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Thema: Nutzen von Panacur bei EC? Unterschiedliche Ansichten.

  1. #1
    can't change the world, but change the facts Avatar von stjarna
    Registriert seit: 30.04.2009
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    Beiträge: 2.133

    Frage Nutzen von Panacur bei EC? Unterschiedliche Ansichten.

    Mich interessiert, weshalb die Meinungen bei diesem Thema so sehr auseinander gehen, welche Argumente es jeweils auf der Pro- und Contra-Seite gibt.
    Mein spärliches Wissen: Die Studie, die eine Wirksamkeit nachweist, wurde vom Hersteller unterstützt.
    Es hieß immer, da Panacur nicht schade soll man es ruhig geben, auch wenn die Wirkungsweise nicht 100% nachvollzogen werden kann.
    Nun habe ich in einige aufgeschnappte Aussagen interpretiert, dass es evtl. doch nicht so harmlos sein könnte.
    Welche Kenntnisse besitzt ihr über dieses Thema?

    copyright Grit Rümmler 2009

  2. #2
    Ehrenmitglied Avatar von Jacqueline
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    Ort: 52134 Herzogenrath bei Aachen (NRW)
    Beiträge: 18.898

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    Ich habe bisher alle EC Tiere oder bei denen Verdacht auf
    EC war mit Panacur behandelt.
    Ich habe 2 sehr gute TAs und diese setzen Panacur gängig dafür ein.
    Wenn ich EC ganz früh erkannt habe, hat die Gabe von Panacur
    alleine immer geholfen.
    Die EC Bestätigung erhielt ich dann immer ein paar Tage nach der
    Blutabnahme.

    Bei schlimmen EC Anfällen wurde immer eine Kmobi aus verschiedenen
    Medis verabreicht, ua auch Panacur, deshalb kann man natürlich
    nicht wirklich sagen in wie weit die Panacurgabe dabei Einfluss hatte.

    Ich kann nur meine Erfahrung was EC/Panacur angeht mitteilen.



  3. #3
    Mit ohne H. Avatar von Sarah
    Registriert seit: 30.04.2008
    Ort: Kamen
    Beiträge: 2.714

    Standard

    Ich war früher bei Dr. Gl. in Berlin. Diese hat EC immer ohne Panacur behandelt. Sie hat es mir auch mal erklärt, warum sie es so macht - ich bekomme es nur nicht mehr zusammen Was ich noch weiß: die Moleküle des Panacur sind so groß, dass sie die Blut-Hirn-Schranke allein schon aus physiologischen Gründen nicht überwinden können. Somit können sie gar nicht an die Stelle kommen, wo sie wirken müssten. Klang für mich logisch, daher habe ich auch nie auf Panacur bestanden
    "Komm essen wir Opa" - Satzzeichen retten Leben!

  4. #4
    Gast
    Gast

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    Zitat Zitat von Sarah H. Beitrag anzeigen
    Was ich noch weiß: die Moleküle des Panacur sind so groß, dass sie die Blut-Hirn-Schranke allein schon aus physiologischen Gründen nicht überwinden können. Somit können sie gar nicht an die Stelle kommen, wo sie wirken müssten. Klang für mich logisch, daher habe ich auch nie auf Panacur bestanden
    So wurde mir das auch mal erklärt und auch, dass das Panacur somit das Tier nur unnötig belastet. Ich war damals aber so panisch, dass ich dann noch zu einem anderen TA bin, der mir Panacur gab .

  5. #5
    mit Lenny im Herzen Avatar von Susanne K
    Registriert seit: 13.09.2011
    Ort: Worms
    Beiträge: 761

    Standard

    Zitat Zitat von Sarah H. Beitrag anzeigen
    ... Was ich noch weiß: die Moleküle des Panacur sind so groß, dass sie die Blut-Hirn-Schranke allein schon aus physiologischen Gründen nicht überwinden können. Somit können sie gar nicht an die Stelle kommen, wo sie wirken müssten. Klang für mich logisch, daher habe ich auch nie auf Panacur bestanden
    Aber Panacur ist doch eigentlich als Anti-Wurmmittel eher dazu da, dass die Erreger im Darm zuverlässig abgetötet werden und somit erst gar nicht in die Blutbahn gelenkt und weiterverbreitet werden können bzw. kein "Nachschub" der Erreger produziert werden kann. *grübel*
    Zur Überwindung der Blut-Hirn-Schranke , z.B. bei massivem Infektionsgeschehen / neurologische Ausfallerscheinungen, sollte deshalb ja auch ein "gehirngängiges AB" zusätzlich verabreicht werden, da hier Panacur schon nicht mehr ausreicht.
    Trotzdem muss aber doch die "Quelle des Übel" eliminiert werden und dazu ist z.B. Panacur einzusetzen.

