
Zitat von
Teddy
Wildkaninchen und deren Mixe sind extrem eigenwillig. Sie setzen das durch, was sie für richtig halten. Und man kann sie mit nichts überlisten. Ihre Sinne sind viel sensitiver, sie nehmen viel mehr war, als Hauskaninchen. Irgendwas austauschen bringt nichts. Sie suchen sich ihre Partner und akzeptierten Tiere aus und setzen das durch. Notfalls mit starker Aggression und Gewalt. Da sind sie extrem konsequent und geben auch eine enge Freundschaft dafür auf.
Meine zwei Mixe, Eddie und Tommi, hatten eine enge Beziehung. Im Laufe von 5 Jahren eskalierten ihre Streitereien jedoch immer mehr. Ausschlag war immer, dass Eddie Tommis Führungsposition immer öfter und stärker ignorierte. Tommi ihn aber immer wieder unter Kontrolle brachte. Es dauerte jedoch immer länger. Schließlich wurde Eddie von Lotte an seiner letzten Pfote verletzt. Er hatte ja nur noch eine. Die Verletzung heilte nicht nehr aus und er musste eingeschläfert werden. Das Verhältnis zu Lotte war nicht ideal. Sie akzeptierten sich aber. Sie hatten die ganze Wohnung und verteilten sich auf die Räume. Aussenhaltung war nicht möglich, da die zwei dort Panik bekamen. Sie hatten eine sehr traumatische Kindheit und Tommi kam über sein Trauma nie wirklich hinweg. Trotzdem waren beide gut händelbar. Medis eingeben, Ta Besuche, Krallen schneiden ging ohne Gezappel. Tommi arrangierte sich mit Lotte. Aber auch mit ihr stritt er öfter, weil sie ihn nie putzte, wenn er sie aufforderte. Er war schnell jähzornig. Er nahm nach Eddies Tod kein neues Tier als Partner mehr an. Er hielt sich alleine und brauchte viel Ruhe. Trotz alldem wurde er 13 Jahre und 4 Monate alt. War nie krank und starb an Alterschwäche. Ich hatte vorher auch reine Wildies aufgezogen. Sie waren ähnlich in ihrem Verhalten.
Von daher würde ich die Tiere zusammen setzen, die sich vertragen und für das übrig gebliebene einen neuen Partner suchen im passenden Alter und möglichst ein ruhigeres und eher gemütliches Tier. Es sollte die Möglichkeit der Rückgabe bestehen, wenn es nicht klappt. Denn damit muss man leider rechnen und braucht die Möglichkeit, ein anderes Tier zu versuchen. Das hört sich kompliziert an. Ist es auch, aber nicht unmöglich. Wenn die Chemie stimmt, kann es gut klappen. Das zweite Gehege würde ich so gut es geht von dem anderen trennen, bis die zwei sich angefreundet haben. Dann kann man versuchen, Sichtkontakt und auch Riechkontakt herzustellen. Allerdings würde ich das gut beobachten, da dies auch schon Aggressionen auslösen kann. Leider sind Wildies generell schwieriger in der Haltung, wobei auch das Platzangebot eind Rolle spielt. Räume mit Sichtschutzecken oder etwas geschützten Bereichen kann hilfreich sein. Dadurch können sich die Tiere auch mal absondern. Sie brauchen schon mehr Platz. Tatsächlich ist es so, dass sie mit zunehmendem Alter störrischer und ungnädiger werden können. Da ist die Geduld schon arg gefordert. Stress wirkt sich leider auch stark auf die Verdauung aus. Das könnte man mit Darmpflegeprodukten gut stützen. Aber wenn schon das Medis geben stresst, ist das dann vielleicht eher kontraproduktiv.
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