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Auch hier chronische (?) Entzündung des Tränennasenkanals - Erfahrungsberichte gesucht
Hallo zusammen,
ich bräuchte bitte mal eure Meinung, auch zu den Röntgenbildern (siehe unten).
Merlin, 6 Jahre alt, ist seit 3 Jahren bei mir und war bisher, was die Zähne betrifft, unauffällig. Generell war er nie wirklich krank, Verdauung war immer gut etc.; er hat mir von meinen 4en immer am wenigsten Sorgen bereitet. Bisher hieß es immer, seine Zähne sind super, allerdings wurde dies auch nur optisch mit Otoskop routinemäßig kontrolliert (da er eben nie auffällig war).
Vor 1,5 Wochen fing dann sein rechtes Auge an zu tränen. Ich hab es zunächst nur beobachtet, da das Auge an sich gut aussah und es ihn auch nicht störte; zwischenzeitlich schien es weniger zu werden und ich dachte, er hätte nur was ins Auge bekommen. Allerdings hab ich dann vor 3 Tagen (Donnerstag) bemerkt, dass das Auge beim/nach dem Fressen (morgens) wieder stärker getränt hat und dass er auch etwas langsamer kaute als sonst.
Beim TA hat sich dann leider mein Verdacht, dass es an den Zähnen liegt, bestätigt. Die TA meinte gleich, die Ursache sei der Tränen-Nasen-Kanal. Spülen wollte sie ihn allerdings nicht ohne Narkose. Außerdem konnte man beim Blick ins Maul bei den Backenzähnen ganz leichte Spitzen in Richtung Wange und Zunge sehen. Da es nur leicht war, schlug die TA vor, es mit einer Ernährungsumstellung zu versuchen. (Sie schlug Heu und Wasser vor für 4 Wochen, was ich nicht machen wollte; wir einigten uns darauf, dass ich den Grasanteil bei der Wiesefütterung erhöhe.)
Ich war damit nicht ganz glücklich, da ich 1) sowieso seit Jahren bemüht bin "zahnfreundlich" zu füttern, d.h. so gut wie nur Blättriges (nur selten mal ein maximal daumengroßes Stück Möhre dazu) und seit einigen Wochen Wiese - lediglich der Grasanteil war evtl. (noch) nicht hoch genug. Heu hat Merlin eigentlich auch immer gut gegessen. ...und 2) skeptisch war, dass das Tränen tatsächlich nur von leichten Zahnspitzen kommen kann/sollte.
Am Abend nach dem TA-Besucht hat Merlin dann leider auch nur noch mäkelig gefressen, sich viel zurückgezogen und leergekaut, also schien in seinem Mäulchen definitiv akut etwas nicht zu stimmen. Ich hab dann zum Glück gleich am nächsten Tag kurz vor Pfingsten noch einen Termin für die Zahnsanierung bekommen und habe dann auch gleich um Röntgenbilder gebeten.
Leider haben sich meine Befürchtungen bestätigt, denn laut TA hat Merlin auf der rechten Backenzahnseite wohl eine Entzündung - laut der TA ist Luft um eine der Zahnwurzeln herum. Der Zahn sei aber fest. Der Tränen-Nasen-Kanal war nicht durchlässig und Spülen hat nichts gebracht. Die unteren Backenzähne waren alle zu lang und wurden heruntergeschliffen.
Die TA rät, erstmal nichts weiter zu machen, sondern abzuwarten, ob die Symptome durch die Zahnsanierung verschwinden. Sie könne den betroffenen Zahn ziehen, sei aber nicht sicher, ob das für das Tier das Beste ist. Sie würde eher evtl. eine Behandlung mit Duphamox (Amoxicillin) machen. (Mit Duphamox habe ich leider schlechte Erfahrungen gemacht und auch Merlin hat es einmal bekommen und wurde davon appetitlos, so dass ich es abgesetzt habe.) Wegen des Auges würde sie auch erstmal nichts geben.
Ich würde gerne eure Meinung zu den Röntgenbildern hören. Wie ist eurer Ansicht nach der generelle Zustand des Gebisses (retrogrades Wachstum)? Wie ist der helle Bereich auf der rechten Kieferseite zu interpretieren (Luft)?
Außerdem ist mir nicht ganz klar, ob "Luft" um die Zahnwurzeln bzw. "Entzündung" gleichbedeutend mit einem (beginnenden?) Abszess ist oder ob sich so eine Entzündung tatsächlich von alleine zurückbilden kann, wenn der Druck von den Zähnen genommen wurde?
Ich bin mir unsicher, ob es wirklich das Beste ist, jetzt erstmal abzuwarten, ob er wieder Probleme bekommt oder ob man nicht lieber den betroffenen Zahn frühzeitig ziehen sollte, damit die Zahnprobleme nicht chronisch werden?
