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Thema: Taubheit und Ohrenspiel ?

  1. #1
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 2.296

    Standard Taubheit und Ohrenspiel ?

    Hi

    Mir ist aufgefallen, das mein Neuzugang kaum (oder auch gar nichts) hört. Er reagiert auf keine Geräusche (Rufen, Pfeifen, schlussendlich auch Händeklatschen). Spätestens beim Händeklatschen in seiner unmittelbaren Nähe hätten mal die Öhrchen zucken müssen ...aber nix. Er guckt mich nur erwartungsvoll an.

    Trotzdem dreht er seine Öhrchen in alle Richtungen.
    Mein Moe ist auch fast taub, aber mit den Schlappohren sieht man kein Ohrenspiel.
    Drehen auch taube Tiere ihre Öhrchen rum ?

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.04.2010
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    Standard

    Schubs

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 6.303

    Standard

    Ja, auch taube Tiere drehen ihre Ohren. Dieses "Ohrenspiel" hat nur teilweise mit dem Hören zu tun: Durch die äußeren Reize, wenn sie hören können, reagieren sie natürlich und drehen die Ohren in diese Richtung.

    Aber auch, wenn die Tiere nichts hören, können sie das tun. Die Ohren bewegen sich z.B. auch durch die Bewegungen mit dem Kiefer (Kaubewegungen) bzw. generell in Zusammenhang mit einigen Nerven und Muskeln im Köpfchen. Vielleicht ist deinem Tier die Bewegung sehr angenehm und tut ihm gut - so wie du es schreibst, eher als Ohrenspiel, klingt es ja sehr angenehm und gewollt, also nicht belastend für ihn. Auch eine Art Reinigungsfunktion und Druckausgleich kann damit im Zusammenhang stehen. Dazu kommt, dass die Ohren hochsensibel für Berührungsreize sind - kleinste Empfindungen, ein Lufthauch oder ähnliches können da ebenfalls so ein "Ohrendrehen" auslösen.

    Es gibt ganz viele Möglichkeiten, und ich finde das auch superspannend.

    Solange du den Eindruck hast, er erfreut sich daran, finde ich das sehr faszinierend. Das kannst du daher gut beobachten, vielleicht findest du mit der Zeit sogar ein "Muster", wann und in welchen Situationen oder bei welchen Auslösern er das tut.

    Habt ihr beim TA mal die mögliche Diagnose der Taubheit prüfen lassen? Sonst kann ich euch das auf jeden Fall noch empfehlen .

    Es gibt gerade im Kopf mit den so zahlreichen sensiblen Empfindungen ganz viele Möglichkeiten und Ursachen .


    Liebe Grüße, Anja

  4. #4
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.04.2010
    Ort: Dortmund
    Beiträge: 2.296

    Standard

    Hi

    Danke, das hilft mir schon ungemein weiter
    Das er auch auf Luftzug rragieren kann, wäre die Möglichkeit, auf die ich nicht gekommen wäre.

    Er war von Anfang an sehr schreckhaft und ängstlich. Hat sich die ersten Tage nichts getraut und hat sich auch erst nach Tagen und meiner Mithilfe mit Maja angefreundet.
    Es folgten mehrere Situationen, in der er nicht "hörte" ...zuletzt wollte er an zwei Tagen Löcher in die Tiermülltüten beissen. Am ersten Tag sass er da alleine, ich stand hinter ihm und zischte ihn schon an, keine Reaktion. Erst auf Handzeichen ging er weg.
    Am zweiten Tag sass Miky daneben, der mich schon ganz verunsichert anguckte, weil ich Miko mit Zischlauten, Pfeifen und Klatsche vorm Löchern abhalten wollte. Erst als ich näher kam, reagierte er.
    Danach stellte ich mich neben ihn, klatsche sehr laut in die Hände, schnipste neben ihm, aber er guckte mich nur mit seinen Kulleraugen an


    So wie er seine Ohren bewegt, sieht es aus, als wolle er Geräusche lokalisieren. Es gibt aber auch viele Geräusche in der Wohnung ...hier raschelts, dort knabberts ...darum war ich mir nicht sicher, ob er nur "abgebrüht" ist und sich für die Geräusche nicht interessiert, oder ob er tatsächlich nichts/wenig hört.

