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Thema: Pro&Contra Notimpfung bei RHD2

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
    Ort: Stralsund
    Beiträge: 3.309

    Standard Pro&Contra Notimpfung bei RHD2

    Mir tut es auch sehr leid, dass ihr das jetzt durchmachen müsst durch die Imkompetenz eines Tierarztes, dem ihr vertraut habt Ich würde hier auch dazu raten, den Tierarzt zu wechseln. Auch wenn man Kaninchen überall behandeln lassen kann, kennt sich nicht jeder Tierarzt damit aus. Kleine Heimtiere sind eine Zusatzausbildung nach dem Studium- eine Spezialisierung sozusagen-, die (mit Kosten und erheblichem Zeitaufwand verbunden) durch Schulungen und Seminare erworben werden muss.

    Zitat Zitat von Gertrud Beitrag anzeigen
    da ja dann noch einmal zusätzlich - wenn auch abgeschwächte - RHD2-Viren in den Körper gebracht werden und somit eher noch etwas "obendrauf" kommt, als dass es hilft. Die Impfung ist ja kein "Gegenmittel" sondern eben weitere Viren.
    Hier möchte ich noch einmal kurz einhaken, weil es sachlich nicht richig ist, so wie ich es verstanden habe. Filavac und Eravac sind inaktivierte Impfstoffe- auch Totimpfstoffe genannt. Man verimpft also keineswegs "abgeschwächte" Viren mit Restaktivität, sondern abgetötete. Das ist wie ein Auto ohne Motor. Da bewegt sich nichts mehr, das kann man in aller Ruhe ausschlachten und abwracken. Insofern ist es natürlich richtig, dass noch etwas "oben drauf" kommt, dass der Körper entsorgen muss, aber es besteht hier keine Vermehrungsgefahr. Aber das nur der Vollständigkeit halber.
    "Abgeschwächte Erreger", also Lebendimpfstoffe, verimpft man bei manchen Myxoimpfungen.

    P.S.: Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Tage. Ab Tag 4 oder 5 solltet ihr auf der sicheren Seite sein. Es kann aber sein, dass Pouncy als RHD2-Überlebender nun RHD2-Ausscheider ist (etwa 12 Wochen), danach kann das Virus bei 25 Grad Celcius etwa 3,5 Monate überleben, bei kühleren Temperaturen länger (4 Grad etwa 7,5 Monate, aber so kalt ist ja keine Wohnung)
    Geändert von Fellfie (24.10.2019 um 22:22 Uhr)

  2. #2
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen

    P.S.: Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Tage. Ab Tag 4 oder 5 solltet ihr auf der sicheren Seite sein. Es kann aber sein, dass Pouncy als RHD2-Überlebender nun RHD2-Ausscheider ist (etwa 12 Wochen), danach kann das Virus bei 25 Grad Celcius etwa 3,5 Monate überleben, bei kühleren Temperaturen länger (4 Grad etwa 7,5 Monate, aber so kalt ist ja keine Wohnung)
    Ja, aber wenn sich bis heute nicht infiziert wurde, so ist die Krux leider bei kontaminiertem Lebensraum, dass die Infektion auch noch morgen stattfinden kann. Dennoch würde ich persönlich dann (nach-)impfen. 7 Tage nach der Impfung ist man dann auf der sicheren Seite, sofern das Tier am Impftag gesund ist (negative Kotprobe, keine unentdeckten Krankheiten). Und ich rate hier zu Filavac, weil gut verträglich.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  3. #3
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
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    Beiträge: 10.052

    Standard

    Zitat Zitat von Katharina Beitrag anzeigen
    [Ja, aber wenn sich bis heute nicht infiziert wurde, so ist die Krux leider bei kontaminiertem Lebensraum, dass die Infektion auch noch morgen stattfinden kann. weil gut verträglich.
    Deswegen ja mein Hinweis Pouncy unbedingt aus seiner jetzigen (kontaminierten) Umgebung rauszuholen...
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  4. #4
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Katharina Beitrag anzeigen
    [Ja, aber wenn sich bis heute nicht infiziert wurde, so ist die Krux leider bei kontaminiertem Lebensraum, dass die Infektion auch noch morgen stattfinden kann. weil gut verträglich.
    Deswegen ja mein Hinweis Pouncy unbedingt aus seiner jetzigen (kontaminierten) Umgebung rauszuholen...
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  5. #5
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
    Registriert seit: 03.09.2012
    Ort: Land der Hasennasen
    Beiträge: 6.630

    Standard

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Mir tut es auch sehr leid, dass ihr das jetzt durchmachen müsst durch die Imkompetenz eines Tierarztes, dem ihr vertraut habt Ich würde hier auch dazu raten, den Tierarzt zu wechseln. Auch wenn man Kaninchen überall behandeln lassen kann, kennt sich nicht jeder Tierarzt damit aus. Kleine Heimtiere sind eine Zusatzausbildung nach dem Studium- eine Spezialisierung sozusagen-, die (mit Kosten und erheblichem Zeitaufwand verbunden) durch Schulungen und Seminare erworben werden muss.

