Mythos 5: Heu ist gesünder, ungiftiger und weniger belastet als Wiese (oder Kräuter & Gräser in der Stadt)


Nein. Bei der Sammlung von frischen Kräutern wissen wir immer, wo das Futter der Kaninchen her kommt. Keiner wird direkt an einer Hauptverkehrsstraße oder an der Autobahn sammeln. Auch „Hunde-Toiletten“ oder Wiesenränder an Hundespazierwegen werden wir meiden.

Heu ist die größte „Unbekannte“ in der Ernährung der Kaninchen. Die wenigsten von uns wissen, wo das Heu geerntet wurde, das wir als Ballenware oder schön verpackt in Tüten kaufen. Lag die Wiese an einer Hauptverkehrsstraße? Leben auf dieser Wiese Wildkaninchen? Ist diese Wiese eine beliebte Hunde-Toilette? Das Alles wissen wir nicht. Nicht selten werden in gekauftem Heu Kot, Unrat und tote Tiere gefunden...

Wer selbst sammelt, wird unbekannte Pflanzen weitgehend aussortieren oder gar nicht erst mitnehmen. Doch wer kontrolliert schon sein Heu akribisch auf Giftpflanzen? Einige giftige Pflanzen (z.B. Jakobskreuzkraut) verlieren auch während des Trocknens ihre Giftwirkung nicht.

Ein weiterer unbekannter Faktor ist die Trocknung und Lagerung des Heus. Bei nichtsachgemäßer Behandlung können sich Schimmelsporen verbreiten, die weder sicht- noch riechbar sind.

Bei artenreicher Grünfütterung wird von den Kaninchen relativ wenig Heu gefressen, sollte aber dennoch in ausgezeichneter Qualität dauerhaft zur Verfügung stehen.