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Thema: abgetrennt: Diskussion lebenserhaltende Maßnahmen bei lungenkrankem Tier

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    - Out of Order -
    Registriert seit: 08.06.2008
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    Danke Zaungast!

    Ich wusste schon, dass die Meinung von Sara von fast allen Menschen geteilt wird und hab mich schon wetterfest angezogen

    Als wir das erste Mal in der Uni Giessen waren, da war sie drei Monate im Sauerstoff und ich musste das bei der Anmeldung am Telefon sagen, da flippte die richtig aus und schrie irgendwas mit "Tierquälerei" ins Telefon. Zwei Stunden später waren wir da und ich stand mit Marieke in ihrem Transportkäfig und der kleinen Sauerstoffflasche daneben an der Anmeldung und sagte, wer ich bin, da stand sie auf, um Marieke besser sehen zu können und sagte total erstaunt: "Daaas ist der Hase im Sauerstoff? Ich möcht mich entschuldigen bei Ihnen, die sieht ja putzmunter aus!", denn genau in diesem Augenblick schaute auch Marieke interessiert zurück, um dann weiter ihre Karotte zu fressen.

    Auch meine TÄ, bei der sie immer die drei Wochen verbrachte, wenn wir im Urlaub waren, sagte mir, dass sie einen total zufriedenen Eindruck macht. Es gab nur einen Moment, in dem sie immer nervös wurde und das war, wenn wir die Sauerstoffflasche austauschen mussten und mal einige Minuten keiner floss, sie merkte das sofort und kam zum Schlauch, um zu überprüfen, ob da was rauskam oder nicht.

    Ich finds immer noch gut, dass wir es gemacht haben und dass sogar mein Mann dahinterstand, der ansonsten wenig mit meinen Hasis zu tun haben möchte und dass er mir die Flaschen besorgt und geschleppt hat, dafür bin ich ihm unendlich dankbar.


    LG Nina

  2. #2

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    Wenn ich ganz ehrlich sein würde, würde ich auch sagen das ich das Tier dann lieber gehen lasse.
    Da ich aber zum Glück noch nicht in so einer Situation war, weiß ich nicht wie ich reagieren würde wenn es mal zu solch einer Situation kommt.
    Ich denke mal da muss jeder Tierhalter für sich entscheiden was führ sein Tier das Beste ist, da er sein Tier auch kennt.
    LG von Günter und seine Bande
    Unsere Kaninchen und Katzenhomepage

    Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück. (Charles Darwin)

  3. #3
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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    Zitat Zitat von Zaungast Beitrag anzeigen
    Es ist aber immer eine Entscheidung des Halters und hier gehen die Meinungen wie bei vielen anderen Themen sehr weit auseinander.
    Einen Menschen für seine Entscheidung zu verurteilen, finde ich grenzwertig.
    Sehe ich genauso.
    Ich weiß nicht, wie ich in so einem Fall reagiert hätte; von meinem jetzigen Standpunkt aus hätte ich sie gehen lassen.
    Ich denke trotzdem, so richtig entscheiden kann man das erst, wenn man in solch einer Situation steckt.

  4. #4
    You always walk alone Avatar von Zaungast
    Registriert seit: 24.11.2008
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    Zitat Zitat von nina1 Beitrag anzeigen
    Danke Zaungast!

    Ich wusste schon, dass die Meinung von Sara von fast allen Menschen geteilt wird und hab mich schon wetterfest angezogen
    Ach lass mal, du bist nicht alleine. Weisst du doch.
    Viele Grüße
    Falk und die Schmutzfüße

  5. #5
    Streber-Tussi mit Charme Avatar von Taty
    Registriert seit: 26.09.2005
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    Beiträge: 3.956

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    Ich denke aus der Ferne ist immer schnell geurteilt.
    Mein erster Gedanke war auch, mein Gott, wie kann man dem Tier das antun.
    Aber ich habe es nicht gesehen und kann mir somit kein Urteil erlauben.
    Wer weiss, hätte Brutus mit nem künstlichen Darmausgang noch weiterleben können, vielleicht hätte ich es gemacht, und wer entscheidet in dem Fall, ob das Leben des Tieres noch lebenswert ist.
    Wir hatten diese Diskussion schonmal vor Jahren, als jemand für sein Kaninchen einen "Rollstuhl" gebastelt hat, weil es die Hinterbeine nicht mehr bewegen konnte, sich mit dem Rollstuhl aber gut fortbewegen konnte.
    Klar, konnte es keine Luftsprünge mehr machen und vieles andere vielleicht auch nicht, aber auch da kann niemand sagen, ob sein Leben nun noch lebenswert war, ausser der Halter selber.
    Liebe Grüße

    Taty

  6. #6
    - Out of Order -
    Registriert seit: 08.06.2008
    Ort: Aschaffenburg
    Beiträge: 148

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    Unser Problem war einfach, dass ich damals von der Tierklinik angerufen wurde, in die ich sie nachts gebracht hatte, dass ich sie abholen kann, Besprechung dann vor Ort.

