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Thema: Grünfutter im Winter - schädlich?

  1. #1

    Standard Grünfutter im Winter - schädlich?

    Hallo!

    Die meiste Kaninchenhalter, die ich kenne, füttern ihre Kaninchen mit Heu, Pellets und nur ein wenig Grünfutter. Ich habe vorgeschlagen, viel mehr Grünfutter zu geben. Ihre Frage war, woher können sie Grünfutter im Winter sammeln. Ich habe gesagt, sie können auch Küchenkräuter, Gemüsegrün, Gemüse (vor allem blättrige) kaufen. Die Antwort war: Winter ist keine Gemüsesaison, diese Kräuter und Gemüse haben nicht unter Sonne gereift, sie sind stark gespritzt usw. und deshalb sehr schädlich. Ein gutes Futter (z.B. Versele-laga Cuni Adult Compelte) istdann besser, als diese Grüne. Darüber habe ich nachgedacht und jetzt weiß ich nciht mehr, ob es wirklich gut ist, solche Gemüse und Küchenkräuter für die Kaninchen in großen Mengen geben. Was glaubt ihr?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.12.2014
    Ort: Rheinland
    Beiträge: 535

    Standard

    Die Frage ist berechtigt!
    Ich bin auch kein Struktur-Alleinfuttermittel Gegner, gebe selber im Winter Nösenberger als Ergänzung. Problem ist, meine neigen sehr stark zu Blasen-Schlamm. Es liegt sehr nah, daß es vom Vit D3 Zusatz kommen könnte. Dieses zugesetzte Vit D3 könnte für Störungen im Calciumhaushalt sorgen...
    Ich habe jedesmal ein schlechtes Gefühl, wenn ich viel Dill vom Türken verfüttere...Auch Staudensellerie gehört zu den Gemüsen, daß wohl stark gespritzt wird.
    Ich verfüttere viel Kohl, da er zur Jahreszeit paßt.

    Wenn du richtig viel Wiese in Qualität und Quantität in der Vegetationszeit anbieten kannst, dann würde ich mir nicht soviel Sorgen im Winter machen...Dann kannst du ja weniger Auswahl verfüttern und viele Äste, Brombeeren, Bambus, Wurzelgemüse, Kohl usw. anbieten...Vielleicht paar Saaten dazu, (Sesam enthält mehr Calcium als Phosphor, besseres C/PH Verhältnis als andere Saaten!) Oder auch ein Strukturmüsli mit zugesetzten Vitaminen und Mineralstoffen, wenn sie davon keinen Schlamm bekommen.

    Wird aber das ganze Jahr hindurch nur Gemüse verfüttert, dann mangelt es halt auch im Winter...

    Wenn du viel Wurzelgemüse gibst, dann immer viel Äste dazu! Am besten Wintergemüse kaufen, keine Salate aus Treibhäusern...Feldsalat, Endivien, Portulak als Beispiel wären Wintersalate.

  3. #3

    Registriert seit: 30.08.2013
    Beiträge: 2.010

    Standard

    Zitat Zitat von reuanod Beitrag anzeigen
    Hallo!

    Die meiste Kaninchenhalter, die ich kenne, füttern ihre Kaninchen mit Heu, Pellets und nur ein wenig Grünfutter. Ich habe vorgeschlagen, viel mehr Grünfutter zu geben. Ihre Frage war, woher können sie Grünfutter im Winter sammeln. Ich habe gesagt, sie können auch Küchenkräuter, Gemüsegrün, Gemüse (vor allem blättrige) kaufen. Die Antwort war: Winter ist keine Gemüsesaison, diese Kräuter und Gemüse haben nicht unter Sonne gereift, sie sind stark gespritzt usw. und deshalb sehr schädlich. Ein gutes Futter (z.B. Versele-laga Cuni Adult Compelte) istdann besser, als diese Grüne. Darüber habe ich nachgedacht und jetzt weiß ich nciht mehr, ob es wirklich gut ist, solche Gemüse und Küchenkräuter für die Kaninchen in großen Mengen geben. Was glaubt ihr?
    Ich sehe das genauso und daher bekommen meine Kaninchen im Winter nur ein bisschen Gemüse und das besteht hauptsächlich aus Möhren + ein paar wenigen Küchenabfällen wie z.B. Apfelkerngehäuse, Strunk vom Eisbergsalat, mal 1-2 Kohlrabiblätter usw..
    Ansonsten bekommen sie Heu + Pellets. Saaten und sowas füttere ich nicht, da im Trockenfutter alles enthalten ist. Je mehr Verschiedenes man füttert, desto eher kommt alles (z.B. das Ca-Ph-Verhältnis) aus dem Gleichgewicht, was dann zu Problemen führen kann - meine Meinung.
    Ich füttere das Gemüse als kleine Abwechslung und als Flüssigkeitszufuhr nicht wegen irgendwelchen Vitaminen, denn dafür bekommen meine Tiere das Trockenfutter.