    Er ist ein Hermelinchen mit weissem Fell und blauen Augen. Habe vorhin gelesen, das es auch bei solchen Kaninchen vermehrt zu Taubheit führt.

    Es schränkt ihn nicht ein. Jetzt wo er Vertrauen gefasst hat, gehts ...aber es hilft mir im Umgang mit ihm.
    Was nützt es, wenn ich beschwichtigend auf ihn einbrabbel, er es aber gar nicht hört zB.


    Der Hörtest, den ich kenne, wird unter Narkose gemacht. Weil das ausser Frage steht, habe ich auch nicht nachgefragt.
    Gibts da für Kaninchen noch andere Möglichkeiten? (ich vermute aber mal, eher nicht)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Ja, das klingt alles gut und nicht nach einer akuten (entzündlichen) Erkrankung. Ein taubes Kaninchen, das keinerlei weiterer Symptome zeigt, kann sehr gut in gesicherter Umgebung (also zu Hause in Wohnng oder Garten, wo es sich nicht durch "Feinde" erschrecken kann) leben.

    Es gibt mehrere und meist auch sehr einfache Möglichkeiten, eine Taubheit zu testen, so ähnlich wie du das auch schon gemacht hast: Der TA wird unter Ausschluss der anderen Gesichtssinne (Riechen, Sehen) Geräusche erzeugen und die Reaktionen und Veränderungen beobachten. Auch der Gleichgewichtssinn (bei langsamen und schnellen Bewegungen) kann gut beobachtet und geprüft werden. Das alles passiert natürlich am wachen Tier, völlig normal auf dem Untersuchungstisch, möglichst ohne Aufregung für das Tier (dann reagiert es ja sowieso und die Sinne verändern sich natürlich).

    Ganz wichtig ist z.B., dass der TA die Ohren mit dem Otoskop ansieht, dass keine äußere Ursache (Dreck, Fremdkörper usw.) das Hören verhindern. Dann sind Einschätzung der anderen Nerven sehr wichtig, um fetzustellen, ob nur die Ohren, oder auch andere Nerven/Muskeln betroffen sind: Die Augen und Pupillengröße werden beurteilt, irgendwelche hängenden oder angespannten Muskeln (hängendes oder verkrampftes Augenlid, hängendes Ohr oder ähnliches), die Reflexe, die Sensibilität werden geprüft. So kann der TA die Diagnose schon eingrenzen oder andere (ggf. neurologische) Ursachen ausschließen. Eine genetische Disposition ist ebenfalls duchaus möglich (und tatsächlich häufig) bei einem Hermelinchen.

    Alle diese Untersuchungen sind völlig einfach und harmlos am wachen Tier. Der TA fässt ggf. nur einzelne Hautstellen (Reflexe/Muskeln) an. Was du mit der Prüfung unter Sedierung kennst, wird einer der zahlreichen möglichen gerätediagnostischen Tests sein - die ich auf keinen Fall durchführen lassen würde, wenn das Tier keine Einschränkungen zeigt und sonst absolut fit und munter ist. Viele dieser Tests liefern nur äußerst schlechte Ergebnisse beim Tier, da geringste Bewegungen oder Fellbewegungen schon Fehlermeldungen liefern. Hier stehen weder Aufwand, Risiko (Narkose für das Tier) noch Kosten im Verhätnis bei einem im Grunde gesund wirkenden Tier, das sehe ich wie du . Ich würde also ggf., wenn du es einschränken willst, auf die harmlosen Tests ausweichen und die Diagnose damit weitgehend eingrenzen . Andererseits sind die allerbesten Tests wahrscheinlich deine eigenen Tests zu Hause. Das kannst du ja in unterschiedlichen Abständen, zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Situationen auch geplant durchführen und dir die Ergebnisse jeweils notieren - auch so bekommst du vielleicht ein Muster heraus.

