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Thema: Ich brauch mal einen Rat...

  1. #21
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
    Registriert seit: 18.09.2013
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    Beiträge: 681

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    Hallo Schnuffel,
    ich stand vor drei Jahren mal vor genau derselben Entscheidung, nämlich ob ich ein Tier mit einem hohen e.c.-Titer-Wert (das Partnertier war daran gestorben) mit meinem vorhandenen vergesellschaften soll. Die kleine Maus kam auch aus nicht so tollen Verhältnissen, zurückgeben war unmöglich.
    Ich habe damals furchtbar viel rumtelefoniert mit sämtlichen Kaninchenschutz- und -beratungsvereinen und habe überall dieselbe Auskunft bekommen:

    - Eine Infektion mit dem Erreger führt nicht notwendigerweise zu einem Ausbruch der Krankheit.
    - Wie manche anderen Erkrankungen auch, manifestiert sich die Infektion vornehmlich in Streßsituationen.
    - Viele Tiere sind mit dem Erreger infiziert, ohne zeitlebens Symptome zu zeigen.
    - E. c. ist in den meisten Fällen keine tödliche Krankheit und läßt sich gut eindämmen, wenn man sie rechtzeitig erkennt und behandelt.
    - Und nicht zuletzt: Weißt Du bei einem anderen Partnertier gewiß, daß es keine Krankheitserreger in sich trägt?

    Ich habe die beiden dann zusammengeführt. Mein Freddi ist kurz darauf an etwas anderem verstorben. Poppi, das e.c.-Tier, ist bis heute symptomfrei (toitoitoi) und hat als neuen Partner ebenfalls ein e.c.-Tier bekommen. Bei dem war die Krankheit sogar ausgebrochen (er war ausgesetzt worden, also Streß pur), aber aufgrund der schnellen Behandlung beim Tierschutzverein sind nur minimale Schäden (eine ganz ganz leichte Kopfschiefhaltung) zurückgeblieben.

    Das sind meine Erfahrungen.

    Zeppelinchen hat recht, e. c. hat viele Gesichter, und wenn ich ihre Erfahrungen lese, wird mir natürlich schon auch mulmig. Vielleicht hatten wir einfach nur Glück…

    Die letztendliche Entscheidung liegt natürlich bei Dir. E. c. wird meines Wissens über den Urin übertragen, also kann es m. E. durchaus sein, daß Deine Kleine sich ansteckt. Aber wenn Du Schnuffel gern hast und ihn nicht mehr hergeben magst, würde ich das Risiko eingehen.

  2. #22
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von Marianne R. Beitrag anzeigen
    - E. c. ist in den meisten Fällen keine tödliche Krankheit und läßt sich gut eindämmen, wenn man sie rechtzeitig erkennt und behandelt.
    Das ist eine sehr gewagte und meiner Meinung nach sogar falsche Aussage. E.C. ist eine furchtbare Krankheit, die selbst bei Behandlung mit Antibiotika und Fenbendazol in locker 40%-50% der Fälle innert weniger Wochen mit dem Tode endet.

    Ob sie sich eindämmen lässt, ist nicht in erster Linie davon abhängig, ob man sie frühzeitig erkennt und behandelt. Die Prognose ist fast immer davon abhängig, ob und inwieweit die Nierenfunktion beeinträchtigt ist oder nicht.

    Diagnostiziert wird EC nämlich in der Regel ohnehin erst, wenn bereits beträchtliche Schäden entstanden sind. Gerade die lebensbedrohlichen Nierenschäden werden aber oft erst erkannt, wenn das Kaninchen das Fressen einstellt.

    Unabhängig von den unmittelbaren Folgen der Infektion ist das gesamte Immunsystem des Kaninchens bei einem akuten Ausbruch von dieser Krankheit in Beschlag genommen. Parallele Erkrankungen oder Folgerkrankungen, etwa eitrige Abszesse aufgrund abgestorbener Zellen, tragen deshalb ebenfalls zu der enorm hohen Sterblichkeit bei.

