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Thema: Euthanasie-Spritze(n): 1- oder 2-stufig?

  1. #21
    Erfahrener Benutzer Avatar von Annette_S
    Registriert seit: 23.04.2006
    Ort: Dortmund
    Beiträge: 1.614

    Standard

    Fanny wurde letzte Woche mit einer Überdosis Narkosemittel hinüber geschickt. Es hat lange gedauert, ist aber wirklich total sanft passiert. Der Doc hat nochmal nachgespritzt, weil er auch gemerkt hat, dass es sehr langsam wirkte. Aber trotzdem ist sie sanft hinübergeglitten. Für mich war dieses lange "rüberstreicheln" in dem Moment nervlich total schlimm. Aber trotz allem habe ich gemerkt, dass sie einfach langsam gehen musste, da sie ja irgendwie ziemlich plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. Die Frau vom Doc hat uns so lieb begleitet, aber anschließend war ich mehr als fertig mit den Nerven.

    Ich habe vor ca. 20 Jahren mal eine Ratte einschläfern lassen müssen und das hat eine Ärztin gemacht, die vorher in der Forschung tätig war. Dort hat man Ratten mit einem Mittel getötet (ich vermute mal, dass es dieses T61 war). Es war furchtbar.... meine Ratte hat ganz grausam geschrieben. Das bekommt man nicht mehr aus dem Kopf. So will man kein geliebtes Leben beenden...
    Liebe Grüße,
    Annette

  2. #22
    notmeerschweinchen.de Avatar von Tipa
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Berlin
    Beiträge: 293

    Standard

    Zitat Zitat von Annette_S Beitrag anzeigen
    Für mich war dieses lange "rüberstreicheln" in dem Moment nervlich total schlimm.
    Ich habe glücklicher Weise keine Horror-Erfahrungen, aber das Tier im Arm halten während es stirbt ist schon sehr hart, bes. weil die tödliche Dosis schon im Tier ist und man nur noch warten kann bis es tot ist. Das fand ich bei dem zwei-Spritzen System auch besser: Die Narkose selbst ist noch nicht tödlich sondern "normal" wie bei einer Operation - d.h. subjektiv hatte ich beim Abschied die längste Zeit noch kein praktisch totes Tier auf dem Arm, sondern hätte die Entscheidung zur zweiten Spritze sogar noch zurücknehmen können (aber wollte ich natürlich nicht).

    Bei meinen Schweinen hat mir immer nur geholfen mir dauernd klar zu machen, dass die Alternativen noch schlimmer wären, nämlich ein lange siechendes Tier, das einen elenden Tod hat, und dass mir das Tier mit Sicherheit dankbar wäre es rechtzeitig gehen zu lassen anstatt z.B. trotz schlechter Prognose noch wochenlang Intensiv-Medizin ausprobieren zu lassen mit Zwangsfüttern und hohen Dosen Schmerzmittel :-o
    Geändert von Tipa (12.02.2013 um 20:54 Uhr)

  3. #23
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
    Registriert seit: 01.05.2012
    Ort: Aichach
    Beiträge: 3.198

    Standard

    Bei sehr menschenscheuen Tieren lasse ich lieber, praktisch 1 stufig, Pentobabial in die Bauchhöhle spritzen. Dann kommt der Tierarzt wenn alle beim Mittagsschläfchen sind. Man kann denjenigen wieder zu den Kumpels setzten und er schläft im Kreis seiner lieben ein. Funktioniert aber besser bei schon stark geschwächten Tieren.

    In der hecktischen Kliniksituation oder bei Tieren die geistig noch Top Fit sind tendiere ich zur 2 stufigen Variante.

    Auf das Zugang legen nur fürs einschläfern, versuche ich zu verzichten, da es einen riesen Stress bedeutet. Wenn es irgendwie geht kommt der TA zu uns. Wer will schon im Krankenhaus sterben?

    Bei Hühnern gibt es keine wirklich gute Methodik. Das sieht immer furchtbar aus.

