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Thema: Hilfe - 4 Magenüberladungen in 6 Wochen

  1. #41
    Benutzer
    Registriert seit: 11.11.2013
    Ort: Penzing
    Beiträge: 70

    Standard

    Da macht ihr es euch aber sehr sehr einfach...

    Hauskaninchen haben die gleiche Verdauung wie Wildkaninchen. Wundert ihr euch dann nicht, wenn eure Hauskaninchen keine Wiese oder Frischfutter vertragen?

    Das stimmt schön, Frischfutter macht in einer kranken Verdauung mehr Probleme als trockenes Futter, aber Frischfutter kann sie auch schneller heilen als eine trockene Ernährung.

    Ich kenne wirklich sehr viele Halter, und kann nicht bestätigen, dass Halter die rationiert füttern, weniger Verdauungsprobleme haben als andere.

    Leider machen es sich auch viele Tierärzte sehr sehr einfach. Das musste ich sehr oft feststellen. Für Verdauungsprobleme gibt es IMMER eine Ursache, wenn die Fütterung weitestgehend ok ist, dann liegt es nicht an dieser. Dafür muss man weder Ernährungs-Experte sein, noch nach Tabelle füttern...

    Ich hatte in letzter Zeit zu einigen Haltern Kontakt, deren Kaninchen nicht wirklich diagnostiziert wurden.
    Ein Fall fand ich besonders heftig, das Kaninchen hatte ständig Verdauungsprobleme trotz guter Fütterung, die anderen drei der Gruppe nicht. Die Zähne wurden angeschaut (mal reingeguckt) aber kein Tierarzt (obwohl die Halterin immer wo anders war - und zwar bei empfohlenen TÄ) hat geröngt oder eine Kotprobe genommen. Nachdem das Kaninchen an einem Verdauungsproblem starb und sie bei mir ein neues adoptierte, bestand ich auf eine Kotprobe. Alle hatten einen starken Kokzidienbefall.
    Ein anderes Kaninchen hatte Durchfall, da wurde es auf den Fellwechsel geschoben, auch dieses hatte Kokzidien.
    Ein drittes hatte ständig andere Verdauungsprobleme, bis da mal einer auf die Idee kam, dass es ein Megacolon haben könnte - ich kam auf die Idee, die TÄ nicht.

    Was ich damit sagen möchte: Es gibt immer eine Ursache, wenn ein Kaninchen seine natürliche Nahrung nicht verträgt. Und diese Ursache wird oft trotz TA nicht gefunden, denn nur jeder 30. Tierarzt macht ordentliche Diagnostik und das bringt (meiner Erfahrung nach) sehr viele Tiere ins Grab.
    Sehr sehr oft höre ich von Kaninchen die einfach so sterben, trotz Tierarzt. Bei mir stirbt kein einziges Kaninchen "einfach so", sie sterben alle entweder im hohen Alter an Alterserkrankungen oder an anderen Erkrankungen, die die diagnostiziere.

    Mittlerweile sehe ich die Tierärztliche Behandlung schon als Tierschutzproblem und weiß schon gar nicht mehr, was ich raten soll, außer dazu, auf eine wirklich exakte Diagnose zu bestehen und zu allen Symptomen und Erkrankungen ganz viel nachzulesen.
    Es sterben und leiden so viele Tiere, weil die Krankheit nicht erkannt wird. Das ist so unglaublich aber für Kleintiere immer noch Alltag in Deutschland.

  2. #42
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 28.03.2014
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    Beiträge: 175

    Standard

    Was ich feststelle ist, dass jeder aus seinem Blickwinkel betrachtet sicher Recht hat. Einige fahren gut mit Wiese ad libitum, was mir prinzipiell auch einleuchtet, denn das ist die natürlichste Nahrung eines Kaninchens. Andere wieder mit Heu und Gemüse. Ich habe für mich entschieden, dass ich schauen muss, was meine Kaninchen vertragen. Auch wenn es dann nicht DIE optimale Fütterung ist. Aber das ist mir 1000 Mal lieber als ständig zum Tierarzt zu rennen wegen Magenüberladungen und Aufgasungen. Denn das ist sicher auch nicht gesund für die Tiere.

