Ich habe von Anfang an "entnervt" gelesen und finde, dass das auch besser in den Kontext passt. Denn es ist nunmal leider Realität, dass einem die Tierchen hin und wieder den letzten Nerv rauben und einem der Stress über den Kopf wächst. Das kennen mein Mann und ich, bei meiner Mutter war es zeitweise richtig extrem. Was uns am meisten geholfen hat, war konsequent Abläufe zu vereinfachen.
Beispiele:
1) Lumi bei meiner Mutter hat keine Schneidezähne mehr. Meine Mutter hat anfangs abends immer alles Futter aus der Kühlung in die Küche, geschnibbelt und dann ins Gehege auf einem Futter-Teller drapiert. Lumi hat auf den Teller gepüschert, Lego ihn daraufhin noch herumgeschmissen. Heu in Raufe oder Kloschale wurde ignoriert oder bepullert.
--> Jetzt geht meine Mutter mit einer tragbaren und handlichen Raufe (dieser Halter von IKEA, falls den jemand kennt) und einer Schere zum Futtervorrat und schneidet mal eben mit der Schere alles "handlicher", bevor sie es in die Raufe tut. --> weniger Zeitaufwand, weniger gelaufe, kein aufs Futter pullern. Heu ist in einem Katzenklo mit Streu drunter und wird regelmäßig gewechselt, aber da die Nasen nur "aufs große Klo" in dem auch die Raufe und der Trinknapf sind gehen, hält sich das in einem guten Rahmen.
2) Lore und Lillebror ins Gehege räumen war schlicht unmöglich und in ihrer Auslaufzeit haben sie alles kaputt gemacht. Das kostete Nerven, schlechtes Gewissen und Zeit jeden Abend --> Wohnzimmer rundum mit Leisten- und Tapetenschutz versehen, Kabel hoch oder verstecken, Gehege abbauen.
3) Lumi lief nur auf Teppich, haarte die aber so voll, dass quasi schon ein Notfall-Abo für Magenüberladungen notwendig war --> Teppiche weg, im Auslauf hat sie einen riesigen, der sich prima absaugen lässt.
4) Lumi und Lego waren scheu, unsicher und sobald das Gehege offen war, rannte jeder in seine Lieblings-Ecke im Wohnzimmer, einfangen unmöglich --> Gehege abgebaut, bzw wird nur als Schutzschild aufgebaut, wenn der Hund da ist. Ihre Gehegeecke ist geblieben. Dort ist der PVC, dort gibt es Futter, Wasser, Leckerchen. Weniger Stress für alle Beteiligten, sie können jederzeit in ihre Lieblingsecken und liegen immer mehr auch einfach mitten im Wohnzimmer, denn niemand schickt sie ins Gehege. Selbst wenn der Hund oder viele Menschen da sind. Sie dürfen wählen und sind sehr dankbar dafür.
Die tägliche Versorgungs-Routine dauert mittlerweile keine 10 Minuten mehr, wenn wir Lego und Lumi als Feriengäste bei uns haben sind es 15, inklusive Gesundheitscheck.
Da ich weder deine Abläufe, noch deine Tiere kenne, kann ich dir leider nichts konkret zu deinem Problem raten. Mit meinen Beispielen möchte ich dich aber ermuntern vielleicht ein wenig "auszumisten". Womöglich finden sich tatsächlich ein, zwei Dinge, die du für dich oder deine Tierchen für unabdingbar hältst, die du aber eigentlich auch sein lassen oder vereinfachen könntest. Ich wünsche dir gute Nerven und Durchhaltevermögen, aber auch den Mut ehrlich zu dir selbst zu sein![]()
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