Frage: Zahnprobleme (Einschläfern, richtige Entscheidung?)
Hallo liebe Forummitglieder,
wie manche vlt schon mitbekommen haben, ist meine liebe Emma Mitte Oktober leider verstorben. Die genaue Todesursache ist mir leider nicht bekannt. Sie wurde 8 Jahre alt und ich vermisse sie immer noch sehr.
Ihr Partner Louis, ist 6 Jahre alt und ein Satin Zwergwidder. Wir haben ihn ca. vor 2 Jahren von einer Zuchtauflösung und er ist super zutraulich, lässt sich gerne anfassen und streicheln und lief mit in der Wohnung rum. Er hat in Sekunden von allen das Herz erobert. Die Vergesellschaftung mit meiner Emma hat sich am Anfang etwas schwierig gestaltet, da er schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte mit anderen Kaninchen, vor allem mit Rammlern, aber nach ein paar Tagen waren die beidem unzertrennlich.
Als wir ihn geholt haben, hieß es er hätte Zahnprobleme bzw. man soll monatlich mit ihm zum Zähne kürzen.
Also waren wir mit ihm bei einer TA, die ihm die Zähne gekürzt hat. Leider auf eine Art und Weiße, die eher früher üblich war. Mit Maulsperre und ohne Narkose wurden ihm die Zähne gekürzt.
Leider wussten wir sonst nicht wie wir ihm die Zähne hätten kürzen sollen und sie meinte auch dass man ihn ja nicht ständig jeden Monat in Narkose legen könnte. (Stand 2018 November)
Als sie ihm letztes Jahr die Zähne gekürzt hat (ein genaues Datum kann ich euch leider nicht sagen), hat sie ihm ein Stück Zahn gezogen, verständlicherweise hat er danach nichts mehr gefressen und hat sich zurückgezogen.
Daraufhin wurde mir eine TA Praxis empfohlen, die sich auf Kleintiere spezialisiert hat und sich im Bereich der Zähne gut auskennt. (Stand 2019)
Danach ging ihm es auch besser, er hat gefressen, ist rumgelaufen.
Uns wurde alles ausführlich erklärt, dass bei Rassen wie bei Zwergwiddern oft Zahnprobleme auftreten können. Wir sollten auf die Ernährung von ihm achten und ein Röntgenbild machen lassen um zu gucken ob man noch etwas machen lassen kann, jedoch wurde uns damals schon geraten Ihn gehen zu lassen.
Ihm ging es jedoch danach besser, er hat gefressen, wir haben ihm viel Grünzeug angeboten, leider frisst er strukturiertes Grünfutter eher ungern, Heu hat er auch nie angerührt. Wir haben dann Anfang 2020 ein Röntgenbild der Zähne machen lassen und anscheinend sahen die Zähne da schon katastrophal aus, wurde uns aber durch ein Missverständnis nicht mitgeteilt. Also haben wir gedacht es wäre alles in Ordnung, er hat auch gefressen, auch Grünfutter. Zwar im Vergleich zu meiner Häsin hat er sich bisschen schwergetan aber er hat es gefressen und war auch sehr aktiv.
Leider hat er dann diesen Monat kaum Grünfutter zu sich genommen, dann ist meine liebe Emma gestorben und er hat kaum noch was gefressen, außer Karotten. Daher war ich mit ihm beim TA und sie meinten es wäre wahrscheinlich eine Form von Trauer, da er sonst einen guten Eindruck macht. Da wurde mir aber auch wieder gesagt, dass die Zähne nicht gut aussehen würden. Also hab ich daraufhin einen Termin gemacht, dass man sich seine Zähne nochmal anguckt und evtl was richtet.
Er hat nämlich mittwochs nicht mal mehr einen Apfel zerkauen können bzw hatte wahrscheinlich beim Kauen Schmerzen. Sonst war er sehr aktiv und hab ihm dann zusätzlich Rodi Care gegeben, hat er auch freiwillig gefressen.
Am Donnerstag dann hab ich ihn beim TA abgegeben und mittags kam dann der Anruf dass man ihn am liebsten einschläfern würde, auch aus tierschutzrechtlichen Gründen. Er hätte katastrophale Zähne, ihm würden auch 2-3 Backenzähne fehlen und zusätzlich wäre ein Zahn abgebrochen und durch die Wurzel in den Kiefer gebrochen, was mit hoher Wahrscheinlichkeit höllische Schmerzen verursacht hat.
Dass ihm Zähne fehlen und dass der Zustand der Zähne so katastrophal wären wussten wir leider nicht.
Wir haben ihn mit nach Hause genommen um uns zu verabschieden, ich konnte es ehrlich gesagt auch gar nicht glauben da er so aktiv war und er hat ja auch gefressen...leider war er nach dem TA Besuch extrem eingeschüchtert und hat sich zurück gezogen und sah nicht gut aus. Wir haben uns dann auch ein wenig informiert, ob man noch etwas hätte machen können und auch eine Zweitmeinung von einer befreundeten TA geholt, sie meinte leider auch dass es am Besten wäre Ihn gehen zu lasse.
Somit haben wir entschieden ihn beim Nottierarzt zu erlösen. Wir wollten nicht dass er weiterhin Schmerzen hat, da wir auch kein Schmerzmittel mitbekommen haben, er war in der Box wieder so aktiv, auch auf dem Behandlungstisch, daher auch jetzt die Frage ob es die richtige Entscheidung war.
Der TA meinte auch er würde keinen guten Eindruck machen aber er kennt auch die ganze Krankengeschichte nicht.
So schwer es uns auch fiel haben wir ihn schlussendlich gehen lassen, er wollte fressen, konnte aber nicht. Der Nottierarzt meinte man hätte ihm auch alle Zähne ziehen können bzw wäre dass noch eine Möglichkeit gewesen aber dass wäre für ihn und für uns nicht artgerecht.
Ihm alle Zähne ziehen damit er sich die restlichen Jahre von Brei ernährt, wäre für Ihn und für uns kein schönes Leben.
Wir vermissen Ihn sehr, er war etwas ganz besonderes, beide meiner Kaninchen.
Aber ich stell mir trotzdem manchmal die Frage ob es die richtige Entscheidung war.
Ich weiß es ist nicht wirklich eine Frage und auch ein ziemlich langer Text. Bloß mach ich mir schon Gedanken, er war ein sehr lebensfroher Hase und hat auch bis zu Letzt gefressen, wahrscheinlich trotz Schmerzen.