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Thema: Warum waren "früher" die Trofu/Heu-Kaninchen nicht ständig krank

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Wuschel
    Gast

    Standard

    Ich schreib dann auch mal meine eigene Erfahrung auf:

    Mein allererstes Kaninchen lebte draussen in einem Stall und hatte tagsüber Freilauf im Garten und konnte dort fressen, soviel es wollte.
    Im Stall stand immer ein gefüllter Napf Trockenfutter (Mischfutter mit Pellets) vom Züchter, also kein Vitakraft.
    Es war zwar ein klein wenig übergewichtig aber nicht fett. Im Winter stand es samt Stall, Lampe mit Zeitschaltuhr, Heu und gefülltem Trofu-Napf im Keller und dort durfte es auch jeden Tag mal für ein paar wenige Stunden frei laufen. Hin und wieder gab es mal ein paar Küchenabfälle wie Karottenschalen oder ein kleines Salatblatt, ansonsten keinerlei Gemüse.
    Das Kaninchen war nur zum Einschläfern mit über 8 Jahren beim TA, es bekam leider einen Hitzschlag im Sommer, damals wusste ich noch nicht, wie hitzeempfindlich Kaninchen sind.

    Bei den nächsten beiden Kaninchen wurde ich dann von meinem Bekannten (Züchter) darüber aufgeklärt, dass ich das Trofu rationieren soll, damit die Kaninchen nicht dick werden, das hab ich dann auch gemacht. Im Sommer gab es sehr viel Grünzeug, das ich gepflückt habe und selbst konnten sie tagsüber bei schönem Wetter auch im Garten fressen. Im Winter gab es Heu, rationiertes Trofu und wieder wenig Gemüseabfälle. Die beiden Kaninchen waren auch nie krank, außer eines hat sich mal den Fuß gebrochen.
    Die nächsten beiden habe ich genauso ernährt, außer, dass ich irgendwann von Pellets auf Nösenberger umgestiegen bin, da der Züchter, von dem ich das Trofu damals immer bekam, die Futtersorte gewechselt hat.
    Und im Prinzip hat sich meine Fütterung nicht stark verändert bei den jetzigen Kaninchen. Ich füttere jetzt mehr Grünzeug (auch artenreicher), trockne Blätter, Blüten und wenige Kräuter selbst, ergänze die Fütterung mit strukturiertem Alleinfuttermittel (wenn es getreidehaltig ist, dann rationiert, wenn es getreidefrei ist, dann zur freien Verfügung + rationiertes Getreide) und füttere im Winter, wenn es kein Grünzeug mehr gibt, wenig abwechslungsreiches Gemüse, das meist aus Karotte, Apfel und Grünkohl besteht. Die jetzigen beiden sind über 2 Jahre alt und waren noch nie krank.
    So, das war jetzt mein Erfahrungsbericht von fast 30 Jahren Kaninchenhaltung mit 7 Kaninchen.

  2. #2
    - Out of Order -
    Registriert seit: 28.10.2012
    Ort: dahoim
    Beiträge: 11

    Standard

    Suuuper das dieses Thema disskutiert wird.

    Ich betreue momentan 4 Kaninchen, die 7 Jahre alt sind, und von morgens bis abends nur Heu und Nösenberrger bekommen.
    Hin und wieder eine Karotte oder bissle salat.
    Keiner der zwei hatte jemals durchfall, aufgasung, magenüberladung oder ähnliches...
    Nur mal eine bindehautentzündung...

    Wuchel:
    Deine Ernährung interessiert mich schon lange
    Für mich scheinst du alles richtig zu machen

  3. #3
    Wuschel
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von tadamela Beitrag anzeigen
    Für mich scheinst du alles richtig zu machen
    Ob das "richtig" ist, wie ich meine Kaninchen ernähre, kann ich nicht beurteilen, aber ich denke, so arg falsch kann ich nicht dran sein, denn meine Kaninchen danken es mir mit ihrer Gesundheit.

    Ach ja, komplette Innenhaltung hatte ich noch nie, sie waren (bevor ich jetzt komplette Aussenhaltung habe seit 2 Jahren) zumindest im Sommer immer draussen und nur im Winter drinnen.
    Geändert von Wuschel (04.11.2012 um 12:15 Uhr)

  4. #4
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
    Ort: Sauerland
    Beiträge: 5.508

    Standard

    Dann schließ ich mich auch mal an und erzähle von meinen ersten Kaninchen... auch wenn es mir etwas schwer fällt, denn ich denke, ich habe so ziemlich alles falsch gemacht

