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Thema: Gedanken zur Ad Libitum - Ernährung

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft! Avatar von PüLo
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    Beiträge: 1.182

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    Ich kann der Gemüse-AL-Ernährung nicht wirklich viel abgewinnen.
    Diese Art der Ernährung kam anfangs aus wenigen Ecken immer mal wieder hoch, kurz darauf sind die Fürsprecher wie Pilze aus dem Boden geschossen.
    Ich kann mich an seiiiiiitenlange Diskussionen erinnern, wo die AL-Fütterer immer wieder bekehren wollten und teilweise richtig bedrängend diskutierten.... das ganze hatte für mich zeitweise etwas ziemlich fanatisches an sich. Das schreckte mich damals schon tierisch ab.
    Natürlich habe ich mir trotzdem Gedanken gemacht ob nicht vllt was dran ist und habe viel gelesen über eine sehr lange Zeit. Allerdings nicht nur im Ernährungsboard, sondern auch im Krankheitsboard (nicht nur hier im KS) und mir ist dabei aufgefallen, dass viele der AL-Tiere wirklich dick bis fett sind (was nicht gesund sein kann). Auch las man oft von Magen-Darm-Geschichten unterschiedlichster Art. Für mich war der Zusammenhang zwischen der Ernährung und den Problemen ganz klar erkennbar.
    Da meine 8 Kaninchen noch nie irgendwelche Aufgasungen, Verstopfungen, Anschoppungen oder sonst irgendwelche Magengeschichten hatten, denke ich das meine rationierte Fütterung so verkehrt nicht sein kann. Und so verfahre ich nach dem Motto: Never change a running system

    Einer sommerlichen, reinen Wiesen-AL stehe allerdings positiv entgegen, allerdings trotzdem nicht meine erste Wahl.

    Annika schrieb es sehr schön passend..... man muss in erster Linie die Ernährung den Tieren anpassen und nicht irgendwelchen aus dem Boden geschossenen Erkenntnissen.
    Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Aurelius Augustinus

    Es grüßen die 3 Murmelmacher: Fleck, Eléni und Miles sowie meine 5 Augensterne Grummel-Lui & Mia & Leila & Nike & Bunny tief im Herzen.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cerena
    Registriert seit: 22.02.2011
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    Zitat Zitat von PüLo Beitrag anzeigen
    und mir ist dabei aufgefallen, dass viele der AL-Tiere wirklich dick bis fett sind (was nicht gesund sein kann). Auch las man oft von Magen-Darm-Geschichten unterschiedlichster Art. Für mich war der Zusammenhang zwischen der Ernährung und den Problemen ganz klar erkennbar.

    Ich habe im allgemeinen immer wieder den Eindruck, dass dies aber gerade bei sehr Gemüselastiger Ernährung der Fall ist.
    Gut, du schreibst jetzt auch von GEMÜSE AD Lib, daher würde mich interessieren ob du da jetzt persönlich nicht differenzierst zwischen Gemüse und blättriger FriFu Ernährung.

    Edit: Ich halte diese Differenzierung für ein Schlüsselelement in der ADLib Ernährung. Gut, ich kann jetzt nicht über Generationen von Kaninchen Erfahrungen aufwarten, sondern eben nur den gesamt Eindruck dessen was ich so lese zu meinen eigenen Beobachtungen zufügen.
    Aber bei zu Stärkehaltiger Ernährung (ich habe z.B. zu Anfang auch noch zuviel Knollengemüse, weil es hieß zum anfüttern sei die Verträglichkeit besser) BDK Überschuß mit Neigung zum Matschkot beobachtet, und zweifelsohne würde sich mindestens Misses Floppy an einer zu großen Auswahl Knollengemüse fett fressen.
    Geändert von Cerena (08.12.2011 um 23:29 Uhr)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Öli
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    Ort: Bruchhausen-Vilsen
    Beiträge: 1.455

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    Könnt ihr mir bitte mal Beispiele für "Blättriges" schreiben
    Ich denke jedes Mal: Was genau ist hier gemeint...

