Moppelchen, das braune Löwenköpfchen, hier zusammen mit Amy, hat uns gestern um 18:50 Uhr im Alter von immerhin guten 10 Jahren (oder etwas mehr) verlassen. Er war ja schon seit August letzten Jahres schwer herzkrank, war aber gut eingestellt war schon seit ca. 4 Wochen auf beiden Augen so gut wie blind (grauer Star) und hatte nach einem Schnupfenschub vor zwei Wochen und tagelang vereiterten Augen wieder mal seit einigen Tagen Atemnot, fraß wenig und so gab ich ihm gestern wieder mal stündlich Globuli, die seine Atmung unterstützen sollten aber es war zu spät.
Wir wussten dass es eines Tages so weit sein wird aber er hatte immer noch überwiegend gute als schlechte Tage aber in den letzten 4 Wochen wurden die schlechten Tage mehr und ich habe schon zwei mal gedacht, dass wir ihn jetzt erlösen müssen.
Den Umzug nach Köln-Pesch am 18.02. hatte er noch gut verkraftet und sich gut in dem provisorischen Gehege (mit etwas Rollrasen) eingelebt zusammen mit seinen Freunden Melissa, Fee und Robert.
Gegen 17:00 Uhr sah er noch ganz gut aus aber er wollte nicht fressen, nahm mir zu liebe (oder damit ich ihn in Ruhe lasse) ein Stückchen Löwenzahnblättchen aber ich merkte schon, dass ihm Fressen und Atmen gleichzeitig wiedermal sehr schwer fiel.
Als ich gegen 18:45 Uhr nochmal nach ihm guckte schlief er tief und wirkte sehr entspannt. Melissa lag bei ihm unter seinem Holzdreieck. Als Melli mich sah und ich sie mal kurz weg schob (ich wollte Moppelchen ja mit Globuli und Augentropfen versorgen) hoppelte sie weg und als ich sah, dass Moppel sehr tief schlief streichelte ich ihn (mir war mulmig und ich merkte schon, “dass etwas nicht stimmt”) und als er nicht reagierte stubste ich ihn vorsichtig an. Alte Kaninchen schlafen ja manchmal sehr fest und können einem schon mal einen unnötigen Schrecken einjagen aber beim dem Schrecken sollte es nicht bleiben ......
Moppelchen wurde wach und wollte aufstehen, fiel aber immer wieder um und schaffte es nicht. Ich wusste, “jetzt ist es so weit, wir müssen ihn erlösen lassen” und ich rief den Tierarzt an um zu fragen ob ich noch kommen kann für eine Euthanasie. “Nein, tut mir leid” war die Antwort, ich sollte zur Tierklinik Stommeln fahren weil mein TA in Pulheim keine Zeit mehr hatte. Die Praxis schließt um 19:00 Uhr. Während ich rumtelefonierte und mit meinem Mann überlegte, was wir denn jetzt machen sollen, war Moppelchen im Garten für immer eingeschlafen. Zum ersten Mal in unserem “Kaninchenleben” mussten wir nicht nachhelfen, nicht die Entscheidung treffen, konnten nichts mehr tun
. Moppel war immer etwas besonderes und so nahm er uns den schweren Weg und die Entscheidung ab.
Er sah sehr entspannt aus, so entspannt wie lange nicht mehr. Er lag ganz friedlich da, sah vollkommen gesund (nur altersentsprechend schmal ...) aus und atmete eben einfach nicht mehr. Er wäre in diiesem Tiefschlaf sowieso gestorben – ach, hätte ich ihn doch gar nicht mehr wach gemacht.
Er war - als er da eben so fest schlief - schon ganz weit weg und hatte schon die ersten Schritte auf die Regenbogenbrücke gemacht und ich habe ich nochmal kurz dort weggerissen ... aber er ließ sich nicht umstimmen, kehrte nicht um.
Paula seine langjährige geliebte Partnerin, die Anfang Juni 2011 (kurz nach Dubai) gestorben war stand schon an der anderen Seite der Regenbogenbrücke und wartete auf ihn. Er ist jetzt bei ihr und bei Wölkchen, den vielen Mäxchen, bei Marie, Moppel 1 und 2 und all den anderen, die in bestimmt ganz freundlich aufgenommen haben.
Wir haben ihn gestern Abend noch im Garten (bzw. das was mal Garten werden soll) hinten an der Mauer beerdigt. Ich habe ihm noch eine Löwenzahnblüte und ein paar Blättchen mitgegeben, alles war sehr traurig aber ich bin auch erleichtert denn die wochenlangen Sorgen um ihn haben mir wirklich sehr viel Kraft genommen.
Moppelchen du warst immer ein ganz besonderes Kaninchen, hast dich aus fast allen Streitereien rausgehalten und warst der "Oberchiller" überhaupt. Du konntest so toll entspannen und zeigen wie wohl du dich fühlst. Ich hoffe dass du dich jetzt ebenso wohl fühlst wie früher als du bei den ersten Sonnenstrahlen draußen lagst und die Welt um dich vergessen konntst, Seite an Seite mit Paula und später mit Robert, Melissa und Fee.
Wir trauern sehr um dich und werden dich niemals vergessen
Robert und Birgit
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