Seite 1 von 3 1 2 3 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 44

Thema: Frage zu Proteingehalt im Gras

  1. #1
    Gast
    Gast

    Standard Frage zu Proteingehalt im Gras

    Ich muss mal eine Frage stellen/loswerden, die mich seid Samstag beschäftigt. Entweder ich habe ein gedanklichen Brett vor dem Kopf oder ich habe mir bislang einfach keine Sorgen drum gemacht.

    Es geht um folgendes: einer meiner Kastraten hatte am Samstag eine Aufgasung (ganz fit ist er immernoch nicht, aber *auf Holz klopf* hat heute morgen wieder nach Leckerlies gebettelt). Nun war ich am Samstagnachmittag in einer Praxis (da bin ich vor Jahren weg, weil der Inhaber schlicht unmöglich ist), die aber Samstagnachmittags Sprechstunde anbietet.

    So weit so gut.

    Nach eingehender Untersuchung und Feststellung der Sachlage musste ich mich belehren lassen, wie es denn jahreszeitentypisch zu dieser Aufgasung kommt: der hohe Proteingehalt (ich hätte ja Stärkegehalt gesagt) im Gras. Durch die nachts sehr kühlen Temperaturen und nun auf einmal so warm, hat sich also besagtes Protein im Gras eingelagert und bereitet nun Probleme. Ok, bei Pferden kenne ich die Problematik grundsätzlich, aber trifft das auch für Kaninchen zu? Insbesondere wenn diese, so wie meine, schon seit Wochen Wiese bekommen und ich immer gen Abend sammle?

    Ich bin vollkommen verunsichert, weil mir das einerseits logisch erscheint, andererseits beäuge ich meine grasmapfenden Kaninchen nun mit Argusaugen.

    Bin ich paranoid ?
    Geändert von Claudia Mü. (20.05.2019 um 15:27 Uhr)

  2. #2
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
    Registriert seit: 20.07.2015
    Ort: NRW zwischen Aachen + Heinsberg
    Beiträge: 3.049

    Standard

    Ob die Erklärung des TA stimmt, kann ich nicht sagen (aber Zweifel habe ich schon).

    Ich weiss nur, dass der Proteingehalt der Gräser von der Jahreszeit und vom Standort abhängig ist.
    Grundsätzlich ist vor der Blüte der Proteingehalt höher.
    Mit der Blüte fällt der Gehalt an Protein, dafür steigt der Stärkegehalt durch die Samen.
    Wenn man bedenkt, dass unser Getreide ja auch (Süß-) Gras ist, dann ist das auch logisch.

    Dass Pflanzen auch auf Wetterwechsel u.ä. reagieren, ist aber bestimmt auch richtig.

    Und ich würde mir wegen meiner Nasen da überhaupt keine Sorgen machen, wenn sie ständig Wiese futtern.

    Was ich bei meinen aber beobachten kann, dass je nach Jahreszeit die Wiese von verschiedenen Standorten mehr oder weniger beliebt ist.
    Irgendwas ist also ganz bestimmt an der Erklärung des TA dran, denke ich.

    Dass die Aufgasungen aber jahreszeitentypisch sein sollen, liegt (in der TA-Praxis!!!) sicher auch daran, dass viele Kunti-Bunti-Halter jetzt plötzlich Gras und Löwenzahn an ihre Tiere verfüttern, die das sonst nicht gewohnt sind.

    Ist jetzt zumindest meine Theorie.
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  3. #3
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.905

    Standard

    Es stimmt mit dem Proteingehalt, ja.
    Probleme macht das jedoch höchstens bei Tieren die vom Trockenfutter kommen und das erste mal Wiese futtern.

    Ich denke nicht das es bei Dir die Ursache ist bzw. denke ich das man auch nicht immer eine auffindbare hat. Es kann ja so viel sein: Fell oder auch mal eine kurze Inappetenz wegen Schmerzen irgendwo.,...