    Muemmelmann, Du hast mit Deiner Aussage so Recht. Deshalb fahre ich jetzt auch relativ weit zu einer Tierärztin, die nach den Ursachen für die Magenüberladungen und Aufgasungen sucht. Sie war immerhin die erste, die feststellte, dass Apollos Zähne nicht die besten sind. Und dass die Probleme bei Cleo von der Gebärmutterveränderung kommen könnten. Ja, ich weiß, das sind alles keine sicheren Diagnosen. Aber es ist zumindest für mich schon mal ein Ansatz. Deutlich besser als wenn nur die Sypthome behandelt werden, was aber sicher auch daran liegt, dass ich immer zu später Stunde in der Tierklinik gelandet bin. Na gut, fairerweise muss ich sagen, dass ich dort auch eine Diagnose bekommen habe: falsche Fütterung.

    Idealerweise findet man einen Tierarzt, der sich gut mit Kaninchen auskennt, an Diagnosen interessiert ist und dem man vertrauen kann.

  3. #43
    Erfahrener Benutzer Avatar von Neoli
    Registriert seit: 11.06.2012
    Ort: Frankfurt
    Beiträge: 1.355

    Standard

    Auch wenn deine Fütterung in den Augen anderer nicht optimal sein mag, ist das ganz egal solange deine Tiere damit klarkommen
    Meine Fütterung mag auch dem ein oder anderen ein Dorn im Auge sein, aber das ist mir egal. Wir haben mit unserer aktuellen Fütterung keine Probleme mehr.
    Liebe Grüße
    Sarah

  4. #44
    Mitten im Kaninchenchaos Avatar von lilia
    Registriert seit: 01.02.2014
    Ort: Unna
    Beiträge: 3.237

    Standard

    Und genau das ist so wichtig, das du dich nicht verunsichern lässt sondern selbst ausprobierst was für "deine" Kaninchen das richtige ist
    Felix, Pünkchen, Mia, Elvis, Crazy, Sunny, Lilli, Whyat, Liesel, Dolly, Ella, Knöpfchen, Herkules, Simba, Mäuschen, Mucki, Leon, Bonny, Klopfer....

  5. #45

    Standard

    Zitat Zitat von muemmelmann Beitrag anzeigen
    Da macht ihr es euch aber sehr sehr einfach...

    Hauskaninchen haben die gleiche Verdauung wie Wildkaninchen. Wundert ihr euch dann nicht, wenn eure Hauskaninchen keine Wiese oder Frischfutter vertragen?

    Das stimmt schön, Frischfutter macht in einer kranken Verdauung mehr Probleme als trockenes Futter, aber Frischfutter kann sie auch schneller heilen als eine trockene Ernährung.

    Ich kenne wirklich sehr viele Halter, und kann nicht bestätigen, dass Halter die rationiert füttern, weniger Verdauungsprobleme haben als andere.

    Leider machen es sich auch viele Tierärzte sehr sehr einfach. Das musste ich sehr oft feststellen. Für Verdauungsprobleme gibt es IMMER eine Ursache, wenn die Fütterung weitestgehend ok ist, dann liegt es nicht an dieser. Dafür muss man weder Ernährungs-Experte sein, noch nach Tabelle füttern...

    Ich hatte in letzter Zeit zu einigen Haltern Kontakt, deren Kaninchen nicht wirklich diagnostiziert wurden.
    Ein Fall fand ich besonders heftig, das Kaninchen hatte ständig Verdauungsprobleme trotz guter Fütterung, die anderen drei der Gruppe nicht. Die Zähne wurden angeschaut (mal reingeguckt) aber kein Tierarzt (obwohl die Halterin immer wo anders war - und zwar bei empfohlenen TÄ) hat geröngt oder eine Kotprobe genommen. Nachdem das Kaninchen an einem Verdauungsproblem starb und sie bei mir ein neues adoptierte, bestand ich auf eine Kotprobe. Alle hatten einen starken Kokzidienbefall.
    Ein anderes Kaninchen hatte Durchfall, da wurde es auf den Fellwechsel geschoben, auch dieses hatte Kokzidien.
    Ein drittes hatte ständig andere Verdauungsprobleme, bis da mal einer auf die Idee kam, dass es ein Megacolon haben könnte - ich kam auf die Idee, die TÄ nicht.

