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Thema: Mythen in der Kaninchenernährung – 15. Artnahe Zutaten machen Leckerlis gesund #466

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Alexandra D.
    Registriert seit: 02.12.2008
    Ort: NRW
    Beiträge: 149

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    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Mythos 7: Apfelkerne (und Birnenkerne...) enthalten giftige Blausäure und müssen daher vor dem Füttern aus den Äpfeln unbedingt entfernt werden

    Stimmt das?


    Apfelkerne enthalten zwar Amygdalin, ein cyanogenes Glycosid, das beim Kontakt mit Wasser (wie z.B. Speichel) Blausäure abspaltet. Allerdings können sie dennoch bedenkenlos mitgefuttert werden, da ein Kaninchen in relativ kurzer Zeit schon unrealistisch große Mengen / ganze Berge an Kernen futtern müsste, damit überhaupt eine toxische Wirkung eintritt, was praktisch unmöglich ist.

    ----

    Die Natur sieht sogar vor, dass Tiere Pflanzensamen aufnehmen, und sie dann (möglichst unverdaut) wieder ausscheiden. Dadurch findet eine Verteilung der Samen statt, die ein neues Pflanzenwachstum oft erst ermöglicht. Deshalb bieten die Pflanzen ihre Früchte in besonders schmackhaften Hüllen an, wie beispielsweise in Form eines Apfels, um für die Tiere an Attraktivität zu gewinnen. Würden die Tiere dabei vergiftet, wäre das auch für die Pflanze kontraproduktiv.
    Hallo,

    ich hätte nochmal eine theoretische Frage dazu.

    Wieviel Kerne (g oder kg) müsste ein Kaninchen zerkauen, um sich zu vergiften?

    Beim Menschen sind es angeblich eine Tasse voll zerkauter Apfelkerne. Kann man das einfach runterrechnen oder spielen da noch andere Faktoren mit?

    LG
    Alex

  2. #2
    Neuer Benutzer Avatar von Gelfling
    Registriert seit: 09.05.2008
    Ort: Bremen
    Beiträge: 27

    Standard

    Hallo,

    Ich hatte vor Jahren mal rum gerechnet zum
    Thema Blausäure aus Apfelkernen und
    hab mal meine Beiträge dazu rausgesucht.
    Da kannst dir das ja selber zusammen rechnen.
    Mir ging es damals vor allem daraum aufzuzeigen das ein Kaninchen wohl kaum die Menge an Apfel samt Kerne schafft um sich zu vergiften.

    Alle Angaben ohne Gewähr!

    *************************
    Pro 1kg Apfelkerne ist unter 1mg Amygdalin enthalten.
    500mg Amygdalin können bei Aufspaltung 30mg Blausäure freisetzen.
    (Quelle http://www.uni-potsdam.de/u/ewi/Eto [...] Amygdalin%20apfelkerne%22 und
    http://www.uni-leipzig.de/~pharmk/l [...] %22Cyanid%20apfelkerne%22 )

    Nehmen wir mal einfach mal 5g Apfelkerne.
    Darin sind dem nach grade mal 0,005mg Amygdalin.
    Diese 5g Apfelkerne können also grade mal 0,0003mg Blausäure frei setzen
    (sofern ich mich nicht verrechnet habe ).
    Ich habe jetzt leider keine Angaben zu Kaninchen gefunden aber die minimal letale Dosis von Blausäure wird hier http://www.vetpharm.unizh.ch/clinitox/toxdb/KLT_060.htm
    bei 2 mg/kg Körpergewicht fest gemacht.

    So und damit wir auch alles hübsch beisammen haben opfere ich mich jetzt und esse einen Apfel, aber nehme ihn zuvor mal auseinander
    Da haben wir in diesem Apfel nun 5 Apfelkerne die
    zusammen auf meiner Feinwaage
    0,18g wiegen.
    ****************************

    Je nach Quelle für den Gehalt an Blausäure müsste ein Kaninchen von 2kg mind. rund 25 - 16000 Äpfel fressen (angesetzt bei der niedrigsten letalen Dosis, leider fand ich auch hier keine Kaninchenspezifische) von denn es die Kerne dann auch zerkaut mit frisst und das in angemessenem Zeitraum denn die Blausäure wird im Körper auch wieder abgebaut
    (biologische Halbwertszeit beim Hund- zu Kaninchen fand ich da keine speziellen Abgaben-
    z.B. liegt bei 19 Stunden).

    *****************************

    Grüße Gelfling

  3. #3
    Flöcki for President! :) Avatar von Fisch
    Registriert seit: 06.07.2006
    Ort: bei FFM
    Beiträge: 1.255

    Standard

    Ok, dann fütter ich die Kerne wenns außen nicht grün ist mit. Das wird er toll finden. Danke Euch!

  4. #4
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Danke, Gelfing!