    Es sind bei weitem nicht so viele Tiere infiziert, dass man zu einem bekannten EC-Tier ein anderes Tier dazu setzen kann. Ganz im Gegenteil muss man realistisch davon ausgehen, dass man ein gesundes Tier zu einem infizierten setzt, dass die Ansteckungsmöglichkeiten tendenziell gering sind, dass aber das Resultat verheerend sein kann, wenn sich das gesunde Tier infiziert.

    Ob man das gesunde Tier diesem Risiko aussetzen möchte oder nicht, muss natürlich jede Halterin selbst entscheiden. Aber das Risiko ist nicht klein, nicht beherrschbar, und auf gar keinen Fall vernachlässigbar. Meine Vermutung ist, dass sich vor diesem Hintergrund kein Mensch diesem Risiko freiwillig aussetzen würde.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  3. #23
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
    Registriert seit: 18.09.2013
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    Hallo April,
    Du kennst Dich da sicherlich besser aus als ich.
    Ich gebe nur meine Erfahrung wieder und das, was mir seinerzeit geraten wurde und was ich mir selbst angelesen habe. Ich kenne vier e.c.-Tiere und keines ist daran gestorben. Ich habe gelesen, daß das Encephalitozoon auch die Organe angreifen kann und die Krankheit dann tödlich enden kann. Allerdings hatte ich den Eindruck gewonnen, daß das nicht der Regelverlauf dieser Krankheit ist.
    Der Hauptgrund, warum ich mich damals dafür entschieden habe, das Risiko einzugehen, war, daß man auch bei einem anderen Tier nie sicher sein kann, daß es absolut gesund ist. Ich zumindest lasse bei einem Neuzugang zwar eine Kotuntersuchung machen, aber bei phänotypisch gesunden Tieren keinen Titertest, keinen Nasenabstrich in Narkose usw. usf. Vielleicht bin ich fahrlässig...
    Ich denke auch, wissenschaftliche Abhandlungen zu dem Thema sind für Schnuffel keine wirkliche Entscheidungshilfe...

  4. #24
    PS-Versager
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    Du kannst bei EC-Tieren grundsätzlich davon ausgehen das mind. die Nieren auf jeden Fall einen weg haben.

  5. #25
    Erfahrener Benutzer
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    Wenn die Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen keine Entscheidungshilfe sind, dann will ich lieber nicht wissen, was ansonsten eine Entscheidungshilfe sein soll.

    Wenn jemand 100 Tiere sauber untersucht, diagnostiziert, behandelt, den Krankheitsverlauf beobachtet und post mortem die Diagnose bestätigen und die Todesursache feststellen kann, dann wäre das für mich wertvoller als die Beobachtung von vier Tieren.

    Selbstverständlich ist der Angriff der Organe und des ZNS der Regelfall der Krankheit, dort existiert der Parasit ja. Hier steht nicht Muskelgewebe im Vordergrund.

    @mausefusses: Bin nicht Deiner Meinung bzw. würde es dahingehend sagen: Wenn das Tier nicht mehr frisst, kannst Du davon ausgehen, dass die Nieren einen weghaben.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  6. #26
    PS-Versager
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    @mausefusses: Bin nicht Deiner Meinung bzw. würde es dahingehend sagen: Wenn das Tier nicht mehr frisst, kannst Du davon ausgehen, dass die Nieren einen weghaben.
    Dann auf jeden Fall.
    Lt. Flock geht EC in der Regel aber immer auf die Nieren, das muß nicht zwangsläufig zu einem Problem werden, kann aber.

  7. #27
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
    Registriert seit: 18.09.2013
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    o. k. - Du hast bestimmt recht.

    Dann hoffe ich mal, daß meine noch lange durchhalten...