    Was ich damit sagen möchte: Es gibt immer eine Ursache, wenn ein Kaninchen seine natürliche Nahrung nicht verträgt. Und diese Ursache wird oft trotz TA nicht gefunden, denn nur jeder 30. Tierarzt macht ordentliche Diagnostik und das bringt (meiner Erfahrung nach) sehr viele Tiere ins Grab.
    Sehr sehr oft höre ich von Kaninchen die einfach so sterben, trotz Tierarzt. Bei mir stirbt kein einziges Kaninchen "einfach so", sie sterben alle entweder im hohen Alter an Alterserkrankungen oder an anderen Erkrankungen, die die diagnostiziere.

    Mittlerweile sehe ich die Tierärztliche Behandlung schon als Tierschutzproblem und weiß schon gar nicht mehr, was ich raten soll, außer dazu, auf eine wirklich exakte Diagnose zu bestehen und zu allen Symptomen und Erkrankungen ganz viel nachzulesen.
    Es sterben und leiden so viele Tiere, weil die Krankheit nicht erkannt wird. Das ist so unglaublich aber für Kleintiere immer noch Alltag in Deutschland.
    Ja, dass sehe ich auch so. Aber ich kenne genauso das Problem erst mal einen vernünftigen TA zu finden
    Meine Stadt ist jetzt nicht sehr groß, habe aber alle TAs schon durch bei der letzten dachte ich sie wisse wovon sie spricht... bis meine Lotte bei ner Narkose verstarb obwohl ich sie vorher noch fragte ob die Nierenprobleme aus dem Sommer bedacht werden müssten. Für einfache Sachen habe ich eine gute TA... aber alles was spezieller wird kann ich momentan nur auf eine weiter entfernte TK hoffen. Wir haben uns schon einige Schriftstücke zusammengesucht um zumindest beim TA Besuch Dinge und Möglichkeiten ansprechen zu können. Aber die TAs in der Ausbildung haben meist keine Lust sich zu spezialisieren auf Kaninchen und Meerschweinchen weil ,,sie sind undankbare Patienten" wurde uns gesagt. Eine TA hatte ihre Doktorarbeit über Meeris gemacht und sie sagte die hatten Durchfall und egal was sie gemacht und getestet haben, obwohl alles das gleiche Problem hatten, haben nur etwa die Hälfte es geschafft.


    Ich würde auch nochmal nachschauen was das Blut, Organe, Kotproben usw sagen....

  6. #46
    Pflückliesel Avatar von Keks3006
    Registriert seit: 25.01.2012
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    Beiträge: 5.732

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    Zitat Zitat von Sorgenninchen Beitrag anzeigen
    Was ich feststelle ist, dass jeder aus seinem Blickwinkel betrachtet sicher Recht hat. Einige fahren gut mit Wiese ad libitum, was mir prinzipiell auch einleuchtet, denn das ist die natürlichste Nahrung eines Kaninchens. Andere wieder mit Heu und Gemüse. Ich habe für mich entschieden, dass ich schauen muss, was meine Kaninchen vertragen. Auch wenn es dann nicht DIE optimale Fütterung ist. Aber das ist mir 1000 Mal lieber als ständig zum Tierarzt zu rennen wegen Magenüberladungen und Aufgasungen. Denn das ist sicher auch nicht gesund für die Tiere.

    Muemmelmann, Du hast mit Deiner Aussage so Recht. Deshalb fahre ich jetzt auch relativ weit zu einer Tierärztin, die nach den Ursachen für die Magenüberladungen und Aufgasungen sucht. Sie war immerhin die erste, die feststellte, dass Apollos Zähne nicht die besten sind. Und dass die Probleme bei Cleo von der Gebärmutterveränderung kommen könnten. Ja, ich weiß, das sind alles keine sicheren Diagnosen. Aber es ist zumindest für mich schon mal ein Ansatz. Deutlich besser als wenn nur die Sypthome behandelt werden, was aber sicher auch daran liegt, dass ich immer zu später Stunde in der Tierklinik gelandet bin. Na gut, fairerweise muss ich sagen, dass ich dort auch eine Diagnose bekommen habe: falsche Fütterung.