  4. #24
    mit Lenny im Herzen Avatar von Susanne K
    Registriert seit: 13.09.2011
    Ort: Worms
    Beiträge: 761

    Standard

    Hatte mich vorher ehrlich gesagt noch nie mit dem Thema auseinander gesetzt und war dementsprechend unwissend, als wir heute vor 14 Tagen unseren Lenny letztendlich erlösen ließen.
    Die TÄ, bei welcher wir notfallmäßig waren, war aber sehr einfühlsam und verständnisvoll, sodass ich denke, sie hat die richtige Methode gewählt.
    Lenny hat nur eine Spritze bekommen und diese in die Bauchhöhle und er hat weder gezappelt noch geschrien, zum Glück, war sowieso schon fix und fertig.
    Welches Mittel es war, weiß ich leider nicht, steht auch explizit nicht auf der Rechnung drauf, aber ich weiß noch, dass ich sie gefragt habe, wie es denn wirke bzw. wie das nun von statten gehe, da ich große Angst hatte, wie Lenny reagieren würde. Sie hat mir erklärt, es wäre ein stark dosiertes Narkosemittel und es wäre ein sanftes Einschlafen mit letztendlichem Herzstillstand. Allerdings könne sie im Voraus nicht genau sagen, wie lange es dauern würde, da der Kreislauf schon recht weit runtergefahren sei und es dann meistens etwas länger dauern würde. "Leider" ist es dann sehr schnell gegangen, denn ich hätte ihn gerne auf dem Arm gehalten. Um eine sichere Injektion zu gewährleisten, wollte die TÄ ihn aber lieber auf dem Behandlungstisch haben, anschließend hätte ich ihn dann nehmen dürfen. Als ich ihn dann jedoch hochnehmen wollte, war es schon vorbei, was ich merkte, da sich die Blase entleerte und er überhaupt keine Körperspannung mehr aufwies.

    Denke also, es kommt wirklich auch auf den Zustand des Tieres an, welche Methode die bessere ist. Bei einem noch fitten Tier würde ich aber die 2-Spritzen Methode glaube ich präferieren.
    Geändert von Susanne K (13.02.2013 um 19:31 Uhr)
    LIFE isn´t about waiting for the storm to pass ...

    ... it´s about learning to Dance IN THE RAIN !!!

  5. #25
    Lebe deine Träume Avatar von Birgit
    Registriert seit: 03.04.2011
    Ort: Petershagen
    Beiträge: 5.320

    Standard

    ich denke auch, daß es immer auf den jeweiligen krankheitszustand des tieres ankommt wie schnell es geht.
    ich selber habe erfahrung mit beiden varianten und es war immer ganz friedlich und sanft. es hat nie ein tier gekrampft oder augenscheinlich gelitten.

  6. #26
    Semmel
    Gast

    Standard Euthanasie-Spritze(n): 1- oder 2-stufig?

    Zitat Zitat von Charlotte Beitrag anzeigen
    Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.
    Na, prima! Wie naiv muss man sein, um das in dieser Form für sich so wahrzunehmen? Besonders wenn man sich die Wirkungsweise von T61 einmal näher anschaut.

  7. #27
    Gast**
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Semmel Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Charlotte Beitrag anzeigen
    Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.
    Na, prima! Wie naiv muss man sein, um das in dieser Form für sich so wahrzunehmen? Besonders wenn man sich die Wirkungsweise von T61 einmal näher anschaut.
    Was denn bei dir los? Polterst hier rein und gehst die User an?

  8. #28
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.755

    Standard

    Zitat Zitat von Semmel Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Charlotte Beitrag anzeigen
    Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.
    Na, prima! Wie naiv muss man sein, um das in dieser Form für sich so wahrzunehmen? Besonders wenn man sich die Wirkungsweise von T61 einmal näher anschaut.
    Bitte?

    Selbst als früher noch häufig T61 zum Einsatz kam, durfte dies NIE ohne vorherige Narkose geschehen. Das T61 löst den endgültigen Atem- und Herzstillstand aus, sobald das Tier schon völlig ohne Bewusstsein ist. DAS ist für mich eine zweistufige Euthanasie (inzwischen zwar eigentlich nicht mehr mit T61, aber wenn T61 richtig angewendet wurde, war es genauso gut oder schlecht wie andere "Tötungsmittel").
    Eine einstufige Euthanasie wird bsplw. mit Narcoren durchgeführt und ist nichts Anderes, als eine überdosierte Narkose. Die Tiere fallen also in einen Schlaf, von dort in einen Zustand, in dem das Bewusstsein nicht mehr vorhanden ist und sterben schließlich an der Narkose-Überdosis. Das Aussetzen der Atmung und der Herzschlags bekommt das Tier bei richtig angewandter Überdosis NICHT mit.

