Widder-Kenner erbeten (Update): Bunnyliebe im Entstehen

Anja La. · 13.05.2017 18:03

Ich berate gerade bei einer VG. Das neue Tier wurde vor vier Wochen von einem Privatmensch, der eigentlich nichts mit Kaninchen am Hut hat, verzeckt und sehr dünn gefunden. Er hat sie im letzten Monat fit gemacht und auf meinen Rat einer Ärztin vorgestellt. Diese hat das Alter auf 2-3 geschätzt. Heute wurde die Kleine dann zur potentiellen ES gebracht. Diese hatte früher Kaninchen und ist sehr verunsichert, ob das mit dem Alter hinhaut. Sie meint, dass die Kleine sehr flauschig ist, eher so, wie sie es von Babyfell kennt, und nur 700 Gramm wiegt. Und dabei hat sie ja im letzten Monat schon zugenommen. Kennt jemand von Euch so kleine Widder? Ach ja ... die Ohren propellern wohl auch noch rum, ich poste gleich noch Bilder.
Aktuell sitzt sie übrigens noch nicht mit dem Kastraten zusammen (der ist 7 Monate). Falls sie tatsächlich noch sehr jung ist: Muss man bei der VG zweier Teenies was besonderes beachten?

Anja La. · 13.05.2017 18:08

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P.S.: Damit kein falscher Eindruck entsteht, der Käfig ist Klo und aktueller Rückzugsort.

Ludovica99 · 13.05.2017 18:52

Von Fotos etwas zu schätzen ist natürlich immer schwer, aber das Tier sieht etwas schlacksig aus - so wie junge Kaninchen eben sind. Der Körperbau war bei meinem Emilio (Widder, jetzt 7) als Jungtier ähnlich. Im Tierheim hat man ihn mir auch als 2 - 4 oder so präsentiert - dabei hatte der erst einmal die spätere Pubertät zu durchlaufen :-) Vom Verhalten her war damals klar, dass er noch kein Jahr alt ist, ebenso von der körperlichen Entwicklung her, der Rahmen ist noch ordentlich gewachsen. Wenn ich heute die Fotos vergleiche sieht man den Unterschied ganz deutlich.

lilia · 13.05.2017 20:12

Ich würde fast sagen, das mit Jungtier könnte hin hauen von der Beschreibung.
Wenn sie jetzt noch wächst und gut Gewicht zulegt passt es.

Sieht jetzt nicht nach 700g und ausgewachsen aus von den Bildern.
Aber das Alter passt doch dann auch perfekt bzg. ZF, die wie jede andere laufen kann

.

Anja La. · 14.05.2017 09:28

Danke für Eure Einschätzung.

Die ursprüngliche Hoffnung war, dass das Partnertier etwas ausgleichend auf den pubertierenden Haudegen wirkt.

Das wird dann wohl nichts. Sie meinte schon, dass die Kleine noch viel Unfug macht. Heute geht es mit der VG los.

Diabi · 14.05.2017 09:44

Zitat von Anja La.

Danke für Eure Einschätzung.

Die ursprüngliche Hoffnung war, dass das Partnertier etwas ausgleichend auf den pubertierenden Haudegen wirkt.

Das wird dann wohl nichts. Sie meinte schon, dass die Kleine noch viel Unfug macht. Heute geht es mit der VG los.

Hmm, ich hätte wohl auch keinen Cent darauf gesetzt, dass sich diese Hoffnung erfüllt, wenn das Weibchen älter wäre...

Unser älteres, achso ausgeglichenes Weibchen hat sich vom pubertierenden Jungvolk mittlerweile jeglichen Unfug, den man nur machen kann, abgeschaut, und bringt den anderen noch zusätzlichen Blödsinn bei...

Wünsche viel Glück bei der VG und unterhaltsame Stunden bei der Beseitigung des Unfugs...

Anja La. · 14.05.2017 13:50

Da hst du wohl recht.
Ich habe die Kleine (sie heißt jetzt Luna) gerade kennengelernt.

Sehr süß und verschmust, hat aber auch ordentlich Pfeffer im Arsch und Flausen im Kopf. Sieht in Wirklichkeit noch viel jünger aus als auf den Bildern, ich würde sie tatsächlich eher so auf 3 bis 4 Monate schätzen, bin da aber wirklich kein Crack drin, weil ich bis auf einmal immer ausgewachsene Tiere hatte. Die Krallen sind auch noch ganz fein und viele Muskeln hat sie auch noch nicht, die Bewegungen sind ambitioniert aber echt noch drollig tollpatschig, wenn sie Gas gibt und rumspringt.
Der Kastrat ist schon eine Wuchtbrumme und neigt zum Mackertum, daher sind wir jetzt doch verunsichert, ob man mit der VG noch warten sollte, damit die Kleine noch Gewicht und Muskeln aufbauen kann.

Anja La. · 14.05.2017 13:58

Noch mal was zum Gucken.