    Idealerweise findet man einen Tierarzt, der sich gut mit Kaninchen auskennt, an Diagnosen interessiert ist und dem man vertrauen kann.
    ... wenn du aber vorwiegend Heu fütterst und deine Kaninchen dann aufgasen und du ohnehin auch Blasenkandidaten hast, ist eine trockene Fütterung offenbar auch keine Lösung.

    Zum Thema Wiese anfüttern - Wiese ist sehr verträglich (Gräser z.B.) und diesbezüglich sehr unproblematisch. Warten, bis sich die Darmflora regeneriert hat, klingt schön und gut, aber eine Darmflora regeneriert sich auch nicht mal eben einfach so von selbst, sondern gutes Futter hilft dabei, dass sie sich wieder normalisiert. Was auch gut sein soll, ist der Blinddarmkot gesunder Kaninchen, aber das Rankommen ist wohl schwierig.

    In Sachen Diagnostik würde ich auch noch zu einer bakteriologischen Kotprobe raten. Eine Fehlbesiedelung der Damschleimhaut kann Verdauungsprobleme auslösen.

    Ich denke auch, dass das Futter allein nicht die Ursache war, sondern dass irgendwas im Argen ist und man allein durch eine Futterumstellung nicht weiterkommt, zumal die Umstellung ja auch nicht von Erfolg gekrönt war, wenn sie eine Aufgasung zur Folge hatte. Kaninchen, die schlecht Frischfutter vertragen, trotz sehr kleiner Mengen, haben irgendein gesundheitliches Problem.


  7. #47
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von Keks3006 Beitrag anzeigen
    ... wenn du aber vorwiegend Heu fütterst und deine Kaninchen dann aufgasen und du ohnehin auch Blasenkandidaten hast, ist eine trockene Fütterung offenbar auch keine Lösung.

    Zum Thema Wiese anfüttern - Wiese ist sehr verträglich (Gräser z.B.) und diesbezüglich sehr unproblematisch. Warten, bis sich die Darmflora regeneriert hat, klingt schön und gut, aber eine Darmflora regeneriert sich auch nicht mal eben einfach so von selbst, sondern gutes Futter hilft dabei, dass sie sich wieder normalisiert. Was auch gut sein soll, ist der Blinddarmkot gesunder Kaninchen, aber das Rankommen ist wohl schwierig.

    In Sachen Diagnostik würde ich auch noch zu einer bakteriologischen Kotprobe raten. Eine Fehlbesiedelung der Damschleimhaut kann Verdauungsprobleme auslösen.

    Ich denke auch, dass das Futter allein nicht die Ursache war, sondern dass irgendwas im Argen ist und man allein durch eine Futterumstellung nicht weiterkommt, zumal die Umstellung ja auch nicht von Erfolg gekrönt war, wenn sie eine Aufgasung zur Folge hatte. Kaninchen, die schlecht Frischfutter vertragen, trotz sehr kleiner Mengen, haben irgendein gesundheitliches Problem.
    Ich habe die Vermutung, dass die Aufgasungen eventuell an der geringen Futtermenge, die sie aufgenommen haben, liegen könnten. Denn Heu mögen die 2 nicht so sehr gerne. Und der Blasengries kam erst bei den Magenüberladungen raus als wir das Frischfutter schon deutlich reduziert hatten, aber noch Trockenkräuter gefüttert haben. Wir werden das auf alle Fälle beobachten.

    Ich glaube mittlerweile auch nicht mehr, dass ausschließlich das Frischfutter an den Problemen Schuld ist. Denn immerhin sind sie auch fast 1,5 Jahre ganz gut damit zurecht gekommen.

    Die bakteriologische Kotprobe werde ich bei meiner Tierärztin ansprechen. Das stresst ja die Tiere nicht Ansonsten merke ich deutlich, dass die ständigen Tierarztbesuche und Medikamentengaben nicht sehr gesundheitsförderlich sind.