    So füttere ich meine Kaninchen schon über 30 Jahre, Probleme gab es durch diese Fütterung noch nie mit Blasengries, Aufgasung, Durchfall, Haarballen, Zahnspitzen usw., daher bin ich sehr zufrieden und behalte diese Fütterung auch bei. Never change a running system.
    Geändert von - - - (12.12.2015 um 09:04 Uhr)

  4. #4
    Helfersyndrominhaberin Avatar von Rabea G.
    Registriert seit: 07.07.2009
    Ort: 46242 Bottrop
    Beiträge: 3.871

    Standard

    Ich füttere mittlerweile auch im Winter nur noch portioniert Kohlgemüse und Grünhopper.
    Allerdings hab ich ein Tier aufgenommen, das Blasenschlamm hat. Daher bekommt die Truppe um ihn kein Strukturfutter, er nascht nur hin und wieder an der Cuni-Schale von meinem Zahni in der Küche. Die steht extra in einem anderen Raum. Ganz weglassen kann ich die Cunis nicht.
    Dafür gibts eben Kohl und Salat 2 bis 3mal am Tag.
    Dienstag bin ich beim TA und mal gespannt, da ich kaum noch Schlamm finde. Entweder wird er nicht ausgeschieden ( was ich mir kaum vorstellen kann) oder er wird durch mehr Wasser verdünnter und ausgeschieden. Als er zu mir kam, war der Urin wie Zement.
    Geändert von Rabea G. (12.12.2015 um 10:40 Uhr)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 30.10.2014
    Ort: Fürstenfeldbruck/ München
    Beiträge: 227

    Standard

    Ich füttere meinen im Winter Strukturmüsli als sicherer Vitaminlieferant und Heu sowie Kohl, Salat, Möhren etc. als Abriebmittel für Ihre Zähne.
    Auf den Kohl würde ich persönlich auch nicht verzichten, da meine Heu außerordentlich doof finden und sich dan verstärkt auf das Strukturmüsli stürzen würden, wo ich dan nicht sicher weis ob der nötige Zahnabrieb stattfindet.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Jennifer E.
    Registriert seit: 09.02.2011
    Ort: Hessen
    Beiträge: 1.245

    Standard

    Ich habe heute Endivien, Radiccio, Romana, Feldsalat, Chicoree Paprika und Gurken gekauft. Karotten habe ich einen 20 kg Sack. Wirsing & Chinakohl hatte ich noch.
    Und im Garten habe ich heute noch Petersilie (da ist noch genug da ^^), Fenchel- & Sellerie-reste geerntet. Im Gewächshaus wächst nicht, wenn auch eher langsam, Endivien.

    Ich füttere dazu u.a. Strukturmüsli, aber auch mal nur getrocknete Blüten oder Saaten. Und naturlich Heu.

    Es gibt ja auch Wintergemüse. Endivien & Feldsalat erntet meine Oma jetzt erst so richtig, die ganze Zeit waren das nur so "Mini-Salate". Kohl, grade Wirsing und ähnliche Kohlsorten, sind auch Wintergemüse und sogar Frosthart, es gibt sogar frostharte Endivien-Sorten. Oder dieser "Gründünger" auf den Feldern ist ja auch ohne Spritzmittel gewachsen und hat noch Sonne abbekommen, man kann die Sachen ja auch in einem Blumentopf wachsen lassen und als Futter statt als Dünger nehmen.
    Oder bei den Nachbarn meiner Oma steht die Vogelmiere in voller Pracht und ist so richtig schön grün.