  4. #4
    Administrator Avatar von Marion S.
    Registriert seit: 10.04.2015
    Ort: lübeck
    Beiträge: 3.449

    Standard

    Vielleicht meinte er diese: " Insbesondere nächtliche Temperaturen um den Gefrierpunkt gefolgt von warmen, sonnigen Tagen erzeugen hohe Fruktangehalte im Gras. Auch eine zunehmende Lichtintensität fördert die Fruktanproduktion der Pflanze."
    Quelle: https://www.landwirtschaftskammer.de...he-fruktan.htm

    Bauchaua und Hufrehe sind aber verschiedene Krankheiten oder?

  5. #5
    Gast
    Gast

    Standard

    Ja, Bauchaua und Hufrehe sind unterschiedliche Paar Schuhe .

    Danke euch erstmal !

  6. #6

    Standard

    Ich kann zu dem Thema nichts konstruktives beitragen. Ich frage mich aber gerade, wie Wildkaninchen dann mit diesem Proteingehalt klarkommen.
    Ich drück dem Patienten die Daumen.



    Unvergessen: Isis, Sammy, Jonny, Luna, Lizzy und Benny hab euch lieb ❦

  7. #7
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.905

    Standard

    Zitat Zitat von Brigitte Beitrag anzeigen
    Ich kann zu dem Thema nichts konstruktives beitragen. Ich frage mich aber gerade, wie Wildkaninchen dann mit diesem Proteingehalt klarkommen.
    Ich drück dem Patienten die Daumen.
    Super, ebenso wie Hauskaninchen die Wiesenfütterung kennen.
    So lange also nicht Trofukaninchen auf Frühlingsrasen gelassen werden ist alles gut und die Ursache sicher nicht da zu suchen.

  8. #8
    Gast
    Gast

    Standard

    Danke euch - ja, nun fällt das Brett .

    Die Ursache muss auch woanders liegen: Zähne oder ???

  9. #9
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.166

    Standard

    Ich hatte letzte Woche ebenfalls wieder das Problem mit Emmi und Manni. Exakt zur gleichen Zeit wie letztes Jahr. Und gleiche Situation. Regen, tagsüber sehr warm, nachts sehr kalt und sehr viel Sonne. Sie bekommen Grünzeug von draußen seit Wochen, habe ganz langsam angefüttert. Auch bekommen sie ganzjährig satt Frischfutter, sehr wenig Cunis dazu, weil sie dünn sind. Doch sobald sie mehr Gras bekommen bzw. fressen, bekommen sie Bauch. Emmi fraß einfach nicht mehr, konnte tagelang ihre Temperatur nicht halten, war nicht aufgegast. Ta ratlos, vielleicht ein Infekt. Sie bekam ein AB. Manni wieder 3 Tage später, flüssigen braunen Durchfall. Da er auf Stullmisan sofort reagierte, war ich mit ihm nicht beim Ta. Tommi hat nie Bauch, aber flüssigen Kot, sobald er viel von dem jungen Gras frißt. Sobald ich es weglasse, reduziert sich das wieder. Er neigt jetzt im Alter zu Matschkot.

    Aktuell steht das Gras kurz vor bzw. am Anfang der Blüte und ist voll mit Zucker und Eiweiß. Auch weil es lange zu trocken war. Mein Pferd würde davon sofort Hufrehe bekommen. Die Ursache von Hufrehe spielt sich ebenfalls im Darm ab. Grob gesagt kommt es durch gestörte Verdauungsprozesse zur Vermehrung schädlicher Bakterien, welche die Ursache dafür sind, dass sich in den feinen Blutgefäßen der Hufe Entzündungsprozesse abspielen die zu einem Infarkt führen. Das heißt, die Durchblutung ist gestört, Gefäße verstopft. Von daher ist Bauchaua nciht die gleiche Krankheit, aber die Ursache Bauchaua beim Kaninchen ist die gleiche wie Hufrehe beim Pferd, das Hochleistungsgras.