    Zitat Zitat von Gertrud Beitrag anzeigen
    da ja dann noch einmal zusätzlich - wenn auch abgeschwächte - RHD2-Viren in den Körper gebracht werden und somit eher noch etwas "obendrauf" kommt, als dass es hilft. Die Impfung ist ja kein "Gegenmittel" sondern eben weitere Viren.
    Hier möchte ich noch einmal kurz einhaken, weil es sachlich nicht richig ist, so wie ich es verstanden habe. Filavac und Eravac sind inaktivierte Impfstoffe- auch Totimpfstoffe genannt. Man verimpft also keineswegs "abgeschwächte" Viren mit Restaktivität, sondern abgetötete. Das ist wie ein Auto ohne Motor. Da bewegt sich nichts mehr, das kann man in aller Ruhe ausschlachten und abwracken. Insofern ist es natürlich richtig, dass noch etwas "oben drauf" kommt, dass der Körper entsorgen muss, aber es besteht hier keine Vermehrungsgefahr. Aber das nur der Vollständigkeit halber.
    "Abgeschwächte Erreger", also Lebendimpfstoffe, verimpft man bei manchen Myxoimpfungen.

    P.S.: Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Tage. Ab Tag 4 oder 5 solltet ihr auf der sicheren Seite sein. Es kann aber sein, dass Pouncy als RHD2-Überlebender nun RHD2-Ausscheider ist (etwa 12 Wochen), danach kann das Virus bei 25 Grad Celcius etwa 3,5 Monate überleben, bei kühleren Temperaturen länger (4 Grad etwa 7,5 Monate, aber so kalt ist ja keine Wohnung)
    Dann sind es also keine abgeschwächten, sondern tote Viren, die "oben drauf" kommen? Sag bitte: Was bedeutet das für das Immunsystem, Fellfie und wie ist die Wirkung einzuschätzen? - Also bringt es etwas, wenn es sich ohnehin bereits mit dem lebenden Virus auseinander setzt? Für mich scheint da der Sinn verloren zu sein... oder?

    Und sag bitte noch, wo/wie das mit den 12 Wochen der Ausscheidung belegt ist? Gibt es dazu irgendwo Erfahrungsberichte oder Studien, die über 12 Wochen hinaus gehen? Ich frage das, weil ich ja selbst RHD2-Überlebende habe und mich mit deren Vermittlung beschäftige. Nach allem, was ich bisher recherchiert habe, gibt es keine belastbaren Aussagen dazu. Wäre schön, wenn es anders wäre.
    Geändert von Heike O. (24.10.2019 um 22:36 Uhr)

    Hat's Kaninchen keinen Spaß, schenk' ihm grünes Gras.
    Auch Grünkohl und Radiccio machen das Kaninchen froh.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
    Registriert seit: 22.04.2011
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    Standard

    Zitat Zitat von Gertrud Beitrag anzeigen
    Dann sind es also keine abgeschwächten, sondern tote Viren, die "oben drauf" kommen? Sag bitte: Was bedeutet das für das Immunsystem, Fellfie und wie ist die Wirkung einzuschätzen? - Also bringt es etwas, wenn es sich ohnehin bereits mit dem lebenden Virus auseinander setzt? Für mich scheint da der Sinn verloren zu sein... oder?
    Tote Viren würde ich keinesfalls als schlimmer einschätzen, als lebende. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es viel schadet, wenn sich das Immunsystem ohnehin schon mit dem Virus auseinander setzt, noch abgetötete oben drauf zu impfen. Natürlich wird es eine Immunreaktion geben, aber das Immunsystem ist ja ohnehin schon aktiviert, viel schlimmer wird es kaum kommen. Es erscheint erst mal sinnlos, aber im Grunde hat Katharina die Frage schon beantwortet:
    Zitat Zitat von Katharina Beitrag anzeigen
    so ist die Krux leider bei kontaminiertem Lebensraum, dass die Infektion auch noch morgen stattfinden kann. Dennoch würde ich persönlich dann (nach-)impfen. 7 Tage nach der Impfung ist man dann auf der sicheren Seite, sofern das Tier am Impftag gesund ist (negative Kotprobe, keine unentdeckten Krankheiten). Und ich rate hier zu Filavac, weil gut verträglich.
    Zitat Zitat von Gertrud Beitrag anzeigen
    Und sag bitte noch, wo/wie das mit den 12 Wochen der Ausscheidung belegt ist? Gibt es dazu irgendwo Erfahrungsberichte oder Studien, die über 12 Wochen hinaus gehen? Ich frage das, weil ich ja selbst RHD2-Überlebende habe und mich mit deren Vermittlung beschäftige. Nach allem, was ich bisher recherchiert habe, gibt es keine belastbaren Aussagen dazu. Wäre schön, wenn es anders wäre.
    Tatsächlich waren 12 Wochen die längste Zeit, die ich im Internet (bisher) dazu gefunden habe. Eine richtige Quelle war leider nicht angegeben. In diesem Experiment hier haben subklinisch infizierte Tiere sogar nur 7 Tage ausgeschieden: https://www.sciencedirect.com/scienc...682?via%3Dihub, infizierte Tiere interessanterweise gar nicht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8783160 Leider sind viele Artikel dazu hinter einer Bezahlschranke und die Abstracts sind nicht immer super informativ...
    Geändert von Fellfie (24.10.2019 um 23:10 Uhr)