    Also es gibt durchaus Sachen, die nicht unbedingt im Gewächshaus gewachsen sind und zumindest die Futtermöhren sind ja vom Sommer (waren gekühlt bis sie zum Händler kamen).
    Grüße von Jenny mit Bella, 4 Meerschweinchen & 1 Hund
    Patin von Nora

    Immer im Herzen: Finie 2002 - 21.10.2008 ~~ Amy 2005 - 06.05.2015 ~~ Sunny 02.02.2005 - 16.05.2015 ~~ Emma 08.2012 - 08.11.2018 ~~ Tommy 2012 - 22.04.2023

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.06.2008
    Ort: Saarbrücken
    Beiträge: 2.392

    Standard

    Füttere den Winter über auch rationiert (Kohl) Gemüse+Karotten, und Strukturfutter. Merz-Heu 2.Schnitt gibts als Futter zum "normalen" Heu dazu.

    An den WE gibts noch etwas Wiese dazu.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Filea
    Registriert seit: 08.10.2012
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    Beiträge: 323

    Standard

    Eine Frage an die, die rationiert Gemüse/Kohl füttern: gibt es bei euch dann Strukturmüsli o.Ä. Ad libitum oder auch rationiert und "nur" Heu als ständiges Futter?
    Viele Grüße von Filea mit Batida und Coco

  9. #9

    Registriert seit: 30.08.2013
    Beiträge: 2.010

    Standard

    Bei mir gibt es die Pellets im Sommer ad libitum, weil sie dann eh nicht viel davon fressen, wenn es ausreichend Wiese gibt. Im Winter füttere ich die Pellets rationiert, d.h. ich fülle morgens auf und bis abends haben sie die Pellets aufgefressen. Nachts haben meine Kaninchen nur Heu zur Verfügung.

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Avatar von Getorix
    Registriert seit: 14.08.2009
    Ort: Schweiz
    Beiträge: 689

    Standard

    Hallo,

    ich lasse die Kaninchen im Winter oft in den Garten. Im Moment finden sie da noch einiges an naturbelassenem unnbehandeltem Grünfutter. Dei Qualiät des jetzt gefunden Wildfutters ist zwar nicht mehr überragend, aber ich halte das für eine sinnvolle Ergänzung zum sonstigigen Winterfutter.

    Die vorbehalte gegenüber gekautem Frischfutter teile ich auch. Aber ich bin der Ansicht, dass es für die Kaninchen besser ist, wenn sie sinnvolle Mengen an gekaufte Kräuter und Grünsachen erhalten als gar keine. Mengenmässig würde ich so füttern, dass die Kaninchen keinen ausgehungerten Eindruck machen und es sich erlauben können, auch mal mäkelig zu tun und unliebsames Futter liegenzulassen. Kiloweise Kräuter und Gemüse würde ich aber auch nicht geben. Der Winter ist Mangelzeit, da braucht man sich nicht wahnsinnig zu machen und perfekt füttern zu wollen, ausreichend genügt . Ein Kaninchen, das im Rest vom Jahr gut ernährt wird, kommt gut durch den Winter, auch wenn die Winterernährung nicht perfekt ist.
    Weisskohl wird von meinen vieren nicht übermässig viel gefressen, besonders nicht, wenn er noch in Kugelform ist und jeder Biss mühsam erarbeitet werden muss. ich hab daher einfach immer einen ganzen Kohlkopf drin als "Hungerindikator". Verschwindet mal mehr vom Kohl, nehme ich das als Hinweis, die Futtermenge zu erhöhen.

    Ich hatte jetzt noch nie Mühe damit, meine Kaninchen mit gutem Heu, normalen Portionen an Gemüse und Kräuter, selbstgemachtes, hochwertiges Heu nach Belieben, und eher kleinen Mengen an trocknem Beifutter (getrocknete Kräuter, getrocknete Blüten, Sponnenblumenkerne, Sesam, Haferflocken) durch den Winter zu füttern.