    Hier wird das anschaulich erklärt:
    http://www.cont.equivetinfo.de/html/kohlenhydrate.html

    Mein Teddy hatte dies im Alter von einem Jahr nachdem wir einen langen heißen Sommer hatten und im September es endlich regnete. Das Gras wuchs saftig und reichlich und er fraß reichlich. Nach einigen Tagen hatte er Durchfall und fraß nicht und hing total durch. Seine Nierenwerte waren extrem hoch. Ta sagte, zuviel Eiweiß und zuviel Zucker im Septembergras.

    Auf meine Frage, warum Wildkaninchen damit klar kommen, sagte er, die bewegen sich viel mehr und verbrennen die Energie dabei in den Muskeln. Hauskaninchen müssen kein Futter suchen und laufen wenig und jagen sich nicht mit Rivalen.

    Teddy bekam kein Gras mehr und hatte nie wieder diese Nierenwerte. Bauch hatte er mal im Haarwechsel.
    Ich hatte in meinen Anfangsjahren mit Kaninchen bis zu Teddy immer wieder im Frühjahr-Sommer Bauchgeschichten mit Durchfall und Todesfälle durch Nierenversagen. Die Erklärung vom Ta hat mir geholfen, dass meine Tiere nie wieder daran sterben mußten.

    Emmi und Manni werden vorerst kein Gras mehr bekommen. Erst nach der Blüte und nicht mehr ab September und reduziert. Es gibt genug anderes Grün. Heu ist auch Gras.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  10. #10
    PS-Versager
    Registriert seit: 10.08.2009
    Ort: nördlich Hamburg
    Beiträge: 16.905

    Standard

    Eine Aufgasung kann alle möglichen Ursachen haben, oft ist ja einfach nur Fell....
    Kastrierte Weiber neigen auch häufiger zu bauch aufgrund der Narben.

    Wenn es bei einem Tier jedoch nur einmalig auftritt würde ich da nicht gleich an ein Zahnproblem etc. denken.

  11. #11
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.166

    Standard

    Pferde TA sagte gerade, sie haben heute jede Menge akute Koliken im Programm. Verdacht auf zuviel frisches Gras voll Zucker....
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  12. #12
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.166

    Standard

    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Ich hatte letzte Woche ebenfalls wieder das Problem mit Emmi und Manni. Exakt zur gleichen Zeit wie letztes Jahr. Und gleiche Situation. Regen, tagsüber sehr warm, nachts sehr kalt und sehr viel Sonne. Sie bekommen Grünzeug von draußen seit Wochen, habe ganz langsam angefüttert. Auch bekommen sie ganzjährig satt Frischfutter, sehr wenig Cunis dazu, weil sie dünn sind. Doch sobald sie mehr Gras bekommen bzw. fressen, bekommen sie Bauch. Emmi fraß einfach nicht mehr, konnte tagelang ihre Temperatur nicht halten, war nicht aufgegast. Ta ratlos, vielleicht ein Infekt. Sie bekam ein AB. Manni wieder 3 Tage später, flüssigen braunen Durchfall. Da er auf Stullmisan sofort reagierte, war ich mit ihm nicht beim Ta. Tommi hat nie Bauch, aber flüssigen Kot, sobald er viel von dem jungen Gras frißt. Sobald ich es weglasse, reduziert sich das wieder. Er neigt jetzt im Alter zu Matschkot.

    Aktuell steht das Gras kurz vor bzw. am Anfang der Blüte und ist voll mit Zucker und Eiweiß. Auch weil es lange zu trocken war. Mein Pferd würde davon sofort Hufrehe bekommen. Die Ursache von Hufrehe spielt sich ebenfalls im Darm ab. Grob gesagt kommt es durch gestörte Verdauungsprozesse zur Vermehrung schädlicher Bakterien, welche die Ursache dafür sind, dass sich in den feinen Blutgefäßen der Hufe Entzündungsprozesse abspielen die zu einem Infarkt führen. Das heißt, die Durchblutung ist gestört, Gefäße verstopft. Von daher ist Bauchaua nciht die gleiche Krankheit, aber die Ursache Bauchaua beim Kaninchen ist die gleiche wie Hufrehe beim Pferd, das Hochleistungsgras.