    Selbst wenn ein Tier bei einer Euthanasie mal zwei- dreimal "zuckt", muss das nicht heißen, dass es auch nur im Entferntesten etwas mitbekommt. Oftmals sind es einfach nur aussetzende Muskelreflexe.

    Ich möchte das nun nicht schön reden - Euthanasie ist immer etwas Schwieriges, aber wir haben in der Praxis damals sowohl mit einstufiger als auch mit zweistufiger Methode euthanasiert und keines der Tiere hat auch nur irgendwelche Anzeichen gezeigt, dass es während dessen gelitten hat. Sie sind allesamt sanft (so sanft es eben möglich ist, wenn der Kreislauf schon im Keller ist - die Verteilung des Narkosemittels dauert dann länger) eingeschlafen.

    Ich präferiere im Übrigen die einstufige Methode mit Narcoren.

  9. #29
    ex-Letty Avatar von Jennifer
    Registriert seit: 06.11.2012
    Ort: Munster (Lüneburger Heide)
    Beiträge: 2.462

    Standard

    Außerdem glaube ich nicht, das Charlotte von T61 spricht... wie wäre es wenn du erstmal nachfragst bevor du einen "Aufstand" anzettelst?

    Ich musste bisher zwei Tiere gehen lassen. Allerdings war ich beide Male nicht dabei Die Tiere waren zu diesem Zeitpunkt bereits stationär beim TA. Beim zweiten Mal lag er bereits in Narkose, da wir "Öffnen" mussten um zuentscheiden wie es weiter geht.
    Beide mussten leider ohne mich gehen
    Wobei ich auf der einen Seite auch ein wenig "froh" darüber bin. Subjektiv, ohne das Tier vor mir zuhaben, also am Telefon ist diese "Entscheidung" leichter zu fällen, als das Tier vor mir zu haben. Ich habe immer Angst das ich meine eigenen Gefühle nicht hinten anstellen kann und mich umentscheide nur weil ich nicht los lassen kann. Es klingt so egoistisch.
    Aber beide Male ist meine Tierärztin bei den Tieren geblieben, hat sie gestreichelt und gekrault und Ihnen gut zugeredet.

    OT: Was ist denn im moment hier los, das hier neue User kommen und der erste Beitrag ist immer gleich eine Kampfansage?
    Eine Mutter zu sein heißt ja nicht, dass man blutsverwandt sein muss! Es bedeutet aber, dass man einem Lebewesen ohne WENN und ABER Liebe schenken kann!

  10. #30
    Chefküken Avatar von Charlotte
    Registriert seit: 24.02.2007
    Ort: Herne
    Beiträge: 4.312

    Standard

    Jetzt gehts aber los

    Eigentlich ist mir das jetzt zu blöd, da überhaupt drauf einzugehen, aber für die anderen Forenuser:
    Natürlich werden meine Tiere nicht mit T61 eingeschläfert, sondern mit einer Überdosis des Narkosemittels. Und wenn nur das gespritzt wird, dann waren meine Muckels auch schon so gut wie drüben und "bereit" zu gehen.

    Als ob ich meine Tiere beim letzten Gang quälen würde. Unverschämt.
    LG Lotte

  11. #31
    notmeerschweinchen.de Avatar von Tipa
    Registriert seit: 20.07.2012
    Ort: Berlin
    Beiträge: 293

    Standard

    [QUOTE=Ninchentante;3270446]
    Zitat Zitat von Semmel Beitrag anzeigen
    Selbst wenn ein Tier bei einer Euthanasie mal zwei- dreimal "zuckt", muss das nicht heißen, dass es auch nur im Entferntesten etwas mitbekommt. Oftmals sind es einfach nur aussetzende Muskelreflexe.
    ... das habe ich mir letztens auch noch einmal von einem TA so erklären lassen, mein damaliges Problem war dass ich nicht darauf vorbereitet war dass das Tier noch zuckt und es nicht einordnen konnte.