  4. #4
    Gast***
    Gast

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    Zitat Zitat von Öli Beitrag anzeigen
    Könnt ihr mir bitte mal Beispiele für "Blättriges" schreiben
    Ich denke jedes Mal: Was genau ist hier gemeint...
    Ich denke mal:
    Salate
    Wirsing / chinakohl usw.
    Zweige mit Blättern
    jede Form von Wiese

    grob beschrieben

  5. #5
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.152

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    Ich füttere meine Tiere schon seit mehr als 5 Jahren "versehentlich" ad lib. Die genaue Jahresanzahl kann ich gar nicht sagen, kann auch schon 7 Jahre sein.

    Meine Gemüsefrau, die früher selber Mastkaninchen hatte, konnte nie verstehen dass ich Berge von Salat, Grünkohl, Petersilie und Endivie bei ihr kaufte. Dazu bekomme ich die Kohlrabiblätter etc., was die Kunden nicht mitnehmen. Meine Tiere bekamen schon immer bergeweise dieses Grünzeug, ebenso Wirsing, Chinakohl und was der Laden so an Grünfutter gerade hergab. Und mit Grünfutter meine ich grün.

    Möhren gibt es als Zugabe, im Winter vielleicht ein wenig mehr, im Sommer manchmal gar nicht, da vor der Tür die Wiese wächst.

    Meine Tiere bekommen immer mehrere Sorten, diese dazu in Mengen, dass bei der nächsten Fütterung (mindestens zweimal am Tag) noch immer Reste vorhanden sind.

    Verdauungsprobleme gibt es hier nur bei E.c.-Schüben, aber nicht vom Futter.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  6. #6
    KS-Patenschaftsbetreuung Avatar von Hope R.
    Registriert seit: 16.10.2006
    Ort: ...
    Beiträge: 3.070

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    Zitat Zitat von Katharina Beitrag anzeigen
    Ich füttere meine Tiere schon seit mehr als 5 Jahren "versehentlich" ad lib. Die genaue Jahresanzahl kann ich gar nicht sagen, kann auch schon 7 Jahre sein.

    Meine Gemüsefrau, die früher selber Mastkaninchen hatte, konnte nie verstehen dass ich Berge von Salat, Grünkohl, Petersilie und Endivie bei ihr kaufte. Dazu bekomme ich die Kohlrabiblätter etc., was die Kunden nicht mitnehmen. Meine Tiere bekamen schon immer bergeweise dieses Grünzeug, ebenso Wirsing, Chinakohl und was der Laden so an Grünfutter gerade hergab. Und mit Grünfutter meine ich grün.

    Möhren gibt es als Zugabe, im Winter vielleicht ein wenig mehr, im Sommer manchmal gar nicht, da vor der Tür die Wiese wächst.

    Meine Tiere bekommen immer mehrere Sorten, diese dazu in Mengen, dass bei der nächsten Fütterung (mindestens zweimal am Tag) noch immer Reste vorhanden sind.
    Katharina - wie geht das bei der Menge an Tieren, das sind doch Unmengen an Futter, die Du besorgen musst?
    Die Eskalation aller Spannungen beginnt mit der Verweigerung des Dialoges.
    (Julius Kardinal Döpfner)

  7. #7
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.152

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    Zitat Zitat von Susanne Beitrag anzeigen
    Katharina - wie geht das bei der Menge an Tieren, das sind doch Unmengen an Futter, die Du besorgen musst?
    Ja, die Futterbeschaffung macht mindestens 1 Stunde pro Tag aus. Zur Zeit kaufe ich täglich 5 Kg Grünkohl, dazu noch mehrere Endivien, Kräuterbunde, Chinakohl usw.

    Kennst du nicht meine berühmten Grünkohleinkaufsbilder?



    Und hier ein ziemlich altes Foto, wo man schon meine Wiesenfütterung sieht:



    3 Tiere davon leben schon länger nicht mehr und das Gehege wurde auch bereits ersetzt.

    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  8. #8
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Ort: Im Süden
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    Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn sich die Tiere das ganze Jahr über ihr Futter selbst aus einem abwechslungsreichen und möglichst artnahen Angebot heraussuchen können. Wenn Schnee fällt gibt es hier weder "Kohl, Kohl und Kohl", noch "Salat, Salat und Salat", noch Wurzelgemüse en Masse, sondern eine Mischung aus dem, was ich bekommen kann, und was mir gerade sinnvoll erscheint.