    Zumindest habe ich es so verstanden, egal wo ich mich in unserem Fall belesen habe


    Zitat Zitat von Jacqueline E.P. Beitrag anzeigen
    Ich habe bisher alle EC Tiere oder bei denen Verdacht auf EC war mit Panacur behandelt.
    Ich habe 2 sehr gute TAs und diese setzen Panacur gängig dafür ein.
    Wenn ich EC ganz früh erkannt habe, hat die Gabe von Panacur
    alleine immer geholfen.
    Die EC Bestätigung erhielt ich dann immer ein paar Tage nach der
    Blutabnahme.

    Bei schlimmen EC Anfällen wurde immer eine Kmobi aus verschiedenen Medis verabreicht, ua auch Panacur, deshalb kann man natürlich nicht wirklich sagen in wie weit die Panacurgabe dabei Einfluss hatte.

    Ich kann nur meine Erfahrung was EC/Panacur angeht mitteilen.
    Wir haben unseren Milow auch mit Panacur, Baytril und Vitamin-B behandelt und ich denke es war richtig so, zumindest hat er sich gut und relativ schnell wieder erholt und wenn auch nur mäßig, so aber doch wenigstens selbständig gefressen.
    Würde es wieder so machen
    Geändert von Susanne K (05.08.2012 um 11:10 Uhr)

  6. #6
    Fit in den Frühling! Avatar von Friederike
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    Ort: Auf dem Lande
    Beiträge: 4.521

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    Ich habe kürzlich meine Hasel damit behandelt (zusätzlich zu den anderen EC-Medis). Mein TA gibt es halt bei EC und welches der ganzen Medis nun letztendlich geholfen hat, weiß ich nicht und es ist mir eigentlich auch egal, denn die Hauptsache ist, dass Hasel wieder gesund ist. Ich würde auch beim nächsten EC-Fall wieder mit Panacur behandeln, denk ich.

  7. #7
    Pfluni´s und Buddy´s Mami ;O) Avatar von Möhrchen
    Registriert seit: 18.08.2006
    Ort: Seevetal
    Beiträge: 2.268

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    ..ich sehs so wie Rieke..mein TA hatte dvon gehört, das an damit behandelt..wenn ich es aber nicht explizit verlangt hätte, hätt ers wohl auch nicht angeboten. Er meinte AB und Cortison wäre in Kombi mit Infusionen und B-Vitaminen und evtl homöopathischer Unterstützung ausreichend..ich wollte damals aber kein Risiko eingehn und hatte Sorge etwas zu "verpassen" und ihr damit eine Heilungschance zu nehmen...
    "Ich habe eiserne Prinzipien.
    Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere."

    Groucho Marx


  8. #8
    *Gast*
    Gast

    Standard

    Dass studien, die die Wirksamkeit von etwas nachweisen, vom Hersteller nicht nur unterstützt sondern gar durchgeführt und finanziert werden, ist normal, da das deren Pflicht ist, wenn sie etwas für etwas zugelassen haben wollen. Die Alternative wäre, sie schicken es so auf den Markt, oder andere zahlen dafür, dass sie nachher an dem Zeug verdienen. Also so gerne wir unabhängige Studien sehen wollen: irgendwer muss sie bezahlen.

    Leider werden wir für die Kaninchen meistens damit leben müssen, dass die Wirksamkeit von allem, was tierärztlich mit ihnen getan wird, unzureichend nachgewiesen ist. Bei EC ist Panacur zurzeit standard, und ich würde angesichts der Schwere dieser Erkrankung da nicht ohne Not drauf verzichten wollen. Habe selbst eine alte Dame mit EC gut überleben sehen und würde das jederzeit wieder so machen.

