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Thema: Viele Maden im Heu-trotzdem geben

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maren86
    Registriert seit: 03.10.2008
    Ort: Karlsruhe
    Beiträge: 2.635

    Standard Viele Maden im Heu-trotzdem geben

    Ich hab grad mal kurz ne komplizierte Frage

    Ich muss ja auf die Ernährung von Max achten, da er an Kalziumoxalatgries leidet.
    Von den Sämerein sind wir nun weg, aber ich möchte sie nicht ganz streichen, auf Dauer.

    Bei Menschen schützt die Phytinsäure in Getreide vor Nierensteinen.
    Menschen scheiden überschüssiges Kalzium ja über den Darm aus.
    Die Phytinsäure hemmt die Aufnahme von Kalzium.

    Kaninchen scheiden das überflüssige Kalzium über die Nieren aus.
    Jetzt verstehe ich nicht, ob die Phytinsäure bei ihnen eher eine Verschlechterung auslösen kann oder eben nicht.
    Wenn sie die Aufnahme über den Darm hemmt und dadurch mehr überschüssiges Kalzium entsteht, das über die Niere geht, wäre das ja sehr schlecht. Oder ist das gerade andersrum und es hindert insgesamt das Kalzium?

    Da Menschen das Kalzium ja über den Darm aufnehmen und das überschüssige Kalzium nicht über die Nieren ausgeschieden werden, die Phytinsäure aber dennoch vor Nierensteinen schützt, bedeutet das doch eigentlich, dass durch die Phytinsäure insgesamt weniger Calcium vom Körper aufgenommen wird.

    Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.
    Ich habs aber so verstanden, dass es eher hinderlich ist und Blasengries verschlechtert.
    Vielleicht weiß das ja jemand ganz genau

  2. #2
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Beiträge: 4.166

    Standard

    Zitat Zitat von Maren86 Beitrag anzeigen
    Da Menschen das Kalzium ja über den Darm aufnehmen und das überschüssige Kalzium nicht über die Nieren ausgeschieden werden, die Phytinsäure aber dennoch vor Nierensteinen schützt, bedeutet das doch eigentlich, dass durch die Phytinsäure insgesamt weniger Calcium vom Körper aufgenommen wird.
    Das klappt beim Menschen, weil der das Calcium nur nach Bedarf aufnimmt, und dann natürlich eher die Verbindungen, die leicht aufgenommen werden können. Die Mengensteuerung findet also bei Aufnahme statt.

    Das Kaninchen nimmt Calcium auch über den Darm auf, aber einfach beinahe alles, die Mengensteuerung findet in der Niere statt. Dort wird das Calcium aus dem Blut gefiltert und dann entweder wieder aufgenommen oder ausgeschieden. Deshalb landen beim Kaninchen die komplexen Calciumverbindungen auch in der Niere und beim Menschen tendenziell nicht.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  3. #3
    Erfahrener Benutzer
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    Beiträge: 4.166

    Standard

    Maren, ich hab's Dir nochmal nachgeschlagen: Streich meinen letzten Satz, der ist nämlich Unsinn.

    Nicht-Wiederkäuer können die Mineralien, die mit Phytinsäure gebunden sind, nicht aus ihrer Verbindung lösen und sie stehen ihnen folglich nicht zur Verfügung. Soweit stimmt es also für den Menschen.

    Das Kaninchen stellt (mal wieder) eine Ausnahme dar. Es lässt von Bakterien in seinem Blinddarm ein Enzym bilden, das die Phytinsäure herauslöst und weiter verarbeitet. Die Mineralien stehen also dann wieder zur Verfügung, ohne die komplexen Verbindungen, die sie dann aber später wieder eingehen können.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maren86
    Registriert seit: 03.10.2008
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    Beiträge: 2.635

    Standard

    Vielen Dank, dass du extra nachgeschlagen hast!
    Das ist wirklich interessant.
    Dann ist die Phytinsäure doch ein Problem bei Blasengrieskaninchen.

    Eine Freundin von mir hat auch ein Kaninchen mit Blasengries und "muss" leider weizenhaltiges, sojahaltiges Trockenfutter füttern, weil es kaum noch Zähne hat und total stur ist. Sie weicht es dann immer ein.Es ist wirklich schwierig ein extrem zahnkrankes Kaninchen mit Blasengriesproblemen zu ernähren, glaube ich. Weizen hat ja auch so viel von der Phytinsäure, aber vielleicht ist es ja trotzdem besser als Sämereien, da es einen relativ niedrigen Ca-Wert hat und das Ca/Ph Verhältnis ausgewogen ist.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 09.04.2012
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    Standard

    Ich hab natürlich meine Zweifel, dass ein Kaninchen mit Weizen- oder Sojazeugs gefüttert werden muss. Entweder so nah wie möglich an Wiese, mit den üblichen Ca:P-geeigneten Kompromissgemüsen im Winter und schnellstmöglicher Umstellung auf Wiese im Frühjahr.

    Oder wenn schon Trockenfutter, dann bevorzugt ein nicht-vitaminisiertes, getreidefreies Futter oder, von den vitaminisierten, getreidefreien z.B. Cuni Complete eingeweicht.
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  6. #6
    Erfahrener Benutzer Avatar von Maren86
    Registriert seit: 03.10.2008
    Ort: Karlsruhe
    Beiträge: 2.635

    Standard

    Ich habe ihn auch schon gesehen und er kann echt noch nicht mal nen Grashalm kauen, der kommt grad eingesabbert wieder raus. Ich kenn das von meinem verstorbenen Muckel, solche Katastrophengebisse sind echt schlimm. Sie püriert schon das ganze Gemüse, er bekommt das Trockenfutter nur als Ergänzung, weil die Verdauung besser geht und sie seitdem nie wieder Verstopfungen hatte.

    Aber sag mal: Das Cuni Complete hat 0,9% Ca und 0,5% Ph, hat kein Getreide drin. Ihr Futter hat zwar Weizen und Soja drin, aber dafür nur 0,6% Ca und 0,4%Ph.
    Was findest du denn da empfehlenswerter? Ich hab mich nämlich nicht getraut ihr von den Cunis zu erzählen, weil sie bedeutend mehr Ca haben.

  7. #7
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
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    Ich habe es so verstanden, dass die Phytinsäure bei Blasenpatienten eher hinderlich ist, da sie mit Mineralien Verbindungen eingeht, die nur schwer löslich sind. Das wirkt deren Aufnahme entgegen und führt letztendlich zu mehr Ablagerungen im Harn.

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