    Gutes Trockenfutter klingt an und für sich auch nach einer gangbaren Lösung. Das Problem sehe ich in der Umsetzung. Ich kenne kein einziges gutes Trockenfutter ! Cuni Adult Compelte erfüllt für mich jedenfalls die Anforderungen an ein gutes Trockenfutter gar nicht. Dem Futter gegenüber habe ich noch mehr Vorbehalte als gegenüber gekauften Kräutern (ich kenne es, weil ein Senior das letzen Winter testweise bekam). Grad weil so gar nicht genau deklariert ist, was drin ist und Versele Lage auch sonst gar nicht durch besonders tiergerechtem Futter auffällt. Aber immerhin gibt Versele Lage zu, z.B. dem Heu Aromen zuzusetzen und macht das nicht heimlich ohne Wissen der Halter (Beispiel), was ich eigentlich als positiv bewerte. Aber ehrlichgesagt wird mein Vertrauen in schlecht deklariertes Futter der Firma dadurch nicht wirklich grösser.


    Bei zahnkranken Kaninchen kann so ein Futter Sinn machen, weil es im gegensatz zu naturbelassenem Futter auch ohne gründliches Kauen problemlos verdaut werden kann.

    Gesunden Tiere würde ich aber nun echt nicht täglich in nennenswerten Mengen ein Futter verfüttern wollen, bei dem vom Hersteller verheimlicht wird, was denn nun genau drin ist.
    Geändert von Getorix (13.12.2015 um 17:40 Uhr)

  11. #11
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.06.2008
    Ort: Saarbrücken
    Beiträge: 2.392

    Standard

    Zitat Zitat von Filea Beitrag anzeigen
    Eine Frage an die, die rationiert Gemüse/Kohl füttern: gibt es bei euch dann Strukturmüsli o.Ä. Ad libitum oder auch rationiert und "nur" Heu als ständiges Futter?
    Ich füttere Strukturmüsli ganzjährig. Auch im Sommer tägl. aber mehr als Leckerli. Im Winter gibts mehr, aber nicht ad.libt. Letzten Winter hab ich die FriFu Mahlzeit morgens durchs Nösenberger ersetzt. Soweit bin ich jetzt noch nicht, da es am WE immer noch Wiese gibt. Und der Übergang von Wiese auf Gemüse fällt mir anfangs immer schwer.

    Ich fütter Karotten, Grün+Spitzkohl, Wirsing, Staudensellerie, Frisee-Salat und Endivie. Hin+wieder auch mal Brokkoli, Persilie, Dill dazu. Aus den "Abfalltonnen" Kohlrabiblätter etc. Aber nicht alles täglich.

    Das reine "Futter-Heu" gibts ebenfalls rationiert. Und sie lieben es. Zum drauf pinkeln ist es mir halt zu teuer. Dafür liegt anderes Heu genug rum. Ich hab keine Näpfe, bei mir gibts alles aufm Boden.

    Hab mich vor paar Jahren fürs Nösenberger entschieden, da es als Zuchtfutter strengeren Kontrollen unterliegt, als "normales " Futter. Das kann ja fast jeder "herstellen". So war es zumindest mal.
    Auch wenn ich die Luzerne davon meist entsorgen muss ist der Preis bei einem 20 kg Sack absolut vertretbar.

  12. #12
    Erfahrener Benutzer Avatar von iNie
    Registriert seit: 05.08.2015
    Ort: Thüringen
    Beiträge: 958

    Standard Pellets

    Zitat Zitat von Sniccers Beitrag anzeigen
    Bei mir gibt es die Pellets im Sommer ad libitum, weil sie dann eh nicht viel davon fressen, wenn es ausreichend Wiese gibt. Im Winter füttere ich die Pellets rationiert, d.h. ich fülle morgens auf und bis abends haben sie die Pellets aufgefressen. Nachts haben meine Kaninchen nur Heu zur Verfügung.
    Hallo Sniccers,

    welche Sorte Pellets verfütterst du genau?

  13. #13
    Trauert immer noch um ihren kleinen "Merktnix"... Avatar von feiveline
    Registriert seit: 23.09.2013
    Ort: Nordlicht
    Beiträge: 10.124

    Standard

    Zitat Zitat von iNie Beitrag anzeigen
    welche Sorte Pellets verfütterst du genau?
    Sie verfüttert relativ einfache billige Pellets vom Dehner von denen hier im Forum allgemein sehr abgeraten wird..
    Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen. (Prof. Dr. theol. Erich Gräßer, Theologe und Politiker)

  14. #14

    Registriert seit: 30.08.2013
    Beiträge: 2.010

    Standard

    Zitat Zitat von feiveline Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von iNie Beitrag anzeigen
    welche Sorte Pellets verfütterst du genau?
    Sie verfüttert relativ einfache billige Pellets vom Dehner von denen hier im Forum allgemein sehr abgeraten wird..
    Liebe feiveline ich bin selbst fähig zu antworten, das brauchst nicht immer DU übernehmen, wenn es darum geht, dass ICH was zur Fütterung gefragt werde - ist ja nicht das erste Mal, dass du das machst. Ich würde dich daher bitten, das künftig zu unterlassen.