    Hier wird das anschaulich erklärt:
    http://www.cont.equivetinfo.de/html/kohlenhydrate.html

    Mein Teddy hatte dies im Alter von einem Jahr nachdem wir einen langen heißen Sommer hatten und im September es endlich regnete. Das Gras wuchs saftig und reichlich und er fraß reichlich. Nach einigen Tagen hatte er Durchfall und fraß nicht und hing total durch. Seine Nierenwerte waren extrem hoch. Ta sagte, zuviel Eiweiß und zuviel Zucker im Septembergras.

    Auf meine Frage, warum Wildkaninchen damit klar kommen, sagte er, die bewegen sich viel mehr und verbrennen die Energie dabei in den Muskeln. Hauskaninchen müssen kein Futter suchen und laufen wenig und jagen sich nicht mit Rivalen.

    Teddy bekam kein Gras mehr und hatte nie wieder diese Nierenwerte. Bauch hatte er mal im Haarwechsel.
    Ich hatte in meinen Anfangsjahren mit Kaninchen bis zu Teddy immer wieder im Frühjahr-Sommer Bauchgeschichten mit Durchfall und Todesfälle durch Nierenversagen. Die Erklärung vom Ta hat mir geholfen, dass meine Tiere nie wieder daran sterben mußten.

    Emmi und Manni werden vorerst kein Gras mehr bekommen. Erst nach der Blüte und nicht mehr ab September und reduziert. Es gibt genug anderes Grün. Heu ist auch Gras.
    "Von daher ist Bauchaua nicht die gleiche Krankheit, aber die Ursache Bauchaua beim Kaninchen ist die gleiche wie Hufrehe beim Pferd, das Hochleistungsgras. "

    Das muß ich verbessern. Bauchaua beim Kaninchen KANN die gleiche Ursache haben wie Hufrehe beim Pferd.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  13. #13
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
    Registriert seit: 18.09.2013
    Ort: München
    Beiträge: 681

    Standard

    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Ich hatte letzte Woche ebenfalls wieder das Problem mit Emmi und Manni. Exakt zur gleichen Zeit wie letztes Jahr. Und gleiche Situation. Regen, tagsüber sehr warm, nachts sehr kalt und sehr viel Sonne. Sie bekommen Grünzeug von draußen seit Wochen, habe ganz langsam angefüttert. Auch bekommen sie ganzjährig satt Frischfutter, sehr wenig Cunis dazu, weil sie dünn sind. Doch sobald sie mehr Gras bekommen bzw. fressen, bekommen sie Bauch. Emmi fraß einfach nicht mehr, konnte tagelang ihre Temperatur nicht halten, war nicht aufgegast. Ta ratlos, vielleicht ein Infekt. Sie bekam ein AB. Manni wieder 3 Tage später, flüssigen braunen Durchfall. Da er auf Stullmisan sofort reagierte, war ich mit ihm nicht beim Ta. Tommi hat nie Bauch, aber flüssigen Kot, sobald er viel von dem jungen Gras frißt. Sobald ich es weglasse, reduziert sich das wieder. Er neigt jetzt im Alter zu Matschkot.