    Zitat Zitat von Ninchentante Beitrag anzeigen
    Ich präferiere im Übrigen die einstufige Methode mit Narcoren.
    Nachdem ich den Thread gelesen habe & beide Methoden ausprobieren musste, geht es mir genau so. Funktionieren tut natürlich beides, aber einstufig ist für den Halter entspannter weil das Tier eine Spritze bekommt und dann stirbt - bei zweistufig muss man das lebende, aber betäubte Tier noch einmal dem TA in die Hand drücken bzw. ihm auf dem Arm noch die "Todesspritze" geben lassen.

    Wenn ich's recht verstehe ist einstufig aber teurer(?) weil man offenbar um richtig sicher zu gehen ziemlich viel teures Medikament in das Tier pumpen muss, aber ich habe beim letzten Mal gesagt lieber mehr und ich bezahle alles, dann war es kein Problem.
    Geändert von Tipa (10.02.2014 um 20:06 Uhr)

  12. #32
    Mitten im Kaninchenchaos Avatar von lilia
    Registriert seit: 01.02.2014
    Ort: Unna
    Beiträge: 3.237

    Standard

    mein kleiner Felix hatte damals einen Lungentumor, die prognose war gleich null...
    nachdem wir alles gegeben hatten mit schmerzmedis, brei... wollte er nichts mehr aufnehmen und dann war die schwere Entscheidung für mich gefallen...
    so schwer es auch war der kleine konnte und wollte nicht mehr...
    er hat auch nur 1 spritze bekommen und ist dann in meinen armen ganz ruhig eingeschlafen du das ging echt schnell...villeicht 10 min.
    Felix, Pünkchen, Mia, Elvis, Crazy, Sunny, Lilli, Whyat, Liesel, Dolly, Ella, Knöpfchen, Herkules, Simba, Mäuschen, Mucki, Leon, Bonny, Klopfer....

  13. #33
    foreninkompatibel Avatar von Kuragari
    Registriert seit: 27.01.2011
    Ort: 15344 Strausberg :)
    Beiträge: 2.721

    Standard

    Ich habe unterschiedliches mit 2 stufigen Euthanasie gesehen.

    Blacky wurde in Narkose gelegt und schlief ganz schnell und lag ganz still. Die Herzspritze dauerte vielleicht noch 5 Minuten bis Herzstillstand. (TK Potsdam)

    Shadow+Fleckchen wurden auch so erlöst, ABER beide kauten nach der Narkosespritze leer und stoppten das erst bei der Herzspritze. (TA an der Landsberger Alee)
    Bei Shadow musste die Narkose nachgespritzt werden, weil er einfach nicht richtig runterkam.
    Leeres Kauen ist eigentlich ein Anzeichen für Übelkeit... was ist da schiefgelaufen? War der Nierenschaden der beiden Schuld? Aber Blacky hatte auch defekte Nieren.

    Weiß da einer was? Welche Stoffe benutzt wurden weiß ich leider nicht mehr.

  14. #34
    Erfahrener Benutzer
    Registriert seit: 22.06.2008
    Ort: Saarbrücken
    Beiträge: 2.392

    Standard

    Zitat Zitat von Semmel Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Charlotte Beitrag anzeigen
    Beide Methoden waren bei meinen Tieren immer sehr ruhig und entspannt. Unruhe oder ähnliches habe ich nie erlebt.
    Na, prima! Wie naiv muss man sein, um das in dieser Form für sich so wahrzunehmen? Besonders wenn man sich die Wirkungsweise von T61 einmal näher anschaut.
    Schlechter Einstieg bei so einem sensiblen Thema. Wenn auch medizinischer "Kenner" , geht auch einfühlsamer.