    Ich versuche dann versch. Küchenkräuter, Möhren mit Grün, Fenchel mit Grün, Chicorée, Feldsalat, Rucola, Selleriegrün, Brokkoli, Kohlrabiblätter usw. nicht in Massen anzubieten, sondern möglichst viel abzuwechseln. Den Vorzug bekommen heimische Sachen. Während bei der Wiesenfütterung Trockenkräuter, Heu und sowas wie SBK von meinen Tieren nahezu vollständig ignoriert werden, steigt Konsum hier im Winter deutlich an. Zudem findet sich eigentlich das ganze Jahr über etwas, das man draussen sammeln kann. Bei Schneefall z.B. sowas wie Zweige und Brombeerblätter. Ich schleppe so viel wie möglich an verschiedenem Futter an, und habe den Eindruck, meine Tiere treffen da für sich ganz vernünftige Entscheidungen.

    Ich bin überzeugt, dass Wiese al die ideale Fütterung ist. Ich bin überzeugt, dass Gemüse al auf Dauer (sprich über mehrere Monate) keine ideale Fütterung ist. Und ich bin nicht überzeugt, dass den Tiere damit geholfen ist, wenn man "zweitklassiges Futter" nun auch noch reduziert. Letzendlich muss jeder Halter selbst entscheiden, zu welchem Zeitpunkt des Jahres er welchen Aufwand betreiben will, welche Kompromisse er ggf. schliessen will, und auch wie seine Tiere damit klarkommen.

    Da ich überzeugt bin, dass "Gemüse al" auf Dauer keine ideale Fütterung ist, schliesse ich nicht aus, dass dies Probleme verursachen kann. Das wäre nur logisch. Dennoch glaube ich nicht, dass jedes Problem, das teilweise darauf zurückgeführt wird, einer generellen "Gemüse al"-Problematik unterliegt. Denn oft wird sehr einseitig oder viel "Nutzloses" gefüttert, oder die haarsträubendsten Sachen mit angeboten. Wie bereits geschrieben denke ich auch, dass die Spanne und Interpreration von "Gemüse al" mittlerweile seeeeehr weit ist. Dann wären da z.B. noch Faktoren wie Spritzmittel, Innenhaltung mit eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten, Kastration usw. Müsste man da nicht gleich die ganze Haltung unter die Lupe nehmen?

    Nehmen wir z.B. Mal an, eine Kastra sei ursächlich, der Hormonhaushalt ist gestört, und das Tier wird träge...das scheint bei Tier und Mensch ja generell ein häufiger Faktor für eine Gewichtszunahme zu sein...macht es da Sinn, das Tier dauerhaft auf ein Minimum an Nährstoffen runterzufahren? Und ggf. das Tier ständig mit Medis vollzupumpen, weil sie Haarballen o.ä. anbahnen? Irgendwie scheint mir da fast die ganze Heimtierhaltung (und die damit verbundenen Einschränkungen) das eigentliche Dilemma.

    Letzendlich finde ich es immer schwer bzw. unmöglich, einen Kompromiss an einem Ideal zu messen. Also sollten einfach alle, die nach einer guten Lösung suchen, rausgehen und pflücken

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cerena
    Registriert seit: 22.02.2011
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    Zitat Zitat von UlrikeS Beitrag anzeigen
    Ich denke mal:
    Salate
    Wirsing / chinakohl usw.
    Zweige mit Blättern
    jede Form von Wiese

    grob beschrieben


    Ja richtig. Deswg schrieb ich ja auch dass ein Großteil meiner Ernährung, bzw der der Kaninchen, bei mir Salate ausmachen. Dazu auch Kohlrabiblätter, Kräuter u.s.w.
    Grünzeug halt

  10. #10
    Streber-Tussi mit Charme Avatar von Taty
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    Beiträge: 3.959

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    Ich habe bezüglich Fütterung diesen Sommer eine ganz spektakuläre Erfahrung gemacht: jedes Kaninchen ist anders

    Fred hatte ständig kleine und grössere Aufgasungen, die Sab-Flasche war im Dauereinsatz, alle 4-8 Wochen, des Rätsels Lösung bei ihm war Heu Er braucht viel Heu und seitdem ich, was sich eher zufällig entwickelte, noch eine zweite Heukiste in nem anderen Raum der Wohnung aufgestellt habe, frisst er davon viel mehr, böbbelt fast doppelt soviel als vorher und hatte seit 4 Monaten kein Bauch mehr.

