Seit Dienstag schon warte ich da drauf, daß mir jemand sagte, es sei alles nur ein schlimmer Traum gewesen. Hoffe so sehr, daß ich aufwache und Du bist wieder da – warst niemals fort.
Jedoch ist mir auch schmerzlich bewusst, daß ich Dich verloren habe. Es war so unsinning, so nutzlos... wobei es das natürlich immer ist. Es kam so völlig unvorbereitet.
Bertie, Dich so zu verlieren läßt mich völlig fassungslos hier stehen. Wie konnte das nur passieren, warum nur? Warum, warum, warum? Ich zweifel und verzweifel im Moment an allem. Wie nur - warum?
Die Re-ZF lief die ersten Tage ganz gut, bis es eine wilde Rauferei gab. Ihr habt Euch so fest ineinander verbissen, wir konnten Euch mit Mühe zu zweit trennen. Die Folgen waren diverse tiefe Bissverletzungen in Deinem Gesicht und eine große Wunde an der Vorderpfote. Das mindestens 4 Wunden davon genäht werden mußten, war schon abzusehen. Ich habe beschlossen, mit Dir nicht zur Haus-Tierärztin zu fahren. Da es grad Mittag war hätte ich 5 Std. warten müßen bis ich mit Dir dort hin kann um die offenen Sprechstunde mit Dir zu besuchen, ich wollte die Wunden aber frisch vernähen lassen damit sie nicht alle wieder aufgefrischt werden müßen. Die zuständige Tierklink oder die Dorftierärztin... beide sind, was Kaninchen betrifft, nicht sonderlich zu empfehlen. Aber es waren doch nur Bissverletzungen. Ob diese nun bei Hund, Katze oder Kaninchen sind sollte nun wahrlich nicht der große Unterschied sein. Dachte ich. Und ich dachte falsch.
Ich fuhr mit Dir zu der Tierärztin und da abzusehen war, daß die Wundversorgung länger dauern würde, vereinbarten wir, daß ich Dich da lasse und sie mich anruft, wenn sie alles versorgt hat.
Der Anruf kam schon 30 Minuten später: Sie hat Dich in Narkose gelegt und Du hattest einen Atemstillstand. Alle Maßnahmen, Dich wieder zurück ins Leben zu holen sind gescheitert.
Ich kann es noch immer nicht fassen. Will es nicht wahr haben. Das kann doch nicht passiert sein. Das darf einfach nicht passiert sein. Mein Bertie, mein schöner, gesunder, junger Bertie. Dich, den ich so sehr geliebt habe.
Ich weine jeden Tag tausende von Tränen und wünschte, Du könntest auf diesem Meer aus Tränen zu mir zurück kommen. So sehr würde ich Dir Dein Leben wieder zurück geben. Würde Dir gerne noch viele, schöne Jahre schenken. Aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen.
Leben kann ich Dir keines mehr schenken, aber ein Stück von meinem Herzen. Leb wohl mein Süßer. Ich hab´ Dich lieb.
Du hast das Leben so geliebt... die Bilder sind erst wenige Wochen alt.... Es ist fast unerträglich, daran zu denken.
Traurige Grüße
Annika
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