Da will man in Ruhe zu Hause ankommen und den Feierabend genießen,
da klingelt das Telefon und der Landestierschutzverband in Karlsruhe ist dran.
Kann ja nichts gutes bedeuten.
Ein sehr ängstliches Kaninchen gefunden irgendwo in Karlsruhe in einer Gartenanlage.
Tierheim Karlsruhe nicht erreicht.
Also wohin mit dem Tierchen?
Zuerst einmal zu mir.
Als ich das kleine Häufchen Elend sah, bin ich erst einmal erschrocken.
Um die Augen rum war er total rot und die Augen sind wahrscheinlich auch entzündet.
Die Krallen viel zu lange, dass muss schon beim Laufen weh getan haben.
Unter dem Kinn hing das Fell runter und die Haut war total rot.
Der Hintern total verklebt.
Zuerst einmal habe ich die Krallen geschnitten und die Augen etwas gesäubert.
Ich ging gleich davon aus, dass der kleine Kerl Milben hat oder Pilz oder ähnliches.
Er sollte dann erst mal zur Ruhe kommen.
Ich bin echt fassungslos, wie man sein Tier so verkommen lassen kann.
Am Freitag bekam der kleine Mann dann endlich einen Namen.
Yuki
Nachdem der erste Schock erst einmal verdaut war und wir die erste Nacht recht gut hinter uns gebracht hatten, konnte ich mir nach und nach ein Bild von dem kleinen Kaninchenmann mit den süßen kleinen Ohren machen.
Er musste den ersten Tag leider in einem Minikäfig verbringen, da ich den anderen verliehen hatte.
Er ist definitiv nicht kastriert, was mich erst einmal nicht gewundert hat.
Meine Tierärztin hatte am Wochenende leider keinen Dienst, da ich aber alles an benötigten Medikamenten da hatte und Yuki ansonsten einen aufgeweckten Eindruck machte, habe ich beschlossen, ihn erst morgen meiner Tierärztin vorzustellen.
Nachdem ich ihn mir dann mal richtig angesehen habe wurde ganz schnell klar, dass er einen Abszess hat unter dem Kinn, welcher auch eitert.
Die Augen waren nach meiner Ansicht soweit wieder in Ordnung, nachdem ich sie richtig sauber gemacht und mit Augensalbe versorgt hatte.
Ich ging davon aus, dass Fell ist durch den Eiter weg, der auch durch die Augen kommt bei solchen Geschichten.
Nachdem klar war, dass er länger bleiben wird, musste der verliehene Käfig wieder her, der auch prompt geliefert wurde,
inklusive einer Streu und HeuspendeVielen Dank an Tanja
Was das Futter betrifft ist der kleine Zwerg leider sehr eigenwillig
Ich habe alles mögliche aufgetischt, aber er mag am liebsten das Mistfutter
Wichtig ist, dass er momentan überhaupt etwas frisst, also biete ich eben noch alles mögliche an und er darf aussuchen.
Nachdem ich rund um die eiternde Öffnung alles an Fell weggeschnitten hatte, sah man dann auch mal deutlich die Schwellung.
Da er ein kleiner Zappelhasi ist, muss die Handtuchmethode herhalten, denn an ihm ist ja auch nicht wirklich viel dran.
Nach der Behandlung ist er immer total feddisch mit der Welt
Er bekam Antibiotikum, Schmerzmittel und zusätzlich was homöopathisches, damit wir den Eiter in den Griff bekommen.
Eventuell muss der Abszess richtig geöffnet werden, dass würde sich aber bei der Untersuchung bei meiner Tierärztin zeigen.
Yuki ist trotz seiner katastrophalen Haltung und dass er nun ständig gestresst wird mit Medikamentengabe und Säubern der Wunde etc.
ein unglaublich aufgewecktes Kerlchen, was sich auch gerne zwischen den Miniöhrchen streicheln lässt.
Heute waren wir dann beim Tierarzt.
Das der Kleine Mann Milben hat, war ja leider vorher schon klar.
Bei den Zähnen konnte nichts auffälliges festgestellt werden. Nicht einmal Zahnspitzen.
Mit verammt viel Glück kommt der Eiter nicht von den Zähnen.
Mit verdammt viel Pech kommt er von den Zähnen, man müsste aber ein CT machen,
um Verletzungen etc. richtig sehen zu können die innerhalb liegen.
Er bekommt weiter erst einmal Antibiotikum und Tarantula Spinnengift gespritzt, was den Eiter aus der Wunde ziehen soll.
Außerdem muss es regelmäßig gesäubert werden und ich muss mal sehen, ob die Wunde sich auch spülen lässt.
Leider sehen die Augen doch schlimmer aus als angenommen, denn mit einer Lampe sieht man ganz deutlich,
dass an beiden Seiten Hornhautverletzungen vorliegen.
Die Fotos zeigen leider nicht das richtige Ausmaß der Verletzungen.
Die Augensalbe die ich gegeben hatte bekommt er nun mehrmals täglich als Tropfen und auch noch Artelac Augencreme.
Wir hoffen, dass die Augen somit wieder einigermaßen abheilen und auch keine Blindheit zurückbleiben wird.
Die Kastration muss somit natürlich verschoben werden.
Yuki kann viele Daumendrücker brauchen, damit er schnell wieder ganz gesund wird und in ein neues Leben starten kann.
Im übrigen haben wir beim Kaninchenschutz e.V. NEV bekommen.
Vielen lieben Dank hierfür
Es wäre ganz toll, wenn man den kleinen Yuki mit einer Spende an den Kaninchenschutz e.V. unterstützen könnte.![]()
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