Ich hatte schon zwei Zahnkaninchen, bei denen das Gebiss leider schon so marode war, dass man tatsächlich keine Zähne (mehr) hätte ziehen können (sie mussten dann alle 3 bzw. 4 Wochen zur Zahnsanierung). Aber hier?
Anhang 190083
Anhang 190084
Und das ist der Patient:
Anhang 190085
Vielen lieben Dank!
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Grundsätzlich kann jedes Kaninchen jederzeit ein Zahnproblem bekommen.
Ich würde zur in dem Fall einen Zahnspezialisten aufsuchen und dental röntgen oder ein CT machen, das hier sind ja nur Übersichtsaufnahmen und somit nur eingeschränkt zu beurteilen.
So wie ich es dort sehe besteht insgesamt retrogrades Zahnwachstum.
Einen Zahn mit einer Entzündung beläßt man nicht, so etwas sollte raus.
Ob es dann nur 1 wird oder mehr würde man im feinauflösenderen dentalen Aufnahmen beurteilen können.
So sieht das dann aus:
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Vielen Dank für eure Antworten!
Ja, ich habe mich auch über die "Luft" im Bereich der Zahnwurzel gewundert, aber sie sagte ja auch was von Entzündung. Entzündung ohne Eiter bzw. Beteiligung von Bakterien ist wohl unwahrscheinlich, oder?
Puh...ich hoffe nicht, dass gleich mehrere Zähne rausmüssen! Aber wir werden sehen, ich werde auf jeden Fall bessere Aufnahmen machen lassen und mich von einem Spezialisten beraten lassen. Ich will nicht, dass Merlin den Rest seines Lebens mit wiederkehrenden Schmerzen leben muss und sein Kiefer mit der Zeit nur immer schlimmer wird.
Auf Kaninchenwiese wurde Dr. T. (Tierklinik Posthausen) bei Zahnproblemen empfohlen, das ist für mich in 45 min zu erreichen und die machen auch Wach-CTs bei Kaninchen. Sie ist Kleinsäugerspezialistin und war vorher an der TiHi Hannover, klingt wirklich super!
Ich mache mir nur echt Gedanken, warum er das überhaupt bekommen hat. Er wurde zwar in seinen ersten drei Lebensjahren sehr schlecht ernährt (Industriefutter, ein Stückchen Gurke und Brot waren in seinem Käfig, als ich ihn übernommen habe), aber seitdem ja nur noch gemäß Forums-Empfehlungen. :(
Heute geht es Merlin zum Glück wieder deutlich besser. Er ist aktiv, frisst ziemlich normal und mümmelt auch wieder Heu. Das Auge tränt nach wie vor (war direkt nach dem Spülen auch richtig rot, das ist wieder besser); ich behandle momentan mit Euphrasia-Tropfen.
Anhang 190087
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Zitat:
Zitat von
Luisa K.
Der helle Bereich auf den Röntgenbildern ist definitiv keine Luft, diese würde sich eher gegenteilig in Schwarz darstellen.
Gemeint war auch der dunkle Bereich rechts.
Anhang 190088
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Merlin hatte heute (bzw. gestern :rw:) seinen Termin bei Frau Dr. T. in der Tierklinik Posthausen. Die ganzen letzten Wochen ging es ihm sehr gut seit dem Zähneschleifen (jetzt genau 4 Wochen her). Das rechte Auge hatte ich noch ein paar Tage mit Euphrasia-Tropfen behandelt und es hatte dann nicht mehr getränt - erst jetzt vor 3 Tagen hatte es wieder angefangen. Da 3/4 Wochen so der typische Abstand für die Zahnsanierung bei meinen Zahnkaninchen war, war ich mir quasi sicher, dass es leider wohl wieder die Zahnwurzeln sind, die drücken und das Tränen verursachen...
Allerdings hat das Schädel-CT gezeigt, dass die Zähne gut sind und es war auch keine Entzündung oder Abszess im Kieferbereich zu erkennen. :froehlich:
Beide Tränennasenkanäle wurden gespült und waren durchgängig. Die TNK wurden dann auch noch mit Kontrastmittel im CT abgebildet und es zeigte sich auf der einen Seite eine leichte Stenose, die aber nicht mit den Zahnwurzeln in Verbindung steht. :froehlich:
Er bekommt jetzt antibiotische Augentropfen und Meloxicam für 5-7 Tage, weil die TA nicht ausschließen konnte, dass die Enzündung im TNK ihm Schmerzen verursacht und auch zur Entzündungshemmung.
Weshalb er vor 4 Wochen zu lange Zähne hatte, konnte sie sich nicht erklären. Sie meinte, eventuell hat er aus einem anderen Grund zu wenig gefressen - wenn das wieder vorkommt, müsse man schauen, ob wo es woanders im Körper ein Problem gibt. Blase ist jedenfalls auch ok (Urin wurde gecheckt) und Ohren sahen im CT auch sehr gut aus (zum Glück, trotz wahrscheinlichem Widdereinschlag).
Ich bin so mega-erleichert! :dance2::heulkrampf1:
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