  8. #48
    Benutzer
    Registriert seit: 11.11.2013
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    Ich finde es super, dass du die Ursache herausfinden möchtest. Anders kann man den Tieren nicht helfen, denn die Ursache macht sicherlich allgemein Probleme und sie unbehandelt zu lassen, ist ungesund für das Kaninchen.
    Bei den TA-Besuchen gilt in meinen Augen - so viel wie nötig, so wenig wie möglich.
    Kotproben kannst du so abgeben, das schadet den Kaninchen nicht. Evtl. wäre auch ein Blutbild interessant, das zeigt oft einige Ursachen. Das wäre aber wieder etwas Stress, deshalb würde ich erst mal die Kotprobe abwarten.

  9. #49
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    Das hatte ich auch schon mal an anderer Stelle geschrieben, daß meine Erfahrung ist, daß nicht alle Kaninchen immer mit der gleichen "optimalen" Fütterung gut zurecht kommen. Hauskaninchen sind leider keine Wildkaninchen mehr. Sie haben unterschiedliche gesundheitliche Schwächen und angeborene Störungen, da es keine natürlich Auslese mehr gibt. Bei Wildkaninchen würden diese Tiere nicht lange überleben. Da bleiben nur die Harten übrig.

    Meine Molly vertrug mit einem Jahr immer schlechter Frischfutter. Getrocknetes Gemüse ebenfalls nicht. Schließlich kam nur noch flüssiger Kot. Sie lebte die weiteren 7 Jahre ausschließlich von Heu, trockenen Blättern und Hirse. Sie war nie krank, bis auf einmal, als ich ihr eine Woche Hafer gefüttert hatte, weil sei so dünn war. Gestorben ist sie an einer Injektionsnarkose, weil ihre Zähne mit 8 Jahren das erste! Mal mal korrigiert werden sollten. Sie war topfit bis zum Schluß.
    Was ist denn Heu? Getrocknete Wiese. Mein Pferd ist ein Hufrehekandidat und wird seit 7 Jahren nur mit trockener Wiese = Heu ernährt und ist fit.
    Meine 8 jährige Lotte frißt nicht und gast auf, weil Arthroseschmerzen hat. Seit sie Novalgin bekommt, frißt sie wie ein Scheunendrescher. Das heißt, sie frißt auch das Frischfutter, was die anderen übrig lassen. Heu läßt sie dann links liegen. Das Ergebnis ist dann häufig matschiger Kot. Also wird das Frischfutter reduziert und mehr Heu gefressen und die Verdauung stimmt wieder. Auch bei jeder Umstellung im Herbst und Frühjahr hat sie seit ca. 2 Jahren leichter mal Matschkot. Das war in jungen Jahren nicht so. Das berücksichtige ich dann eben.
    Eddie und Tommy fressen von sich aus viel Heu und haben eine super Verdauung. Sie sind noch jung. Es kommt aber vor, daß ihnen das Heu nicht schmeckt, obwohl ich immer verschiedene Sorten anbiete. Für den Fall gibt es immer auch etwas Luzerneheu und grobe Wiesengraspellets. Damit sind alle Geschmäcker abgedeckt und für jeden ist etwas dabei. Neben Wasser bekommen sie abends ein Wasser-Apfelsaftgemisch, auf welches sie schon warten und dies fast am Stück wegtrinken. Für eine Blasenspülung ist damit auch gesorgt. Damit habe ich seit zig Jahren keine Bauchgeschichten, außer mal den einen Haarballen bei Lotte.
    Man muß sich dann halt mal die Mühe machen, herauszufinden, was für das einzelne Tier verträglich ist, wenn die optimale Fütterung nicht funktioniert und anpassen. Manchmal findet man auch die Ursache nicht. Dann kann aber eine angepaßte Fütterung trotzdem eine Verbesserung des Zustandes bringen. Manchmal muß man auch für eine begrenzte Zeit auf einer reduzierte Ernährung umstellen, um Ruhe in die Verdauung zu bringen. Ich kenne das aus den 70er bis 90er Jahren auch noch so, daß nach einer akuten Bauchgeschichte zuerst für einige Tage nur Heu oder trockene Blätter gefüttert werden durfte und danach langsam Frischfutter angefüttert wurde. Damit bin ich auch nie schlecht gefahren. Auch hier meine ich, hängt es von der Ursache und der speziellen Situation ab.

