Hallo Foris!
Wir haben heute einen Unfall gehabt. : (
Ich erzähle kurz von vorn:
Kusko war von 2007 bis 2009 unser Kaninchen. Dann bekamen wir beide ja plötzlich einen Schub Hashimoto, wussten nicht was los war und konnten allein die Tiere nicht mehr versorgen.
In dieser Zeit bekam Kusko ein neues Zuhause.
Inzwischen sind wir mit den richtigen Medikamenten einigermaßen eingestellt und da Mäxchen, Kuskos Partner in seinem neuen zuhause plötzlich an EC gestorben war, wollte die neue Besitzerin ihn uns wiedergeben.
Teils waren wir sehr betroffen von der ganzen Situation, und auch das Kusko nun wieder entwurzelt würde, aber wir freuten uns auch auf ihn- zudem ist alles besser als Tierheim.
So kam er zu uns und fraß erstmal nicht. Außerdem ist er sehr dick geworden dort.
Er wollte weder Heu, noch Möhren, noch Sellerie oder sonstwas anrühren, nur seinen Süßkram- Blüten, Körner, "Loftys" und all so ein ungesundes Zeug war wohl, laut unseren Infos, sein Hauptnahrungsmittel.
Wir gaben gezwungenermaßen erstmal weiter und legten immer größere Teile gesundes Futter dazu.
Er wurde zwar wieder etwas munterer und leckte unsere Hände, kletterte in der Küche beim Freilauf auf uns herum, sobald wir auf dem Boden saßen, aber er fraß immer noch nicht ordentlich.
Er bekam Darmprobleme und Depressionen- anfangs hielten wir ihn einzeln, weil wir sicher gehen mussten, dass er uns nichts in die Gruppe schleppt. Wir ließen den Kot untersuchen (alles okay) und beobachteten ihn.
Gestern war es soweit, er sollte in die Gruppe.
Wir haben in den letzten Tagen das Zimmer neu gemacht (den Teppich ausgewechselt) und dann gestern Nahcmittag alle zusammengestopft. Das übliche Gekloppe ging los.
Aber Kuskos Bauch wurde endlich weicher. Dabei fiel mir auch zum ersten Mal beim Tasten etwas komisches auf, ich dachte aber, dass es noch harte Kotreste wären und wollte das ein paar Tage beobachten.
Gegen Abend beruhigte sich unsere Gruppe auch. Nachts gabs noch vereinzeilte Höhepunkte (von 1 bis 4 Uhr). Dann war soweit ruhig.
Nun das erste Problem: Kusko ist total aggressiv. Er greift jedes Kaninchen an, dass ihm zu nahe kommt. Wie ein kleiner Berserker. Wir hatten ihn ganz anders in Erinnerung : ( Sanftmütig, und fröhlich und total lieb und aufgeschlossen!
Er benimmt sich, als hätte er Jahrelang keine anderen Kaninchen gesehen, was laut der anderen Besitzerin ja nicht der Fall war.
Die Gruppe selbst hat ihn gut aufgenommen, wollten stuppsen kommen und sich neben ihn setzen, aber er greift sofort alle an. Sogar die Weibchen und auch die Ninis, die sich devotieren. Alle!
Sogar meine Frau O_o Im Zimmer war er nicht mehr zu halten.
Ruhe war dann aber, solange Kusko sich verkroch. Wir legten Futter neben ihn, damit er zumidnest etwas hatte.
Dann gab es heute diesen Unfall.
Das war ein Schreck. Ich hatte Geräusche gehört und bin schnell hin. Da saß Kusko unschuldig und guckte nur. Nachtschatten, ein Ninchen in seiner Größe (beide eher winzig), wollte an ihm vorbei, da stürtzte sich Kusko auch wieder drauf. Beide wirbelten sich gegenseitig durch die Luft und dann lagen sie einen Moment da auf der Seite liegen, hatten sich auch weider gelöst (waren also nciht mehr ins Fell verbissen). Das ging alles sehr schnell, ich kam nichtmal ins Zimmer.
Ich kannte das ja schon, die erschrecken sich ja und bleiben deswegen einen Moment erschrocken liegen. Nachtschie sprang auch sofort wieder auf und rannte weg, während Kusko sich mühsam aufrappelte und die Beine merkwürdig mit gebogenem Rücken an sich zog, dann begann er zu schreien (immer wieder kurze Schreie) und versteckte sich in einem Häuschen, wo er weiterschrie.
Ich bin schnell rein und hob das Häuschen an, dort, an Ort und Stelle hatte ich ihn erstmal auf die Seite gelegt, damit er sich beruhigt (er hörte dann auch auf zu schreien), dann hab ich die Beine abgetastet und nach Brüchen gesucht, dann hatte ich die Befürchtung eines Wirbelsäulenbruchs, habe ihn vorsichtig hochgehoben und den Gegendruck der Beine überprüft. Beide Beine drücken etwas gegen, also ganz gelähmt ist er nicht, die Bandscheibe drückt ihm vermutlich auf die Nerven, denn er zog sie trotz allem irgendwie nach und konnte nicht mehr drauf stehen.
