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Thema: Grünfutter im Winter - schädlich?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
    Registriert seit: 18.07.2013
    Ort: Hessen
    Beiträge: 3.395

    Standard

    Allen getrockneten Nahrungsmitteln, z. B. herkömmlichem Trockenfutter, Strukturmüsli oder ähnlichem, ist das Wasser entzogen. Die Magensäure braucht daher länger, um Getrocknetes zu durchmischen.
    Hier besteht die Gefahr, dass sich Futter im Magen staut und Fehlgärungen eintreten. Wenn es der Nahrung an Flüssigkeit fehlt, braucht der zähe, trockene Nahrungsbrei je nach Struktur der Nahrung deutlich länger, um die verschiedenen Darmabschnitte zu passieren.
    Dies kann zu Verdauungsproblemen wie Verstopfungen und Aufgasungen führen.
    Getrocknete Nahrungsmittel sollten wegen der fehlenden Flüssigkeit grundsätzlich sparsam gefüttert werden.
    Als Nahrungsergänzung sind getrocknete Futtermittel in geringen Mengen jedoch – besonders im Winter - durchaus sinnvoll.
    Die frische Variante sollte jedoch wann immer möglich vorgezogen werden.

    Getrocknete Kräuter enthalten viel Kalzium, Achtung bei Blasenpatienten! In geringen Mengen sind sie eine sinnvolle Nahrungsergänzung.

    Thema Blasenschlamm und Co.: http://info.kaninchenschutz.de/Harntrakt.pdf

    Getrocknete Blüten und Blätter sind in geringen Mengen sinnvolle Nahrungsergänzung, genau wie Sämereien:
    Auch Wildkaninchen nehmen im Sommer und in Erntezeiten Sämereien und dadurch wichtige Nährstoffe zu sich. In sehr kleinen
    Mengen können Kaninchen z. B. Fenchelsamen, Sonnenblumenkerne, Dinkel im Spelz o. ä. angeboten werden. Nicht alle Getreidesorten sind
    für Kaninchen geeignet. Größere Mengen führen schnell zu unerwünschter Gewichtszunahme.

    Herkömmliches Trockenfutter: Benötigt kein gesundes Kaninchen.

    Im Winter würde ich auch auf saisonales, im Idealfall regionales Gemüse (Grünkohl, Wirsing, Feldsalat,....etc.) zurückgreifen und zudem so viel wie möglich an Wiese und Wildkräutern, sowie Zweigen reichen.

    Ich selbst füttere im Winter ebenfalls ein vitaminisiertes Strukturmüsli - ohne Pellets, allerdings neben viel Frischfutter, Wiese und Co.
    Geändert von Diana (15.12.2015 um 00:56 Uhr)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Filea
    Registriert seit: 08.10.2012
    Ort: S-H
    Beiträge: 323

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    Bei aller Wissenschaft zu dem manchmal etwas heiklen Thema mit den Pellets denke ich trotzdem, dass jeder für seine Tiere den besten Weg finden muss. Die reine Theorie und Kenntniss zu dem Thema ist das eine. Aber wie es den Tieren geht das andere. Ich selbst bin eigentlich überhaupt kein Freund von Pellets jeglicher Art, habe 3 Jahre lang meine Tierie quasi KS konform ernährt mit nur frischem und Wiese. Warum auch immer, es gab immer wieder Bauchprobleme (löwenköpfchen) durch verschluckte Haare etc. ich dachte es liegt an der Fütterung und habe eine halbe Wissenschaft draus gemacht, es war echt eine anstrengende Zeit, alle 2 Monate etwa gab es ein krankes Tier. Mehr durch Zufall musste ich dann vor etwa 2 Jahren mal Pellets füttern und habe Cuni complete gefüttert, weil ein Tier alle Schneidezähne entfernt bekommen hat und das eingeweicht super fressen konnte. Alle anderen frassen natürlich mit. Was soll ich sagen.... Das erste Mal keine Bauchprobleme. Seitdem gibt es hier täglich zusätzlich zum Fruschfutter eine Hand voll cunis und ich habe gesunde Kaninchen, wo auch das Zahni ein super gewicht hält. Auch wenn ich eigentlich gegen diese Fütterung bin, bin ich dabei geblieben weil es aus irgendwelchen Gründen den Bauchgeschichten ein Ende gemacht hat. Ich habe seit 2 Jahren kein krankes Tier mehr gehabt. Ich will damit nicht die cunis anpreisen sondern nur sagen dass es glaube ich nicht DIE eine Fütterung gibt die perfekt ist sondern man auch individuell für seine Tiere entscheiden muss.
    Viele Grüße von Filea mit Batida und Coco

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Beiträge: 3.984

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    Zitat Zitat von Diana Beitrag anzeigen
    Allen getrockneten Nahrungsmitteln, z. B. herkömmlichem Trockenfutter, Strukturmüsli oder ähnlichem, ist das Wasser entzogen. Die Magensäure braucht daher länger, um Getrocknetes zu durchmischen.
    Hier besteht die Gefahr, dass sich Futter im Magen staut und Fehlgärungen eintreten. Wenn es der Nahrung an Flüssigkeit fehlt, braucht der zähe, trockene Nahrungsbrei je nach Struktur der Nahrung deutlich länger, um die verschiedenen Darmabschnitte zu passieren.
    Dies kann zu Verdauungsproblemen wie Verstopfungen und Aufgasungen führen.
    Das ist aber eine sehr gewagte These. Der Magen ist kein abgeschlossener Raum im Kaninchenkörper, der ganz alleine mit dem Trockenfutter zurecht kommen muss. Die Vorstellung, da sei zunächst eine trockene Masse und dann ein zäher Brei kommt mir sehr mechanistisch vor. Erstmal wird das Futter durch Kauen eingespeichelt und eingeweicht, und dann strömt das Wasser zum Magen und zum Darm, das ist ganz normale Osmose und nicht vermeidbar. Das Kaninchen besitzt auch ein paar Anpassungsmechanismen an Wasserentzug, allen voran weniger Harn und weniger Feuchtigkeit im Kot, und neben dem aufgenommenen Wasser steht noch das metabolische Wasser zur Verfügung.