    Sie wurde ja schon nachts von der TÄ in den Sauerstoff gesetzt, weil sie am Ersticken war und erst als sie sich dadurch morgens stabilisiert hatte, konnte man feststellen, was überhaupt los war mit ihr.

    Es war so, dass ein Gewebe in beiden Lungenflügeln gewachsen war, recht grossflächig und die Ärzte waren sich nicht einig, ob man die evtl. medikamentös günstig beeinflussen kann. Sie sagten mir, dass es schonmal zu solchen Spontanheilungen kommt und das Gewebe wieder zurückgeht, die Lungenflügel wieder belüftet werden können.

    Ich hab sie nur unter der Option, so schnell wie möglich Sauerstoff zu besorgen (hatte ich von dort gleich telefonisch in unserem Sanitätshaus gemacht) mitbekommen, denn sie würde ersticken, konnte damals aber wenigstens die Fahrt recht gut überstehen und die Sachen waren dann schnell besorgt. Auf die Dauer wäre das Sanitätshaus aber zu teuer geworden und ich hab nach einigem Rumtelefonieren, dann denselben Sauerstoff bekommen wie der Malteser Hilfsdienst und auch zum selben Preis, dadurch war das realisierbar.

    Wir hatten grosse Hoffnung, dass das Gewebe zurückgeht, aber das war nicht so, zum Glück ist es aber nicht mehr weitergewachsen in den beiden Jahren, allerdings hat uns Marieke überrascht, die total gut mit ihrer neuen Situation umging, sie war wie immer: Neugierig, fröhlich und wir standen vor ihrem Käfig und dachten: Da kann man doch nicht einschläfern! Man sieht doch, dass sie leben will! Sie braucht halt Sauerstoff und nach einem kurzen Familienrat mit dem Ergebnis, dass wir uns alle eben jetzt für Marieke mal ein bisschen einschränken, was Geldausgeben betrifft und auch die Kinder gesagt haben, sie verzichten auf einen Teil des Taschengeldes, da war uns klar: Sie darf leben, solange SIE will, wir werden sie nicht einschläfern, solange es ihr so gut geht wie jetzt und ihr ging es bis zu diesem blöden Blasenstein auch gut.

    Sie war ja auch noch jung, erst drei Jahre alt, als die Krankheit ausbrach und sie war ein Kämpfer, schon immer.

    Wenn man mal angefangen hat mit dem Sauerstoff und das ganze Zeug im Zimmer steht, ists nicht mehr so leicht zu sagen: Heute wird sie eingeschläfert! Hätte ich gesehen, dass sie leidet, hätte ich es gemacht....
    Geändert von nina1 (02.08.2009 um 00:34 Uhr)

  7. #7
    ✧✧✧ Avatar von Simone D.
    Registriert seit: 15.04.2007
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  8. #8
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    Zitat Zitat von Taty Beitrag anzeigen
    Ich denke aus der Ferne ist immer schnell geurteilt.
    Mein erster Gedanke war auch, mein Gott, wie kann man dem Tier das antun.
    Aber ich habe es nicht gesehen und kann mir somit kein Urteil erlauben.
    Diese Einstellung find ich gut! Danke!

    Wer weiss, hätte Brutus mit nem künstlichen Darmausgang noch weiterleben können, vielleicht hätte ich es gemacht, und wer entscheidet in dem Fall, ob das Leben des Tieres noch lebenswert ist.
    Das ist auch meine Meinung, ich bin da auch immer sehr zurückhaltend und würde auch nie sagen: "Ihr müsst euer lungenkrankes Hasi in den Sauerstoff setzen und nicht einschläfern!", weil ich die Situation des Halters und dieses Tieres doch garnicht einschätzen kann und ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn jemand sagt: "Mein Tier soll NICHT so leben!" Und, was viel wichtiger ist bei alledem: Nicht jedes Tier WILL auch so leben! Ich könnt mir sehr gut vorstellen, dass es Tiere gibt, die dann anfangen, zu leiden. Aber das sieht man dann auch, dass sie leiden!!! Ich hab seit über dreissig Jahren Kaninchen und kann das inzwischen sogar sehr gut einschätzen.

