Nach meinem jetzigen Verständnis kommen da gleich mehrere Punkte zusammen. Wenn ein gesundes Kaninchen Wiese frisst, fängt die Verdauung schon im Maul an. Hier wird die Nahrung durch das Mahlen der Zähne bereits "aufgeschlossen". Die Amylase im Speichel baut z.B. schon Stärke ab. Im Magen werden durch die Magensäure beispielsweise Eiweiße denaturiert und Bakterien abgetötet. Und die noch vorhandene "Struktur" (sprich die Mischung aus Feinteiligem und Grobem) sorgt dafür, dass die Peristaltik in Schwung bleibt.
Wenn man die Wiese nun püriert, fehlt der Kauvorgang weitestgehend. Durch die starke Zerkleinerung wandert der Nahrungsbrei je nach Magenfüllung auch sehr schnell "unsterilisiert" und ggf. "nicht ausreichend vorverdaut" in den Darm. Das kann zu unkontrollierten Gärprozessen führen. Wenn Schimmelpilze und Einzeller das überleben, verwerten sie ihre Nahrung bei Sauerstoffmangel wohl nicht vollständig, was zu toxischen Zwischenprodukten führt. Dazu kommt, dass Brei sehr viele Feinteile enthält, die in den Blinddarm wandern. Es fehlt nun an Grobem für die „Darmreinigung“ bzw. auch für die Peristaltik. Das kann auch zu einer Bakterienvermehrung führen (
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Das Kochen bewirkt jetzt z.B. eine Denaturierung der Eiweiße. Das ist quasi wie eine Vorverdauung. In gewisser Weise wird die Nahrung dadurch auch "sterilisiert" bzw. die Organismen "totgekocht". Durch langes Kochen können auch Pektine so genutzt werden, dass sie die Darmschleimhaut schützen, in dem sie das Andocken von pathogenen Bakterien verhindern. (
Beispiel).
Mit dem Kochen von Gemüse bzw. dem Blanchieren von Kräutern verdauut man die Nahrung sozusagen etwas vor / schließt sie auf. Das "ersetzt" sozusagen die natürlichen Verdauungsprozesse etwas, die bei der Breifütterung fehlen oder zu kurz kommen und mindert die Aufgasungsgefahr.
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