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Thema: Gehen lassen, aber wann?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 18.09.2014
    Ort: Essen
    Beiträge: 13

    Standard Gehen lassen, aber wann?

    Hallöchen!
    Februar diesen Jahres wurde bei meinem "kleinen" Mümmelmann (6 Jahre alt mitlerweile) ein Thymom am Herzen festgestellt.
    Ich hatte 3 Möglichkeiten:
    1. Operation (die TA hat aber abgeraten, da eine OP am Herzen bei Kaninchen SEHR problematisch ist - verständlich)
    2. Chemotherapie (auch hier hat die TA eher abgeraten, da es für das Kaninchen wirklich sehr anstrengend ist und es jedes Mal in Vollnarkose gesetzt werden müsste, zudem gibt es nur knapp eine Handvoll Kliniken in Deutschland, die das durchführen und natürlich keine in meiner Nähe; desweiteren ist auch nach einer Chemotherapie nicht sichergestellt, dass alles gut ausgeht...)
    3. Kortisongabe (was ich im Endeffekt auch gemacht habe - Anfangs nur "bei Bedarf" und seit letzter Woche täglich -Prednisolon)

    Ich finde, dass mein Herzchen schon eine geraume Zeit mit dem Thymom sehr gut auskommt (als wäre er völlig gesund ist er frech und neugierig wie immer), aber in letzter Zeit wurde es SEHR schwer für ihn. Vor 2 Wochen hatte er seinen ersten Atemnotsanfall, da bin ich dann sofort in die Tierklinik mit ihm und es wurde ihm Kortison (mittels einer Spritze) verabreicht. Der TA meinte, dass er das Tier bereits bei der Diagnose hätte einschläfern lassen und es sei nur Tierquälerei ihn weiter am Leben zu lassen - Nach Absprache mit meiner TA absolute Falschmeldung (zumal ich ja mein eigenes Tier nach 6 Jahren kennen sollte...).
    Danach ging es ihm auch wieder VIEL besser.
    Letzte Woche dann wieder solch ein "Anfall". Ich hatte mir vorsorglich von der Tierklinik eine Spritze geben lassen, damit er zumindest nicht leidet. Aber am Morgen nach der Spritzenvergabe ging es ihm wieder absolut prima.

    Und genau DAS ist es was mir Probleme macht.
    Ich schaffe es nicht "loszulassen", wenn es ihm nach der Gabe der Spritze wieder SO gut geht... Ich weiß aber auch, dass es langsam an der Zeit ist ihn gehen zu lassen, denn es ist sehr anstrengend für ihn (zumindest immer bis das Mittel wirkt).
    Ich möchte nicht, dass er leidet, aber wenn ich ihn dann so sehe, denke ich mir "es geht ihm doch wieder gut". Da er immernoch täglich die Tabletten von mir bekommt, geht es ihm auch gut, aber ich möchte nicht noch ein drittes Mal diesen "Anfall" erleben, denn das quält ihn zu sehr (dann aber würde ich ihn definitiv - auch auf Anraten meiner TA - einschläfern lassen).

    Ich bin einfach sehr durcheinander und unentschlossen...

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 29.04.2012
    Ort: NRW
    Beiträge: 1.199

    Standard

    Hallo Domaiko!

    Ich verstehe dich gut! Meine Fanny hat zum Schluss auch sehr gelitten und ich habe es nicht mehr objektiv betrachtet. Sie hatte ständig Krampfanfälle. Letztendlich ist sie aus einem Anfall nicht mehr rausgekommen und musste eingeschläfert werden. Die letzten Tage/Wochen hätte man ihr vielleicht besser erspart.
    Ich kann dir nur empfehlen, dich von einem TA deines Vertrauens ausführlich beraten zu lassen. Wenn dort die Antwort kommt, dass die Anfälle sich nun häufen werden und irgendein Anfall zeitnah zum Tod führen wird, sollte eine Erlösung stattfinden.
    Tut mir sehr leid!


    Nur noch Fanny und ich...

  3. #3
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
    Registriert seit: 07.07.2009
    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.787

    Standard

    Sehr schwere Situation

    Bei meiner Molly hab ich es zuletzt gesehen, dass sie nicht mehr wollte. Natürlich hätte sie auch hinterseits gelähmt noch leben können, da gibts ja einige "Robber". Aber an ihren Augen hat man gesehen, dass sie nicht mehr wollte. Wenn man sein Tier kennt, fällt das auf.
    Sie konnte sich vorher immer noch halbwegs gut bewegen und war immer die Erste, die ankam. Als dann nix mehr ging und sie verzweifelt laufen wollte und immer umfiel und es dann aufgegeben hat, hat sie schon ganz matte Augen gehabt. Es hat mir das Herz zerrissen, aber es wäre für sie kein Leben mehr gewesen und völlig gegen ihre Natur.

    Wenn es ihm jetzt gut geht, würde ich die Zeit noch nutzen. Er wird unausweichlich gehen müssen, aber die eine Chance würd ich noch geben, wenn er gerade gut klar kommt. Du kennst ihn aber am Besten.
    Geändert von Rabea G. (11.10.2016 um 13:36 Uhr)

    Liebe Grüße von Rabea mit den Katzen Rayne, Ada und Thea

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maike
    Registriert seit: 25.01.2006
    Ort: Braunschweig
    Beiträge: 1.327

    Standard

    Bei meiner neun Jahre alten Dame wurde im Mai ein Thymom diagnostiziert. Als sich die Atmung vor ca. zwei Monaten verschlimmerte, haben wir mit der Heel-Therapie für Tumore begonnen. Das hat ihr gut geholfen. Aktuell ist es wieder etwas schlimmer geworden und das Röntgenbild, welches wir vor einer Woche aufgenommen haben, zeigt schon ein massives Wachstum. Sollte es sich drastisch verschlimmern, wurde mir von meiner TÄ geraten, das Cortison dauerhaft zu geben (und damit meine ich nicht, dass sie hier nur noch nach Luft schnappt, dann würde ich sie natürlich erlösen). Vielleicht wäre die Gabe der Medis von Heel noch eine Möglichkeit?