    Merle wiederrum frisst ne grosse Ladung Frifu, springt dann ins Klo und setzt nen Berg Böbbel ab

    Und richtig toll ist, das die Tiere das selber wissen. Merle hockt lieber am Frifunapf, Fred lieber in eine seiner Heukisten.

    Frifu bekommen sie ne ordentliche Portion, aus mindestens 10 verschiedenen Sorten, die durchaus so im Schnitt 5 Stunden ausreicht.

    Dazu gibts täglich Apfelzweige, 2-3 mal die Woche ne handvoll Kräuter, Blüten, Blätter und ich denke, bei den beiden Tieren, die ich jetzt habe, ist das ein guter Weg.
    Liebe Grüße

    Taty

  11. #11
    Pfluni´s und Buddy´s Mami ;O) Avatar von Möhrchen
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    ..das ist mir auch schon aufgefallen..das Fluni viel lieber am FriFu hockt und Buddy im Heu..ich dachte immer der kleine Teufel will zuerst Frifu mampfen und läßt in da nich hin
    Aber wenn sie mal nich zuerst da ist...geht er auch erst ins Heu.

    Im Sommer fütter ich ad Lib Wiese..was gut funktioniert da ich eine Blasenpatientin hier habe. Auch früher hab ich quasi ad Lib im Winter gefüttert..also so, das immer ein bissel noch da ist wenn ich wieder reingugg.

    Fluni sieht zwar moppelich aus, hat aber seit dem sie bei mir ist nicht wesentlich zugenommen..mal 50-100gr mehr..die beim nächsten TA-Besuch wieder weg waren.

    Allerdings fütter ich immo viel Grünkohl (langsam angefüttert, gestgestellt, das es super vertragen wird) dazu Romanasalat, Spitzkohl, Kohlrabiblätter usw...Möhre hab ich reduziert..die ist auch immer zuerst weg.

    Fluni hatte erst 1x eine Bauchgeschichte vor zwei Jahren mein ich. Seitdem zum Glück nicht wieder...wenn heir was ist, dann ist es stets die Blase (mittlerweile kenn ich den Unterschied sehr genau und kann ihn an ihrem Verhalten ablesen). Selbstverständlich gehts bei keiner baldigen Genesung dann ab zum TA.
    Geändert von Möhrchen (09.12.2011 um 09:18 Uhr)
    "Ich habe eiserne Prinzipien.
    Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere."

    Groucho Marx


  12. #12
    Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft! Avatar von PüLo
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    Zitat Zitat von Cerena Beitrag anzeigen
    Ich habe im allgemeinen immer wieder den Eindruck, dass dies aber gerade bei sehr Gemüselastiger Ernährung der Fall ist.
    Gut, du schreibst jetzt auch von GEMÜSE AD Lib, daher würde mich interessieren ob du da jetzt persönlich nicht differenzierst zwischen Gemüse und blättriger FriFu Ernährung.
    Richtig, ich bezog mich bewusst auf die Gemüse-AL, da diese hier und in vielen anderen Kaninchenforen ja anfangs den Hype auf ihrer Seite hatte. Das Umdenken des Umdenkens bzw. die Differenzierung der unterschiedlichen AL-Formen kommt ja jetzt erst seit kurzer Zeit auf.
    Ich schrieb aber auch, dass ich einer Wiesen-AL positiv entgegenstehe.
    Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Aurelius Augustinus

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  13. #13
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Zitat Zitat von PüLo Beitrag anzeigen
    Das Umdenken des Umdenkens bzw. die Differenzierung der unterschiedlichen AL-Formen kommt ja jetzt erst seit kurzer Zeit auf.
    Ich glaube fast, es ist umgekehrt. Seit ich mich erinnern kann, wurde "Gemüse al" anders beschrieben, als es sehr häufig praktiziert wird. Es scheint so, als wurde von vorne herein oft anders interpretiert bzw. "Überlegungen vereinfacht". Eine Findungs- und Entwicklungsphase sozusagen