    Hier auf S.5 sind einige (Blausäure-)Angaben bzgl. Kaninchen:
    http://www.toxcenter.de/stoff-infos/b/blausaeure.pdf

  5. #5
    Rentier Avatar von Bunny
    Registriert seit: 12.11.2006
    Ort: Berlin-Spandau
    Beiträge: 3.799

    Standard

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Danke, Gelfing!

    Hier auf S.5 sind einige (Blausäure-)Angaben bzgl. Kaninchen:
    http://www.toxcenter.de/stoff-infos/b/blausaeure.pdf

    Hierzu muss ich was anmerken bzw. fragen:
    Lt. diesem Link sind für Weidetiere folgende blausäurehaltige Pflanzen gefährlich:
    Johnsongras, Wiesen-Rispe, Sudangras, Pfeilgras, wolliges Honiggras, Quellgras, Binsen, Weißklee, Quecken, Ackerhahnenfuß, Klatschmohn, Holunder.

    Toxilogisch bedenklich sind Blausäureglykosidgehalte von mehr als 0,2 %.

    Jetzt hab ich mal in Wikpedia geschaut:
    Die Wiesen-Rispe, das Sudangras und Quellgras gehören zur Gattung der Süßgräser.
    Und grad auch die Süßgräser sind ja sowohl in getrockneter Form (Heu) als auch als Frischgräser Speise unserer Ninchen.
    Diese Gräser haben ja auch Samen.

    Nun frag ich mich gerade ob man solche Gräser überhaupt noch sammeln, bzw. füttern sollte.
    Und wie siehts denn dann mit Grassamen-Mischungen (nicht die als Aussaat für den Rasen) aus, kann man die denn überhaupt noch unbedenklich füttern ???
    Geändert von Bunny (04.07.2011 um 21:39 Uhr)
    Charly*1997+25.1.06, Nomi*2004+3.11.08, Hoppel*2003+3.8.12, Wanja*2004+2.9.13 Lea *2008 +15.10.2018 Felix * 2008 +12.04.2019

    Ihr habt mir soviel gegeben, dafür danke ich euch

  6. #6
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
    Ort: Im Süden
    Beiträge: 3.991

    Standard

    Wenn du ganz normal / nicht super einseitig fütterst, ist das völlig unproblematisch . Ich glaube, für Weidetiere (die meist schon bei wesentlich geringenen Dosen reagieren, als Kaninchen), soll der Weißkleeanteil auf der Wiese beispielsweise nicht über 30% liegen. Und so einseitig füttert hier ja hoffentlich keiner

  7. #7
    Rentier Avatar von Bunny
    Registriert seit: 12.11.2006
    Ort: Berlin-Spandau
    Beiträge: 3.799

    Standard

    Zitat Zitat von Simone H. Beitrag anzeigen
    Wenn du ganz normal / nicht super einseitig fütterst, ist das völlig unproblematisch . Ich glaube, für Weidetiere (die meist schon bei wesentlich geringenen Dosen reagieren, als Kaninchen), soll der Weißkleeanteil auf der Wiese beispielsweise nicht über 30% liegen. Und so einseitig füttert hier ja hoffentlich keiner


    warum reagieren Weidetiere bei meist wesentlich geringeren Dosen mehr als Kaninchen ?
    Irgendwie will mir das nicht in den Kopf.
    Ein Weidetier hat doch viel mehr Masse als ein Kaninchen, da müßte das doch grad umgekehrt sein, oder ?

    Ich mein 0,2 % toxilogisch bedenklich bei Weidetieren, da müßte die Zahl bei Kaninchen weitaus niedriger angelegt sein ?
    Charly*1997+25.1.06, Nomi*2004+3.11.08, Hoppel*2003+3.8.12, Wanja*2004+2.9.13 Lea *2008 +15.10.2018 Felix * 2008 +12.04.2019

    Ihr habt mir soviel gegeben, dafür danke ich euch

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.06.2008
    Ort: Saarbrücken
    Beiträge: 2.392

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    Nach der Heilkräuterliste könnt man auch Holunderblüten verfüttern ?

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Avatar von kleiner Stern
    Registriert seit: 25.02.2010
    Ort: Wülfrath
    Beiträge: 896

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    Zitat Zitat von animal Beitrag anzeigen
    Nach der Heilkräuterliste könnt man auch Holunderblüten verfüttern ?
    Holunderblüten sind auf jeden Fall auch für Menschen genießbar. Ich mache sie in Teig und dann in der Pfanne... hmmmm ...lecker....

    Aber für Kaninchen weiß ich nicht.
    Moni

  10. #10
    Lieber heimlich lustig als unheimlich lächerlich Avatar von Annika S.
    Registriert seit: 15.05.2007
    Ort: Niederrheinisches Tiefland
    Beiträge: 3.114

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    Zitat Zitat von animal Beitrag anzeigen
    Nach der Heilkräuterliste könnt man auch Holunderblüten verfüttern ?
    Mir ist bekannt, dass Holunder (gesamt) schwach giftig ist und daher nicht an Kaninchen verfüttert werden sollte.

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