  9. #9
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.730

    Standard

    Zumindest waren bei Fleckchen und Blacky die Lähmungen nicht fortgeschritten. Abgeheilt ist von den Nervenschäden nichts mehr, aber das ist ja auch klar... Fleckchen bekam "nur" Panacur damit die Krankheit gestoppt wird und Blacky bekam Panacur, Baytril und einen KinderABsaft und Vitamin B12. Gesund wurde sie aber nicht mehr, es wurde zwar nicht mehr schlimmer, aber die Nieren waren derb und hatten schlecht Werte und die Läufe bewegten sich nichtmehr. LOGISCH weils ja Nervenschäden waren, aber dennoch ganz schön traurig.
    Fleckchen war von da an gehbehindert und hatte so wie Blacky einen brettgeraden Rücken. Egal was ich da gemacht habe... ich habe sie massiert und vorsichtig die Beinchen bewegt (physiotherapiemäßig) aber da war kaum Widerstand. Die Rückenmassagen fanden aber beide sehr angenehm.

    Eh, soviel blah. Sorry. Also ich würde Panacur mitverfüttern, weil man damit meiner Meinung nach ein Fortschreiten der Krankheit stoppen kann. Nach 2 Tagen wird es kurz schlechter und dann wird die Krankheit schließlich gestoppt. Dieses "kurz schlechter" war dann bei Blacky: von langsamen Katzengang zu querschnittsgelähmt. Aber das kann auch vom TA-Besuchs-Stress gekommen sein denke ich.

  10. #10
    Frasim
    Gast

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    Schau mal hier:

    http://kaninchenschutzforum.de/showthread.php?t=78103

    Nebenwirkungen mit Panacur habe ich in den langen Jahren noch nie gehabt. Egal wie jung (wenige Wochen) oder wie alt sie waren.

    Panacur wirkt gegen den Erreger nur im Darm. Allerdings fängt dort die Krankheit auch an und breitet sich aus.

    Bevor die Tiere neurologische Ausfälle haben, sind sie schon 4-6 Wochen an EC erkrankt.
    Geändert von Frasim (05.08.2012 um 11:45 Uhr)

  11. #11
    plushmonster
    Gast

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    Ich suche jene TA auf, die mir ausführlich erklärt hat (wie auch Sarah von ihrer TÄ), warum Panacur bei EC nicht wirken kann. Ich habe länger gebraucht, das zu akzeptieren, da man überall hört, man muss es geben, aber auch seit Jahren nicht mehr verwendet. Bei Wurmbefall geb ich es, aber nicht bei akutem EC. Bisher sind alle an ec-erkrankten kaninchen bei mir genesen, habe aber auch seit 4 Jahren keinen Fall mehr gehabt.

  12. #12
    can't change the world, but change the facts Avatar von stjarna
    Registriert seit: 30.04.2009
    Ort: BS
    Beiträge: 2.133

    Standard

    Zitat Zitat von Frasim Beitrag anzeigen
    ich depp, da hab ich selber kommentiert.

    Zitat Zitat von Frasim Beitrag anzeigen
    Nebenwirkungen mit Panacur habe ich in den langen Jahren noch nie gehabt. Egal wie jung (wenige Wochen) oder wie alt sie waren.

    Panacur wirkt gegen den Erreger nur im Darm. Allerdings fängt dort die Krankheit auch an und breitet sich aus.

    Bevor die Tiere neurologische Ausfälle haben, sind sie schon 4-6 Wochen an EC erkrankt.
    aber wenn ein tier bereits ec-träger ist, dann scheidet es doch sowieso unregelmäßig erreger aus und die haben sich doch bereits im körper verteilt und nutzen ihre chance bei stress. ??
    und irgendwas war doch auch, dass das panacur den körper belastet. ich weiß bloß nicht, wodurch genau.

    copyright Grit Rümmler 2009

  13. #13
    Frasim
    Gast

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    Das stimmt nicht ganz.

    Ein latenter Träger hat noch lange keinen Ausbruch. Erst im Ausbruch ist der Erreger aktiv und wird ausgeschieden. Sind Spulwürmer vorhanden und sterben diese ab, dann belasten sie den Körper für einige Tage durch die dadurch entstehenden Toxine. Das sind die "Leichengifte" der abgestorbenen Würmer. Panacur selbst belastet den Organismus nach meinen eigenen Erfahrungen und Blutwerten, nicht.