    Das ist z.B. das erste "Konzept", das die Aktiven sich zu dem Thema überlegt hatten. Vor über einem Jahr wollten wir das Mal als Anregung, die "neuen Entwicklungen" begleitend, posten. Wir haben es dann aber verworfen, weil wir dachten, das kommt vielleicht doof rüber und wird nicht als Anregung wahrgenommen, sondern als neue "KS-Regel"

    Unveränderte Fassung von 2010:

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Fütterungsvorschläge

    Kaninchen ernähren sich in freier Wildbahn in erster Linie von frischen, blättrigen Pflanzenbestandteilen nach Verfügbarkeit und Bedarf. Eine optimale Fütterung in Heimtierhaltung ist schwierig, wenn der Mensch für die Tiere vorselektiert und das Futter rationiert. Des Öfteren gehen fütterungsbedingte Mangelerscheinungen und Verdauungsprobleme damit einher.

    Der nachfolgende Fütterungsvorschlag versucht, einer artgerechten Ernährung nahe zu kommen, indem er domestizierten Kaninchen ermöglicht, so gut es geht nach Bedarf aus einem ständig vorhandenen, frischen, abwechslungsreichen Futterangebot zu selektieren. Wir bitten euch, diese Empfehlung nicht dogmatisch als feste, unantastbare Richtlinie zu betrachten, sondern vielmehr als einen Fütterungsvorschlag, der nach bestem Gewissen basierend auf unserem aktuellen Wissensstand und eigenen Erfahrungen verfasst wurde.

    –––––––––––––––––––––––––––––

    WIESENFÜTTERUNG: Gräser, Küchen- und Wildkräuter, Blüten, Zweige, Gemüse, Obst, Heu, Pilze, Sämereien nach Bedarf

    Ein Futterangebot, das sich möglichst nahe an ihrer natürlichen Ernährung orientiert, wird den Kaninchen am Meisten gerecht. Idealerweise werden die Tiere Schritt für Schritt langsam an eine abwechlsungsreiche vielfältige Mischung aus frischen Gräsern, Kräutern und Blüten gewöhnt und können wie ihre wilden Artgenossen jederzeit nach Bedarf selbst entscheiden, welches Kraut sie wann zu sich nehmen. Da Kaninchen in freier Natur ihre Nahrung je nach Verfügbarkeit bedarfsgerecht selektieren, sollte so ausreichend und abwechslungsreich gepflückt werden, dass zwischen den Fütterungsintervallen jeweils ein Großteil der wilden Wiese an gemischtem "Ausschuss" übrig bleibt, also die Möglichkeit zur Selektion für alle Tiere jederzeit besteht. Auch frisches Gemüse kann gänzlich zur freien Auswahl angeboten werden werden, zusätzlich sollte hochwertiges Heu immer zur Verfügung stehen. Obwohl die Tiere bei dieser Form der Ernährung einen Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfes über das Frischfutter decken, muss frisches Wasser in einem sauberen Napf immer zur Verfügung stehen.

    Nahrungsergänzend bieten sich frische, ungespritzte Zweige und Rinde, frisches Obst, Wurzeln, Pilze, sonnengetrocknete Pflanzen/Laub (beim Sonnentrocknen wird von Pflanzen wichtiges Provitamin D2 synthetisiert), getrocknete Kräuter und Blüten (z.B. insofern sie nicht frisch zur Verfügung stehen) sowie – je nach Energiebedarf – Kleinstmengen an geeigneten Sämereien und verträglichem Getreide an.

    Gepflücktes sollte immer von unbewirtschafteten / ungedüngten Wiesen stammen und kann mit Erde angeboten werden; Tonminerale sind z.B. in der Lage, Giftstoffe zu binden und werden von Kaninchen daher in freier Wildbahn gerne ab und an aufgenommen. Da Erde u.a. die Nährstoffaufnahme behindert und Wasser entzieht, sollte sie jedoch niemals gezielt als alleiniges Futtermittel eingesetzt werden, sondern lediglich zwanglos einhergehend mit einem abwechlsungsreichen vielfältigen Gemisch an frischem Grün.

    Die Selektionsmöglichkeiten unserer Hauskaninchen sind normalerweise eingeschränkter, als die ihrer wilden Artgenossen, wenn der Halter für die Tiere eine Vorauswahl trifft. Wir raten daher jedem, sich vorab zu informieren, welche Pflanzen und Pilze unter welchen Bedingungen zu Vergiftungen führen.



