramm ansieht, wird einem sicher der Zusammenhang von einer überwiegenden Gemüse- fütterung mit Durchfällen klar. Der Grund sind die fehlenden Fasern, die für die Peristaltik nötig sind. Der relativ hohe Gehalt an leicht verdaulichen Kohlenhydraten, die den Nährboden für unerwünschte Bakterien und Pilze (Hefen) bilden, weil er den pH-Wert im Blinddarm verändert, verstärkt das Problem. Schließlich geht der fehlende Rohfasergehalt auch zu Lasten der Kautätigkeit und somit des nötigen Zahnabriebs
    Quelle:
    http://www.kaninchen-wuerden-wiese-k...uese_salat.htm

    Ich wüsste nicht, wie man sich sonst noch diese doch sehr häufigen Durchfall/Matschkot-Geschichten (auch in anderen Foren) erklären könnte, denn diese Problematik gab es in dem Ausmaß vor der gemüselastigen Fütterungsmethode nicht, soweit ich das feststellen konnte. Da gab es halt andere Probleme, was aber eher daran lag, dass dauerhaft zu wenig Grünfutter gegeben wurde und viel Trockengemüse.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle diese Kaninchen aus 2. Hand kommen und es somit wahrscheinlich ist, dass die Verdauung durch Trofu vorgeschädigt ist.
    Geändert von Wuschel (21.12.2012 um 16:17 Uhr)

  5. #5
    Wuschel
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    So, jetzt halt ich mich wieder zurück mit meiner Meinung, sonst artet das wieder aus und das will ich nicht.

  6. #6
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Hey, das war nicht böse gemeint .

    Das, was Andreas schreibt, ist auch richtig. Ebenso wie deine Bedenken, dass es dem Gemüse je nach Sorte (bzw. Pflanzenbestandteil) in Sachen Struktur an was fehlt. Nur die Interpretation, dass man nach den Rohfaserwerten gehen kann, wenn denen dasselbe Analseverfahren zugrunde liegt, ist falsch. Bei der meist genutzten Weender Analyse wird nämlich alles über einen Kamm geschoren.

    Ich versuchs Mal so: Die natürliche Nahrung hat einen Rohfasergehalt von 2-6%. Du wirst in deinen Tabellen sicher einige Gemüsesorten finden, die einen ähnlichen Rohfasergehalt haben – und denen es dennoch an Rohfaser fehlt. Der springende Punkt ist der, dass die Rohfaser der natürlichen Nahrung im Gegensatz zu Möhre, Sellerieknolle & Co. genau in der Zusammensetzung vorliegt, wie Kaninchen sie brauchen.

  7. #7
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Beiträge: 3.899

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    Um bei KWWK zu bleiben – hier ist es super erklärt.

  8. #8
    Wuschel
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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Hey, das war nicht böse gemeint .
    Weiß ich doch, nur, wenn ich jetzt hier weiterschreibe, dann wird das gleich wieder so gedeutet, als wenn ich jemandem meine Fütterung aufdrängen möchte. Ich schreib trotzdem mal.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Das, was Andreas schreibt, ist auch richtig. Ebenso wie deine Bedenken, dass es dem Gemüse je nach Sorte (bzw. Pflanzenbestandteil) in Sachen Struktur an was fehlt.
    Und genau deswegen denke ich, wenn zuviel Gemüse (fast egal welches) gefüttert wird, dass der Anteil an geeigneter Struktur zu wenig ist, der über das Gemüse aufgenommen wird und es somit zu Verdauungs- und auch Zahnproblemen kommen kann.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Nur die Interpretation, dass man nach den Rohfaserwerten gehen kann, wenn denen dasselbe Analseverfahren zugrunde liegt, ist falsch. Bei der meist genutzten Weender Analyse wird nämlich alles über einen Kamm geschoren.
    Das weiß ich nicht, ich kann nur das widergeben, was ich gelesen habe.

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Ich versuchs Mal so: Die natürliche Nahrung hat einen Rohfasergehalt von 2-6%. Du wirst in deinen Tabellen sicher einige Gemüsesorten finden, die einen ähnlichen Rohfasergehalt haben – und denen es dennoch an Rohfaser fehlt. Der springende Punkt ist der, dass die Rohfaser der natürlichen Nahrung im Gegensatz zu Möhre, Sellerieknolle & Co. genau in der Zusammensetzung vorliegt, wie Kaninchen sie brauchen.
    So ist es, daher kann man "Wiese" nicht durch viel (Blatt)Gemüse ersetzen.
    Ich denke, dass die Gemüsemenge so bemessen sein sollte, dass trotzdem noch genügend Heu aufgenommen wird, denn dann würde sich m.E. die Rohfaserzusammensetzung irgendwie "ausgleichen".

