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Thema: Nachbar hält Kaninchen in viel zu kleinen Käfigen- massive Lärmbelastung

  1. #1
    Rolleum
    Gast

    Standard Nachbar hält Kaninchen in viel zu kleinen Käfigen- massive Lärmbelastung

    Hallo zusammen,

    über einen Freund habe ich diese HP entdeckt. Ich habe seit längerem massive Probleme mit meinem Nachbarn, der im Hinterhof insg. 6 Kaninchen hält. Zwei alte Kaninchen, die Eltern sind separiert, jeweils weniger als 1qm, und vier Jungkaninchen leben auf ca.1 qm, was für meinen Eindruck viel zu klein ist. Die Tiere sind schon recht groß, an sich sehr hübsch und knuffig, aber der Halter züchtet sie für den Kochtopf. Das Schlimmste aber ist, daß sie ständig gegen die Holzwände schlagen, wenn sie nervös werden. Hinzu kommt, daß wir auch gelegentlich ungewollten Besuch von Waschbären haben, die im Hinterhof nach Essen in Containern suche Derart aufgeschreckt , sind die Schläge der Kaninichen an die Holzwand immer wieder deutlich zu hören, selbst bei geschlossenem Fenster.

    Was kann ich machen ? Ich habe bereits mit dem Nachbarn gesprochen, er wollte eigentlich bis zum 20.8. die Käfige akustisch dämmen, was bisher nicht geschehen ist. Ich hatte schon angekündigt, Klage einzureichen, sollte sich das nicht ändern. Auch alle Nachbarn ( sind so ca 15 Häuser, die den Hinterhof bilden) will ich mit einbeziehen, um eine Sammelklage zu erwirken. Je mehr ich allerdings Druck auf den Halter ausübe, desto bockiger wird er, befürchte ich. Ich kann abends nicht mehr entspannen, erwarte ich doch ständig neue Schläge, die sich wie kleine Knaller anhören. Für die Tiere muss das sehr stressig sein, denn ihr Fluchtreflex wird sie bestimmt angesichts dieser Enge noch mehr stressen.

    Für alle konstruktiven Infos bin ich Euch sehr dankbar. Ich wohne in Berlin.

    Viele Grüsse

    Dieter
    Geändert von Rolleum (06.09.2015 um 17:15 Uhr)

  2. #2
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
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    Mein erster Weg wäre zum Vermieter und nicht zum Gericht... und dann evtl. zum AmtsVet falls die Haltung nicht tiergerecht ist.
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
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    Hallo

    als erste Hilfemassnahme würd ich vorschlagen, dass den Kaninchen ein Rückzug angeboten wird (z.B. Sitzbrett mit Blende - am besten tunnelförmig ausführen). Dann können die Kaninchen bei geführter Gefahr dahin flüchten, beruhigen sich schneller und fühlen sich wenigstens ein bischen wohler.

    Hier in der Schweiz ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Kaninchen einen abgedunkelten Rückzug haben.
    In. Deutschland weiss ich nichts von einem solchen Gesetz. Aber die Massnahmen ist so einfach und unaufwändig und hilft den Tieren schon viel, dass ich das machen würde. Kaninchen ohne Rückzug zu halten ist gar nicht tiergerecht, ganz besonders bei so beengten Verhältnissen, die ja überhaupt kein Fluchtverhalten zulassen.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
    Registriert seit: 14.08.2009
    Ort: Schweiz
    Beiträge: 689

    Standard

    Hallo

    Kaninchen klopfen übrigens normalerweise nach unten und nicht gegen die Wände. Eine weiche Schicht zwischen Kotwanne und Kotwannenboden (z.B. Styropor, dicker Molton, ...) würde das Geräusch wahrscheinlibemühenn merklich reduzieren.

    Klopfen tun übrigens auch Kaninchen in grossen Gehegen mit Rückzügen, je sicherer sich die Kaninchen fühlen, desto weniger oft klopfen sie, aber es sind Beutetiere deren Überlebenden in der Natur davon abhängt rechtzeitig auf Gefahren zu reagieren.
    Das Klopfen ist ein Warnsignal an die anderen Kaninchen und gehört zur Kommunikation der Kaninchen untereinander. Fast jedes Kaninchen bemerkt dann und wann was ungewöhnliches und klopft, insgesamr sind Kaninchen aber ruhige Tiere.