  5. #5
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.858

    Standard

    Wie geht es ihm denn nun mit der dauerhaften Cortisongabe ?

    Variante 1 und 2 würde ich persönlich komplett ausschließen.

    Variante 3 nur wenn es dem Tier damit gut geht, ansonsten gehen lassen vor der Atemnot denn ersticken möchte wohl keiner.
    Eine schwere Entscheidung, ich wünsche Dir viel Kraft dafür .

  6. #6
    Neuer Benutzer
    Registriert seit: 18.09.2014
    Ort: Essen
    Beiträge: 13

    Standard

    Ganz vielen lieben Dank für die Hilfe und das Mitgefühl, das gibt mir Kraft!
    Im Moment geht es dem Herrn noch gut, aber eben "nur" gut. Die Differnzierung, ob er einfach nur keinen super Tag hat oder ob es ihm nicht so gut geht wegen seinem Thymom ist gerade jetzt ziemlich schwierig für mich. Er kommt immernoch angehoppelt wenn es Leckerlies gibt, frisst auch normal und putzt sich (sogar überdurchschnittlich viel). Aber er hat auch viele Phasen in denen er einfach nur auf seinem Lieblingplatz liegt (und er legt sich häufiger hin als sonst), seine Atmung ist auch nicht "perfekt", ich sehe aber noch nicht, dass es ihn sonderlich anstrengt - er atmet etwas angestrengter als seine Dame (zum Glück habe ich den Vergleich), aber ohne ein Röcheln oder Ähnlichem (außer ich gebe ihm gerade die Medis).

    @Jazzy82:
    Mir ist bewusst, dass es bald soweit ist (als mir die Diagnose gesagt wurde hatte ich bereits die Befürchtung, dass es nicht mehr lange dauern wird, aber er war und ist sehr tapfer und ein Kämpfer!). Ich habe auch schon Vorkehrungen getroffen und eine Tierbestatterin engagiert (da ich nicht weiß, ob ich nach dem Verlust noch in der Lage sein werde, wollte ich es lieber vorher erledigen, sodass ich sie immer anrufen kann und sie Bescheid weiß). Ich hoffe nur, dass ich objektiv genug sein kann um zu sehen, dass es ihm nicht mehr gut geht.

    @Rabea G.:
    Ja, ich glaube auch, dass ich seinen Kampfgeist in seinen Augen noch sehe.
    Was mir am meisten Sorgen macht, ist dass ich nächste Woche für 2 Wochen in Japan bin und ihn weder in eine fremde Umgebung geben möchte (absolut unnötiger Stress), noch alleine bei mir lassen möchte (meine Familie und Freunde würden die beiden zwar füttern, aber können eben nicht rund um die Uhr da sein) und ich bin halt nicht da... Zudem muss ich dann auch an seine Dame denken, die dann im schlimmsten Fall ganz alleine da bleibt während ich nicht da bin.
    Ich bin momentan ziemlich hin und her gerissen...

    @Maike:
    Es freut mich, dass die Therapie bei euch so gut anschlägt!
    Ich hatte mir sofort nach der Diagnose auch einen Plan der Heel-Therapie machen lassen. Allerdings beinhaltet dieser, dass man täglich Medis geben muss und mein Herr HASST Medis, das wollte ich ihm damals nicht antun. Ich dachte dann ist er erst recht im Stress und hat kein schönes Leben mehr (mitlerweile hat er sich mehr oder weniger an die Medis gewöhnt und ich habe gelernt wie ich sie ihm geben kann, sodass er am wenigsten Stress hat - aber er ist trotzdem immer sehr beleidigt danach und leider auch nachtragend für die nächste Stunde). Ich denke, dass es mitlerweile auch schon zu spät ist um mit der Therapie anzufangen

    @mausefusses:
    Ich gebe ihm erst seit ein paar Tagen die tägliche Dosis. Und es scheint ihm damit gut zu gehen. Mir ist aber auch bewusst, dass die Dosis bald ggf erhöht werden muss und ich finde, dass man auch da aufpassen muss nicht in die Verblendung zu kommen, dass man einfach immer höher dosieren kann und dem Ninchen geht es noch gut dabei...
    Er hat mal gute, mal weniger gute Tage. Leider weiß ich auch, dass ich "einmalig" deutlich mehr von der Dosierung geben kann, wenn es ihm sichtbar schlechter geht, was ich Montag auch getan habe. Seitdem geht es ihm "gut".
    Ersticken ist der absolut schlimmste Tod, deshalb will ich ihn definitiv vorher gehen lassen. Ich denke mal in den nächsten Tagen wird es sich klären, ob er mit der täglichen Dosis auskommt und vor allem wie lange. Ich darf nur einfach nicht wieder in Versuchung kommen, dass ich ihm wieder die "einmalig" deutlich höhere Dosierung gebe, sonst hört der Kreislauf nie auf...

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