Hallo zusammen,

hier mal ein Update. Er hat mittlerweile seine Balance größtenteils gefunden und rollt nur noch ausnahmsweise, wenn wir ihn leider ärgern mussten. Allerdings ist sein Kopf unverändert schief. Gestern beispielsweise gab es die tägliche Medizin und anschließend haben wir noch seine Krallen geschnitten. Danach ist er ein, zwei mal gekullert, doch dann war es auch wieder gut.

Danach hatten wir einen kleinen Schock, da wir nach seiner Behandlung auf unserer dunklen Stoffcouch einen komischen Fleck gesehen haben. Wischen mit einem Taschentuch hat dann gezeigt, dass es rot war. Leider können wir bei bestem Willen nicht sagen, woher das kam und was es war. An seinem weißen Bauch hätten wir es ja sehen müssen, wenn er irgendwo dort geblutet oder sogar Blut gepieselt hätte, und auch im Stall auf den Tüchern konnte man bis heute morgen nichts sehen. Auch verhaltensmäßig war er unauffällig. Möglicherweise haben wir auch mit irgendetwas gesaut, auch wenn mir gerade nichts einfällt.

Die Pinkelflecken auf seinen Tüchern hinterlassen teilweise weißliche Rückstände. Das ist uns erst in den letzten Wochen aufgefallen. Es sind auch keine großen Flecken. Leider wissen wir nicht, ob das wirklich erst seit kurzem so ist, oder ob es uns bisher nur nie aufgefallen ist. Jedenfalls ist der "frische" Urin unaufällig, nicht verfärbt und auch nicht zähflüssig.

Derzeit ringen wir mit uns, wie wir weiter vorgehen. Er hat ja nun sein Gleichgewicht größtenteils wiedererlangt und mit seinem schiefen Kopf können wir uns natürlich abfinden, solange er es ebenfalls kann.

Dass er kaum noch kullert, ist seit ca. zweieinhalb Wochen der Fall, kurz nach meinem ersten Post hier. Probeweise haben wir ihm auch schon ein paar Male seine Stalltür geöffnet, sodass er frei im Wohnzimmer herumlaufen konnte. Das hat auch ganz gut geklappt. Dabei stieß er natürlich auf Maya. Das haben wir gewagt, da sie, auch wenn wir ihn behandeln (dazu nehmen wir ihn auf die Couch), immer mal schauen kommt, ohne Drohgebärden wie Klopfen oder so, und ihm ab und an sogar das Fell und die Ohren putzt. Er ist allerdings ein sturer Esel und lässt sich das nicht immer gefallen, knurrt und verscheucht sie dann auch manchmal.

So ähnlich läuft es dann auch, wenn beide frei laufen, nur dass er hier eher noch frecher zu ihr ist - sie kommt schauen, er lässt sie entweder kurz gewähren bis es ihn nervt, oder verscheucht sie auch direkt.

Es kam auch schon vereinzelt zu Rangkämpfen, wobei sie ihn dann abrammelt. Da er selbst danach nicht anfängt zu kullern und normal weiter seine Runden läuft, sind wir auch nicht dazwischengegangen. Allerdings können wir leider nicht deuten, wohin diese Rangkämpfe führen. Sie rammelt ihn, bsi er es schafft sie abzuwerfen. Danach flieht sie, kommt manchmal kurz danach wieder zurück und nähert sich ihm mit gesenktem Kopf, den sie ihm dann hin hält. Ist das nicht ein Zeichen von Unterwürfigkeit? Er jedenfalls hat sie noch nicht abgerammelt, vielleicht würde er das aufgrund seiner Behinderung auch einfach nicht hinbekommen. Sie ist ja schon deutlich flinker als er. Er hat sich ihr gegenüber auch bisher noch nicht unterwürfig gezeigt. entweder duldet er sie halt neben sich, oder verscheucht sie. Allerdings ohne große Beißereien, mehr als ein kleines Fellbüschel ist noch nie geflogen, und sie hat eigentlich noch nie aggressiv auf ihn oder seine Eselei reagiert.

Jetzt sind wir halt wieder ziemlich ratlos, wie wir fortfahren. Wir trauen uns nicht, die beiden endgültig zusammen zu lassen, weil wir auch nicht wissen, ob es nicht zu früh wäre. Andererseits ist er nun seit ca. zweieinhalb Wochen ja echt stabil sowohl von der Körperbalance als auch vom sonstigen Verhalten her, und was das Fressen angeht, sogar schon deutlich länger. Hier im Forum wurde geraten, eine VG zu versuchen, sobald er mind. 10-14 Tage stabil ist, an anderer Stelle wurde geraten, es erst vier Wochen nach Genesung zu versuchen. Sind wir durch seinen Zustand eurer Meinung nach schon soweit, eine dauerhafte Zusammenführung wagen können?

Wann sollte man überlegen, die Medizingabe langsam auslaufen zu lassen? Nach wie vor bekommt er derzeit Panacur und Vitamin B Komplex sowie, nach dem Rat aus dem Forum hier, Cerebrum Compositum.

Die nächste Frage bezieht sich auf seinen Stall - er lebt ja seit dem Ausbruch auf Tüchern, weil er gerade zu Anfang seine Augen nicht unter Kontrolle zu haben schien und sie permanent weit aufgerissen waren. Mittlerweile hat er sie wieder im Griff - sollte er weiter auf Tüchern gehalten werden oder können wir auf Streu umsteigen, wenn wir sein Richtung Boden gewandtes Auge im Blick behalten?

Sorry für den Roman

Viele Grüße