    Wenn das Klopfen so laut ist, überträgt und verstärkt der Stall das Klopfen anstatt es zu dâmpfen.

    Bitte setze dich nicht nur für die Dämpfung des Geräusches ein, sondern für eine bessere Haltung.
    Die beschriebe Haltung ist nur geringfügig besser als die Massentierhaltung und immer noch überhaupt nicht kaninchenfreundlich. Schade, denn wenn man sich schon selber Schlachtkaninchen hält, könnte man es doch drum bemühen, dass es die Kaninchen gut haben. Das ist man den Kaninchen doch schuldig.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Stefanie H.
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    Sammelklagen gibts in Deutschland nicht, da muß jeder selbst ran. Vorher würde ich aber in jedem Fall eine gütliche Einigung versuchen. Wenn schon die Nachbarn mit ins Boot holen, dann vielleicht mal treffen und zusammen dort vorbeigehen. Sozialer Druck wirkt manchmal Wunder.
    Man könnte auch anbieten, bei den Arbeiten mitzuhelfen, und dabei ganz nebenbei vielleicht die Gehege zu vergrößern bzw. die Einrichtung zu verbessern. Der Nachbar will offenbar nicht viel Energie in die Sache stecken, das bedeutet im Idealfall aber auch wenig Gegenwehr.
    Die Klage wäre aus meiner Sicht eher das letzte Mittel.

  6. #6
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
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    Zitat Zitat von Stefanie H. Beitrag anzeigen
    Sammelklagen gibts in Deutschland nicht, da muß jeder selbst ran. l.
    Gibt es schon, heißt aber hier nicht so:
    In Deutschland sind Sammelklagen in der Form der class action nicht zulässig, da dem deutschen Recht eine Gruppenbetroffenheit fremd ist. Jeder Kläger muss seine individuelle Betroffenheit, seinen individuellen Schaden und die Kausalität zwischen beidem darlegen und nachweisen.

    Gemeinsame Prozessführung gibt es in Deutschland daher nur bei der so genannten Streitgenossenschaft, wenn die Kläger hinsichtlich des Streitgegenstandes in Rechtsgemeinschaft stehen oder aus demselben tatsächlichen oder rechtlichen Grund berechtigt sind. Dies sind sie im typischen Fall der class action nicht, da jeder wegen der ihm individuell zugefügten Schäden berechtigt ist, also nicht aus demselben Grund.
    Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sammelklage


    Oder hier:
    Nicht zu verwechseln ist die Sammelklage mit der auch im deutschen Prozessrecht vorgesehenen bloßen sogenannten subjektiven Klagehäufung, bei der im selben Prozess mehrere Kläger oder mehrere Beklagte auftreten.
    Quelle: http://petraraab.blogspot.de/2014/12...-verboten.html
    Geändert von feiveline (10.09.2015 um 16:53 Uhr)
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  7. #7
    notmeerschweinchen.de Avatar von Tipa
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    Zitat Zitat von Rolleum Beitrag anzeigen
    über einen Freund habe ich diese HP entdeckt.
    Fein dass Du's hergeschafft hast, Huhu :-)

    Zitat Zitat von Getorix Beitrag anzeigen
    HalloKlopfen tun übrigens auch Kaninchen in grossen Gehegen mit Rückzügen, je sicherer sich die Kaninchen fühlen, desto weniger oft klopfen sie, aber es sind Beutetiere deren Überlebenden in der Natur davon abhängt rechtzeitig auf Gefahren zu reagieren. Das Klopfen ist ein Warnsignal an die anderen Kaninchen und gehört zur Kommunikation der Kaninchen untereinander. Fast jedes Kaninchen bemerkt dann und wann was ungewöhnliches und klopft, insgesamr sind Kaninchen aber ruhige Tiere.
    Was ich nicht einordnen konnte: Ist das beschriebene Klopfen der Ausdruck einer "normalen" nicht-kaninchengerechten Fehlhaltung, oder Zeichen davon dass die Tiere in Dauer-Panik leben?

    Und: Ist "Klagen" nicht eh eine leere Drohung, und der Nachbar weiss das mit Chance auch? Bei Tierschutz-Kleinkram wie Kaninchen & Meerschweinchen rollt doch jeder Richter mit den Augen. Nur über den Lärmschutz ginge es, dann natürlich über den üblichen Weg, d.h. offizielle Messung mit geeichtem Gerät, Abmahnung, Wiederholung, nochmal Messung, ...