  8. #28
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von mausefusses Beitrag anzeigen
    @mausefusses: Bin nicht Deiner Meinung bzw. würde es dahingehend sagen: Wenn das Tier nicht mehr frisst, kannst Du davon ausgehen, dass die Nieren einen weghaben.
    Dann auf jeden Fall.
    Lt. Flock geht EC in der Regel aber immer auf die Nieren, das muß nicht zwangsläufig zu einem Problem werden, kann aber.
    Hast recht, hab's nochmal nachgelesen. Wobei sie schreibt, es gebe immer mikroskopische Änderungen, aber nicht immer Probleme. Ich habe "weghaben" als "Problem ist sichtbar" verstanden
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  9. #29
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
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    Echt mein letzter Kommentar zu dem Thema (dann halte ich mich raus, hab ja keine Ahnung):
    April: Was rätst Du Schnuffel nun konkret, was sie tun soll? Was soll mit dem e. c.-Tier geschehen, wenn nicht vergesellschaftet werden soll (was ich Deinen Ausführungen jetzt mal so entnehmen würde)??

  10. #30
    Erfahrener Benutzer Avatar von Fellfie
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    Zitat Zitat von Marianne R. Beitrag anzeigen
    April: Was rätst Du Schnuffel nun konkret, was sie tun soll? Was soll mit dem e. c.-Tier geschehen, wenn nicht vergesellschaftet werden soll (was ich Deinen Ausführungen jetzt mal so entnehmen würde)??
    Ich denke schon, dass April sich dazu geäußert hat:

    Zitat Zitat von april Beitrag anzeigen
    [...]muss man realistisch davon ausgehen [...] dass die Ansteckungsmöglichkeiten tendenziell gering sind, dass aber das Resultat verheerend sein kann, wenn sich das gesunde Tier infiziert.

    Ob man das gesunde Tier diesem Risiko aussetzen möchte oder nicht, muss natürlich jede Halterin selbst entscheiden.
    So wie ich das verstehe, würde April selbst es eben nicht tun.

    Ich hingegen schon Meine Erfahrung zeigt eben auch, dass bei mir bisher kein Kontakttier krank geworden ist, aber letztlich liegt die Entscheidung allein bei Schnuffel, denn ein gewisses Risiko ist eben nicht wegzudiskutieren.

    Ehrlich gesagt fand ich n Vorschlag mit dem Antikörpertitertest bei dem gesunden Tier ganz gut (auch wenn der nicht immer aussagekräftig ist, wenn er negativ ist, ich weiß), denn wenn der positiv ist, hat sich die ganze Diskussion und die Quälerei mit den Gewissen für die Besitzerin erledigt. Ist natürlich eine Geldfrage.

  11. #31
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
    Registriert seit: 18.09.2013
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    Danke, Fellfie.
    Diesen Titertest beim Partnertier habe ich damals auch machen lassen. Er war negativ. Ich habe trotzdem vergesellschaftet und würde es auch wieder tun.
    Ich frage mich halt, was mit dem e.c.-Tier Schnuffel geschehen soll, wenn er abgegeben werden soll. Solche Tiere sind schwer vermittelbar.
    Dazu habe ich in der theoretisch gehaltenen Diskussion bisher keine Meinungsäußerung erkennen können.

  12. #32
    Erfahrener Benutzer
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    Zitat Zitat von Marianne R. Beitrag anzeigen
    Ich frage mich halt, was mit dem e.c.-Tier Schnuffel geschehen soll, wenn er abgegeben werden soll. Solche Tiere sind schwer vermittelbar.
    Dazu habe ich in der theoretisch gehaltenen Diskussion bisher keine Meinungsäußerung erkennen können.
    Das stand auch überhaupt nicht zur Diskussion, weshalb dazu vielleicht für Dich auch keine Meinungen erkennbar sind.
    Zwei Franzosen, zwei Schweizer, zwei Holländer, ein Japaner, zwei Loh, zwei Fürsorgefelle und ein "Weideunfall"

  13. #33
    Erfahrener Benutzer Avatar von Marianne R.
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    Die Frage ergibt sich aber doch zwangsläufig, wenn man das Problem nicht theoretisch, sondern praktisch betrachtet, oder?

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