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Thema: Canella aus dem Holzverschlag - Ein Killerbunny auf Traumprinzsuche

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
    Registriert seit: 18.07.2013
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    Standard Canella aus dem Holzverschlag - Ein Killerbunny auf Traumprinzsuche

    Canella kommt aus einem kleinen, dunklen, selbstgezimmerten Holzstall, der an der Vorderseite komplett mit Luftpolsterfolie verklebt war....doppellagig, so dass weder viel Luft noch Licht zu ihr reindringen konnten. Es gab kein Heu und kein Futter, außer ein paar sehr alte Reste Brot und nicht mehr kenntliche Schale von Irgendwas. Die Nippeltränke war leer, der Kot dafür in Massen vorhanden. Unter dem Stall stand ein Eimer Pellets, im Stall nichtmal davon was. So lebte sie da mindestens seit 2 Jahren laut Nachbarn.

    Ich bekam am Telefon die Aussage, dass das Tier hochaggressiv wäre und man es nicht mehr leiden könne. Es soll schnell weg, da man es auch nicht mehr anfassen kann.
    Als ich dort ankam, machte man mir nicht auf. Ich rief an und bekam die Auskunft, dass die Dame wohl von einem Magen-Darm-Virus über Nacht ereilt wurde und ich in den Hof gehen soll, mir das Tier aus dem Stall nehmen.

    Ich hab sie Canella getauft, sie hatte keinen Namen. Mir war so flau im Magen, dass ich sehr schnell wieder ging und nur froh war, dass ich die Maus da raus holen konnte.

    Ja, Canella..... was soll ich sagen.... mit Engelszungen habe ich mit ihr geredet, sie viel gestreichelt, sie hat sofort geknuspert....ich hatte ein gutes Gefühl. Sie bekam gleich den ganzen Wintergarten für sich, frisches Heu, ein Napf Wasser, aus dem sie im Minutentakt trank und erstmal etwas Grünfutter. Ein kleines Paradies hab ich ihr hergerichtet und mich so gefreut, dass sie nun leben darf. Gedankt hat sie es mir schon am selben Tag, als ich nach einiger Zeit den Wintergarten wieder betreten habe und sie sich wie eine Bestie auf mich stürzte
    In meinem Leben habe ich noch nie ein so aggressives Tier erlebt. Ich dachte: „Gut, das ist klar, die arme Maus....sie hat so schlimmes erlebt“. Ich ging sofort runter, machte mich klein, hielt Abstand und wollte ihr etwas getrockneten Wegerich aus der Tüte in einen Napf legen, als sie sich in Sekundenschnelle in meinem Arm festbiss. Tat weh. Langärmelige Bluse plus recht dicke Fleecejacke und trotzdem ne blutende Wunde.....Respekt.
    Ich entfernte mich erstmal und ging wieder aus dem Wintergarten raus, klebte ein Pflaster und dachte nach, wie ich ihr das Zusammentreffen erleichtern könnte.

    Nun wird es täglich schlimmer. Dem Bereich um den Fressnapf darf ich mich gar nicht mehr nähern, da greift sie sofort an.....Ohren nach hinten und Attacke.

    Gestern wurde sie sofort beim TA durchgecheckt. Alle Tastbefunde gut, Zähne sind spitzenmäßig, Kotprobe ergab Kokis und massiv Hefen.

    Laut der Vorbesitzer am Telefon wurde vor einigen Wochen ein Bock dazugeholt, den sie umgehend zerfleischt hat (das habe ich erstmal nicht so ernst genommen, da ich weiß, dass vermutlich alles falsch gemacht wurde, was geht). Den Bock wollen sie mir nicht geben, der saß leider auch nicht in diesem Hof, wahrscheinlich im Kinderzimmer beim 13 Jährigen Sohn. Ich bleibe aber dran.
    Nun denke ich aber, dass Canella tatsächlich problematisch wird.

    Ich kann ihre Verträglichkeit mit Artgenossen hier nicht testen, da ich nur sie als Pflegetier habe und nun muss ich sie als „Überraschungsei“ vermitteln. Das macht mir Sorgen.