  9. #9
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Zitat Zitat von Wuschel Beitrag anzeigen
    Und genau deswegen denke ich, wenn zuviel Gemüse (fast egal welches) gefüttert wird, dass der Anteil an geeigneter Struktur zu wenig ist, der über das Gemüse aufgenommen wird und es somit zu Verdauungs- und auch Zahnproblemen kommen kann.
    Man müsste jetzt vor einer konkreten Aussage die genaue Zusammensetzung der Rohfaser von verschiedenen blättrigen Gemüsesorten näher aufschlüsseln. Ich schätze aber, das kommt auf die Gemüsesorte an. Bei Knollengemüse ist das Problem klar, aber z.B. bei Gemüsegrün und dem ein oder anderen Blattgemüse düfte die "Struktur" schon ganz gut hinkommen.

    Der Zahnabrieb is ne andere Sache – dafür muss ein Kaninchen nur häufig genug mit mahlenden Bewegungen kauen – egal was. (Wobei da klar nichts an Wiese herankommt – alleine in Hinblick auf das größere aufgenommene Nahrungsvolumen).

    Zitat Zitat von Wuschel Beitrag anzeigen
    So ist es, daher kann man "Wiese" nicht durch viel (Blatt)Gemüse ersetzen.
    Ich denke, dass die Gemüsemenge so bemessen sein sollte, dass trotzdem noch genügend Heu aufgenommen wird, denn dann würde sich m.E. die Rohfaserzusammensetzung irgendwie "ausgleichen".
    So hundertprozentig geht die Rechnung nicht auf. Frisches Grün enthält strukturierte Rohfaser mit leicht verdaulichen Bestandteilen (Hemizellulosen, Pektine), die durch die Trocknung verloren gehen. Ich würde kein Gemüsegrün streichen, damit das Kaninchen genötigt wird, mehr trockene, schlecht verdauliche Fasern zu futtern.

    Der Nachteil bei blättrigem Gemüse scheint mir eher die Nährstoffzusammensetzung (Vitamine, Aminosäuren, ggf. fehlende sekundäre Pflanzenstoffe usw... .) und vielleicht auch sowas wie Spritzmittel.

  10. #10
    Wuschel
    Gast

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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Ich würde kein Gemüsegrün streichen, damit das Kaninchen genötigt wird, mehr trockene, schlecht verdauliche Fasern zu futtern.

    Der Nachteil bei blättrigem Gemüse scheint mir eher die Nährstoffzusammensetzung (Vitamine, Aminosäuren, ggf. fehlende sekundäre Pflanzenstoffe usw... .) und vielleicht auch sowas wie Spritzmittel.
    Aber das kann es doch dann auch nicht sein, dass man trotzdem viel Gemüsegrün füttert, obwohl ein Kaninchen damit Probleme hat, wenn das Kaninchen mit weniger Gemüsegrün keine Probleme hätte.
    Ich würde da die Menge und Auswahl so bemessen, dass das Kaninchen gut damit klar kommt, auch, wenn das bedeuten würde, dass es nur wenige ausgewählte Sorten bekommt oder die Menge rationiert wird.
    Da ja Gemüse eh nur "buntes Wasser" ist und somit eigentlich nur für den Flüssigkeitshaushalt gut ist, ist es m.E. nicht wichtig, möglichst viele verschiedene Sorten zu verfüttern. Viel wichtiger wäre da m.M.n. ein zusätzliches Strukturfutter, das zwar trocken ist, aber als Flüssigkeitsquelle füttert man dann das Gemüse dazu.

    Da ich meine Kaninchen sehr viel beobachte, weiß ich auch, dass sie, wenn sie sich im Garten selbst versorgen müssen, nicht dieselbe Grünfuttermenge fressen, als wenn ich ihnen einen Haufen Grünzeug ins Gehege werfe. Da fressen sie dann teilweise aus Langeweile und stopfen sich damit voll und das kann m.E. bei Gemüsefütterung nicht gesund sein.

    Wie würdest du vorgehen, wenn eines deiner Kaninchen diese Matschkotprobleme hat und das nur bei Gemüsefütterung vorkommt und es mometan kein natürliches Grünzeug gibt?
    "Meinen" Weg kennst du ja. Aber "dein" Weg würde mich auch interessieren.
    Geändert von Wuschel (21.12.2012 um 18:06 Uhr)

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