    Ob die Pellets die ich füttere billig sind oder nicht, ist mir vollkommen egal, da es mir auf die Inhaltsstoffe ankommt und nicht auf den Preis.

    @iNie
    Das sind die Kaninchenpellets von Dehner, sie haben einen recht hohen Rohfasergehalt, sodass sie nicht sättigend wirken.
    Geändert von - - - (14.12.2015 um 12:25 Uhr)

  15. #15
    Amber.
    Gast

    Standard

    Hallo,

    ich würde von Pellets abraten, weil die nachteile für Kaninchen um einiges überwiegen, als die Forteile.

    Pellets quellen zum einen sehr stark auf und entziehen Kaninchen, die ohnehin ihr Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich über die Ernährung beziehen, Flüssigkeit.
    Hier kann man sehr schön sehen, wie stark Pellets aufquellen, sowas ist eigentlich nicht empfehlenswert: http://www.kaninchenwiese.de/ernaehr...quellversuche/

    Zudem nützt es ja auch rein gar nichts dem wichtigen Zahnabrieb.... Da würde ich wirklich auf was anderes, wo nichts aufquellen kann, zurückgreifen, wenn man seinen Tieren Trockenfutter verfüttern möchte.


    Liebe Grüße
    Amber
    Geändert von Amber. (14.12.2015 um 14:19 Uhr)

  16. #16
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
    Ort: Zürich
    Beiträge: 4.166

    Standard

    Dass Pellets als Trockenfutter von vorneherein ungünstig sind, das stimmt. Die Versuche zum Quellen aber, die sind überwiegend Unsinn. Erstens beginnt die Zersetzung, Zerlegung und Aufquellerei bereits mit dem Kauen im Maul, und zweitens hat es im Magen/Darm weder beliebig viel Flüssigkeit noch beliebig viel Zeit. Während so Pellets im Wasserbecher sich bis zur maximalen Aufnahmegrenze vollsaugen können, sieht das unter einem anderen pH-Wert bei Körpertemperatur möglicherweise schon anders aus.

    Der Zahnabrieb wiederum ist von mehreren Faktoren abhängig, vor allem von der Kaudauer, aber auch von der Abnutzung selbst: Die Zähne wachsen nicht um eine konstante Länge, unabhängig von der Beanspruchung, sondern die Länge, um die sie wachsen, scheint mit der Abnutzung zusammen zu hängen. Der stärkste Abrieb ergibt sich aus Silikaten und harten Fasern; sind die enthalten, dann tragen alle Futter zur Mikroabnutzung und darauf folgend Zahnabrieb bei, das hat dann mit der Darreichungsform, pelletiert oder nicht, nichts mehr zu tun.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  17. #17
    Erfahrener Benutzer Avatar von iNie
    Registriert seit: 05.08.2015
    Ort: Thüringen
    Beiträge: 958

    Unglücklich

    Ich habe erst seit diesem Sommer mittlerweile 6 eigene Kaninchen in einem großen Außengehege sowie 2 Tierschutzfelle zur Pflege, also noch nicht so lange Kaninchen-Erfahrung.
    Da mir mittlerweile auch das Grünfutter von der Wiese ausgeht und ich weiterhin überwiegend regionale Gemüsesorten kaufen möchte, beschränkt sich meine Winterfütterung momentan auf Heu, Möhren, Sellerie und verschiedene Kohlsorten und Haferflocken, selten mal Futterrübe. Trockenfutter oder Pellets gab es bisher nie. Zweige und was ich sonst noch Essbares zum Abschneiden finde, bekommen sie natürlich immer.
    Da ich zwei Langhaarfelle dabei habe reiche ich auch Saaten dazu, weil ich gelesen habe, dass das gut Haarballen vorbeugen kann und außerdem ja auch gute Energie und Fette liefert.
    Ich frage mich nur, ob das dann auch wirklich ausreicht und ich die Tiere mit genügend Energie versorgen kann, wenn es erstmal kälter wird. Manch einer sagte mir schon, ich solle Getreide oder Kraftfutter zufüttern.... Da bin ich skeptisch!!!
    Von den Pellets habe ich bisher noch nicht gehört, daher war ich neugierig.