  7. #7
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
    Registriert seit: 03.09.2012
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    Beiträge: 6.630

    Standard

    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen

    Zitat Zitat von Gertrud Beitrag anzeigen
    Und sag bitte noch, wo/wie das mit den 12 Wochen der Ausscheidung belegt ist? Gibt es dazu irgendwo Erfahrungsberichte oder Studien, die über 12 Wochen hinaus gehen? Ich frage das, weil ich ja selbst RHD2-Überlebende habe und mich mit deren Vermittlung beschäftige. Nach allem, was ich bisher recherchiert habe, gibt es keine belastbaren Aussagen dazu. Wäre schön, wenn es anders wäre.
    Tatsächlich waren 12 Wochen die längste Zeit, die ich im Internet (bisher) dazu gefunden habe. Eine richtige Quelle war leider nicht angegeben. In diesem Experiment hier haben subklinisch infizierte Tiere sogar nur 7 Tage ausgeschieden: https://www.sciencedirect.com/scienc...682?via%3Dihub, infizierte Tiere interessanterweise gar nicht: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8783160 Leider sind viele Artikel dazu hinter einer Bezahlschranke und die Abstracts sind nicht immer super informativ...


    Das ist tatsächlich sehr interressant, danke dafür!
    Ich habe nun nur kurz reingeschaut und gesehen, dass es in dem Artikel von 1996 um RHD (nicht die V2-Variante, aber RHD) geht und die Test offenbar auf Urinanalysen beruhen. Mein Kenntnisstand war/ist, dass die RHD-Infektion am lebenden Tier nicht zuverlässig nachgewiesen kann. - Weder durch Blut- noch durch Urintests nachgewiesen werden kann und selbst der PCR-Test bei geimpften Tieren unzuverlässige - allerdings falsch positive - Ergebnisse liefert. Ich muss nochmal schauen, woher dieses - also mein - Wissen stammt.

    Und dann habe ich noch überlegt, ob das Virus denn ggf. tatsächlich immer nachgewiesen werden kann oder ob ein erneutes Aufflammen der Infektion auftreten kann. Also so'ne Art Intervall-Ausscheider (sorry, ich weiß nicht, wie das richtig heißt), hoffe, du verstehst, was ich meine...
    Geändert von Heike O. (25.10.2019 um 06:19 Uhr)

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  8. #8
    Nie wieder Kaninchen ;) Avatar von Heike O.
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    Beiträge: 6.630

    Standard

    Weil es mich so sehr interessiert und es vielleicht auch für den eigentlichen Thread hier relevant ist, habe ich auch in den anderen Artikel, aus 2018, in dem es ebenfalls um RHD N11 geht (vermutlich V II ,also 2, oder?), reingeschaut. Darin steht "at least up to seven days..." also für mindestens sieben Tage, falls ich es nicht falsch übersetze. Das bedeutet ja nicht, dass danach Schluss ist mit der Ausscheidung... Ich werde schauen, dass ich mir den Artikel bestelle, das bringt sicherlich mehr Klarheit (auch bzgl. Versuchsdesign und so).

    @AsharaSo: Bitte entschuldige, wenn ich hier etwas abgeschweift bin... Es hat mich gerade so mitgerissen, wg. der Virenträger. Ich drücke euch weiterhin ganz fest die Daumen, dass mit Pouncy alles gut bleibt!
    Geändert von Heike O. (25.10.2019 um 07:03 Uhr)

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  9. #9
    2. Vorsitzender Avatar von Burkhard
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    Zitat Zitat von Fellfie Beitrag anzeigen
    Hier möchte ich noch einmal kurz einhaken, weil es sachlich nicht richig ist, so wie ich es verstanden habe. Filavac und Eravac sind inaktivierte Impfstoffe- auch Totimpfstoffe genannt. Man verimpft also keineswegs "abgeschwächte" Viren mit Restaktivität, sondern abgetötete.
    Wenn Du Dich gegen Grippe impfen läßt, dann sind das auch inaktivierte Viren in den Impfstoffen.
    Ich würde Dir nicht raten, Dich impfen zu lassen, wenn Du bereits einen Infekt hast.
    Die Impfung belastet das Imunsystem, und wenn es eh schon mit was anderem kämpft, dann kann dieser Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen.
    Also ganz so harmlos ist das nicht.
    Konservative sind Menschen, die mit 2 Beinen geboren wurde, aber nie gelernt haben, vorwärts zu gehen.
    Und sie versuchen, die Probleme von morgen mit den Lösungen von vorgestern in den Griff zu bekommen.

    "Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie." - Aldous Huxley




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