    In diesem speziellen Fall würde ich hier noch ein großes Blutbild machen lassen, denn auch Nieren- oder Leberprobleme können Verdauungssymptome hervorrufen. Die Darmflora kann man gut z.B. mit Perenterol aufbauen. Topinambur, Möhre und Apfel nähren und stärken die Darmflora.
    Ich persönlich füttere keine Gurke, Paprika oder Tomate, weil ich das für absolut artfremd halte. Mein Tiere lehnen es ab und für die Kaninchenverdauung finde ich es auch nicht optimal. Ich füttere im Winter Salate, Gemüse, welche noch etwas Struktur enthalten. Denn Struktur scheint mir ein wesentlicher Bestandteil der naturnahen Ernährung zu sein. Die Wildkaninchen, die ich fast täglich beobachten kann, fressen neben Grün auch Laub, trockenes Blattwerk, Zweige. Andererseits leben sehr viele Kaninchen auch im Innenstadtbereich und haben außer kurzen Rasenflächen und irgendwelchem trockenen Zeugs nichts anderes zur Verfügung. Und sie sehen gut genährt und gesund aus. Wie alt sie werden, ist eine andere Sache. Je älter die Tiere werden, umso eher treten Störungen zutage.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

  10. #50
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    Ich habe früher auch auf eine fast reine Heuernährung reduziert, wenn ein Kaninchen Verdauungsprobleme hatte, so wie Teddy es beschreibt. heute würde ich das keinesfalls mehr tun. Zwar wurden die Verdauungsprobleme dadurch besser, aber
    1) die Ursache wurde nicht behoben (z.B. Zahnprobleme) was für das Tier nicht so toll ist, denn es leidet ja auch anders darunter, z.B. weil die Backen blutig gerieben werden oder es Schmerzen hat etc. - je nach Erkrankung. Das zeigen Kaninchen nur leider nicht.
    2) sobald man wieder mehr Frisches füttert, kommen die Probleme wieder, oft sogar trotz "nur Heu" als Futter.
    3) auch wenn Kaninchen die nur Heu bekommen u.U. alt werden (ähnlich wie irgendwelche ausgemergelten Einsiedler in den Bergen, die oft Rekordalter erreichen, scheint eine Mangelernährung oft die Lebenserwartung leicht anzuheben - nicht alle, nur ein Teil), versorgt Heu die Kaninchen nicht mit allen Nährstoffen, die sie brauchen (z.B. zu wenig Vitamin E und Beta-Carotin), ist mit der Zeit langweilig und löst oft andere Gesundheitsprobleme aus.Viele fressen es nicht einmal, weil es einfach nicht wirklich toll ist als Kaninchenfutter. Meine fressen Heu nur, wenn etwas an der sonstigen Ernährung fehlt. Im Sommer fressen sie es fast gar nicht, im Winter nur minimal.
    4) ich konnte bisher bei jedem Kaninchen die Ursache finden, dafür gibt es ja Diagnostik. Ich mache lieber etwas mehr Diagnostik, als das Kaninchen krank zu lassen und ihm lebenslang "Zwieback" zu essen zu geben.
    5) ich weiß selber aus Erfahrung bei mir, dass Erkrankungen die Lebensqualität oft mehr einschränken, als nach außen sichtbar, deshalb möchte ich, dass alle meine Kaninchen gesund behandelt werden und dann glücklich weiter leben können.
    6) meine Kaninchen leben in Gruppen, da kann man nicht jeden anders ernähren, also z.B. den mit Verdauungsproblemen nur Heu, dem mit Blsenproblemen nur frisch...
    7) ich fahre mit meiner Fütterung und der Behandlung bei Problemen recht gut, alle sind gesund und glücklich und fressen nach Herzenslust Frischfutter.
    8) bei reiner Heuernährung wird z.B. Durchfall recht schnell problematisch (Dehydrierung etc.), bei Frischfütterung nicht, da kann man auch lange diagnostizieren ohne dass das Kaninchen deshydriert oder der Kreislauf einsackt.
    Geändert von muemmelmann (08.04.2014 um 22:23 Uhr)

  11. #51
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben. Avatar von Teddy
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    @Muemmelmann
    Grundsätzlich gebe ich dir recht und würde mir wünschen, daß es immer so rund läuft. Aber leider spielt das Leben doch manchmal anders.