    Man sollte aber immer vor Behandlung ein Organisches Blutbild anfertigen lassen. Sind die Nieren und die Leber so massiv zerstört, dann können sie keine Medikamte mehr verstoffwechseln. Somit kann eine Therapie nicht anschlagen.
    Geändert von Frasim (05.08.2012 um 12:13 Uhr)

  14. #14
    Erfahrener Benutzer Avatar von Jessica
    Registriert seit: 26.02.2007
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    Wenn Panacur die EC Erreger im Darm beseitigen kann, dann hilft es ja nur was, wenn sich das Tier gerade erst infiziert hat und die EC Erreger noch nicht durch die Darmwand in den weiteren Körper gelangt sind. Ich weiß nicht, wie lange diese Erreger brauchen, um den Darm zu verlassen, aber lang kann das ja bestimmt nicht sein.
    Es bringt dagegen nichts, wenn ich bei einem EC Anfall mit Panacur behandle: Bei einem EC Anfall sind die häufigsten Symptome neurologische Ausfallerscheinungen, was bedeutet, der EC Erreger sitzt schon im Hirn. Und da kommt Panacur einfach nicht hin, weil es nicht liquorfähig ist/die Blut-Hirnschranke nicht überwinden kann.

    Da sich die Tiere so leicht mit EC anstecken, und das auch im Mutterleib auf die Ungeborenen übertragen wird, geht man eh davon aus, dass 80 % der Tiere Träger sind. Und ich bezweifel, dass das bedeutet, die EC Erreger sitzen nur im Darm.

    Zitat Zitat von Frasim Beitrag anzeigen
    Sind Spulwürmer vorhanden und sterben diese ab, dann belasten sie den Körper für einige Tage durch die dadurch entstehenden Toxine. Das sind die "Leichengifte" der abgestorbenen Würmer. Panacur selbst belastet den Organismus nach meinen eigenen Erfahrungen und Blutwerten, nicht.
    Daraus ziehe ich den Schluss, es ist sogar besser, nicht mit Panacur bei einem EC Anfall zu behandeln, da die Toxine der abgestorbenen Würmer das Tier zusätzlich belasten bzw. akut gefährden. Ich würde nach abgeschlossener EC Behandlung dann die Würmer beseitigen.
    Geändert von Jessica (05.08.2012 um 13:43 Uhr)
    Lieben Gruß, Jessica

  15. #15
    Frasim
    Gast

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    Doch das bedeutet es. Bricht EC akut aus, dann verteilt es sich. Es geht auf die stark durchbluteten Organe. Nach dem Darm kommen Niere, Leber, Lunge, Rückenmark und dann das Gehirn.

    Nach einem Akuten Ausbruch ist ja auch der Erreger nichtmal in der Pathologie nachweisbar. Ich meine das es 6 Wochen sind. Da muss ich aber in der Dis nochmal nachlesen.

    @Jessica: Da hast Du mich grundlegend falsch verstanden. Es ging um die Verträglichkeit des Panacurs. Nicht um Spulwürmer bei EC. Egal mit welchem Mittel Parasiten behandelt werden....sterben sie ab, bilden sie Leichengifte. Aus mir unerfindlichen Gründen gibt man noch immer den Medikamenten die Schuld daran, anstatt sich die Wirkungsweise und deren Folgen (Toxine) anzuschauen.

    Ferner stimmt es nicht, das Kaninchen sich "leicht" anstecken. Sie müssen wirklich viel Urin und Kot des Partnertieres aufnehmen um daran zu erkranken. Daher ist EC mehr eine Faktorenkrankheit. Sprich, durch äußere Reize bricht die Erkrankung bei einem Trägertier aus. Und solche Reize gibt es viele.
    Geändert von Frasim (05.08.2012 um 13:49 Uhr)