    –––––––––––––––––––––––––––––

    KEINE / KAUM PFLÜCKMÖGLICHKEITEN: Frische Kräuter, blättriges / krautiges Frischfutter, Gemüse, Heu, Obst, Gräser, Blüten, Zweige, Pilze, Sämereien nach Bedarf

    Steht frische Wiese nur eingeschränkt oder schwer zur Verfügung, geht damit eine suboptimalere Fütterung einher. Frische Küchenkräuter aus dem Supermarkt stellen hier eine gute Futtermöglichkeit dar, leider bei einer entsprechenden Menge auch eine finanziell sehr kostspielige. Auf Wochenmärkten oder in türkischen Gemüseläden sind frische Kräuter des Öfteren zu erschwinglicheren Preisen in Großgebinden erhältlich. In ein feuchtes Tuch gewickelt, lassen sich diese ein paar Tage im Kühlschrank auf Vorrat gut lagern. Abwechslungsreiches, blättriges / krautiges Frischfutter wie beispielsweise ungespritztes Gemüsegrün oder Salate sorgen für die so wichtige Flüssigkeitszufuhr und das für eine gute Verdauung möglichst große, "blättrige" Nahrungsvolumen, wobei die meisten Salatsorten in Sachen Nährstoffe und Struktur leider nicht wirklich mit frischen Gräsern und Kräutern mithalten können. Ein vielfältiges Angebot an frischem Gemüse sollte den Tieren ebenso wie hochwertiges Heu immer zur Verfügung stehen. Im Optimalfall können die Kaninchen auch bei dieser Fütterung nach Bedarf jederzeit aus frischen Futtermitteln mit blättriger / krautiger Struktur, Gemüse und Heu wählen. Die Möglichkeit zur Selektion hat auch hier täglich einen gemischtem "Ausschuss" zur Folge, was sich vorteilig für die Gesundheit der Tiere und leider nachteilig in Hinblick auf Kosten und Nahrungsmittelverwertung auswirkt. Gemüsegrün wie beispielsweise Kohlrabiblätter und Möhrengrün ist häufig auf Wochenmärkten oder im Supermarkt (nach Absprache) auch kostenlos erhältlich. Auch zusätzlich gepflückte Gräser, Kräuter und Blumen kommen Kaninchen und Geldbeutel zugute. Auch bei dieser Fütterung sollten die Kaninchen langsam an ungewohnte Futtermittel & Mengen gewöhnt werden. Gerade Tiere, die bislang ihr Frischfutter sehr rationiert erhalten haben neigen in den Anfangszeiten oft dazu, aus falscher Gewohnheit Frischfutter unverhältnismäßig schnell und in rauen Mengen herunterzuschlingen, was Verdauungsprobleme zur Folge haben kann. In der Regel klappt eine langsame Umstellung mit Hilfe von vielen, kleinen, über den Tag verteilten und sich steigernden Portionen sehr gut.

    Nahrungsergänzend bieten sich auch hier frische, ungespritzte Zweige und Rinde, frisches Obst, Wurzeln, Pilze, sonnengetrocknete Pflanzen/Laub, getrocknete Kräuter und Blüten sowie – je nach Energiebedarf – Kleinstmengen an geeigneten Sämereien und verträglichem Getreide an.

    Auch hier ist es ratsam, sich mit der Wirkungsweise oder möglichen Giftigkeit einzelner Futtermittel vorab auseinander zu setzen.


  14. #14
    Erfahrener Benutzer Avatar von Cerena
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    Zitat Zitat von PüLo Beitrag anzeigen
    Richtig, ich bezog mich bewusst auf die Gemüse-AL, da diese hier und in vielen anderen Kaninchenforen ja anfangs den Hype auf ihrer Seite hatte. Das Umdenken des Umdenkens bzw. die Differenzierung der unterschiedlichen AL-Formen kommt ja jetzt erst seit kurzer Zeit auf.
    Ich schrieb aber auch, dass ich einer Wiesen-AL positiv entgegenstehe.
    Ok, hat mich jetzt interessiert.
    Wie gesagt habe ich diesen Hype ja gar nicht mitbekommen, sondern Anfang letzten Jahres begonnen die Kaninchenseiten zu wälzen :-)

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