    Für mich ist wichtig, dass die Tiere auch gesund bleiben. Und wenn ich von Blasenschlamm und Co. lese, macht mir das manchmal Angst, da Tiere in der Außenhaltung ja auch bei Krankheiten nicht immer einfach zu pflegen sind.

    Ich hatte bereits einen Pflegi, den ich sehr aufwendig peppeln musste und bei dem anfangs nur das ungesunde Trofu half, damit er überhaupt fraß. Bis heute geht er nicht ans Heu ran. Ich hoffe nur, dass er jetzt in seinem neuen Zuhause anfängt wie ein richtiges Kaninchen zu fressen, wenn er es von den anderen abschaut.

    Und momentan habe ich ein Mädel neu aufgenommen mit Durchfall, die ich wieder aufpeppeln muss

    Ich hoffe dann immer nur, dass ich nicht durch eigene Fütterungsfehler noch zusätzlich Krankheiten bei meinen eigenen Tieren fördere...

  18. #18
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
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    Beiträge: 3.416

    Standard

    Allen getrockneten Nahrungsmitteln, z. B. herkömmlichem Trockenfutter, Strukturmüsli oder ähnlichem, ist das Wasser entzogen. Die Magensäure braucht daher länger, um Getrocknetes zu durchmischen.
    Hier besteht die Gefahr, dass sich Futter im Magen staut und Fehlgärungen eintreten. Wenn es der Nahrung an Flüssigkeit fehlt, braucht der zähe, trockene Nahrungsbrei je nach Struktur der Nahrung deutlich länger, um die verschiedenen Darmabschnitte zu passieren.
    Dies kann zu Verdauungsproblemen wie Verstopfungen und Aufgasungen führen.
    Getrocknete Nahrungsmittel sollten wegen der fehlenden Flüssigkeit grundsätzlich sparsam gefüttert werden.
    Als Nahrungsergänzung sind getrocknete Futtermittel in geringen Mengen jedoch – besonders im Winter - durchaus sinnvoll.
    Die frische Variante sollte jedoch wann immer möglich vorgezogen werden.

    Getrocknete Kräuter enthalten viel Kalzium, Achtung bei Blasenpatienten! In geringen Mengen sind sie eine sinnvolle Nahrungsergänzung.

    Thema Blasenschlamm und Co.: http://info.kaninchenschutz.de/Harntrakt.pdf

    Getrocknete Blüten und Blätter sind in geringen Mengen sinnvolle Nahrungsergänzung, genau wie Sämereien:
    Auch Wildkaninchen nehmen im Sommer und in Erntezeiten Sämereien und dadurch wichtige Nährstoffe zu sich. In sehr kleinen
    Mengen können Kaninchen z. B. Fenchelsamen, Sonnenblumenkerne, Dinkel im Spelz o. ä. angeboten werden. Nicht alle Getreidesorten sind
    für Kaninchen geeignet. Größere Mengen führen schnell zu unerwünschter Gewichtszunahme.

    Herkömmliches Trockenfutter: Benötigt kein gesundes Kaninchen.

    Im Winter würde ich auch auf saisonales, im Idealfall regionales Gemüse (Grünkohl, Wirsing, Feldsalat,....etc.) zurückgreifen und zudem so viel wie möglich an Wiese und Wildkräutern, sowie Zweigen reichen.