  16. #16
    Erfahrener Benutzer Avatar von Jessica
    Registriert seit: 26.02.2007
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    Zitat Zitat von Frasim Beitrag anzeigen
    Doch das bedeutet es. Bricht EC akut aus, dann verteilt es sich. Es geht auf die stark durchbluteten Organe. Nach dem Darm kommen Niere, Leber, Lunge, Rückenmark und dann das Gehirn.
    Ich hab gerade gelesen, dass die Fresszellen im Darm die EC Sporen aufnehmen und diese sich dadurch übers Blut verteilen.
    Panacur wirkt nur im Darm, und sobald diese Fresszellen mit den Sporen ins Blut gelangt sind, kann Panacur nicht mehr helfen. Daher ist für mich einfach das Zeitfenster, in dem Panacur helfen könnte, sehr sehr gering. Ich halte es daher für nicht ausschlaggebend bei einem akuten Anfall, wo die auftretenden Symptomen ja zeigen, dass die EC Erreger schon im Hirn sind.
    Lieben Gruß, Jessica

  17. #17
    Frasim
    Gast

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    Bisher habe ich keine Angaben gefunden ob weiteren Erreger im Darm nachproduziert werden. Jessica hast Du eine Quellenangabe für mich

  18. #18
    Erfahrener Benutzer Avatar von Jessica
    Registriert seit: 26.02.2007
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    Beiträge: 977

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    Ich hab keine wissenschaftlichen Quellen zum Thema Panacur und EC, nur die Gespräche mit Tierärzten.

    Das mit den Fresszellen hab ich bei Wikipedia gelesen, http://de.wikipedia.org/wiki/Encephalitozoonose.
    Da sind 25 Quellennachweise angegeben, die man nachschauen kann.

    Was sind denn Deine Quellen?
    Lieben Gruß, Jessica

  19. #19
    nach müde kommt blöd Avatar von Rabea
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    Beiträge: 2.545

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    Zitat Zitat von Sarah H. Beitrag anzeigen
    Ich war früher bei Dr. Gl. in Berlin. Diese hat EC immer ohne Panacur behandelt.
    Merkwürdigerweise bekomme ich von ihr immer Panacur bei E.c. - Behandlung und dieses Mal soll ich es sogar sehr lange geben. Das wundert mich jetzt.
    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

  20. #20
    Frasim
    Gast

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    Nachfolgend möchte ich einfach mal die Studie Ulrike Flock von zitieren. Allerdings ist auch das für mich keineswegs das Mass aller Dinge. Mit den 6 Wochen hatte ich auch falsch in Erinnerung, nachfolgend nachzulesen sind es 9-10 Wochen. Allerdings sind nach 14 Tagen in der Niere nachweise des Erregers, nach Infektion, zu finden.

    Bisher sind 3 Stämme bekannt. Der 1. Stamm wurde bisher an Kaninchen, Mensch und Maus isoliert, der 2. Stamm an Maus und Blaufuchs und der dritte Stamm an Hund und Mensch. Allerdings ist das Kaninchen empfänglich auf alle 3 Stämme.

    Von den Wildkaninchen in Deutschland, der Schweiz, England und Schottland geht keine Infektionsgefahr aus, während in Australien Infektionen von 25-75% nachgewiesen sind.

    E. cuniculi vermehrt sich intrazellulär und zerstört dadurch die Wirtszellen primär. Je größer die Anzahl der befallenen Zellen ist, desto mehr Veränderungen liegen in den entsprechenden Gewebebezirken vor (LAINSON et al., 1964).

    Zunächst erfolgt eine Ausbreitung direkt in angrenzende Gewebe und Organe. Eine hämatogene Streuung führt anschließend zu einer Verbreitung im gesamten Wirtsorganismus (KOUDELA et al., 1993). Die hämatogene Verbreitung erfolgt besonders in stark durchblutete Organe, wie Lunge, Leber, Nieren (FLATT & JACKSON, 1970), Gehirn und Nervensystem (COX et al., 1979). Im Frühstadium einer E.-cuniculi-Infektion sind laut COX (1979) zunächst Nieren, Lunge und Leber betroffen. Erst neun bis zehn Wochen nach der Infektion kommt es zu einer Beteiligung des ZNS (COX et al., 1979).

    Erst 31 Tage nach künstlicher Infektion scheiden die Tiere den Erreger über den Urin aus, diesen dann bis zum 63. Tag kontinuierlich, danach nur noch sporadisch.