    Marieke und ihre Schwester sind bei uns geboren, (ich hab ihre Mama und ihren Papa in einem Zoogeschäft ausserplanmässig mitgenommen, als ich mitbekam, dass die beiden Schlagenfutter werden sollten am nächsten Tag und natürlich war Susi schwanger von Strolch, war denen ja egal, sie sollten eh verfüttert werden ) ist ganz liebevoll hier aufgewachsen und hat sehr viel Vertrauen zu uns gehabt, vielleicht hat es deswegen so gut geklappt.

    Wir hatten diese Diskussion schonmal vor Jahren, als jemand für sein Kaninchen einen "Rollstuhl" gebastelt hat, weil es die Hinterbeine nicht mehr bewegen konnte, sich mit dem Rollstuhl aber gut fortbewegen konnte.
    Klar, konnte es keine Luftsprünge mehr machen und vieles andere vielleicht auch nicht, aber auch da kann niemand sagen, ob sein Leben nun noch lebenswert war, ausser der Halter selber.
    Diesen Bericht hab ich auch mit weitaufgerissenem Herz gelesen Man hat gleich gemerkt, dass es für DIESEN Halter und DIESES Hasi gut war, dass er das gemacht hat. Und auch das ist eben NICHT übertragbar!

    Aber alles was möglich ist ausprobieren würde ich immer, denn entscheiden kann man dann wenn man in der Situation ist, obs passt und ok ist oder nicht.


    Liebe Grüsse,

    Nina

  9. #9
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    Das Wort "gross" hättest du ruhig auch rot markieren können, wenn du schon dabei warst (nennt man selektiertes Lesen/Mitteilen, was du da machst!)

  10. #10
    - Out of Order -
    Registriert seit: 08.06.2008
    Ort: Aschaffenburg
    Beiträge: 148

  11. #11
    schwarzstehohrninchen-fan Avatar von biggi
    Registriert seit: 10.03.2007
    Ort: pforzheim
    Beiträge: 4.622

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    Zitat Zitat von nina1 Beitrag anzeigen
    Das Wort "gross" hättest du ruhig auch rot markieren können, wenn du schon dabei warst (nennt man selektiertes Lesen/Mitteilen, was du da machst!)
    ein grosser hamsterkäfig.
    in den hat ein klo gepasst,wie du geschrieben hast-
    ein hamsterklo?

    mein gott,hamsterkäfig ist nun mal hamsterkäfig!


    gute nacht!

    carolinchen im herzen



  12. #12
    Pini
    Gast

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    Hallo,

    diese Diskussion zeigt mir, dass vermeintliche Tierliebe über das Maß des erträglichen hinausgeht.

    Eines meiner Kaninchen hatte Lungenkrebs - Endstadium, als es diagnostiziert wurde. Auch wenn sie ganz sicher einen unbändigen Lebenswille hatte - ich habe sie einschläfern lassen: In ihrem Interesse. Manchmal muss man als Halter diese Vernunftentscheidung treffen.

    Ich weiss, dass es auch genug andere Halter hier und sonst wo gibt, die ihre Tiere, die nur noch robben können oder nichts mehr selbständig fressen monatelang und Jahrelang am Leben halten. Sei es, weil sie Lebenswille erkennen, sei es, weil sie nicht loslassen können oder das Pflegen zur Lebensaufgabe (Münchhausen-Syndrom?) gemacht haben.

    Ich weiss nur eins: Jeder halbwegs normale Mensch, den man über ein Forum auf artgerechte Haltung und Ernährung aufklären will, der wird sich entsetzt abwenden und auch gute Ratschläge von solchen "Spinnern" nie und nimmer annehmen.

    Sicher lieben wir unsere Fellnasen, aber alles hat auch Grenzen. Ein Leben zu beenden um zig andere Leben zu retten ... das ist auch Tierschutz. Vor allem, wenn das Leben nicht mehr lebenswert ist.

    Und wenn ich mir mal die Größe es Kaninchenhirns ansehe, dann weiss ich auch, dass es Instinkte und reflexe sind, die uns vermeintlchen Lebenswillen zeigen.

    Sicher kann jeder mit seinem Tier alles machen - aber unkritisch hinnehmen, das mache ich nicht und damit muss der Verfasser auch leben.

    Für mich ist das und vieles andere was so manche veranstalten sicher nicht der Sache im ganzen nützlich.

    Und ich finde das Thema Geld auch nicht ausklammernswert oder unwichtig. Ich hätte es nicht eingesehen tausende Euro in eine solche Sauerstofftherapie zu stecken.

    LG, Sabine

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