    Ich bin einverstanden mit der Aussage, dass Trockenfutter immer die Wasseraufnahme senkt und dass dies auf Dauer zu Problemen führen kann; bei Heu weniger als bei anderen Trockenfuttern. Aber die Verdauungsprobleme aufgrund von Trockenfuttern scheinen mir ein bisschen herbeigeredet zu sein. Dafür ist nicht der Wassergehalt des Futters, sondern die Beschaffenheit des Futters relevant, also die richtigen Rohfasern, der Fettanteil usw.

    Und was den Blasenschlamm angeht, so ist Trockenfutter bzw. richtiger die mangelnde Wasseraufnahme nicht ursächlich, auch wenn klar ist, dass die Konzentration der Mineralien im natürlich höher ist, wenn weniger Harn produziert wird und die Harnmenge linear von der aufgenommenen Wassermenge abhängt. Nur reicht eine hohe Konzentration an Mineralien eben nicht aus, um Blasenschlamm zu erzeugen.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  4. #4

    Registriert seit: 30.08.2013
    Beiträge: 1.963

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    Zum Thema Wasseraufnahme hab ich Folgendes festgestellt:

    Meine Kaninchen nehmen bei der Fütterung von Heu, eine abgewogene Menge Frischfutter und einer abgewogenen Menge Pellets zusätzlich Wasser aus dem Napf auf.
    Das tun sie nicht, wenn sie Heu und dieselbe abgewogene Menge Frischfutter bekommen, aber zusätzlich keine Pellets.

    Meine Kaninchen nehmen also mehr Flüssigkeit auf bzw. brauchen sie, sonst würden sie ja nichts aus dem Napf trinken, wenn ich zusätzlich Pellets füttere.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Beiträge: 3.984

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    Zitat Zitat von Sniccers Beitrag anzeigen
    Meine Kaninchen nehmen also mehr Flüssigkeit auf bzw. brauchen sie, sonst würden sie ja nichts aus dem Napf trinken, wenn ich zusätzlich Pellets füttere.
    Klar: Du achtest auf Rohfaserreiche Pellets, oder?
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  6. #6

    Registriert seit: 30.08.2013
    Beiträge: 1.963

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    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Sniccers Beitrag anzeigen
    Meine Kaninchen nehmen also mehr Flüssigkeit auf bzw. brauchen sie, sonst würden sie ja nichts aus dem Napf trinken, wenn ich zusätzlich Pellets füttere.
    Klar: Du achtest auf Rohfaserreiche Pellets, oder?
    Ja, weil rohfaserarme Pellets pappsatt machen und dann m.E. der Zahnabrieb nicht mehr gewährleistet ist und durch das längere Sättigungsgefühl die dadurch verminderte Nahrungsaufnahme für die Verdauung nachteilig ist.

    Was mir damals auch noch aufgefallen ist als ich mal einige Tage keine Pellets zusätzlich gegeben habe, ist, dass die Kaninchen um einiges weniger geböbbelt haben. Wenn sie Pellets bekommen böbbeln sie wesentlich mehr.
    Geändert von - - - (15.12.2015 um 12:43 Uhr)

  7. #7
    ich bin dabei.. Avatar von Katja T.
    Registriert seit: 06.08.2009
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    Beiträge: 1.397

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    Zitat Zitat von Sniccers Beitrag anzeigen
    Zum Thema Wasseraufnahme hab ich Folgendes festgestellt:

    Meine Kaninchen nehmen bei der Fütterung von Heu, eine abgewogene Menge Frischfutter und einer abgewogenen Menge Pellets zusätzlich Wasser aus dem Napf auf.
    Das tun sie nicht, wenn sie Heu und dieselbe abgewogene Menge Frischfutter bekommen, aber zusätzlich keine Pellets.

    Meine Kaninchen nehmen also mehr Flüssigkeit auf bzw. brauchen sie, sonst würden sie ja nichts aus dem Napf trinken, wenn ich zusätzlich Pellets füttere.
    Das ist eine Erfahrung, die ich auch gemacht habe. Meine ersten Kaninchen (also vor 30 Jahren), die ich mit buntem Futter aus dem Zoomarkt gefüttert habe und die Grünzeug als Leckerchen-Zugabe erhalten haben, haben alle sehr viel getrunken und hatten weder Bauch - noch Blasenprobleme. Seit ich besser füttere ,also versuche alles frisch zu geben, habe ich sowohl Kaninchen, die häufig Bauchprobleme haben als auch eine Häsin, die sehr stark mit Blasenschlamm zu kämpfen hatte. Getrunken wurde freiwillig so gut wie nichts.
    Da Luani (sie hatte die Probleme mit Blasenschlamm) im November verstorben ist, traue ich mich nun, auch mal wieder Trockenfutter zu geben. Derzeit füttere ich nun also morgens das Nösenberger zu, weil ich es mir mit der Fütterung etwas einfacher machen möchte und weil es einen Versuch wert ist, ob die Bauchprobleme nun
    weniger werden.. Zumindest wird jetzt auch schon mal mehr getrunken.. Ich bin gespannt..

    Liebe Grüße von Katja mit Löwi, Anton, Lotta, Feli und Grimmy

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