
Zitat von
Wuschel
Ich schreib dir jetzt mal auf, was "ich" jetzt machen würde.
Das würde ich einschränken, sodass es pro Tag nur noch 1-2 EL sind.
In letzter Zeit wurde häufiger festgestellt, dass viele Kaninchen Matschkot bekommen, wenn sie dieses Schwarzwaldheu bekommen, das ist dafür bekannt, dass es sehr viele Kräuter enthält, daher gehe ich davon aus, dass es von dem hohen Kräuteranteil kommen kann.
Ich würde nicht 2 unterschiedlich große Portionen füttern, sondern 2-3x tgl. dieselbe Menge und zwar sollte die Menge so groß sein, sodass bei jeder Fütterung auf jeden Fall etwas übrigbleibt und das Kaninchen nicht nach 10min. fertig ist. Die Frischfutterportion sollte so gestaltet sein, dass mind. 2/3 davon aus blättrigen Bestandteilen besteht und nur max. 1/3 davon aus festen Bestandteilen. Ich empfehle da, damit man einen Anhaltspunkt hat, ca. 100g festes Gemüse und der Rest blättriges Grünfutter.
Eisbergsalat und auch etliche andere Salate werden von manchen Kaninchen nicht gut vertragen und das äußert sich meist in Matschkot, daher würde ich den weglassen.
Besser wären Sorten wie Kohlrabiblätter, Möhrengrün, Topfkräuter, Chiccoree, Radicchio, Chinakohl (Chinakohl bläht nicht und ist sehr verträglich). Weichgemüse wie Paprika, Gurke und Tomate würde ich komplett weglassen, das hat für die Kaninchen überhaupt keinen Nutzen, da es keinerlei Rohfaser enthält.
Das machst du gut mit dem Anfüttern. Rote Beete haben einen sehr hohen Oxalsäuregehalt und sollten daher nur sehr wenig gefüttert werden, außerdem ist das wieder ein Knollengemüse (festes Gemüse), von dem sowieso nur wenig gefüttert werden sollte.
Die Menge finde ich in Ordnung, ich würde allerdings bei Apfel bleiben und Weintraube und Pfirsich weglassen, sowas findet ein Kaninchen i.d.R. nicht in der Natur. Apfel zwar auch nicht unbedingt, aber der ist davon am besten verträglich.
So und jetzt kommt das Wichtigste:
Am gesündesten wäre die Ernährung mit Grünzeug aus der Natur, dann könnte man sich sämtliches "minderwertiges" Gemüse sparen und die Kaninchen wären bestens versorgt und hätten i.d.R. keine Verdauungsprobleme, da das die natürliche Nahrung ist.
Wenn man viele verschiedene Sachen (Gras, Löwenzahn, Spitzwegerich, Kamille, Schafgarbe usw.) aus der Natur pflücken kann, braucht ein Kaninchen zusätzlich überhaupt nichts. Heu sollte trotzdem immer angeboten werden. Das Kaninchen bekommt dadurch genügend Flüssigkeit und auch alle Nährstoffe die es braucht.
Wenn man kein Grünzeug sammeln kann, muss man auf Heu + Gemüse ausweichen und das ist beides nährstoffärmer als Wiese und sollte dann durch eine Strukturfuttermischung ergänzt werden. Strukturfutter ist ein Futter, das keine gepressten Bestandteile wie Pellet, Cobs usw. enthält, denn dadurch können Kaninchen auch auf Dauer Verdauungsprobleme bekommen.
Da gibt es fertige Strukturfuttersorten zu kaufen oder man mischt sich selbst etwas zusammen. Da du eine Trockenkräutermischung (die auch zu Strukturfutter gehört) fütterst, hast du also schon so ein Futter, das ist super.
Sinnvoll ist es auch, 1-2x pro Woche verschiedene Zweige (im Sommer mit Blättern, im Winter natürlich ohne) anzubieten. Da kannst du in großen Mengen sämtliche Obstbaumzweige oder Haselnuss nehmen, das wird am besten vertragen.
So, jetzt hast du genügend zum Lesen und wenn du noch Fragen hast, dann beantworte ich die dir sehr gerne.
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