    Problemkomplex Niere

    Als typische renale Symptome im Rahmen einer Enzephalitozoonose sind Polyurie und Polydipsie, Irritation der Haut durch vermehrten Urinabsatz und Entkalkung der Knochen beschrieben (EWRINGMANN & GÖBEL, 1999).

    Zu den renalen Symptomen werden auch die unspezifischen Symptome wie Anorexie und Gewichtsverlust gezählt (EWRINGMANN & GÖBEL, 1999; HARCOURTBROWN & HOLLOWAY, 2003). Generalisierte Osteosklerose, vergrößerte Nieren, Nieren- und Harnsteine sowie Weichteilmineralisierung sind ebenfalls nachgewiesen (HARCOURT-BROWN; 2007). In der Studie von
    EWRINGMANN und GÖBEL (2003) verstarben alle Tiere mit Niereninsuffizienz.

    Therapie der Enzephalitozoonose

    Eine E.-cuniculi-Infektion wurde lange Zeit als Todesurteil für erkrankte Kaninchen betrachtet (KUNSTYR et al., 1986). In Studien zeigen vor allem Benzimidazolderivate eine Wirkung auf E. cuniculi (KATIYAR & EDLIND, 1994). Diese Medikamente können jedoch keine Infektion verhindern und der intrazelluläre Erreger wird auch nicht eliminiert, aber sie hemmen das Wachstum II. Literaturübersicht 33 (FRANSSEN et al., 1995). Vielversprechend ist vor allem laut SUTER und Mitarbeiter (2001) das Fenbendazol, sowohl in seiner prophylaktischen als auch in seiner therapeutischen Wirkung. Studientiere (4/8) entwickelten nach Verabreichung von Fenbendazol sieben Tage vor der Infektion innerhalb von 120 Tagen keine E.-cuniculi-Antikörper. Auch aus den Gehirnen konnten keine Sporen isoliert werden. Die unbehandelte Gruppe (4/8) entwickelte nach 23 bis 40 Tagen einen hohen Antikörpertiter. Sporen konnten aber auch hier nicht aus dem Gehirn isoliert werden (SUTER et al., 2001). EWRINGMANN und GÖBEL (1999) wählten als Therapie bei Enzephalitozoonose verdächtigen Kaninchen Oxytetrazyklin, Dexamethason, B-Vitamine und Infusionen über einen Zeitraum von 14 Tagen. Diese Therapie war erfolgreich bei neurologischen Fällen. Bei niereninsuffizienten Kaninchen waren die Heilungschancen sehr schlecht (EWRINGMANN & GÖBEL, 1999). HARCOURT-BROWN und HOLLOWAY (2003) verabreichten Kaninchen mit Vestibularsyndrom Enrofloxacin oder Oxytetrazyklin und bei akuten Symptomen einmalig Betamethason. Kaninchen mit Nierenversagen erhielten Enrofloxacin und Flüssigkeitstherapie. Alle Tiere bekamen zusätzlich noch Albendazol bzw. Fenbendazol. Über die Hälfte der neurologisch auffälligen Kaninchen überlebte länger als sechs Monate (HARCOURT-BROWN & HOLLOWAY, 2003). Laut EWRINGMANN und GÖBEL (1999) ist die Gabe von kurz-wirksamen Kortikosteroid und Vitamin B für die Nervenregeneration jedoch umstritten. Neue Studien (SIEG et al., 2010) sagen aus, dass die Kombination von Antibiotika (Oxytetrazyklin) und Fenbendazol gegenüber der alleinigen Verwendung von Oxytetrazyklin eine zusätzliche statistisch signifikante Verbesserung der neurologischen Symptome und der Überlebensrate bringt, die begleitende Therapie mit Dexamethason aber nicht. Die Gabe von Dexamethason bei den steroidsensiblen Kaninchen ist ohnehin kritisch zu betrachten (SIEG et al., 2010).

    Auch hat der Kontakt mit einem E.-cuniculi-positiven Kaninchen keine Auswirkungen auf das Auftreten eines Antikörpers beim Partnertier.

    Quelle: Ulrike Flock
    Geändert von Frasim (05.08.2012 um 14:49 Uhr)

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