    Sie bekamen buntes Trockenfutter aus dem Zooladen mit Mais, Pellets, bunten Flakes und ich weiß nicht was noch. Heu haben sie "irgendwie" nicht gefressen, was ich halt so hingenommen und auch nicht groß rumprobiert habe. Zum Trockenfutter gab es Küchenabfälle wie Salatblätter, Apfel- und Möhrenschalen oder Kohlrabiblätter etc., im Sommer vor allem Löwenzahn und im Herbst Raps vom Feld. Außerdem hatten sie einen eingezäunten Freilauf auf der Wiese. Verdauungsprobleme hatten sie keine, Übergewicht auch nicht, allerdings wurden sie nach mehr oder weniger Jahren zu Zahnis (woraufhin der Tierarzt uns empfahl, ausschließlich Heu zu füttern - was wir aber nicht gemacht haben, denn unsere fraßen ja "irgendwie" kein Heu...).

    Wie alt die Kaninchen wurden, weiß ich nicht mehr so genau, so 8 Jahre, schätze ich. Mittlerweile füttere ich natürlich ganz anders (und schäme mich auch ziemlich für die Haltung meiner ersten, aber ich war ein Kind und wusste es nicht besser), aber es wundert mich schon, dass meine damaligen Kaninchen auch so weit gesund waren, bis auf die Zähne. Gerade, weil sie eben kein Heu gefressen haben, aber z.B. Kohl mit Pellets kombiniert wurde, was ja eigentlich keine so gute Idee ist.
    Geändert von Keks3006 (04.11.2012 um 12:18 Uhr)


  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Blicki
    Registriert seit: 26.01.2012
    Ort: Zweibrücken
    Beiträge: 728

    Standard

    diese frage hab ich mir auch schon oft gestellt...
    ich kannte in meiner kindheit viele kaninchen die mit abfällen und trofu und ein wenig heu ernährt wurden und nie krank waren.die sind auch alle sehr alt geworden.

    ich habe kaninchen, seit ich 12 bin und 7 davon sind schon über die rbb gehoppelt. lungenentzündung, magenüberladung, ec,...irgendwie hatte ich bis jetzt kein glück mit meinen nins.

    meine jetzigen hatten alle schon nen schnupfen und ida hat wunde füßchen.dabei füttere ich so wie man es hier tut und saubermachen tu ich auch immer..

  6. #6
    Auf den Hund gekommen Avatar von Mottchen
    Registriert seit: 10.08.2011
    Ort: Hier
    Beiträge: 18.973

    Standard

    meine motte bekam anfangs trofu, pellets und getrocknetes brot, damit hab ich ihren darm so geschädigt, dass ich heute noch "freude" daran habe,wirklich besser wird das eigentlich nur in der zeit in der ich konsequent wiese füttere und ab und an eine möhre.
    Für immer im Herzen Mo April 2005-29.12.2013Mottchen Nov 2008-14.01.2015 Herr Lehmann Okt 2011-20.05.2022

  7. #7
    mit Lauro & Fenja Avatar von eisbiene
    Registriert seit: 08.09.2009
    Ort: Brandenburg
    Beiträge: 333

    Standard

    Ich glaub ja es hängt auch immer viel mit der Genetik zusammen.
    Alle Kaninchen die ich vor meinen 12. Lebensjahr hatte wurde nicht besonders alt - und bis dato hatten wir keine vorbildliche Haltung. Mein Max ist dann damals an einen Abszess verstorben und erst dann hat unsere Tierärztin gesagt das man das handelsübliche Trockenfutter nicht verfüttern sollte.
    Mein Lauro, denn ich dann vor über 10 Jahren bekam, lebte dann von Anfang an ohne dieses Trockenfutter (bekam aber ab uns zu Haferflocken und Mais im Winter). Der ist jetzt immer noch top gesund - dafür hatte er aber etliche Partner den es nicht so gut getroffen hat wie ihn.
    Ich kenne einige Trockenfutter Kaninchen die alt geworden sind - aber ich glaube es gibt auch genug die das eben nicht wurden.
    Das ist wie mit dem Rauchen - jeder weiß das es nicht gesund ist, und jeder kennt Menschen die trotzdem Uralt geworden sind

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von hasis2011
    Registriert seit: 04.03.2011
    Ort: Österreich
    Beiträge: 784

    Standard

    So richtige "Trofukaninchen" hatte ich nie, heisst, das bunte Zeug hab ich nie gefüttert.
    Aber womit ich schlechte Erfahrungen gemacht habe, war mit Gemüse ad lib im Winter, da gabs Aufgasungen und die Nins waren nicht wirklich fit.
    Seit ich so gut wie gar kein Gemüse füttere, sind diese Probleme weg.
    Jetzt gibts die paar Monate im Winter nur wenig Gemüse und da vorwiegend Kohl und dazu Heu, Trockenkräuter, viele frische Äste, Sämereien, ein Strukturmüsli und sie können den ganzen Winter im Garten grasen, was sie auch tun.