    Die TÄ zieht eine Kastra in Erwägung, sagt aber ganz klar, dass dies auch ein erlerntes Schutzverhalten den Menschen gegenüber sein kann.

    Seltsam finde ich, dass es aber täglich schlimmer wird, obwohl ich ihr wirklich keinen Anlass gebe. Ultraschall wurde noch nicht gemacht, dafür brauche ich einen Extratermin.

    Wenn ich sie „überwältigt“ habe, lässt sie sich stundenlang streicheln und knuspert dabei auch in höchsten Tönen. Aber sobald ich danach aufstehe und den Wintergarten verlassen will, sprintet sie mit angelegten Ohren hinterher und versucht meine Hacken noch zu erwischen.
    Ich muss gestehen, ein bisschen unheimlich ist das schon

    Sie hat auch überhaupt keine Angst, sie hat ganz viele Ausweich- und Versteckmöglichkeiten und trotzdem rennt sie sofort zu mir hin und will mich anspringen und beißen.

    Ich hoffe sehr, dass sich das alles legt, denn wie ich die Kleine guten Gewissens vermitteln soll, ist mir derzeit noch ein Rätsel.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken 11.jpg   3.jpg   12.jpg  

  2. #2
    Purzelchen
    Gast

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    Was für eine hübsche Maus
    Erinnert mich vom Verhalten her an Max und Swiffer. Max ist nämlich genau so..
    Er nutzt jede Situation um mich zu beißen und zu attackieren.

    Wer weiß was die arme Maus erlebt hat.. Ich hoffe sehr dass sich das Verhalten ggü. Menschen
    noch verändert.. sie muss vermutlich erst lernen dass keine Gefahr mehr droht..


    Toll dass du dich ihr annimmst und sie nun die Chance auf ein artgerechtes Leben hat in welchem sie nie wieder
    Angst haben muss.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Svenni
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    Beiträge: 892

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    Ich hatte bislang zwei von der Sorte: Cuddles und Chrissi als Teenager.

    Auch nach Jahren griff Chrissi hinterrücks an und biss sich in Menschenbeinen fest. Mit einer kurz darauf im Wald gefundenen Partnerin wurde sie immerhin ein klein wenig entspannter. Chrissi wurde bis zu ihrem Tod mit immerhin kerngesunden 10 Jahren niemals in irgendeiner Form ein Menschenfreund.

    Cuddles, ja Cuddles wurde ein Herzenskaninchen. Die ersten zwei Monate biss sie sich derart fest, dass ich sie "abschütteln" musste und sie hochheben konnte, während sie mir noch am Arm hing. Sie hat auch in einem dunklen Verschlag gelebt, und anschließend Jahre im Tierheim. Wer will schon "sowas"
    Mit Moritz als Partner ging alles super. Ja, sie attackierte auch ihn in Panik. Er war aber soooo entspannt, dass er sich beißen lies und sie dabei sogar putzte. Er war ein absoluter Glücksgriff für sie!
    Ich kann dir nur raten, wie ich vorgegangen bin: lass sie zu dir kommen. Kein Locken und kein großartiges Berühren. Einfach nur bei ihr sein und sie zu Beginn ignorieren, wenn sie dich anstupst. Vllt. dann mal ne Cranberry rüberschieben. Ich habe ihr damals viel vorgelesen... Gut sie hätte eigentlich selber ne Prüfung in Strafrecht bestehen können
    Wenn sie dich attackiert, obwohl du nichts machst, Versuch keine schnellen Bewegungen. Jede Reaktion und schnelles Zucken bestätigt sie darin, dass Menschen nicht berechenbar sind. Ein "Opfer", das keine Reaktion zeigt, wird langweilig (und ja, ich habe heute noch Narben von Cuddles ).
    Mit ner Kastra wurde es nochmal besser. Irgendwann grunzte sie nur noch. Aber sie griff mich nicht mehr an und ich war nicht mehr der Feind. Nach vier Jahren war sie meine allerliebste, auch durch die viele Geduld und Arbeit. (Cuddles war die weiße Häsin auf meinem Profilbild )

