Rütter gibt schon mit Druck auf die Mütze, bevor es eskaliert. Einen Fall gab es mit einem Terrier, der keine Kinder mochte und die er angriff. Der Hund bekam die Behandlung mit der Wasserflasche, bis er im Meideverhalten war, und das hat Rütter dann als Erfolg bezeichnet. Allerdings hat er auch betont, dass der Hund immer eine Gefahr bleiben wird. Dass es mit seiner Erziehungsmethode zu tun hat, hat er natürlich nicht gesagt.
Der Terrier war nicht geheilt, sondern hat nach dem Training schlichtweg Angst und Stress bekommen, wenn er mit dem Kinderwagen und Kindern konfrontiert wurde. Das ist kein Happy End der Geschichte, auch wenn er keinen Angriff auf Kinder mehr gestartet hat.
Gestern lief außerdem auf Vox eine Folge, bei der Rütter zwei bellende Hunde mit Rappelflaschen eingeschüchtert hat (bis sie sogar Angst vor ihm hatten...), und bei zwei Rüden, die aggressiv aufeinander reagiert haben, hat er mMn dem falschen Hund (dem untergeordneten und besser erzogenen) den schwarzen Peter zugeschoben und das Handtuch geworfen.
Für mich ist er einer der schlimmsten deutschen Hundetrainer nach der Hundenanny Katja Geb-man. Die hat gerne mit Sprühhalsband, Halti und Beinleine gearbeitet und war ein regelrechter Hundeschreck.
Einen Hund hungern zu lassen, damit er willig dem Futterbeutel folgt, finde ich auch nicht in Ordnung. Auf dieselbe Weise werden Zirkustiere und Delfine gefügig gemacht. Wer nicht spurt, kriegt kein Futter.
Millan ist bei weitem nicht ohne und ich finde viele seiner Methoden nicht in Ordnung. Was die Übertragung der eigenen Energie auf ein Tier angeht, hat er jedoch absolut recht. Meistens werden Tiere durch das Verhalten des Menschen beeinflusst, und wenn der Mesch etwas ändert, passt sich das Tier automatisch an.
Ein Trainer sollte weniger mit Dressur und Handgriffen arbeiten, als mit verständlicher Kommunikation. Man geht ja zum Training, weil man nicht weiß, warum der Liebling ein störendes Verhalten zeigt, und umgekehrt weiß das Tier nicht, was man von ihm erwartet.