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
    Registriert seit: 14.08.2009
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    Beiträge: 689

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    Zitat Zitat von Tipa Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Getorix Beitrag anzeigen
    HalloKlopfen tun übrigens auch Kaninchen in grossen Gehegen mit Rückzügen, je sicherer sich die Kaninchen fühlen, desto weniger oft klopfen sie, aber es sind Beutetiere deren Überlebenden in der Natur davon abhängt rechtzeitig auf Gefahren zu reagieren. Das Klopfen ist ein Warnsignal an die anderen Kaninchen und gehört zur Kommunikation der Kaninchen untereinander. Fast jedes Kaninchen bemerkt dann und wann was ungewöhnliches und klopft, insgesamr sind Kaninchen aber ruhige Tiere.
    Was ich nicht einordnen konnte: Ist das beschriebene Klopfen der Ausdruck einer "normalen" nicht-kaninchengerechten Fehlhaltung, oder Zeichen davon dass die Tiere in Dauer-Panik leben?
    Klopfen auf Reaktion auf aus Kaninchensicht potentiell gefährliche Sinnesreize ist für Kaninchen normal, gehört zu ihrer Kommunikation und kommt in allen Haltungen vor.

    Das beschriebene, sehr häufige Klopfen kommt meiner Einschätzung nach daher, dass die Kaninchen in den viel zu kleinen Ställen keine echte Flucht- oder Rückzugsmöglichkeiten haben. Das Kaninchen kann nichts tun gegen die Angst und wird sich damit auch nicht so rasch wieder beruhigen, wie ein Tier das Fliehen kann, sondern halt angespannt bleiben und damit viel schneller wieder losklopfen.

    Und dass das Klopfen so laut klingt, wird am Stall liegen. Ich kenne den Stall nicht, aber ich tippe drauf, dass der Schall von den den Kotwannen direkt in die Wänden geleitet wird und damit der ganze Stall als "Schallverstärker" wirkt.

    Das mit dem Schall kann man halbwegs einfach merklich reduzieren, z.B. mit Stryropor unter die Kotwannen und ggf. Rippen auf dünne Stallwände. Das hilft allerdings den Tieren nicht. Denen muss unbedingt auch geholfen werden, denn in so kleinen Ställen ohne Fluchtmöglichkeit leidet ein Kaninchen sehr . Grad wenn da wirklich andere Tiere wie Waschbären um den Stall ziehen .


    Ob und wie man einen Nachbar dazu bewegen kann, die Haltung zu verbessern, kann man nicht generell beantworten. Juristisch eher nicht, es ist leider auch nicht verboten Kaninchen in so kleinen Ställen zu halten.
    Vielleicht mir einem Hilfsangebot, bei dem du anbietest, den Nachbar tatkräftig beim Bau eines Geheges zu unterstützen? Wenn der Nachbar sehr unmotiviert ist, ist er vielleicht auch damit einverstanden, wenn du zusammen mit weiteren Nachbarn was plant und ein rechtes Gehege aufbaut und er nur die Materialkosten übernimmt.

    und als 1. Hilfmassnahme würde ich wirklich mal jedem Kaninchen einen Tunnel/Sitzbrett mit Blende als Rückzugsbereich basteln.

  9. #9
    notmeerschweinchen.de Avatar von Tipa
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    Beiträge: 293

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    Zitat Zitat von Getorix Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Tipa Beitrag anzeigen
    Was ich nicht einordnen konnte: Ist das beschriebene Klopfen der Ausdruck einer "normalen" nicht-kaninchengerechten Fehlhaltung, oder Zeichen davon dass die Tiere in Dauer-Panik leben?
    Klopfen auf Reaktion auf aus Kaninchensicht potentiell gefährliche Sinnesreize ist für Kaninchen normal, gehört zu ihrer Kommunikation und kommt in allen Haltungen vor.
    Danke! Evtl. habe ich hier zwei bes. entspannte Exemplare (die klopfen nur, wenn jemand vor dem Fenster auf der Feuerleiter rumturnt) oder es - wahrscheinlich - wie oben beschrieben: Bei nur zwei Kaninchen sinkt die Notwendigkeit zur akustischen Warnung einfach weil beide sowieso sichtbar mitbekommen was los ist.

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