  15. #35
    Semmel
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Mareen Beitrag anzeigen
    Was denn bei dir los? Polterst hier rein und gehst die User an?
    Nun gut, dann will ich etwas deutlicher werden.
    „T61“ (auch unter dem Namen "Tanax" im Handel) lähmt in Sekundenschnelle die Muskeln, die Atmung hört auf und das Herz bleibt stehen. Gleichsam arbeiten aber die Nerven und auch das Gehirn weiter – bis auch dieses (jedoch erst nach mehreren Minuten [und bis hin zu einer ½ Stunde – Wikipedia spricht sogar von „über Stunden hinziehen kann“] durch Unterversorgung von Sauerstoff) „seinen Geist“ aufgibt. Bekannt sollte ferner sein, dass T61 ein äußerst brennendes Gift ist und die noch fühlenden Nerven die „brennenden Qualen“ brav zum Hirn weiterleiten. Kurz: unter starken Schmerzen stirbt das Tier einen grausamen Erstickungstod.
    Nur: das kann es der Umwelt nicht mehr mitteilen – weder durch krampfende Muskeln, noch durch Schreie, weil die Atmung auch bereits ausgesetzt hat. Nicht durch weites Aufreißen der Augen oder des Mauls, noch durch ein Aufbäumen des Körpers.
    Und nur der unwissende Halter, der sich in dem Moment sowieso schon in einem ganz vielfältigen Chaos von Gefühlen befindet – angefangen von unendlicher Traurigkeit über Hilf- und Machtlosigkeit, Verlustängsten, Mitleid und entstehender Leere bis hin zum eigenen Schmerz – der glaubt, alles liefe ja ganz friedlich ab, weil man kein Schreien des Tieres hört, sich dieses nicht in einem letzten Todeskampf windet oder aufbäumt. Na, wie denn auch, wenn alles nach kurzer Zeit gelähmt ist?

    Die Mehrzahl der Leser dürften durch die Weiterleitung einer Suchmaschine hierher gelangen, die sie oder er zuvor mit Begriffen wie „T61“ oder „Euthanasie“ gefüttert hatte – so auch ich. Beileibe nicht jeder Leser hier ist ausschließlich nur um den Kaninchenschutz bemüht und beschäftigt sich allein deshalb auch mit dem Thema der Methodik von Euthanasie.
    Und wenn ich dann als Nicht-Kaninchenbesitzer hier mehrfach solche (oder ähnliche) Sätze lese wie „... ist dann ganz ruhig eingeschlafen ...“, dann schwillt mir der Kamm – besonders vor dem Hintergrund, dass dabei nicht detailliert beschrieben wurde, durch welches Medikament oder – wenn mit zuvor verabreichter Narkose – welchem zeitlichen Abstand etwas gegeben wurde. Das kann nämlich durchaus auch mittels des bereits genannten „T61“ gewesen sein.

    Ausschließlich(!) unter der Voraussetzung, dass dieses Mittel verantwortungsbewusst eingesetzt wird, ist es als Tötungsmittel noch so gerade eben akzeptabel. Aber dazu gehört auch, dass eine ausreichend starke Narkose vorab injiziert wurde und auch genügend Zeit verstreicht, bis „T61“ gegeben wird. Diese Zeitspanne muss aber mindestens 10 Minuten betragen.
    Und dass überhaupt ein Narkosemittel vorab gegeben wird, ist auch erst seit der EU-Petition aus dem Jahre 2010 so – vorher war es durchaus üblich, nur das „T61“ zu benutzen. Und noch heute steht im Beipackzettel von T61: „... soll nur an bewusstlose (narkotisierte) Tiere ...“ – ist also rechtlich/ juristisch nur eine Empfehlung.

    Wie aber sieht denn die tägliche Praxis heute aus? Wird vom Halter überprüft, ob genügend Narkosemittel gegeben wurde oder die Betäubung ausreichend tief ist? Im Regelfall nicht. Und welcher Tierarzt wartet schon eine ¼ Stunde, um dann erst das „T61“ zu spritzen? Im normalen Arbeitsalltag ist bei den meisten gar keine Zeit dafür; da wird (gleichgültig aus welchen Gründen) erstens nur eine so gerade eben ausreichende Portion Narkotika gespritzt, zweitens nur gerade eben so lange gewartet, bis die ersten Anzeichen einer einsetzenden Betäubung spürbar sind (Lid-Reflex-Test) und dann wird drittens das erheblich günstigere „T61“ verabreicht – das dann (in dieser geschilderten und gleichzeitig noch heute so häufig angewendeten Form) nichts anderes ist, als ein Folterpräparat.
    Aber der Besitzer sieht kein Zucken oder Aufbäumen seines Lieblings, hört kein Winseln oder Schreien. Und dann kommt die Krönung, wenn der Tierarzt dem Halter bestätigt: „das Herz schlägt nicht mehr – jetzt hat er's geschafft“.
    Aber Pustekuchen, denn der Tod tritt nicht mit dem Herzstillstand ein. Oft sind Nerven und Hirn nur ein wenig sediert und erleben noch über eine geraume Zeit (wenn auch im Dämmerzustand), was geschieht. Aber der Halter glaubt: „... ist dann ganz ruhig eingeschlafen ...“.
    Entschuldigung, aber das ist naiv! Und das ist noch höflich formuliert.