    In deiner Wohnung können außerdem natürlich auch "Erschütterungen" auf dem Boden dazu führen, dass er die Ohren bewegt und reagiert - solche Dinge nehmen wir praktisch gar nicht wahr, da sind aber die Kaninchen wesentlich empfindlicher. Das ist so ähnlich bei tauben Menschen - sie "hören" teilweise auch bei lauter Musik die dröhnenden Bässe - aber eben eher die akustischen Schwingungen in der Wohnung, als den Ton an sich. Und da sind Kaninchen sehr sensibel.

    Was ja auch sein kann, ist, dass dein Tier nicht völlig taub ist, sondern Geräusche anders oder dumpfer wahrnimmt und dann noch reagiert. Oder eher auf hellere Töne als auf dunkles Klatschen oder so ... - das kannst du immer mal zu Hause ausprobieren, das ist sehr spannend.
    Und vermutlich sehr viel genauer als beim TA - da dein Tier zu Hause entspannt ist .

    Ich drücke die Daumen für den kleinen Spatz !
    Geändert von Anja S. (09.09.2015 um 23:22 Uhr)


    Liebe Grüße, Anja

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Mikado
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    Beiträge: 2.278

    Standard

    Zitat Zitat von Sylvia Beitrag anzeigen
    Was nützt es, wenn ich beschwichtigend auf ihn einbrabbel, er es aber gar nicht hört zB.
    Es nützt schon was, und zwar erst mal dir. DU entspannst dich dadurch. Es ist nicht zu unterschätzen, wie wichtig es ist, sich Luft zu machen, auch wenn man weiß, dass das GGÜ einen nicht hört oder versteht. Wir labern doch auch ständig auf unsere Tiere ein, zur Motivation, zur Beruhigung, zur Bestätigung, whatever. Manchmal sollen sie auch etwas machen oder bleiben lassen. Wie erklärst du dir, dass es auch bei tauben Tieren auf einmal funktioniert, kaum dass man es ausgesprochen hat? Menschensprache verstehen/hören sie sicher nicht ... ?

    Mag also schon sein, dass dich dein Tier nicht hört. Aber DU konntest dich äussern, und das wirkt sich irgendwie im feinstofflichen Bereich aus. Auf deine ... wie wollen wie es nennen, Ausstrahlung, Aura, Atmung, innere Haltung, Körperspannung ... egal. DU änderst dich, DU wirst anders wahrgenommen, bzw. nimmst dich selbst wieder anders wahr, vermittelst Ruhe und Sicherheit. Und DAS wiederum wird wahrgenommen und in Verhalten umgesetzt.

    Keine Ahnung, wie genau das funktioniert, aber DASS es funktioniert, steht für mich außer Frage. Zu oft schon habe ich das mit unterschiedlichsten Tierarten erlebt, um das noch in Zweifel zu ziehen.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 17.07.2011
    Ort: Frankfurt/Main
    Beiträge: 6.303

    Standard

    Ja, das ist wirklich so, gut geschrieben, Mikado .

    Die Tiere nehmen uns sehr sensitiv wahr, nicht nur über ihre Ohren .


    Liebe Grüße, Anja

  8. #8
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 11.04.2010
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    Beiträge: 2.296

    Standard

    Beim TA waren wir schon, weil er unter Stress Pumpatmung hat. War alles unauffällig (bis auf fie Bronchien auf dem Röntgenbild), nur in die Ohren hat sie nicht gesehen. Wird dan noch nachgeholt


    Ja, das liegt an unserer Körperchemie. Die verändert sich mit unserer Gefühlslage ...und das nehmen die bewusst war.
    Deswegen können sie häufig auch unterscheiden, ob wir mit einem Leckerchen kommen, oder sie einfangen wollen
    Selbes gilt natürlich auch für Stress zB. beim TA ...wenn wir angespannt sind, bemerken die Tiere das und werden selbst angespannt.

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