    Ich selbst füttere im Winter ebenfalls ein vitaminisiertes Strukturmüsli - ohne Pellets, allerdings neben viel Frischfutter, Wiese und Co.
    Geändert von Diana (15.12.2015 um 00:56 Uhr)

  19. #19
    Erfahrener Benutzer Avatar von Filea
    Registriert seit: 08.10.2012
    Ort: S-H
    Beiträge: 323

    Standard

    Bei aller Wissenschaft zu dem manchmal etwas heiklen Thema mit den Pellets denke ich trotzdem, dass jeder für seine Tiere den besten Weg finden muss. Die reine Theorie und Kenntniss zu dem Thema ist das eine. Aber wie es den Tieren geht das andere. Ich selbst bin eigentlich überhaupt kein Freund von Pellets jeglicher Art, habe 3 Jahre lang meine Tierie quasi KS konform ernährt mit nur frischem und Wiese. Warum auch immer, es gab immer wieder Bauchprobleme (löwenköpfchen) durch verschluckte Haare etc. ich dachte es liegt an der Fütterung und habe eine halbe Wissenschaft draus gemacht, es war echt eine anstrengende Zeit, alle 2 Monate etwa gab es ein krankes Tier. Mehr durch Zufall musste ich dann vor etwa 2 Jahren mal Pellets füttern und habe Cuni complete gefüttert, weil ein Tier alle Schneidezähne entfernt bekommen hat und das eingeweicht super fressen konnte. Alle anderen frassen natürlich mit. Was soll ich sagen.... Das erste Mal keine Bauchprobleme. Seitdem gibt es hier täglich zusätzlich zum Fruschfutter eine Hand voll cunis und ich habe gesunde Kaninchen, wo auch das Zahni ein super gewicht hält. Auch wenn ich eigentlich gegen diese Fütterung bin, bin ich dabei geblieben weil es aus irgendwelchen Gründen den Bauchgeschichten ein Ende gemacht hat. Ich habe seit 2 Jahren kein krankes Tier mehr gehabt. Ich will damit nicht die cunis anpreisen sondern nur sagen dass es glaube ich nicht DIE eine Fütterung gibt die perfekt ist sondern man auch individuell für seine Tiere entscheiden muss.
    Viele Grüße von Filea mit Batida und Coco

  20. #20
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Beiträge: 4.166

    Standard

    Zitat Zitat von Diana Beitrag anzeigen
    Allen getrockneten Nahrungsmitteln, z. B. herkömmlichem Trockenfutter, Strukturmüsli oder ähnlichem, ist das Wasser entzogen. Die Magensäure braucht daher länger, um Getrocknetes zu durchmischen.
    Hier besteht die Gefahr, dass sich Futter im Magen staut und Fehlgärungen eintreten. Wenn es der Nahrung an Flüssigkeit fehlt, braucht der zähe, trockene Nahrungsbrei je nach Struktur der Nahrung deutlich länger, um die verschiedenen Darmabschnitte zu passieren.
    Dies kann zu Verdauungsproblemen wie Verstopfungen und Aufgasungen führen.
    Das ist aber eine sehr gewagte These. Der Magen ist kein abgeschlossener Raum im Kaninchenkörper, der ganz alleine mit dem Trockenfutter zurecht kommen muss. Die Vorstellung, da sei zunächst eine trockene Masse und dann ein zäher Brei kommt mir sehr mechanistisch vor. Erstmal wird das Futter durch Kauen eingespeichelt und eingeweicht, und dann strömt das Wasser zum Magen und zum Darm, das ist ganz normale Osmose und nicht vermeidbar. Das Kaninchen besitzt auch ein paar Anpassungsmechanismen an Wasserentzug, allen voran weniger Harn und weniger Feuchtigkeit im Kot, und neben dem aufgenommenen Wasser steht noch das metabolische Wasser zur Verfügung.

    Ich bin einverstanden mit der Aussage, dass Trockenfutter immer die Wasseraufnahme senkt und dass dies auf Dauer zu Problemen führen kann; bei Heu weniger als bei anderen Trockenfuttern. Aber die Verdauungsprobleme aufgrund von Trockenfuttern scheinen mir ein bisschen herbeigeredet zu sein. Dafür ist nicht der Wassergehalt des Futters, sondern die Beschaffenheit des Futters relevant, also die richtigen Rohfasern, der Fettanteil usw.

    Und was den Blasenschlamm angeht, so ist Trockenfutter bzw. richtiger die mangelnde Wasseraufnahme nicht ursächlich, auch wenn klar ist, dass die Konzentration der Mineralien im natürlich höher ist, wenn weniger Harn produziert wird und die Harnmenge linear von der aufgenommenen Wassermenge abhängt. Nur reicht eine hohe Konzentration an Mineralien eben nicht aus, um Blasenschlamm zu erzeugen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

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