    Ihr packt das! Sie ist ja erst ein paar Tage da! Und dann wird sie bestimmt zur Zuckermaus! So eine tolle hübsche Maus
    Geändert von Svenni (28.03.2015 um 21:25 Uhr)

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
    Registriert seit: 18.07.2013
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    Beiträge: 3.416

    Standard

    Ja, ich habe auch keine Angst vor ihr. Als sie beim Fegen den Handfeger töten wollte, habe ich sie machen lassen und danach einfach ganz langsam und ruhig weiter gekehrt. Ich bleibe ruhig und ich lasse sie auch komplett in Ruhe. Sie ist es, die sofort auf mich zukommt. Geplant hatte ich von Anfang an, sie erstmal nicht zu beachten, aber das geht gar nicht, wenn man überleben will
    Streicheln scheint sie aber tatsächlich zu besänftigen.

    Ich habe bei einer Vermittlung auch eher mehr Sorge wegen einer VG. Als gelassener Mensch kommt man bestimmt mit ihr klar, aber sie muss halt in souveräne Hände UND Löffelohren. Anfragen gibt es schon einige für sie, aber 2 davon haben sich Heute am Telefon schon dankend verabschiedet.....ich kann es ja verstehen

    Ich muss aber sagen wie es ist ... Leider werde ich bis zu einer Vermittlung auch nicht feststellen können, wie sie mit anderen Kaninchen ist. Es müssen also Besitzer her, die Erfahrung haben. Ich dachte Anfangs, es muss eine Angstaggression sein, aber wenn es das mal war, dann ist es das mittlerweile nicht mehr. Ich gehe davon aus, dass sie dieses Verhalten nie komplett ablegen wird. Solange sie mit anderen Kaninchen klar kommt, wäre das ja auch nicht wirklich ein Problem, aber ich hab dahingehend so meine Bedenken.

    Was könnt ihr denn berichten, wie ein Partnertier im Idealfall sein sollte? Souverän aber nicht dominant?

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Avatar von Svenni
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    Ort: Lehrte (bei Hannover)
    Beiträge: 892

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    Hm... Ich dachte immer, dass Cuddles der dominante Part gewesen ist. Tatsächlich war ihr Partner Moritz aber einfach nur verdammt souverän. Als ich nach ihrem Tod ein dominantes Weibchen vorgesetzt hatte, kam es zur richtig großen Klopperei. Und seitdem beobachte ich verstärkt, dass er auch bei den nachfolgenden Partnern die Hosen anhat(te).
    Während Cuddles noch lebte, zog ein devotes Böckchen ein. Das Ergebnis war eine mobbende Cuddles, ein Opfer-Max, der sich mobben ließ und mein Moritz, der sich um Schadensbegrenzung bemühte.
    Deine Maus kommt leider ein halbes Jahr zu spät, denn seit Oktober ist er glücklich verknallt in die "total unverträgliche" Maggie.

    Also ich würde sagen: er muss ihr was entgegenzusetzen haben, ihr aber auch Sicherheit geben und souverän sein.

  6. #6
    can't change the world, but change the facts Avatar von stjarna
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    Ich kenne jemanden, der mal ein Weibchen aus einer Einzelhaltung (drei Käfige übereinandergestapelt, Mutter, Vater und Sohn ) mit zwei kläffenden Hunden gerettet hat. Dieses war auch etwas unberechenbar. Genoß Streicheleinheiten, biss aus heiterem Himmel aber zu. Kastriert wurde sie, wenn ich mich richtig erinnere. Eine VG mit den beiden kastrierten, superlieben Männchen scheiterte aufgrund ihrer Aggressivität. Weitere VGs wohl auch, bis man sie mit einem Unkastraten zusammensetzte. Mit dem lebte sie bis an ihr Lebensende glücklich zusammen, dem ordnete sie sich unter.
    Vielleicht wäre das ne Option?

    copyright Grit Rümmler 2009

  7. #7
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    Das ist echt heftig. Und man kann ja davon ausgehen, dass es dem zweiten Tier ähnlich ergehen wird, sobald das Interesse weg ist.
    Ich spekuliere mal, dass die bestimmt keine "richtige" VG gemacht haben, sondern das Böckchen einfach zu ihr rein gesetzt haben. Wundert mich nicht, dass es schief gegangen ist.
    Hättest du die Möglichkeit, ein erstes Kennenlernen eines potentiellen Partnertieres bei dir durchzuführen? Dann könntest du ein Auge drauf haben, falls es scheitert.

