In Tierkliniken liegt der Fokus der Behandlung auch nicht auf dem Impfen (und auch nicht auf Kaninchen), daher ist das nicht deren Spezialrichtung.
Man muss etwas berücksichtigen, dass die allermeisten Kaninchenhalter Laien sind. In dem Sinne ist es sicher nicht verkehrt, momentan zu argumentieren, dass Cunivac für die RHDV-2-Impfung "zugelassen" ist - also in dem Sinne, das es der einzige in Deutschland tatsächlich zugelassene Impfstoff ist (das sind die Auslandsimpfstoffe ja nicht), der auch durch die erhoffte Kreuzimmunität gegen RHDV-2 schützen kann. Das ist inhaltlich also durchaus richtig - aber ich verstehe, was du meinst

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Und es ist tatsächlich immer noch der aufwendig für die TÄ, an die Auslandsimpfstoffe zu kommen. Hier ist sicher nicht die TK der erste Ansprechpartner, aber es gibt ja genügend Praxen inzwischen in unserem Umfeld.
Myxo ist leider in diesem Jahr im Frankfurter Raum auch wirklich nachweislich stärker vertreten als in den letzten Jahren, zusätzlich natürlich zu RHD. Die Tierkliniken hier erhalten eine recht hohe Zahl myxoerkrankter Tiere, denen sie dann nicht mehr helfen können. So extrem war es in den vergangenen Jahren nicht - und die Symptome sind recht eindeutig abgrenzbar. Das ist unter anderem auch ein Wetterphänomen durch den dieses Jahr so extrem feuchten, schwülen Sommer hier in Hessen.
Bei allem Verständnis der aktuellen Situation für RHD - aber nicht jeder Tierarzt ist nun gleichermaßen spezialisiert auf Kaninchenseuchen oder hat die Kaninchenkundschaft (gerade Tierkliniken nicht). RHDV-2 hat viele TÄ und auch TK's hier wirklich "überrannt" in den letzten Wochen. Ich erlebe aber auch, dass die Informationsbeschaffung und der Weiterbildungswille bei den TÄ recht hoch sind. Leider benötigt alles Zeit - und nicht zu vergessen ist jetzt auch noch die Urlaubssituation der TÄ.
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