    Von Frühjahr -Spätherbst füttere ich ausschliesslich Wiesenkräuter, Gräser, Zweige, usw. in grossen Mengen und in dieser Zeit gabs auch noch nie Verdauungsprobleme.
    Die einzigen, die Verdauungsprobleme hatten, waren meine Zahnkaninchen, aber auch selten und meist im Winter.
    Meine Häsin hat, dank Wiesenfütterung, seit über einem Jahr keine Probleme mehr mit den Zähnen und seitdem auch keine Verdauungsprobleme mehr.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Simmi14
    Registriert seit: 23.02.2010
    Ort: Frankfurt a. M.
    Beiträge: 7.955

    Standard

    Ich hatte noch nie bewußt Magen bei meinen bisher 6 Tieren. Egal wie sie gefüttert wurden, ad libitum Kräuter/ Zweige oder die ersten beiden mit Trockenfutter, Heu und Möhren. Dabei waren 2 Zahnkaninchen.

    Mir hat mein TA mal gesagt, dass die Kaninchen heute alle überzüchtet sind und nicht mehr so alt werden wie früher. Ob das stimmt? Ich denke mir dazu, das gerade die Kleinen auf Kindchenschema Gezüchteten und Plüschies mit viel Fell prädestiniert sind für Magengeschichten. Und was es in früheren Zeiten eher nicht gab, sind diese wilden Kinderzimmervermehrungen oder Animal-Hoarder-Fälle. Dazu kommen noch Babies, die ihren Müttern zu früh weggenommen wurden, das führt auch oft zu einem geschädigten Verdauungstrakt (wie bei den kleinen osteuropäischen Hundewelpen auch). Kurz gesagt: Kaninchen werden heute mehr als Haustier gehalten und als Massenware gezüchtet, ohne auf Genetik/ Gesundheit zu achten.

  10. #10
    darkgronaddel
    Gast

    Standard

    Ich lese hier "Küchenabfälle"....dazu möchte ich was sagen.

    Meine Nins bekommen zwei-dreimal am Tag frisches Futter. Wenn ich dann zu Mittag mir einen Möhrensalat mache und diese Möhren schäle, dann werfe ich die Schale auch nicht in den Müll sondern gebe sie den Kaninchen. Das ist für mich praktisch kein Abfall.
    Natürlich gibt es nichts schimmeliges oder schlechtes.
    Daher gefällt mir persönlich das Wort "Küchenabfälle" nicht wirklich.

  11. #11

    Standard

    IN dem Sinne gibt es bei uns grundsätzlich keine "Küchenabfälle". Die beiden kriegen nur das, was ich auch noch essen würde. Möhren esse ich grundsätzlich mit Schale und sonst fällt mir nix ein, was ich abschneide und was ggf noch nin-tauglich wäre.

    Bei uns ist es allerdings auch so, dass nicht die Nins was von unserem Gemüse abkriegen sondern wir uns höchstens was vom Nin-Gemüse abzwacken.

    O-ton mein Mann:"Kann ich die rote Beete essen oder ist die komplett für die Nins??"

  12. #12
    Wuschel
    Gast

    Standard

    Zu Küchenabfällen gehört bei mir:
    Karottenschalen, Kohlrabiblätter, Brokkoliegrün, äußere Blätter von Kohlsorten, Möhrengrün usw.
    Andere wühlen im Supermarkt im Grünabfallbehälter danach, für mich das dasselbe wie Küchenabfälle.

  13. #13
    Diene
    Gast

    Standard

    mein damaliges Kaninchen (übrigens auf dem Foto) habe ich auch mit Trockenfutter (aus der Kaufhalle) gefüttert, Heu gab es und Möhren, Löwenzahn und ab und zu noch andere Gemüse. Er ist über 14 Jahre alt geworden und hatte auch keine gesundheitlichen Probleme bis auf die Zähne, weswegen ich ihn letztendlich erlössen lies. Er lebte innen. Geimpft habe ich ihn auch nie. (keine Ahnung, ob das auch eine Rolle spielen könnte). Ich habe da auch schon oft drüber nach gedacht, da ich ihn nicht "optimal" gehalten habe und er ist dennoch so alt geworden und hatte keine gesundheitlichen Probleme. Auch seine Blutwerte waren bis zum Schluss in Ordnung, nur sein Knochenbau ging in Richtung Arthrose, aber bei so einem alten Tier wohl auch normal.

    Viele liebe Grüsse
    Geändert von Diene (04.11.2012 um 13:57 Uhr)

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