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Avatar von Diana
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    Beiträge: 3.416

    Standard

    Zitat Zitat von Selene77 Beitrag anzeigen
    Das ist echt heftig. Und man kann ja davon ausgehen, dass es dem zweiten Tier ähnlich ergehen wird, sobald das Interesse weg ist.
    Ich spekuliere mal, dass die bestimmt keine "richtige" VG gemacht haben, sondern das Böckchen einfach zu ihr rein gesetzt haben. Wundert mich nicht, dass es schief gegangen ist.
    Hättest du die Möglichkeit, ein erstes Kennenlernen eines potentiellen Partnertieres bei dir durchzuführen? Dann könntest du ein Auge drauf haben, falls es scheitert.
    Ich gehe auch ganz sicher davon aus, dass es mit dem Böckchen so gemacht wurde und ich bin auch dran, ihn da auch noch raus zu holen. Die Möglichkeit die VG hier durchzuführen wäre schon da, aber bisher sind die Anfragen teilweise von weit her und ich bin sicher, dass keiner bereit wäre, sein Tier für eine VG zu mir zu schicken, mehrere hundert Kilometer um es dann vielleicht verletzt und ohne Partner zurückreisen zu lassen. Also ich persönlich würde das definitiv nicht machen und könnte auch gut verstehen, wenn die potenziellen Besitzer das nicht wollen.

    Einzige Hoffnung wäre dann, eine Es in der Nähe zu finden. Aber wie groß sind die Chancen, dass alle Faktoren bei einer Vermittlung dann passen.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von Diana S. Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Selene77 Beitrag anzeigen
    Das ist echt heftig. Und man kann ja davon ausgehen, dass es dem zweiten Tier ähnlich ergehen wird, sobald das Interesse weg ist.
    Ich spekuliere mal, dass die bestimmt keine "richtige" VG gemacht haben, sondern das Böckchen einfach zu ihr rein gesetzt haben. Wundert mich nicht, dass es schief gegangen ist.
    Hättest du die Möglichkeit, ein erstes Kennenlernen eines potentiellen Partnertieres bei dir durchzuführen? Dann könntest du ein Auge drauf haben, falls es scheitert.
    Ich gehe auch ganz sicher davon aus, dass es mit dem Böckchen so gemacht wurde und ich bin auch dran, ihn da auch noch raus zu holen. Die Möglichkeit die VG hier durchzuführen wäre schon da, aber bisher sind die Anfragen teilweise von weit her und ich bin sicher, dass keiner bereit wäre, sein Tier für eine VG zu mir zu schicken, mehrere hundert Kilometer um es dann vielleicht verletzt und ohne Partner zurückreisen zu lassen. Also ich persönlich würde das definitiv nicht machen und könnte auch gut verstehen, wenn die potenziellen Besitzer das nicht wollen.

    Einzige Hoffnung wäre dann, eine Es in der Nähe zu finden. Aber wie groß sind die Chancen, dass alle Faktoren bei einer Vermittlung dann passen.
    Schön, dass du an dem zweiten Tier dran bleibst.
    Ja, auch ich würde kein Kaninchen 100 km transportieren und ggf zurück. Ich drück die Daumen für ein kleines Wunder.

  10. #10
    ex-Letty Avatar von Jennifer
    Registriert seit: 06.11.2012
    Ort: Munster (Lüneburger Heide)
    Beiträge: 2.462

    Standard

    Diana

    Ich drücke alle Daumen
    Eine Mutter zu sein heißt ja nicht, dass man blutsverwandt sein muss! Es bedeutet aber, dass man einem Lebewesen ohne WENN und ABER Liebe schenken kann!

  11. #11
    Gast**
    Gast

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    Da möchte man echt nicht tauschen Ganz toll, dass sie bei dir unterkommen durfte!

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