    Aktuell steht das Gras kurz vor bzw. am Anfang der Blüte und ist voll mit Zucker und Eiweiß. Auch weil es lange zu trocken war. Mein Pferd würde davon sofort Hufrehe bekommen. Die Ursache von Hufrehe spielt sich ebenfalls im Darm ab. Grob gesagt kommt es durch gestörte Verdauungsprozesse zur Vermehrung schädlicher Bakterien, welche die Ursache dafür sind, dass sich in den feinen Blutgefäßen der Hufe Entzündungsprozesse abspielen die zu einem Infarkt führen. Das heißt, die Durchblutung ist gestört, Gefäße verstopft. Von daher ist Bauchaua nciht die gleiche Krankheit, aber die Ursache Bauchaua beim Kaninchen ist die gleiche wie Hufrehe beim Pferd, das Hochleistungsgras.

    Hier wird das anschaulich erklärt:
    http://www.cont.equivetinfo.de/html/kohlenhydrate.html

    Mein Teddy hatte dies im Alter von einem Jahr nachdem wir einen langen heißen Sommer hatten und im September es endlich regnete. Das Gras wuchs saftig und reichlich und er fraß reichlich. Nach einigen Tagen hatte er Durchfall und fraß nicht und hing total durch. Seine Nierenwerte waren extrem hoch. Ta sagte, zuviel Eiweiß und zuviel Zucker im Septembergras.

    Auf meine Frage, warum Wildkaninchen damit klar kommen, sagte er, die bewegen sich viel mehr und verbrennen die Energie dabei in den Muskeln. Hauskaninchen müssen kein Futter suchen und laufen wenig und jagen sich nicht mit Rivalen.

    Teddy bekam kein Gras mehr und hatte nie wieder diese Nierenwerte. Bauch hatte er mal im Haarwechsel.
    Ich hatte in meinen Anfangsjahren mit Kaninchen bis zu Teddy immer wieder im Frühjahr-Sommer Bauchgeschichten mit Durchfall und Todesfälle durch Nierenversagen. Die Erklärung vom Ta hat mir geholfen, dass meine Tiere nie wieder daran sterben mußten.

    Emmi und Manni werden vorerst kein Gras mehr bekommen. Erst nach der Blüte und nicht mehr ab September und reduziert. Es gibt genug anderes Grün. Heu ist auch Gras.
    Deine Beiträge sind immer wieder eine informative Bereicherung! Ich werde mir jedenfalls jetzt das schlechte Gewissen sparen, daß ich gerade kein Gras im Angebot habe...

  14. #14
    Gast
    Gast

    Standard

    Vielen Dank, teddy !

    Die von dir geschilderte "Problematik" ist mir als Pferdehalterin natürlich auch nicht fremd und warum sollte es nicht auch Kaninchen betreffen.. Das stimmt wohl. Mein Fazit: ich werde bei meiner Sammlung weniger Gräser sammeln und versuchen, durch andere Pflanzen die Futterration aufzustocken.

    "Heu ist auch Gras" - ja, das stimmt. Impliziert aber, dass das nun die Alternative wäre. Passt aber für mich und mein Verständnis von Ernährung der Kaninchen nicht in mein Fütterungskonzept.

  15. #15
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.166

    Standard

    Zitat Zitat von Marianne R. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Teddy Beitrag anzeigen
    Ich hatte letzte Woche ebenfalls wieder das Problem mit Emmi und Manni. Exakt zur gleichen Zeit wie letztes Jahr. Und gleiche Situation. Regen, tagsüber sehr warm, nachts sehr kalt und sehr viel Sonne. Sie bekommen Grünzeug von draußen seit Wochen, habe ganz langsam angefüttert. Auch bekommen sie ganzjährig satt Frischfutter, sehr wenig Cunis dazu, weil sie dünn sind. Doch sobald sie mehr Gras bekommen bzw. fressen, bekommen sie Bauch. Emmi fraß einfach nicht mehr, konnte tagelang ihre Temperatur nicht halten, war nicht aufgegast. Ta ratlos, vielleicht ein Infekt. Sie bekam ein AB. Manni wieder 3 Tage später, flüssigen braunen Durchfall. Da er auf Stullmisan sofort reagierte, war ich mit ihm nicht beim Ta. Tommi hat nie Bauch, aber flüssigen Kot, sobald er viel von dem jungen Gras frißt. Sobald ich es weglasse, reduziert sich das wieder. Er neigt jetzt im Alter zu Matschkot.