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Sie sieht auf den Bildern "erwachsener" aus als in Relaität. Einmal meine Hand im Vergleich zu ihrer Körpergröße (ich trage Handschuhe in XS, habe also schon kleine, kurze Hände).

**Heike O.** · 14.05.2017 14:13

Was für eine Hübsche. Außer einem

und gedrückt Daumen kann ich leider nix beitragen. Aber bei DEN Bildern kann ich mir den Kommentar nicht verkneifen. Echt zu niedlich.

Diabi · 14.05.2017 14:42

Wirklich beurteilen, wann man am besten mit der VG startet, kann man wohl nur vor Ort.

Allerdings habe ich bislang die Erfahrung gemacht, dass Jungs meist eher nett (manchmal auch zuuuu nett...) zu den Mädels sind, und Zickereien und Revierverteidigung eher von den Mädels ausgeht. Daher würde ich es wohl einfach probieren...

Katharina F. · 16.05.2017 07:48

Von den Bildern her würde ich sie auch auf ein paar Monate schätzen. Der Kopf ist noch recht schmal und sieht noch etwas "Baby-mäßig" aus.

Aber gerade Kaninchen können ihr Alter wirklich gut verbergen.

Ich drücke die Daumen für die VG und würde es auch wagen.

Sonnenstern · 16.05.2017 14:03

Ich würde die beiden braunen Widder unter ein halbes Jahr setzen.
Meine Widder sahen so mit 3-6 Monaten aus.

Anja La. · 01.06.2017 09:55

Sooo ... ein kleines Update.
Die Halterin hat sich nach dem Gespräch mit mir für die Gitter an Gitter-Methode entschieden, die (ich nehme das Ende mal vorweg) sehr gut funktioniert hat. Sie hatte ohnehin eine Tendenz dazu. Nachdem ich die zwei kennegelernt hatte, habe ich sie dazu ermuntert, das tatsächlich so zu machen (und die liebe Birgit hat uns per Ferndiagnose auch darin bestätigt

).
Der ausschlaggebende Punkt war letztlich der, dass Luna auf mich und Katrin (die Halterin) eigentlich einen wesentlich souveräneren Eindruck macht als Joe. Der macht zwar den Lauten, aber ich hatte - ohne dass Katrin mir das vorher gesagt hat - auch den Eindruck, dass er eigentlich eine Schissbuxe ist und das unter Stress mit körperlichen Attacken kompensiert. Wir wollten also verhindern, dass es ein Hick-Hack gibt, weil Luna, die eigentlich das Zeug zu Chefin hat, körperlich mit dem nervösen Joe nicht mithalten kann. Also sollten sie sich zuerst verlieben, gemäß der Ballade:

"Es waren zwei Königskinder,
die hatten einander so lieb;
sie konnten zusammen nicht kommen,
das Wasser war viel zu tief."

Nur dann halt mit Happy End und einem hohen Gitter statt tiefem Wasser.

Das Setting war wie folgt: Schlafzimmer und Wohnzimmer grenzen bei Katrin aneinander an, also wurde ein Gitter in die Tür gestellt. Joe hat sich auch erst aufgeregt, ist aber nicht massiv ans Gitter gegangen. Am Gitter hat Katrin immer mal wieder Leckerchen und Streicheleinheiten verteilt und genau mitgezählt, damit keiner zu kurz kommt. Teilweise lag man dann auch am Gitter rum und hat sich in die Augen geblickt. Zwischendurch wurden die Tiere immer mal in das "Revier" des jeweils anderen gesetzt, damit sie merkten, dass einem auch dort nichts schlimmes passiert und die elementaren Dinge wie Futter, Ruhe, Bewegung und Liebe nicht durch die Präsenz des anderen eingeschränkt werden.

Das ging von Mitte Mai bis vor ein paar Tagen so, dann hat Luna beschlossen, dass sie zu ihrem Prinzen will ... und hat vor Katrins Augen das Gehegeelement mit der Schnauze hochgehoben, am Türzapfen (?) verkantet und ist zu ihrem Joe gehoppelt. Es gab dann ein wenig harmloses Gejage und einen irritierten Joe, der aber eigentlich sehr erfreut schien, mit seiner Prinzessin rumhoppeln zu können. Und seitdem läuft es harmonisch.

Die Bilder kommen im nächsten Post.

Ich muss gestehen, dass ich mir ein paar Tage wirklich Sorgen gemacht habe, ob ich mit dem Ratschlag "Gitter an Gitter" irgendwas kaputt mache. Die VG-Regeln hatte ich (obwohl ich sie schon lange in ihrer Absolutheit anzweifle und selbst nicht immer danach gehandelt habe) eben doch sehr drin. Um so froher bin ich, dass geklappt hat. Und um so sicherer, dass man jeweils eine VG-Methode finden muss, die zu den jeweiligen Tieren und dem jeweiligen Halter passt.