Dass Tiere nicht "planen" können ist ausgemachter Quatsch.
Angefangen mit recht einfachen Planungen, wie zb die Kloschüssel aufzusuchen, was meine Kaninchen zuverlässig machen, selbst wenn sie zum Zeitpunkt des "drückenden" Gefühls gerade in einem anderen Zimmer, ja sogar Stockwerk sind (mein Widder der anscheinend in seinem Vorleben bereits Treppensteigen gelernt hat, liebt es im ganzen Haus herumzuhoppeln und er geht schnurstracks Richtung Kloschüssel wenn es soweit ist). Da hat er das Ding ja nicht mal in Sichtweite, sondern er muss erst das ganze Haus durchkreuzen.
Je nach Tierart gibt es aber noch ganz andere Planungsarten. Zb können bestimmte Walarten, die Robben jagen, dies exzellent aufeinander abgestimmt im Schwarm machen, wo zb ein einzelner Wal keine Chance hätte. Ich habe vor einigen Tagen eine sehr beeindruckende Doku gesehen, wo ca 6 Wale eine Robbe von einer Eisscholle geschwappt haben in dem sie Seite an Seite (wie mit dem Lineal gemessen) völlig synchron durch auf und ab Bewegungen eine Welle erzeugt haben, die die Scholle zerstört hat und die Robbe vom letzten Stück hinuntergeschwemmt hat. Das war perfekte Abstimmung aufeinander wie man sie sonst im Teamsport beim Sportfest sieht.
Ich kann dieses Tiere können das nicht, das nicht echt nicht mehr hören. Auch haben sie ein perfektes Gedächtnis, das sah ich zb als ich ein früheres Kaninchenpaar wegen Dienstreisen ab und an bei Freunden unterbringen musste. Die beiden haben sich von der ersten Sekunde dort bestens orientiert, auch wenn gut mal ein Jahr vergangen war, wussten sofort wo alles ist, während sie auf neue Orte jeweils wie fast alle Kaninchen erstmal sehr zurückhaltend reagierten.
Ich erinnere mich auch noch gut, als mein ehemaliges Pflegepferd, das damals seit gut 10 jahren auf dem gleichen Hof war und davor auf einem anderen Hof mit einem anderen Pferd sehr gut befreundet war und dann leider getrennt wurde, genau dieses Pferd nach 10 Jahren wiedergesehen hat. Der Besitzer des anderen Pferdes hatte sich nämlich entschlossen dieses auch auf unseren Hof zu stellen.
Wir haben die beiden zusammen auf die Koppel gelassen und gerade unser Pferd ist vor Freude schier ausgeflippt. ich habe sie nie zuvor und nie danach derart aufgekratzt erlebt - sie ist leise quiekend um das andere Pferd herum und ist dem anderen nicht mehr von der Seite gewichen. Das gehört für mich zum Bewegendsten was ich bislang mit Tieren erlebt habe.
Ich glaube, dass Tiere auf dem Bewusstseinstadiums eines kleinen Kindes sind, die "einfacheren" vielleicht sowas von ein-jährigen, bei Schweinen zb geht man davon aus, dass die mit einem 3 - 4 jährigen Kind vergleichbar wären , also noch schlauer als Hunde (man stelle sich daher vor, was diese Tiere im Schlachthaus und in der Massentierhaltung mitmachen!!!)
Tieren Kognitionen abzusprechen ist für mich meist der Rechtfertigungsgrund um sie gut und ungestraft auszubeuten.
Lesezeichen