    Aktuell steht das Gras kurz vor bzw. am Anfang der Blüte und ist voll mit Zucker und Eiweiß. Auch weil es lange zu trocken war. Mein Pferd würde davon sofort Hufrehe bekommen. Die Ursache von Hufrehe spielt sich ebenfalls im Darm ab. Grob gesagt kommt es durch gestörte Verdauungsprozesse zur Vermehrung schädlicher Bakterien, welche die Ursache dafür sind, dass sich in den feinen Blutgefäßen der Hufe Entzündungsprozesse abspielen die zu einem Infarkt führen. Das heißt, die Durchblutung ist gestört, Gefäße verstopft. Von daher ist Bauchaua nciht die gleiche Krankheit, aber die Ursache Bauchaua beim Kaninchen ist die gleiche wie Hufrehe beim Pferd, das Hochleistungsgras.

    Hier wird das anschaulich erklärt:
    http://www.cont.equivetinfo.de/html/kohlenhydrate.html

    Mein Teddy hatte dies im Alter von einem Jahr nachdem wir einen langen heißen Sommer hatten und im September es endlich regnete. Das Gras wuchs saftig und reichlich und er fraß reichlich. Nach einigen Tagen hatte er Durchfall und fraß nicht und hing total durch. Seine Nierenwerte waren extrem hoch. Ta sagte, zuviel Eiweiß und zuviel Zucker im Septembergras.

    Auf meine Frage, warum Wildkaninchen damit klar kommen, sagte er, die bewegen sich viel mehr und verbrennen die Energie dabei in den Muskeln. Hauskaninchen müssen kein Futter suchen und laufen wenig und jagen sich nicht mit Rivalen.

    Teddy bekam kein Gras mehr und hatte nie wieder diese Nierenwerte. Bauch hatte er mal im Haarwechsel.
    Ich hatte in meinen Anfangsjahren mit Kaninchen bis zu Teddy immer wieder im Frühjahr-Sommer Bauchgeschichten mit Durchfall und Todesfälle durch Nierenversagen. Die Erklärung vom Ta hat mir geholfen, dass meine Tiere nie wieder daran sterben mußten.

    Emmi und Manni werden vorerst kein Gras mehr bekommen. Erst nach der Blüte und nicht mehr ab September und reduziert. Es gibt genug anderes Grün. Heu ist auch Gras.
    Deine Beiträge sind immer wieder eine informative Bereicherung! Ich werde mir jedenfalls jetzt das schlechte Gewissen sparen, daß ich gerade kein Gras im Angebot habe...
    Danke
    Meine fressen nicht gerne Gras. Wenn, nur eine bestimmte Sorte und davon dann mal ein paar Hälmchen. Sie freuen sich mehr über alles mögliche Blättrige, auch gerne von Sträuchern und Bäumen. Von daher mache ich mir da keine Gedanken, dass ihnen was fehlen könnte.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  16. #16
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.166

    Standard

    Zitat Zitat von Claudia Mü. Beitrag anzeigen
    Vielen Dank, teddy !

    Die von dir geschilderte "Problematik" ist mir als Pferdehalterin natürlich auch nicht fremd und warum sollte es nicht auch Kaninchen betreffen.. Das stimmt wohl. Mein Fazit: ich werde bei meiner Sammlung weniger Gräser sammeln und versuchen, durch andere Pflanzen die Futterration aufzustocken.

