Bis vor einer Weile habe ich auch solche Kekse gebacken bzw. gedörrt, weil die Kaninchen sie mochten und ich Spaß daran hatte, verschiedene Leckerlies selbst zu produzieren. Ich dachte, wenn ich sorgfältig Zutaten auswähle, die ich für geeignet halte und welche die Nins sonst auch gerne fressen, kann ich eigentlich nichts falsch machen. Ich fand das besser, als derartige Leckerlie zu kaufen, weil ich wusste, was drin war und wo die Zutaten herkamen. Teilweise hatte ich die Kräuter dafür auch selbst angepflanzt. Mittlerweile ärgere ich mich darüber, denn ganz so unkritisch wie damals sehe ich das inzwischen nicht mehr.
Je mehr die ursprünglichen Zutaten weiterverarbeitet werden, desto problematischer wird es normalerweise für die Nins, diese zu verdauen. Frischer Löwenzahn wird besser verdaut als getrockneter und je weiter er verarbeitet wird, desto länger ist er i.d.R. im Magen / Darm unterwegs, weil die Struktur der Zutaten mit jedem Verarbeitungsprozess leidet. Vitamine und Nährstoffe gehen dabei auch immer mehr verloren. Wenn man aus guten Zutaten Leckerlies formt entstehen auch feine Brösel, die man automatisch "mitreinpanscht". Bei losen getrockneten Kräutern werden die nicht mitgefuttert, im Leckerlie haben die Nins keine Wahl. Solche Brösel sind mitunter ganz schön lange im schwach bemuskelten Verdauungstrakt unterwegs und führen wenn es ganz dumm läuft zu Aufgasungen.
Dazu kommt, dass wenn man Zutaten zusammenpresst, die Kaninchen alles mitfressen müssen und nicht gut selektieren können. Somit kann es sein, dass sie ungewollt Nährstoffe aufnehmen, die ihnen in dem Moment mehr schaden, als nützen, weil sie an etwas anderes aus dem festen Gemisch rankommen wollen. Finde ich nicht so doll, auch wenn es "nur" Leckerlies sind. Ich gebe mittlerweile lieber alles einzeln und rate von gepanschten Leckerlie ab. Macht zwar weniger Spaß, finde ich aber gesünder und artgerechter

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