    Aber die Wirkungsentfaltung eines Narkosemittels darf jeder gerne im Selbstversuch beim nächsten Zahnarztbesuch testen, indem sie/ er auf die Uhr schaut und die Zeit nimmt, die zwischen dem Setzen der Betäubungsspritze und dem Einsatz des Bohrers vergeht. Im Normalfall wird man vom Zahnarzt nach etwa fünf, sechs Minuten bereits gefragt, ob man schon ein Taubheitsgefühl spürt ... und dann geht es los. Und genau auch diese eigentlich viel zu kurze Zeitspanne ist der Grund, weshalb man zumeist noch Beschwerden erlebt, wenn der Bohrer den Nerv oder den Zahnhals trifft – was jedoch deutlich abnimmt, je länger die Behandlung dauert.

    Zu guter Letzt: meine Frage „Wie naiv muss man sein?“ stellt weder einen Verstoß gegen die „Netiquette“ dar, noch ist sie eine Beleidigung – und „angegangen“ habe ich auch keinen Nutzer.
    Oder muss man als Neuling hier erst einmal 15 oder 20 Harmonie betonte Beiträge schreiben, um sein Missfallen über schwammige, unklare Aussagen und irrige Annahmen bzw. Schlussfolgerungen kundzutun?

  16. #36
    Hoppywood und Fonds für alle Felle Avatar von Katharina
    Registriert seit: 15.08.2006
    Ort: Kölsche Toskana
    Beiträge: 19.636

    Standard

    Zitat Zitat von Semmel Beitrag anzeigen
    Oder muss man als Neuling hier erst einmal 15 oder 20 Harmonie betonte Beiträge schreiben, um sein Missfallen über schwammige, unklare Aussagen und irrige Annahmen bzw. Schlussfolgerungen kundzutun?
    Wenn man hier als Neuling mit Kopfgegendiewand-Smilies und einem Vorwurf aufschlägt, sollte man sich wirklich nicht wundern, wenn das nicht so gut ankommt.

    Du hättest deinen Beitrag auch mit einem Satz einleiten können, der eben erklärt wie du in dieses Forum gekommen bist und dann im Grunde dein jetziges Posting gesetzt. So empfinden dich die User hier mit Recht polternd.
    Liebe Grüße von Kathi und ihren Kaninchenfellen, erreichbar unter kathis-kaninchenfelle@posteo.de


    Hoppywood Teil 1: https://www.kaninchenschutzforum.de/...ad.php?t=48411

  17. #37
    Mitten im Kaninchenchaos Avatar von lilia
    Registriert seit: 01.02.2014
    Ort: Unna
    Beiträge: 3.237

    Standard

    also um deine Frage/ aussage in meinem Beitrag zu ergänzen...es war definitiv ein Überdosiertes Narkosemittel nur den Namen kann ich dir nicht mehr sagen dafür ist es zu lange her und das ganze hat um die 150 euro gekostet.
    und es wäre wircklich schöner gewesen einfach mal Aufklärung zu betreiben statt diesem Kommentar...darüber hätte man disskutieren können...
    Felix, Pünkchen, Mia, Elvis, Crazy, Sunny, Lilli, Whyat, Liesel, Dolly, Ella, Knöpfchen, Herkules, Simba, Mäuschen, Mucki, Leon, Bonny, Klopfer....

  18. #38
    Monsterbändigerin Avatar von Conny
    Registriert seit: 26.07.2010
    Ort: :-)
    Beiträge: 4.984

    Standard

    Ich hab gedacht, dass T61 darf nicht mehr verwendet werden.

    Ich weiß ganz sicher, dass es bei unseren Tieren nie zum Einsatz kam. Es war immer Narkosemittel, dass verwendet wurde. Meine Tierärztin hat sich sehr viel Zeit genommen, ich war in einem extra Raum.