    "Heu ist auch Gras" - ja, das stimmt. Impliziert aber, dass das nun die Alternative wäre. Passt aber für mich und mein Verständnis von Ernährung der Kaninchen nicht in mein Fütterungskonzept.
    Das bezieht sich ja auf mögliche Unverträglichkeiten bei Kaninchen, die Verdauungsschwierigkeiten haben oder wie bei meinen früher, Nierenschäden. Da fütter ich dann lieber grasarm oder kein Gras, wenn es ihnen damit besser oder gut geht. Wenn sie dann Heu fressen oder ein paar Heucobs, dann bekommen sie auch die Inhaltsstoffe vom Gras mit. Möglicherweise nicht in dem Umfang wie frisches Gras, da das Heu über das Jahr ja auch Vitamine verliert. Aber das fangen wir durch die anderen Frischfutterbestandteile ja wieder auf. Das Risiko mit Gras gebe ich mir nach so langer negativer Erfahrung nicht mehr. Vor allem, da ich weiß, dass sie lange und gesund leben können ohne frisches Gras.
    Bei gesunden Kaninchen würde ich Gras füttern, aber ebenfalls nicht ad libitum. Ich füttere gerne abwechslungsreich und da gibt es je nach Saison, was gerade da ist, von allem, wo ich dran komme, ein bißchen. Dazu haben meine ihren eigenen Kopf und bevorzugen immer wieder andere Blätter oder Kräuter. Manchmal werden sie mäkelig und man kann es ihnen nicht recht machen. Wenn ich dann mal wenig Zeit habe, ist das Angebot eher klein und wenn es dann wieder die große Auswahl gibt, schmeckts gleich wieder besser.
    Ich habe schon viele Wildkaninchen beobachten können. Bzw. deren Lebensraum. Die Kaninchen, die bei uns in der Innenstadt auf größeren Grasflächen oder in den Hinterhöfen wohnen, und das tun sie ja freiwillig, haben ein extrem eingeschränktes Futterangebot. Da wächst Rasen, also so eine trittfeste Sportplatzmischung, ein bißchen "Un"kraut dazwischen und vor dem RHD Ausbruch war es da teilweise sehr dicht besiedelt. Im Sommer war das Gras noch millimeter hoch. Und da leben und vermehren sie sich fleißig und streiten sich um die besten Plätze. Viele Wildkaninchen haben nicht ansatzweise das Futterangebot das unsere Tiere in Gefangenschaft haben. Denn es wachsen nicht an allen Stellen immer alle bevorzugten Futterpflanzen. Es ist oft nur ein eingeschränktes Angebot. Ich suche mehrere Stellen auf, um ein breites Angebot zu haben an gern genommenem Futter. Und ich habe hier auch beobachtet, dass die Kaninchen immer dichter an besiedeltes Gelände ziehen. Draußen in Feld und Flur wird alles totgespritzt oder abgemäht. Da finden sie kaum noch Abwechslung und Lebensraum. Tierweiden gibt es auch nicht mehr viele und wenn, wächst darauf nur hohes Gras. Auf dem dicht Buschbestandenen Nachbargelände neben unserem Pferdehof zogen vor einigen Jahren Kaninchen ein. Daraufhin waren die, die im Gebüsch am Waldrand lebten, weg. Das Gebüsch dort wurde entsorgt, der Wald ist zu nass, wenn es regnet. Diese Kaninchen grasten im Obstgarten und auf der kleinen Pferdeweide am Stall. Hatten auch mal Junge. Aber eine Gruppe wurde daraus nicht. Nach 4 Jahren waren sie verschwunden. Vielleicht weil ein Hund einzog.
    Ich denke, meinen Kaninchen gehts gut so, das Futterangebot ist nach ihrem Geschmack. Mein Tommi ist 9 Jahre alt, von klein auf bei mir und kerngesund, war noch nie krank. Macht aber Matschkot, wenn er zuviel Grünfutter frißt, besonders nach Gras. Der hat gestern abend rumgetobt wie ein 3jähriger. Hat ohne Ende Energie und Kraft. Ohne Gras. Mein schöner Großer
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  17. #17
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.166

    Standard Mal ein Update...