    1. Ich lasse bei meinen Tieren alle 6 Monate die Zähne kontrollieren und wenn nötig, sofort in kurzen Abständen korrigieren, bis es wieder paßt, weil ich ihnen (und mir) Zahnfehlstellungen und den folgenden Streß durch zu spätes Eingreifen ersparen möchte. Molly hatte definitiv bis fast zum Schluß ein Bilderbuchgebiß und keinerlei Probleme mit dem Fressen.
    2. Das ist klar, aber Molly bekam kein Frischfutter mehr. Es ging einfach nicht.
    3. Natürlich habe ich Vitaminpräparate zusätzlich gefüttert. Außer Heu gab es noch eine Reihe an Blättern, welche ich im Sommer getrocknet habe bzw. zugekauft. Daneben auch einige Vitakuller, Grünringe, etc. Ich habe auf Abwechslung und Highlights im Futter geachtet. Meine fressen alle das ganze Jahr viel und gerne Heu, neben dem Grünfutter.
    4. Es wurde bei Molly keine Ursache gefunden. Auch Menschen bekommen Fruktoseunverträglichkeit oder Histaminallergie im Laufe ihres Lebens. Und dagegen hilft leider gar nichts so wirklich. Man muß viel experimentieren und es gibt viele Rückschläge. Molly war mit ihrem Dauerdurchfall sehr unglücklich. Ohne Durchfall war sie zufrieden und ausgeglichen. Da meine Tiere frei in der Wohnung leben und dies schon seit 1972, bilde ich mir ein, das erkennen zu können. So, wie ich auch bei meinem Pferd und fremden Pferden erkennen kann, wie sie sich fühlen. Mancher sieht es, mancher sieht es nicht.
    5. Da hast Du absolut recht. Das weiß ich auch nur zu gut. Darum gebe ich alles, damit es meinen Tieren gut geht. Der weitaus größte Teil meines Einkommens geht für die Tiere drauf. Meine eigenen Erkrankungen kommen immer dran, wenn es absolut nötig wird.
    6. Damals hatte ich nur die zwei Tiere und konnte Frifu getrennt füttern. War kein Problem.
    7. Meine derzeit drei fressen alle gerne und viel Heu. Ich stelle morgens und abends reichlich Grünfutter hin, derzeit zu 60 % Wiese, 40% Kohl/Salate und was finde ich abends oft vor? Sie haben davon ca. 40% gefressen. Der frische Löza, das saftige Gras, das Labkraut, Knoblauchrauke, Wiesenschaumkraut, alles noch da und zum Wegschmeißen. Gefressen haben sie die trockenen! Erdbeerblätter, das Luzerneheu, den trockenen Löza und viel Heu. Mehr, als alles anbieten kann ich ihnen nicht. Fressen müssen sie schon selber.
    8. Bei reiner Heufütterung gabs 2mal am Tag Wasser-Apfelsaftgemisch, außerdem trank Molly noch viel Wasser. Wir haben deshalb immer mal das Blut kontrolliert. War aber ok.

    Was ich damit sagen will, ich fand dies damals auch nicht optimal. Aber es gab keine andere Lösung. So einen Fall hatte ich auch nie wieder. Manchmal muß man einsehen, daß es keinen anderen Weg gibt. Ich würde natürlich trotzdem immer versuchen, eine andere Lösung zu finden. Bei Lotte haben wir eine gefunden. Ob sie optimal ist, weiß ich nicht. Aber Lotte ist mit Schmerzmittel topfit, hat eine große Klappe, frißt reichlich, es schmeckt ihr alles und sie mischt immer vorne mit. Sie selber vermittelt den Eindruck, daß es ihr super gut geht. Denn der Unterschied zu vorher ist extrem deutlich.
    Ich denke einfach, es gibt nicht nur den einen Weg. Die Lösung liegt manchmal dazwischen.
    Es ist nicht die Frage, ob Tiere intelligent sind, sondern was sie anstellen müssen,
    damit wir es ihnen glauben

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