    Bei uns lief das friedlich und in Würde ab, sie sind in meinen Armen eingeschlafen.
    Im Herzen *Snoopy 05. 2008 - 24. 04. 2013* *Schneeferkelchen 08.01.2010 - 04.07.2016* *Luna 08.01.2010 - 25.11.2016* *Balu 08.01.2010 - 18.10.2018* *Lumpi 01.11.2012 - 23.02.2019* *Bounty 08.01.2010 - 26.07.2020* *Fee 08.01.201 - 31.03.2021* und unsere anderen Regenbogennäschen
    "Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen" *Platon*

  19. #39
    Zeppelinchen im Farbenrausch Avatar von Walburga
    Registriert seit: 01.05.2012
    Ort: Aichach
    Beiträge: 3.198

    Standard

    Leute als naiv zu bezeichnen nur weil sie subjektiv empfinden, das das Tier ruhig einschläft finde ich sehr kurz gegriffen. Das sagt nichts über das verwendete Medikament aus.

    Als Halter hat man die Wahl zwischen den Tierarztpraxen.

    Wenn man sich nicht sicher ist kann man nachfragen. Bzw. man sieht auch welche Fläschchen der TA mit sich herumschleppt.

    Praxen die beim Einschläfern eine kostengünstigere Methode anwenden bieten das auch an anderen Punkten an. Wenn Zähne geknipst werden, Kastrationen mit örtlicher Betäubung durchgeführt und krampfende Hunde in der Aufwachbox liegen. Geht man bei der Euthanasie vielleicht auch den günstigeren Weg.

    Deswegen diskutieren wir hier Seitenweise über gute TA-Praxen und fachgerechte Behandlung. Damit man ein bisschen filtern und Neulingen Empfehlungen geben kann.
    Einfach aus dem Grund das man im Falle so einer Ausnahmesituation nicht über solche Dinge nachdenken muss.

    In meiner Praxis gibt es kein T61, da wird nur Pentobarbital verwendet egal ob nun für Huhn, Hund oder Kuh.
    Hier wird auch nicht schnell mal ein Tier eingeschläfert, nur weil das Hundi Krebs hat und leider nicht rechtzeitig vor dem Urlaub der Besitzer abgekratzt ist.

    Also bitte liebe(r) Semmel wirf nicht alle in einen Topf.

  20. #40
    Erfahrener Benutzer Avatar von Tanja B.
    Registriert seit: 21.12.2010
    Ort: 26954 Nordenham
    Beiträge: 5.755

    Standard

    Semmel, es geht nicht darum hier als Neuling erst einmal mit rosa Wattebällchen um sich zu werfen, sondern einfach darum, dass dies hier in gewisser Weise eine soziale Gemeinschaft ist, welche sich zurecht etwas "angegangen" fühlt, wenn man hier mit sich schwellendem Kamm herein poltert und erst einmal per se hier unter vorgehaltener Hand allen Forumsusern/Kaninchenhaltern Naivität im Bezug auf ein so schwieriges Thema wie die Euthanasie unterstellt.

    Man könnte durchaus vorher in Erwägung ziehen, den eigenen Kamm etwas abschwellen zu lassen, noch einmal tief durchzuatmen und dann jenes Posting, welches du soeben verfasst hast niederzuschreiben.
    Vielleicht hätte man aber auch noch dem Groß der User hier zugestehen können, dass sie ihrem Tier nicht völlig gleichgültig Gift (denn nichts anderes ist T61 nun mal) injizieren lassen, ohne vorher zu fragen, wie die Euthanasie nun vorgenommen wird. Ja - vielleicht mit nicht so gewählten Worten wie es jemand fragen würde, der vom Fach ist - aber ein wenig Reflexionsvermögen könnte man den Usern hier ruhig zutrauen.

    Ich finde es dennoch gut, dass du hier mit deinem Beitrag aufklären wolltest und dass du dich auch eben nochmal erklärt hast.
    Allerdings kommt man - wie so oft im Leben - auch bei dem Versuch Menschen etwas zu erklären oder auf Missstände hinzuweisen mit etwas Diplomatie häufig weiter, als mit dem "Kopf durch die Wand" zu gehen
    Geändert von Tanja B. (11.02.2014 um 16:47 Uhr)

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