Wir sind sofort zum Tierarzt (unsere Stammpraxis in DORTMUND)! Dort blieb er dann auch, weil gerade Mittagspause war, wir sollten ihn Abends abholen. Meine Schwiegermutter bringt ihn gleich.
Die TÄ hat geröngt und ein Abstand zwischen den Wirbeln hinten bei der Lendenwirbelsäule ist etwas kleiner als die anderen, die Wirbelsäule selbst ist glücklicherweise in Ordnung. Er hat laut ihr aber kein Schmerzempfinden an den Beinen. Ich überprüfe das nachher nochmal selbst, wenn er wieder hier ist, weil er ja gegengedrückt hatte. Ich kann mir noch vorstellen, wenn es wirklich die Bandscheibe ist, dass das erst nach und nach angeschwollen war und er jetzt wirklich kein Gefühl mehr drin hat und vorhin schon noch.
Er bekam Cortison und soll jeden Tag Vitamin B kriegen. Außerdem Ruhe.
Ich hab überall rumtelefoniert (Duisburg Kaiserberg Tierklinik und ein Spezialist für Tier-Neurologie), viel mehr kann man wohl wirklich nicht machen.
Man kann jetzt ein MRT machen, dass dann vermutlich auch nichts weiter zeigt, operieren tut man bei Kaninchen sehr selten. So wurde es mir von allen drei Seiten erklärt.
In einer Woche wissen wir, ob er sich wieder erholt.
Wir können nur warten.
Im Schlimmstfall ist es ein Rückenmarksinfarkt, der nicht heilbar ist.
Zur zweiten Sache:
Beim Röntgen hat die Tierärztin einen riesigen Blasenstein entdeckt. 1cm mal 2cm. Der muss rausoperiert werden. Aber erst nach der Woche, wenn wir wissen, dass es mit der Lähmung wieder wird.
Dieser Blasenstein kommt von falscher Ernährung, sagt die TÄ.
http://www.diebrain.de/k-blase.html
"Es gibt verschiedene Zusammensetzungen bei Blasensteinen, am häufigsten kommen kalziumhaltige Blasensteine vor. Es wird vermutet, dass die Tiere eine Prädisposition aufweisen müssen um Blasensteine zu bekommen. Ein Überangebot von Kalzium durch Konzentratfütterung (Pellets, Trockenfutter, zu viele Trockenkräuter) und eine verminderte Aufnahme von Flüssigkeit verstärkt dann die Gefahr von Blasensteinen. Blasensteine verursachen meist Schmerzen und Blut im Urin."
Uns war jetzt nichts aufgefallen, aber vielleicht konnte er es auch gut verstecken. Eine kleine Verdickung war mir beim täglichen Tasten in seinem Bauch schon aufgefallen, aber ich dachte, das wäre harter Kot. Mit so einem Blasenstein hätte ich nicht gerechnet.
Da wohl doch Blut mit rauskommt (als die TÄ gedrückt hat, kam wohl), bekommt er Antibiotika dagegen.
Ehrlich, wir haben beim Saubermachen kein Blut im Urin gesehen... Zumal folgendes noch dazu kommt:
Die Besitzerin hatte den Urin, laut ihrer Aussage, kurz, bevor sie Kusko zu uns brachte beim TA untersuchen lassen. Hätte der nichts feststellen müssen? Übrigens war diese Urinuntersuchung, um feststellen zu können, ob er EC hat Oo Ich glaube nicht, dass das so funktioniert. Ich rufe da morgen mal an und harke nach.
Wie schnell kann sich ein so großer Urinstein bilden?
Wir müssen schauen, dass wir das jetzt irgendwie hinbekommen...
Wir verstehen einfach nicht, wieso Kusko so aggressiv alle angefallen hat. Und so hartnäckig. Normalerweise verschwinden solche Aggressionen nach einiger Zeit und das Kaninchen findet seinen Platz in der Gruppe. Wir kennen Kusko so nicht, wir sind total schockiert über das Verhalten. Vielleicht ist er ja wegen der Schmerzen des Blasensteins so aggressiv.
Das wissen wir ja nicht...
Seit er vorhin raus ist, ist Ruhe im Zimmer... Aber wir haben ihn trotzdem lieb udn wollen alles für ihn tun! Wir hoffen, dass er wieder sanftmütiger wird, wie früher.
Jedenfalls wollten wir vor allem fragen, ob jemand schonmal ein Kaninchen mit Querschnittslähmung hatte und uns sagen kann, ob wir irgendwas für ihn tun können. Physiotherapie oder so und wie man die macht.
Oder ob jemand einen anderen Tipp für uns hat!
Eine Katastrophe nach der anderen...
Über ein paar nette Antworten, würden wir uns sehr freuen!
MfG,
~K und J~ (Ninchenmamis)
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