    Aktuell hat meine Pferdepraxis nahezu täglich mehrere Hufrehekandidaten. Das Gras ist offensichtlich zur Zeit sehr explosiv was das angeht

    Mein Pferd hat hochgradig Hufrehe, konnte seit Sonntag kaum noch laufen, der Ausgang ist unklar. Es kam wohl schleichend, wurde nicht gleich eindeutig erkannt, obwohl ich immer wieder darauf hingewiesen habe. Ich habe sie letzte Woche angrasen lassen, 3mal 5 Minuten, am Freitag dann 9 Minuten, am Samstag lief sie schlecht, am Sonntag wollte sie gar nicht laufen, zeigte die typische Rehestellung. Da sie wegen ihrer Cushing Erkrankung sehr dünn ist und letzten Sommer wegen der Hitze sehr abgebaut hatte, habe ich auf Anraten des Ta seit August 1,5 kg Heucobs täglich zugefüttert. Diese stammen aus maschineller Trocknung. Die Marke Goldhorse von E....a wurde mir vom Hufschmied empfohlen. Nun weiß man leider nicht, wann der Erntezeitpunkt war (laut Beschreibung Mitte der Blüte, aber wer kann das schon kontrollieren) zudem kann das Gras viele Hochleistungsgräser enthalten, welche einen besonders hohen Zuckergehalt haben. Ende November fing sie plötzlich an zu Lahmen. Laut Röbi wären Überbeine an den Gelenken im Hufbereich schuld. Genauso gut kann sie aber seitdem bereits schleichende Rehe haben. Mein Öhmchen ist kein Weichei, sondern ein Kämpfer, wir haben uns nie unterkriegen lassen. Aber manchmal wäre es halt sinnvoll, man wüßte früher, das was los ist

    Meine 3 Hüpfer bekommen kein Gras mehr, fressen viel Heu und an Grünzeug, was gerade zu kriegen ist. Die Verdauung ist bei allen dreien so wie sie sein soll. Gut strukturierte mittelgroße Kügelchen in reicher Anzahl

    Passt auf eure Hüpfer auf
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  18. #18
    Banausenbändigerin Avatar von inwi
    Registriert seit: 20.07.2015
    Ort: NRW zwischen Aachen + Heinsberg
    Beiträge: 3.049

    Standard

    Oh Maria, ich drücke deiner Pferde-Omi ganz feste die Daumen
    Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut,
    sondern auch für das, was man nicht tut.

    -Laotse-

  19. #19
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
    Registriert seit: 06.05.2012
    Ort: Wolfsburg
    Beiträge: 3.166

    Standard

    Danke dir

    Das braucht sie ganz dringend
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  20. #20
    Podenco
    Gast

    Standard

    Teddy, ich wünsche deiner Dame auch alles Gute! Habe selber ein Pony dass vor ihrer Zeit bei uns zwei Schübe hatte. Drücke fest die Daumen!


    Die Köttel meiner zwei gesunden Kaninchen sehen dann am besten aus wenn es nur Gras gibt. Also wildes, grobes und mittellange Halme von der unbehandelten (drei mal jährlich gemähten) Wildwiese nebenan. Natürlich sind da auch andere Sachen mit bei, aber der Großteil ist eben simple Gräser. Auch die dicken Halme werden gefressen. Gibt es, weil die Wiese gemäht wurde, nur noch feineres Gras und mehr Kräuter vom Spielplatz werden die Köttel direkt kleiner und unförmiger.

    Aber deine Schilderung bezogen auf die Problematik mit Gras stimmt mich natürlich auch nachdenklich. Irgendwo habe ich noch Bilder eines freilebenden Zwergkaninchens auf einem Hostelgelände... ich meine dass sich dieses auch überwiegend von trockenesm Gras ernährt hat... vielleicht finde ich die Bilder ja.

    Viele Grüße!

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Gras im Wald
    Von Indy im Forum Ernährung *
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 27.04.2014, 13:53

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •